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Gamander pflanzen & pflegen: Der robuste Dauerblüher

Gamander sind pflegeleichte und vielseitige Pflanzen, die mit ihren aromatischen Blättern und farbenfrohen Blüten eine Bereicherung für jeden Garten darstellen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Aspekte der Kultivierung von Gamander, von der Standortwahl über die Pflanzung bis hin zur Pflege.

Steckbrief

Pflanzenart icon
Pflanzenart
Staude, Halbstrauch
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Wuchs
Aufrecht, dichte Büsche, horstartig, verholzend
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Wuchshöhe
10 bis 95 cm
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Blütenfarbe
Purpurrosa, weinrot
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Blütenform
Lippenförmig, stark reduzierte Oberlippe
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Blütezeit
Juni bis Oktober
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Wuchs

Je nach Art und Sorte präsentieren sich Gamander (Teucrium) als krautige Pflanzen, Halbsträucher oder Sträucher. Ihre Wuchshöhen und -formen können variieren:

  • Edel-Gamander (Teucrium chamaedrys): Wächst halbstrauchig und bildet dichte Büsche. Er erreicht eine Höhe von 15 bis 40 Zentimetern und treibt Ausläufer.
  • Kaukasus-Gamander (Teucrium hircanicum): Staude mit einer Höhe von 50 bis 95 Zentimetern. Sie blüht von Juni bis Oktober in dichten, aufrechten Blütenähren.
  • Garten-Gamander (Teucrium x lucidrys): Immergrüner Halbstrauch mit horstartigem Wuchs, der 20 bis 40 Zentimeter hoch wird und an der Basis verholzt.

Die meisten Gamander-Arten werden zwischen 10 und 60 Zentimeter hoch. Einige werfen im Herbst ihr Laub ab, während andere, wie der Garten-Gamander, immergrün sind.

Blätter

Die Blätter sind gegenständig angeordnet und variieren je nach Art:

  • Edel-Gamander: Eiförmige, gezähnte Blätter, die beim Zerreiben aromatische Duftstoffe freisetzen.
  • Garten-Gamander: Grüne, ovale Blätter mit gekerbten Rändern und kurzen Blattstielen.
  • Baum-Gamander (Teucrium fruticans): Silbergraue Blätter, die dekorativ wirken.

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Die Blätter sind meist kurz gestielt bis fast sitzend und zeigen eine Vielfalt an Formen von herzförmig bis lanzettlich. Der Blattrand kann unterschiedlich gezähnt oder gekerbt sein, was den Gamander auch im Laub attraktiv macht.

Blüte

Die Blütezeit der Gamander variiert je nach Art:

  • Edel-Gamander: Blüht von Juli bis September mit purpurrosafarbenen Blüten.
  • Zwerg-Gamander: Blüht von Juli bis August, ebenfalls in Purpurrosa.
  • Garten-Gamander: Blüht im Juni und Juli in Purpurrosa.
  • Kaukasus-Gamander: Blüht von Juni bis Oktober in Weinrot.

Die Blüten des Gamanders sind lippenförmig mit einer stark reduzierten Oberlippe und erscheinen in verschiedenen Farben von Purpurrosa bis Weinrot. Sie stehen in ährigen, kopfigen oder traubigen Blütenständen und werden häufig von Hummeln, Bienen und anderen Insekten besucht, was die Pflanze zu einem wertvollen Bestandteil naturnaher Gärten macht.

Welcher Standort ist geeignet?

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Gamander (Teucrium fruticans ‚Azurea‘) im Springs Preserve, Las Vegas.
Foto: Stan Shebs | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Gamander bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte. Die folgenden Bedingungen begünstigen das Wachstum:

  • Sonne und Licht: Ideal sind sonnige bis halbschattige Plätze.
  • Windschutz: Besonders in exponierten Lagen ist ein windgeschützter Standort vorteilhaft.
  • Bodentyp: Sandige, steinige oder kalkhaltige Böden sind ideal.
  • Bodenbeschaffenheit: Gut durchlässige und kalkhaltige Böden sind optimal, auch mäßig feuchte lehmige Böden werden vertragen.
  • Trockenheit: Gamander verträgt trockene Standorte gut.

Für die Pflanzung empfiehlt sich in südlichen Regionen Herbst (September bis Oktober) und in kälteren Regionen das Frühjahr (März bis Mai). Planen Sie einen ausreichenden Pflanzabstand, um das optimale Wachstum und die Entwicklung der Pflanzen sicherzustellen.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Gamander bevorzugt durchlässige, steinige und trockene Böden mit hohem Kalk- und niedrigem Nährstoffgehalt:

  • Sandige Böden: Gute Durchlässigkeit fördert den Wasserabfluss und vermeidet Staunässe.
  • Lehmige Böden: Sollten gut durchlässig sein.
  • Kalkhaltige Böden: Hoher pH-Wert unterstützt das Wachstum.

Ein nährstoffarmer Boden ist ideal, was den Gamander für magere Standorte prädestiniert. Bei der Pflanzung ist eine großzügige Bewässerung entscheidend für eine gute Wurzelbildung.

Gamander richtig pflanzen

Die Pflanzung von Gamander erfolgt am besten im Frühjahr, wobei Containerpflanzen ganzjährig gesetzt werden können:

  1. Standortwahl: Sonnige, windgeschützte Plätze mit durchlässigem Boden sind ideal.
  2. Boden vorbereiten: Lockern Sie den Boden auf und fügen Sie gegebenenfalls Sand oder Kies hinzu.
  3. Pflanzloch graben: Das Pflanzloch sollte doppelt so groß wie der Wurzelballen sein.
  4. Einsetzen: Setzen Sie die Pflanze ein und füllen Sie das Pflanzloch mit Erde auf. Drücken Sie die Erde leicht an.
  5. Wässern: Geben Sie ausreichend Wasser, um die Wurzelbildung zu fördern.

Ein ausreichender Pflanzabstand fördert das Wachstum und die Entwicklung der Pflanzen.

Gamander pflegen

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Teucrium fruticans ‚Azureum‘ mit dekorativen, silbergrauen Blättern.
Foto: peganum | Lizenz: CC BY-SA 2.0 | Quelle: Wikimedia

Gamander sind pflegeleicht, wenn sie am richtigen Standort stehen:

  • Gießen: Wenig Wasserbedarf, jedoch gründlich gießen. Staunässe ist zu vermeiden.
  • Schneiden: Nach der Blüte können die Samenstände entfernt werden, um Selbstaussaat zu verhindern. Ein stärkerer Rückschnitt alle vier Jahre hält die Pflanze jung.
  • Formschnitt: Für eine dichte Hecke oder Beeteinfassung ist ein Formschnitt im Juli sinnvoll.
  • Bodenvorbereitung: Durchlässiger, kalkhaltiger Boden kann durch Sand- oder Kieszugabe verbessert werden.
  • Düngung: Üblicherweise nicht nötig, bei Bedarf reicht eine leichte Kompostgabe im Frühjahr.
  • Überwinterung: In der Regel winterhart. Ein Winterschutz (9,00€ bei Amazon*) mit Reisig oder Laub kann in rauen Lagen sinnvoll sein.

Verwendung

Gamander eignet sich für verschiedene Gartenbereiche:

  • Steingärten
  • Kiesbeete
  • Tröge
  • Wildstaudenpflanzungen
  • Beeteinfassungen
  • niedrige Hecken
  • Dachbegrünung

Arten wie der Edel-Gamander (Teucrium chamaedrys) und der Garten-Gamander (Teucrium x lucidrys) bieten sich für EInfassungen und Hecken an. Der Kaukasus-Gamander (Teucrium hircanicum) bringt lange Blütezeiten ins Staudenbeet und ist ein Magnet für Insekten. In Kräutergärten geschätzt wird der Gamander auch für seine ätherischen Öle und Gerbstoffe, die traditionell in der Naturheilkunde genutzt werden.

Gamander vermehren

Die Vermehrung von Gamander kann auf verschiedene Weise erfolgen:

  • Ausläufer: Abtrennung und Neubepflanzung der Ausläufer (z.B. Edel-Gamander).
  • Stecklinge: Vermehrung im späten Frühjahr durch etwa zehn Zentimeter lange Triebstücke.
  • Aussaat: Samen von Kaukasus-Gamander können im Frühjahr ausgesät werden.

Diese Methoden sichern eine effiziente Vermehrung der gewünschten Gamander-Art.

Sorten & Arten

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Baum-Gamander (Teucrium fruticans azureum) mit blauen Blüten.
Foto: peganum | Lizenz: CC BY-SA 2.0 | Quelle: Wikimedia

Beliebte Gamander-Sorten, die sich für naturnahe Gärten eignen, sind:

  • Edel-Gamander (Teucrium chamaedrys): 15-35 cm hoch, purpurrosa Blüten von Juli bis September.
  • Zwerg-Gamander (Teucrium chamaedrys ‚Nanum‘): Niedrige, dichte Teppiche, purpurrosa Blüten von Juli bis August.
  • Garten-Gamander (Teucrium x lucidrys): Immergrüner Halbstrauch, purpurrosafarbene Blüten von Juni bis Juli.
  • Kaukasus-Gamander (Teucrium hircanicum): Bis zu 60 cm hoch, weinrote Blüten von Juni bis Oktober.
  • Kaukasus-Gamander ‚Paradise Delight‘: Kompakte Sorte, 40 cm hoch, blüht von Juni bis Oktober.

Diese Sorten bieten lange Blütezeiten und sind wertvoll für Bienen und andere Bestäuber.

So kommt die Pflanze über den Winter

Gamander sind im Allgemeinen winterhart, wobei einige Maßnahmen je nach Region und Pflanzenart sinnvoll sein können:

  • Winterharte Arten: Kein spezieller Winterschutz notwendig.
  • Empfindliche Arten (z.B. Baum-Gamander): Frostfreie Überwinterung.

Unter rauen Bedingungen können junge Pflanzen durch Reisig oder Laub geschützt werden.

Krankheiten & Schädlinge

Gamander sind robust und selten von Krankheiten oder Schädlingen betroffen:

Krankheiten & Schädlinge

  • Echter Mehltau: Erkennbar durch weißen, mehligen Belag.
  • Pilzkrankheiten (Cercospora und Ramularia): Führen zu Blattflecken.

Schädlinge

  • Nematoden: Können gelegentlich die Wurzeln befallen.
  • Gammaeule: Raupen verursachen Blattfraß.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Standortwahl: Gut belüfteter, sonniger Standort reduziert Pilzrisiko.
  • Bodenbeschaffenheit: Kalkhaltige Böden fördern Pflanzengesundheit.
  • Pflege: Befallene Pflanzenteile entfernen und Gartenhygiene einhalten.
  • Nützlinge fördern: Marienkäfer, Florfliegen und Vögel unterstützen Schädlingskontrolle.

Durch ihre Widerstandsfähigkeit benötigen Gamander nur wenig spezielle Pflege gegen Krankheiten und Schädlinge.

Häufig gestellte Fragen

Warum meiden Schnecken die Gamander-Pflanzen?

Schnecken meiden Gamander-Pflanzen aufgrund ihrer aromatischen Duftstoffe. Diese Duftstoffe, die sich besonders beim Zerreiben der Blätter oder bei großer Wärme entfalten, wirken abschreckend auf Schnecken und schützen die Pflanzen somit vor Schneckenfraß.

Wie unterscheiden sich die Blätter der verschiedenen Gamander-Arten?

Die Blätter der verschiedenen Gamander-Arten unterscheiden sich durch Form und Farbe: – Edel-Gamander (Teucrium chamaedrys): Eiförmige, gezähnte Blätter. – Garten-Gamander (Teucrium x lucidrys): Ovale, grüne Blätter mit gekerbtem Rand und kurzen Blattstielen. – Baum-Gamander (Teucrium fruticans): Dekorative, silbergraue Blätter. Die Blätter sind meist gegenständig angeordnet und können von sitzend bis kurz gestielt variieren.

Welche historischen Verwendungen haben Gamander-Arten in der Naturheilkunde?

Gamander-Arten, insbesondere der Edel-Gamander (Teucrium chamaedrys), wurden seit der Antike in der Naturheilkunde verwendet. Sie enthalten ätherische Öle und Gerbstoffe, die bei der Behandlung von Gicht, Husten, Magen- und Darmbeschwerden sowie zur Heilung schlecht heilender Wunden eingesetzt wurden. Diese traditionellen Anwendungen bezeugen die vielseitige medizinische Bedeutung von Gamander.

Welche Rolle spielen Gamander-Pflanzen im Ökosystem?

Gamander-Pflanzen sind äußerst wertvoll für das Ökosystem, da sie viele Bestäuber anziehen. Die lippenförmigen Blüten, die in verschiedenen Farben von Purpurrosa bis Weinrot erscheinen, werden oft von Hummeln, Bienen und Schmetterlingen besucht. Diese Insekten tragen nicht nur zur Bestäubung bei, sondern fördern auch die biologische Vielfalt im Garten und bieten Nahrung für viele nützliche Organismen.

Bilder: orestligetka / stock.adobe.com