Bäume

Bäume für den Garten: Entdecke passende Sorten & Arten

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Deutschlands Wälder beeindrucken durch ihre Artenvielfalt. Dieser Artikel stellt die häufigsten Baumarten vor und beleuchtet ihre Bedeutung für das Ökosystem und die Forstwirtschaft.

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Die Mehlbeere lockt mit ihren roten Früchten Vögel an

Die häufigsten Baumarten in Deutschland

In Deutschlands Wäldern gibt es eine Vielfalt an Baumarten, die unterschiedlichen ökologischen und wirtschaftlichen Bedürfnissen gerecht werden. Hier sind die am häufigsten vorkommenden Baumarten im Überblick:

  • Fichte (Picea abies): Mit einem Anteil von etwa 25 % ist die Fichte die häufigste Baumart in Deutschland. Sie bevorzugt kühle, feuchte Standorte und ist sehr anpassungsfähig. Wegen ihrer schnellen Wachstumsrate und des vielseitig nutzbaren Holzes wird sie intensiv in der Forstwirtschaft eingesetzt, obwohl sie anfällig für Hitze und Schädlinge wie den Borkenkäfer ist.
  • Kiefer (Pinus sylvestris): Die Gemeine Kiefer nimmt etwa 23 % der deutschen Waldflächen ein. Sie gedeiht auf sandigen und trockenen Böden und ist aufgrund ihrer Robustheit und Anpassungsfähigkeit weit verbreitet. Das Kiefernholz ist besonders als Bauholz und für die Papierindustrie wertvoll.
  • Rotbuche (Fagus sylvatica): Als wichtigster Laubbaum Deutschlands bedeckt die Rotbuche rund 16 % der Waldflächen. Sie verträgt gut schattige Standorte und wäre ohne menschliche Eingriffe die vorherrschende Baumart in vielen deutschen Wäldern. Das harte Buchenholz wird vor allem im Möbelbau und als Brennholz genutzt.
  • Eiche (Quercus spp.): Eichenarten wie Stiel- und Traubeneiche machen zusammen etwa 10 % der Wälder aus. Eichen sind lichtbedürftige Bäume und bevorzugen nährstoffreiche Böden. Ihr Holz ist ökologisch wichtig und zudem sehr wertvoll für die Bau- und Möbelindustrie.
  • Douglasie (Pseudotsuga menziesii): Die Douglasie, die ursprünglich aus Nordamerika stammt, nimmt etwa 2 % der Waldfläche ein. Sie ist ein schnell wachsender Baum, der hohe Holzqualitäten liefert, besonders für die Bauwirtschaft.

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Diese Baumarten prägen das Ökosystem der deutschen Wälder und sind entscheidend für die ökologische Stabilität und wirtschaftliche Nutzbarkeit unserer Waldgebiete. Pflege und nachhaltige Bewirtschaftung dieser Bäume tragen wesentlich zum Schutz und Erhalt der Wälder bei.

Weitere wichtige Baumarten in Deutschland

Neben den häufigsten Baumarten gibt es in Deutschland eine Vielzahl weiterer wichtiger Baumarten, die ebenso bedeutend für unsere Wälder sind. Hier sind einige davon:

  • Lärche (Larix decidua): Die Europäische Lärche bevorzugt Standorte in höheren Lagen, insbesondere in den Alpen und Mittelgebirgen. Sie ist einzigartig unter den heimischen Nadelbäumen, da sie ihre Nadeln im Winter abwirft. Das robuste und dauerhafte Holz der Lärche eignet sich hervorragend für den Bau und die Möbelherstellung.
  • Weißtanne (Abies alba): Die Weißtanne ist vor allem in den Gebirgsregionen Deutschlands zu finden. Dank ihrer tief reichenden Wurzeln und hohen Toleranz gegenüber Trockenheit ist sie gerade im Zuge des Klimawandels ein wichtiger Baum für die Anpassung. Ihr Holz, welches besonders harzarm und beständig ist, eignet sich gut für Bauzwecke.
  • Hainbuche (Carpinus betulus): Die Hainbuche gedeiht besonders gut auf trockenen, nährstoffreichen Böden und ist in Mischwäldern häufig vertreten. Das sehr harte Holz der Hainbuche findet unter anderem Verwendung im Werkzeugbau und als Brennholz, während sie gleichzeitig zur Standortsanreicherung beiträgt.
  • Linde (Tilia spp.): In Deutschland sind vor allem die Sommer- und Winterlinde heimisch. Diese Bäume sind in Wäldern seltener zu finden, beeinflussen aber durch ihre Blütenvielfalt positiv die Biodiversität. Das weiche Holz der Linde ist besonders für Schnitzarbeiten und die Herstellung von Musikinstrumenten begehrt.
  • Birke (Betula spp.): Birken sind typische Pionierbaumarten, die sich schnell auf offenen Flächen ansiedeln. Besonders die Hänge- und Moorbirke sind in Deutschland verbreitet. Sie sind in der Lage, sich gut an verschiedene Bodenbedingungen anzupassen. Birkenholz wird in der Möbelherstellung und als Brennholz genutzt.
  • Esche (Fraxinus excelsior): Die Esche bevorzugt feuchte und nährstoffreiche Standorte, zum Beispiel entlang von Flussauen. Sie ist jedoch aufgrund von Krankheiten wie dem Eschentriebsterben gefährdet. Das elastische und wertvolle Holz der Esche wird vor allem im Möbelbau und für Werkzeuge verwendet.
  • Schwarzerle (Alnus glutinosa): Diese Baumart ist speziell auf feuchte Bodenverhältnisse angewiesen und häufig in der Nähe von Gewässern anzutreffen. Die Schwarzerle spielt eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung von Uferbereichen und ihr Holz ist wegen seiner Feuchtigkeitsbeständigkeit geschätzt.

Diese Baumarten tragen erheblich zur Biodiversität und ökologischen Stabilität der deutschen Wälder bei. Jede Art hat spezifische Ansprüche an ihre Lebensräume und bietet einzigartige Vorteile sowohl für das Ökosystem als auch für die Forstwirtschaft.

Bedeutung der Baumarten

Bäume sind nicht nur die majestätischen Hüter unserer Wälder, sondern tragen auch erheblich zur ökologischen und kulturellen Vielfalt bei. Sie erfüllen zahlreiche wichtige Funktionen:

  • Ökologische Funktionen: Bäume produzieren Sauerstoff und filtern Schadstoffe aus der Luft, wodurch sie wesentlich zur Verbesserung der Luftqualität beitragen. Sie bieten Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, stabilisieren den Boden und verhindern Erosion. Zudem speichern sie Wasser, was zur Regulierung des Wasserhaushalts beiträgt.
  • Wirtschaftliche Funktionen: Holz ist ein bedeutender Rohstoff, der in vielen Bereichen, darunter Bau, Möbelherstellung, Papierproduktion und Energiegewinnung, genutzt wird. In Deutschland sind wichtige Wirtschaftsbäume wie Fichte, Kiefer, Rotbuche und Eiche von hoher Bedeutung – diese vier Arten bedecken zusammen über 70 % der deutschen Waldfläche.
  • Kulturelle Funktionen: Seit jeher sind Bäume eng mit menschlichen Bräuchen und Symbolen verknüpft. Von der Pflanzung eines Baumes zur Geburt eines Kindes, über Maibäume, die zur Feier von Festen aufgestellt werden, bis hin zu Trauerbäumen, die auf Gräbern gepflanzt werden, spielen Bäume eine zentrale Rolle in vielen Ritualen und Traditionen. Darüber hinaus finden sich nationale Symbole wie die deutsche Eiche oder die russische Birke in verschiedenen Kulturen wieder.
  • Anpassung an den Klimawandel: Durch den Klimawandel sind viele Baumarten bedroht. Arten wie die Edelkastanie und die Esche zeigen sich jedoch anpassungsfähig und könnten in Zukunft eine größere Rolle spielen. Nachhaltige Forstwirtschaft und das gezielte Einbringen von klimaresistenten Baumarten sind entscheidend, um unsere Wälder zu stabilisieren und ihre ökologischen Funktionen zu sichern.

Es ist von großer Wichtigkeit, die Vielfalt der Baumarten zu erhalten und die nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wälder zu fördern. Nur so können wir die wertvollen ökologischen, wirtschaftlichen und kulturellen Dienstleistungen, die Bäume bieten, auch für künftige Generationen bewahren.

Bilder: Ian 2010 / Shutterstock