Katzenkot im Garten? Strategien und Tipps zur Abwehr
Der teuerste Kaffee der Welt stammt aus Katzenkot. Sein Preis schwankt zwischen 800 und 1.200 Euro. Obwohl Kaffee aus Katzenkot als Delikatesse gilt, verbinden die meisten Menschen keine guten Gedanken mit den tierischen Hinterlassenschaften.
Wie sieht Katzenkot aus?
Katzen verrichten ihr Geschäft alle 24 bis 36 Stunden. Sie suchen sich ein Substrat, in welchem sie die Hinterlassenschaften vergraben können. Daher können Sie Katzenkot oft im Sandkasten finden. Der Kot hat eine tiefbraune oder karamellartige Farbe und eine feste Konsistenz, die nicht zu hart oder weich ist. Die Hinterlassenschaften sind von länglicher Gestalt und biegsam. Sie versprühen einen leichten und nicht allzu fauligen Kotgeruch. Weichen die Bilder vom gesunden Katzenkot ab, hilft dieses Bewertungssystem für die Ursachenforschung weiter:
Gesundheitliches Problem | Kot | Auffälligkeiten | |
---|---|---|---|
Verstopfung | extrem hart und trocken | Toilettengang schwer und auffallend selten | |
Durchfall | breiig über dünnflüssig bis wässrig | bei Erkrankung apathisches Verhalten oder Fieber | |
falsche Ernährung | weich, oft hellbraun oder glänzend | Geruch intensiv, stinkend | |
Bauchspeicheldrüsenentzündung | hell und fettig | häufiges Aufsuchen der Toilette | |
Teerstuhl | schwarz | Geruch extrem streng |
Marderkot oder Katzenkot?
Typisch ist, dass Katzen ihren Kot vergraben, während Marder ihre Toilette offenliegend zurücklassen. Katzen sind im Gegensatz zu Mardern reine Fleischfresser, sodass sich keine unverdauten Reste von Nüssen oder Beeren im Kot befinden. Marder nutzen einen Toilettenplatz häufiger, sodass alte und frische Kotspuren an einem Ort zu finden sind. Wenn Sie sich unsicher sind, welcher Übeltäter sein Geschäft im Beet verrichtet hat, vergleichen Sie Bilder aus dem Internet. Diese Merkmale sind typisch für Marderkot:
- wurstförmig und etwa einen Zentimeter dick
- leicht spiralförmig eingedreht
- an den Enden zugespitzt
- acht bis zehn Zentimeter lang
- häufig mit Fell- und Federresten oder Samen versetzt
- sehr unangenehmer Geruch
Was tun gegen Katzenkot im Garten?
Wenn Sie Katzenkot im Garten bekämpfen möchten, müssen Sie die Vorlieben der Stubentiger kennenlernen. Sie lieben Plätze, die warm und trocken sind. Ein weicher und sandiger Untergrund eignet sich ideal für ihr Geschäft und so sorgen die Haustiere in Beeten und Sandkästen oder im Rasen für böse Überraschungen.
Wirksame Mittel gegen Katzenkot im Garten
Mit einfachen Tricks können Sie Ihren Garten katzensicher machen, ohne dass Sie die Stubentiger verletzen und somit den Zorn des Katzenbesitzers auf sich ziehen. Gestalten Sie die Umgebung so, dass sie möglichst unattraktiv für den Vierbeiner wird und dieser keine Zugangsmöglichkeiten findet:
- unüberwindbare Zutrittsbarriere: zwei Meter hohe Gehölze wie Weißdorn und Berberitzen pflanzen
- abschreckende Aromen: Pfeffer oder Chilipulver auf Beet und Rasen streuen
- unerwünschte Dusche: Kreisregner auf dem Rasen platzieren und mit Bewegungsmelder (23,00€ bei Amazon*) ausstatten
- unattraktiver Untergrund: Pflanzvlies, Kieselsteine oder Rindenmulch im Beet verteilen
Wenn Sie Katzen mit Wasser vertreiben möchten, sollten Sie das Tier nicht direkt bespritzen. Es genügt, wenn Sie eine Wasserpistole mit großer Reichweite in die Richtung der Katze halten. Viele Stubentiger suchen das Weite, wenn sie leicht nass werden. Die Methode funktioniert allerdings nicht bei allen Katzen.
Katzenkot im Garten verhindern – natürliche Maßnahmen
Viele Hobbygärtner haben gute Erfahrungen mit einer dichten Bepflanzung gemacht. Wenn die Vierbeiner keine offenen Stellen zum Graben vorfinden, machen sie sich weiter auf die Suche. Lassen Sie verblühte Stauden über den Winter stehen. Die vertrockneten Pflanzenstängel wirken als natürliches Abwehrmittel, denn Katzen meiden Substrate mit stechenden Objekten.
Abschreckende Pflanzen
Katzen haben einen sehr feinen Geruchssinn, der besser entwickelt ist als beim Menschen. Sie können zahlreiche Gerüche wahrnehmen, die der menschlichen Nase verborgen bleiben. Umgekehrt sind für uns angenehme Gerüche zu intensiv für die Katzennase und führen zu einer Abschreckung. Der Geruchssinn einer Katze entwickelt sich im Laufe ihres Lebens. Katzen lassen sich weniger von unangenehmen Gerüchen verunsichern, wenn sie diese Aromen aus jungen Jahren kennen.
Diese Pflanzen gelten als katzenabwehrend:
- Gewürzkräuter: Currykraut (Helichrysum italicum), Zitronengras (Cymbopogon citratus)
- Duftkräuter: Lavendel (Lavandula angustifolia), Pfefferminze (Mentha × piperita)
- Zierkräuter: Weinraute (Ruta graveolens), Balkan-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum)
Hintergrund
So riecht eine Katze
Ein neu geborenes Katzenbaby orientiert sich in den ersten Wochen ausschließlich mit der Nase, um den Weg zur Zitze zu finden. Es öffnet erst in der dritten Lebenswoche seine Augen. Auch im späteren Leben hat der Riechsinn eine bedeutende Rolle, denn die Kommunikation über Duftstoffe wie Pheromone ist eine wichtige Option, um Nachrichten zu übermitteln.
Verpissdich-Pflanze (Plectranthus ornatus)
2001 erlangte die Pflanze besondere Aufmerksamkeit, denn der schwäbische Züchter Dieter Stegmeier entdeckte ihre abschreckende Wirkung. Beim Zerreiben verströmen die Blätter einen speziellen Geruch, der an Menthol erinnert. Katzen, Hasen, Marder und Hunde nehmen das Aroma schon vor dem Zerreiben wahr und halten sich von der Pflanze fern, sodass sie für ihre Duftmarken und Hinterlassenschaften andere Orte aufsuchen.
So setzen Sie die Pflanze:
- pro Quadratmeter mindestens zwei Pflanzen
- ideal ist eine niedrige Staudenhecke
- optimale Aromenentwicklung auf sonnigen und trockenen Standorten
Welche Gefahren birgt Katzenkot?
Vom Katzenkot können Krankheiten ausgehen. Viren, Bakterien oder Parasiten werden häufig durch Schmierinfektion übertragen. Daher sollten Sie ein wachsames Auge haben, wenn Sie Auffälligkeiten in den Hinterlassenschaften entdecken oder Kot extrem stinkt. Blut im Katzenkot deutet auf eine Erkrankung des oberen Verdauungstraktes hin, stellt aber keine infektiöse Gefahr dar. Gefährlicher wird es, wenn Sie Würmer im Katzenkot finden.
Das Schlimmste, was vom Katzenkot ausgeht, sind Würmer. Toxoplasmose stellt allerdings für Schwangere eine ernstzunehmende Erkrankung dar.
Toxoplasmose – Gefahr während der Schwangerschaft
Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die häufig bei Katzen auftritt. Der Erreger ist ein Parasit, der die Katze als Hauptwirt nutzt. Selten erleiden betroffene Tiere Symptome wie Durchfall. Menschen infizieren sich häufig mit Toxoplasmose, wenn sie unzureichend erhitztes Schweinefleisch verzehren. Daher werden Vegetarier seltener mit der Krankheit infiziert. Bei gesunden Personen verläuft eine Erkrankung meist symptomlos. Selten können folgende Beschwerden auftreten:
- leichtes Fieber
- Schwellung der Lymphknoten im Hals
- Müdigkeit
- Schmerzen in Kopf und Gliedern
Infizierte Menschen müssen nicht behandelt werden. Ist die Erkrankung abgeheilt, bildet der Organismus Antikörper und verhindert eine erneute Ansteckung. Wenn sich Frauen erstmals während der Schwangerschaft infizieren, bestehen Gefahren für das Neugeborene. Es kann zu Fehlgeburten oder Schädigungen des Ungeborenen kommen.
Hilfe, mein Baby hat Katzenkot gegessen
Wenn Ihre Katze gesund ist und regelmäßig entwurmt wird, besteht keine Gefahr für die kleinen Entdecker. Sie können sich mit Parasiten infizieren, wenn sie beim Spielen im Sandkasten Katzenkot in den Mund stecken. Verfallen Sie daher nicht in Panik und untersuchen Sie den Katzenkot auf mögliche Auffälligkeiten wie Würmer.
Tipp
Verteilen Sie Apfelessig im Beet oder stecken Sie Knoblauchzehen in die Erde. Beides mögen Katzen überhaupt nicht, sodass Sie Ihren Garten als Toilettenplatz meiden.
Katzenkratzkrankheit – Katzenkot macht blind?
Diese Erkrankung wird durch das Bakterium Bartonella henselae verursacht, welches bis zu 70 Prozent der Katzen in sich tragen. Es gelangt durch Kratzverletzungen in den menschlichen Organismus und kann sich auch durch Kuscheleinheiten übertragen. Katzenflöhe und deren Kot stellen eine weitere Infektionsquelle dar. Dass die Krankheit durch den Katzenkot übertragen wird, ist nicht bekannt. Normalerweise verläuft die Krankheit gutartig und zeigt sich durch Lymphknotenschwellungen. Typisch sind rotbraune Papel an der Kontaktwunde, die nach einigen Tagen spontan verschwinden.
Symptome bei immungeschwächten Personen:
- selten Hautkrankheiten
- mit Blut gefüllte Zysten in der Leber
- Entzündungen der Hirnhaut oder Herzinnenhaut
- Entzündungen des Sehnervs mit späterer Erblindung
Warum fressen Hunde Katzenkot?
Das Fressen von Kot wird in Fachkreisen als Koprophagie bezeichnet. Manche Hunde fressen die Hinterlassenschaften aus dem Katzenklo, wenn dieses nicht direkt gereinigt wird. Dieses Verhalten ist nicht nur eklig sondern auch gefährlich für Mensch und Tier. Parasiten, Viren und Bakterien können sich auf den Hund übertragen und an Schnauze, Pfoten oder im Fell haften bleiben. Auf diese Weise gelangen sie bei der nächsten Schmuseeinheit in den menschlichen Organismus.
Mögliche Gründe für das Kotfressen:
- Mangel an Hygiene im Hundezwinger
- Stress durch strenge Erziehung
- Frustration durch häufige Einsamkeit
- angewöhntes Verhalten, um Aufmerksamkeit zu bekommen
- Parasitenbefall oder Erkrankung der Bauchspeicheldrüse
Bei vielen Tieren ist das Kotfressen ein Zeichen für Nährstoffmangel. Dass die Hunde an einer unzureichenden Nährstoffversorgung leiden, konnte in der Praxis nicht bestätigt werden. Grundsätzlich sollte die Koprophagie direkt unterbunden werden, wenn Sie diese Verhalten bei Ihrem Hund beobachten. Wenn die Angewohnheit über einen längeren Zeitraum anhält, sollten Sie die Situation ernst nehmen und der genauen Ursache auf den Grund gehen.
Katzenkot in der Rechtsprechung
Hausbesitzer unterliegen einer Pflicht der gegenseitigen Rücksichtnahme im nachbarschaftlichen Verhältnis. Dieses beinhaltet auch, dass der Grundstückseigentümer den Besuch von Nachbars Katzen dulden muss. Ein Verbot der Katzenhaltung ist in den meisten Fällen nicht rechtmäßig. Wird der Auslauf von Katzen in einer Wohngegend als üblich eingestuft, gibt es keine rechtlichen Maßnahmen gegen die tierischen Hinterlassenschaften im Garten.
Tipp
Wenn Sie Ihre Beete mit Rosenschnitt auskleiden, wird die Umgebung unattraktiv für Katzen. Sie meiden den dornigen Untergrund, denn sie könnten sich ihre weichen Pfoten verletzen.
Häufig gestellte Fragen
Wie kann ich Katzenkot aus dem Teppich entfernen?
Beseitigen Sie die Hinterlassenschaften schnellstmöglich mit einer Plastiktüte aus dem Teppich, bevor diese eintrocknen. Legen Sie saugfähige Tücher aus, damit mögliche Urinspuren aufgesaugt werden. Reinigen Sie die Stelle mit einer lauwarmen Seifenlösung, bis alle Rückstände entfernt wurden. Mineralwasser ist ein alter Haushaltstipp, der sich zur Nachbehandlung von Flecken und für Wollteppiche eignet. Mit Natron können Sie den Geruch entfernen.
Seit einiger Zeit beobachte ich einen besonders hartnäckigen Kater, der sein Geschäft immer wieder in meinem Garten verrichtet. Was hilft gegen Katzenkot im Garten?
Solche Übeltäter lassen sich mit einem Cocktail aus intensiv duftenden Stoffen abschrecken. Nutzen Sie einen leeren Margarinebecher und übergießen Sie darin einen schwarzen Teebeutel mit kochendem Wasser. Lassen Sie den Tee einige Minuten ziehen und geben Sie einige Tropfen ätherisches Öl von Eukalyptus oder Pfefferminze hinzu. Wenige Spritzer Tabasco runden den intensiven Duftcocktail ab.
Verschließen Sie den Becher mit dem Plastikdeckel und stechen Sie mit einem Nagel einige Löcher hindurch. Graben Sie das Gefäß an einem strategisch günstigen Ort bis zum Deckel ein, sodass es sicher und geschützt steht. Der Cocktail wird seinen Duft in den kommenden Tagen über das Beet verströmen.
Ich habe sämtliche Maßnahmen versucht, um Katzen aus meinem Garten fernzuhalten. Nichts hat funktioniert. Was tun?
Machen Sie aus der Not eine Tugend und richten Sie der Katze einen speziellen Ort für ihre Hinterlassenschaften ein. Sie verrichten ihr Geschäft bevorzugt an trockenen und sonnigen Stellen, an denen das Substrat locker ist. Heben Sie eine Mulde mit einer Fläche von einem Quadratmeter und zehn bis 20 Zentimeter Tiefe aus und füllen Sie das Loch mit Sand auf. Damit Sie das Katzenklo nicht täglich sehen müssen, können Sie bestimmte Pflanzen als Umrandung verwenden:
- Katzenminze (Nepeta x faassenii)
- Amur-Strahlengriffel (Actinidia kolomikta)
- Gamander (Teucrium)
- Echter Baldrian (Valeriana officinalis)
Die Vierbeiner werden von den Düften dieser Pflanzen angezogen und auf diese Weise von Ihren Beeten abgelenkt. Wenn der Sand stark verunreinigt ist, können Sie diesen im Garten vergraben. Mit dieser Variante erwarten Sie keine bösen Überraschungen bei der Beetpflege und Sie wissen immer, wo der Katzenkot liegt.
Wie kann ich Streu mit Katzenkot entsorgen?
Sie können Katzenkot im Klo runterspülen, wenn sich keine groben Reste der Streu daran befinden. Das komplette Katzenklo sollten Sie allerdings nicht in der Toilette entleeren, da ansonsten Rohre verstopfen können. Streu aus Pflanzenfaser oder Papier darf dagegen auch in das Klärsystem, denn diese Substrate verklumpen nicht in den Rohren. Es gibt spezielle Beutel und Mülleimer für Katzenkot, in denen Sie die Reste zwischenlagern können. Als Dünger empfiehlt sich Katzenkot nicht.