Von Natur aus mehrjährig – freilich nicht bedingungslos
Aus botanischer Sicht zählt Minze zu den ausdauernden, krautigen Lippenblütlern. Diese Zuordnung impliziert, dass die oberirdischen Triebe im Herbst verwelken. Die unterirdischen Wurzeln und Ausläufer überwintern tief im Boden, um im nächsten Frühling erneut auszutreiben. Für robuste Arten, wie Acker-Minze ist das eine Selbstverständlichkeit. Empfindliche Züchtungen, wie Bananen- oder Ananasminze, werden in rauen Lagen indes erfrieren. So beugen Sie vor:
- im Spätherbst die abgestorbenen Triebe bodennah zurückschneiden
- die Pflanzstelle bedecken mit Lauberde, Nadelreisig oder Stroh
- Minze im Topf vor die Südwand stellen auf Holz oder Styropor
- das Pflanzgefäß mit Noppenfolie (38,00€ bei Amazon*) oder Jute einpacken
Wichtig zu beachten ist, den Winterschutz rechtzeitig zu entfernen. Sobald die Temperaturen dauerhaft die Null-Grad-Marke übersteigen, drohen Fäulnis und Schimmelbildung unter einer Abdeckung.
Minze gießen im Winter
Ihre Trumpfkarte als mehrjährige Pflanze kann Minze nicht ausspielen, wenn sie im Winter verdurstet. Diese Gefahr droht, wenn es bei strahlendem Sonnenschein friert, ohne dass sich eine Schneedecke ausbreitet. Da die Wurzeln nun weder unter- noch oberirdisch an Wasser gelangen, werden sie an einem frostfreien Tag gegossen.
Ausbreitungsdrang konsequent eindämmen – so geht’s
Ihr Steckbrief verrät, dass Minze bis zu 25 Jahre alt werden kann. Während dieser langen Verweildauer im Garten breitet sie ihre wüchsigen Ausläufer aus, um plötzlich weit entfernt von ihrem zugewiesenen Standort zu gedeihen. Wer als Hobbygärtner in seinem grünen Reich das Heft in der Hand behalten möchte, setzt der Invasion auf diese Weise Grenzen:
- Minzen grundsätzlich mit Wurzelsperre im Beet pflanzen
- Jungpflanzen im Mörteleimer ohne Boden in die Erde setzen
- alternativ mit einer Rhizomsperre umgeben aus stabilem Geotextil
Tipps & Tricks
An Minzen ohne Wurzelsperre im Beet sollten regelmäßig die Ausläufer mit dem Spaten abgetrennt werden. Diese Rhizomteile sind viel zu schade für die Entsorgung auf dem Kompost, denn sie eignen sich ausgezeichnet für die Vermehrung. Einfach im Kübel oder am neuen Standort einpflanzen und schon gedeiht eine Jungpflanze.
GTH