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Tiefwurzler-Bäume: Arten, Vorteile & Nachteile im Garten

Tiefwurzler zeichnen sich durch ihre tiefen und weitreichenden Wurzelsysteme aus, die ihnen zahlreiche Vorteile bieten. Dieser Artikel stellt verschiedene Tiefwurzler-Baumarten vor und erläutert ihre Vorzüge und Nachteile im Garten.

Welche Bäume gehören zu den Tiefwurzlern?

Tiefwurzler verankern sich fest und tief im Boden

Welche Bäume gehören zu den Tiefwurzlern?

Tiefwurzler beeindrucken durch ihr tief in den Boden reichendes Wurzelsystem. Sie bieten zahlreiche Vorteile für den Garten, allen voran ihre bemerkenswerte Standfestigkeit und Trockenresistenz. Zu den bekanntesten Tiefwurzler-Baumarten gehören:

  • Stieleiche (Quercus robur): Die Stieleiche ist ein Symbol für Stärke und Langlebigkeit und besticht durch ihre Robustheit. Ihre Wurzeln können bis zu zehn Meter tief in den Boden reichen.
  • Walnuss (Juglans regia): Bekannt für ihr wertvolles Holz und ihre schmackhaften Nüsse, kann die Walnuss mit ihrer Pfahlwurzel ebenfalls beachtliche Tiefen erreichen.
  • Kiefern (Pinus spp.): Kiefern passen sich hervorragend an unterschiedliche Bodenbedingungen an und entwickeln tiefe Wurzelsysteme, um sich mit Wasser zu versorgen.
  • Gemeine Esche (Fraxinus excelsior): Die Esche ist dank ihres kräftigen Wurzelsystems besonders windresistent und stellt eine wichtige Baumart in europäischen Wäldern dar.
  • Edelkastanie (Castanea sativa): Nicht nur für ihre Früchte, sondern auch für ihre Standhaftigkeit ist die Edelkastanie bekannt. Sie bildet ausgedehnte Wurzelwerke aus.
  • Eberesche (Sorbus aucuparia): Die auch als Vogelbeere bekannte Eberesche zeichnet sich durch ihr tiefreichendes Wurzelsystem aus, das ihr das Gedeihen in verschiedenen Bodenarten ermöglicht.
  • Birnbäume (Pyrus spp.): Diese beliebten Obstbäume bilden tiefe Wurzelsysteme aus, um Nährstoffe aus dem Boden aufzunehmen und ihre köstlichen Früchte zu entwickeln.
  • Quitten (Cydonia oblonga): Ähnlich wie Birnbäume entwickeln Quitten tiefe Wurzeln, die ihnen helfen, in Trockenperioden ausreichend Wasser zu finden.
  • Weißtanne (Abies alba): Als Tiefwurzler ist die Weißtanne besonders in Gebirgsregionen zu finden, wo sie sich fest im Boden verankert.
  • Ulme (Ulmus spp.): Früher oft als Allee- und Parkbäume verwendet, besitzen Ulmen ein starkes Pfahlwurzelsystem, das ihnen zu stabilem Wachstum verhilft.
  • Weißdorn (Crataegus spp.): Mit seinen dornigen Zweigen und der Fähigkeit, tiefe Wurzeln zu bilden, dient Weißdorn oft als natürlicher Windschutz.
Vorteile von Tiefwurzlern im Garten

Tiefwurzler überstehen auch schwere Stürme

Vorteile von Tiefwurzlern im Garten

Tiefwurzler bringen eine Vielzahl an Vorteilen mit sich:

  • Stabilität und Windfestigkeit: Ihre tiefgreifenden Wurzeln verankern sie fest im Boden und sorgen für außergewöhnliche Standfestigkeit, selbst bei starken Stürmen.
  • Trockenheitstoleranz: Dank ihrer Fähigkeit, Wasser aus tieferen Bodenschichten zu erschließen, überstehen sie auch längere Trockenperioden, da sie Zugang zu verborgenen Wasservorräten haben.
  • Unbeschädigte Wege und Fundamente: Durch ihr tiefes Wurzelwachstum besteht keine Gefahr, dass Wege, Platten oder Fundamente angehoben oder beschädigt werden.
  • Nährstoffzugang: Sie können Nährstoffe aus tieferen Erdschichten aufnehmen, die für andere Pflanzen unerreichbar sind.
  • Unterpflanzung: Die tiefgreifende Wurzelstruktur hält den Boden unter der Krone länger feucht. Dies verbessert die Bedingungen für das Wachstum von Bodendeckern und anderen schattenliebenden Pflanzen, mit Ausnahme unter Walnussbäumen, da diese eine toxische Wirkung auf viele Pflanzenarten haben.
Nachteile von Tiefwurzlern

Beim Pflanzen von Tiefwurzlern ist einiges zu beachten

Nachteile von Tiefwurzlern

Trotz ihrer vielen Vorteile sollten bei der Auswahl und Pflanzung von Tiefwurzlern einige Aspekte beachtet werden:

  • Empfindlichkeit beim Umpflanzen: Junge Bäume mit Pfahlwurzeln, wie beispielsweise die Walnuss, können beim Umpflanzen eine Herausforderung darstellen. Nach drei Jahren im Boden sind die Erfolgschancen eines Umpflanzens deutlich reduziert.
  • Schwierigkeit bei der Vermehrung: Bestimmte Tiefwurzler lassen sich nur schwer oder gar nicht durch Teilen vermehren. Andere Vermehrungsmethoden, etwa durch Wurzelschnittlinge oder Aussaat, könnten notwendig sein.
  • Risiko für Untergrundstrukturen: Bäume mit einer starken Pfahlwurzel können unterirdische Leitungen oder Fundamente beeinträchtigen. Um Beschädigungen zu vermeiden, sollte der Standort vor der Pflanzung sorgfältig ausgewählt werden.
Tiefwurzler im Garten

Tiefwurzler verbessern als natürliche Windschutzbarrieren das Gartenmikroklima

Tiefwurzler im Garten

Tiefwurzler tragen aus verschiedenen Gründen zur Vielfalt und Struktur im Garten bei:

  • Hausbaum: Ihre beeindruckende Standfestigkeit und prägnantes Aussehen machen Tiefwurzler zu idealen Hausbäumen.
  • Windschutz: Diese Bäume dienen als natürliche Windschutzbarrieren und verbessern so das Mikroklima Ihres Gartens.
  • Obstbäume: Einige Tiefwurzler sind auch Obstbäume, die den Garten mit frischen Früchten bereichern.

Für die erfolgreiche Integration von Tiefwurzlern in den Garten sollten folgende Richtlinien beachtet werden:

  • Standortwahl: Wählen Sie einen Standort, der tiefgründig genug ist, um der Hauptwurzel das Wachstum in die Tiefe zu ermöglichen. Vermeiden Sie Bereiche über Rohrleitungen oder nahe Fundamenten, da die kräftigen Wurzeln Schäden verursachen können.
  • Pflanzloch: Das ausgehobene Pflanzloch sollte in seiner Tiefe und Breite der Größe der Wurzel angemessen sein, um ein optimales Anwachsen zu gewährleisten.
  • Umpflanzen: Versuchen Sie, Umpflanzmaßnahmen zu vermeiden. Tiefwurzler reagieren empfindlich auf das Ausgraben, und nach einer gewissen Zeit im Boden kann das Umpflanzen schädlich für den Baum sein.
Bilder: Peter Turner Photography / Shutterstock