Milchstern pflanzen & pflegen: So blüht er richtig schön
Milchsterne, auch bekannt als Ornithogalum, bezaubern mit sternförmigen Blüten und fügen sich harmonisch in verschiedene Gartensituationen ein. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Kultivierung von Milchsternen, von der Standortwahl über die Pflanzung und Pflege bis hin zur Überwinterung.
Steckbrief
Blüte
Die Blüten des Milchsterns sind ein wahrer Blickfang im Garten oder auf der Terrasse. Hauptsächlich treten sie in Weiß auf, doch es gibt auch seltene orangefarbene Arten wie Ornithogalum dubium. Die stern- oder kelchförmigen Blüten sind in traubigen oder doldentraubigen Blütenständen angeordnet und befinden sich am Ende der Stängel. Jede Einzelblüte verfügt über ein häutiges Tragblatt an der Basis.
Charakteristisch sind die sechs Blütenhüllblätter, die in zwei Kreisen à drei Blütenhüllblättern angeordnet sind. Dadurch wirkt die Blüte optisch sechszählig. Auf der Unterseite sind die Blütenhüllblätter oft gelbgrün oder grün gestreift, was besonders auffällt, wenn die Blüte geschlossen ist. Im Zentrum der Blüte befindet sich ein oberständiger Fruchtknoten mit sechs Staubblättern. Bei manchen Arten sind die Staubblätter blütenblattartig vergrößert und tragen an ihren Enden blütenartige Zähne.
Im Sommer und Herbst bilden sich aus den befruchteten Blüten Kapselfrüchte, die kugelrunde Samen enthalten. Die genaue Blütezeit variiert je nach Art, doch vornehmlich in den Sommermonaten zieren sie den Garten mit ihrer Pracht.
Welcher Standort ist geeignet?

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Milchsterne bevorzugen einen sonnigen bis leicht halbschattigen Standort, hell und mit viel Licht, um ihre volle Blütenpracht zu entfalten. Ein zu dunkler Standort führt zu vermehrtem Blattwachstum bei geringer Blütenbildung. Zu intensive Sonneneinstrahlung kann das Abblühen beschleunigen, daher ist es ratsam, einen lichtdurchfluteten, aber nicht zu heißen Platz zu wählen.
Im Garten eignen sich sonnige bis leicht schattige Plätze. In Töpfen oder Balkonkästen gedeihen sie ebenfalls gut, sofern der Standort hell und geschützt ist. Nicht winterharte Arten sollten in Töpfen kultiviert und zur Überwinterung ins Haus geholt werden. Diese Pflanzen bevorzugen einen hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung bei Temperaturen um 20 Grad Celsius.
Zu den bevorzugten Standorteigenschaften gehören:
- Helligkeit: Sonnig bis lichter Halbschatten
- Temperatur: Vermeidung intensiver Hitze, optimal um 20 Grad Celsius
- Flexibilität: Geeignet für Töpfe und Balkonkästen
- Spezifische Anforderungen: Winterharte Arten im Garten, nicht winterharte Arten im Haus überwintern
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Milchsterne bevorzugen einen gut durchlässigen, lockeren Boden, um Staunässe und die daraus resultierende Zwiebelfäule zu vermeiden. Geeignete Bodenmischungen bestehen aus Blumenerde, Sand und Bimskies oder Kakteenerde. Der pH-Wert sollte leicht sauer bis neutral sein. Eine gute Drainage ist besonders in Töpfen wichtig, um Wasseransammlungen zu verhindern, hierfür eignet sich eine Schicht aus Blähton oder grobem Kies am Boden des Pflanzgefäßes.
Milchstern richtig pflanzen

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Die Pflanzung von Milchsternen hängt von der Frosthärte der jeweiligen Art ab. Frostempfindliche Arten werden im Frühjahr gepflanzt, winterharte Arten können bereits im Herbst ins Beet gesetzt werden. Ein Pflanzabstand von etwa 20 Zentimetern und eine Pflanztiefe von knapp zehn Zentimetern sind ideal. Gießen Sie die Zwiebeln erst, wenn sich ein Austrieb zeigt, um Fäulnis zu vermeiden.
Für Topfkulturen gilt, dass vorgetriebene Zimmerpflanzen erst im Folgejahr umgetopft werden sollten. Eine gute Drainage im Topf verhindert Staunässe.
Milchstern vermehren
Milchsterne vermehren sich von selbst durch Tochterzwiebeln und Selbstaussaat. Tochterzwiebeln können im Herbst oder Frühjahr getrennt und neu gepflanzt werden. Ein größerer Horst kann nach der Blüte ausgegraben und in mehrere Stücke geteilt werden. Auch eine Vermehrung durch Samen ist möglich; die Samen werden auf das Substrat gelegt und leicht angedrückt. Bei Temperaturen zwischen 18 und 30 Grad Celsius keimen sie innerhalb von 7 bis 14 Tagen.
Milchstern pflegen

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Während der Wachstumsphase bis zum Einziehen der Blätter im Herbst benötigen Milchsterne reichlich Wasser. Vermeiden Sie dabei Staunässe. Nach der Blüte ziehen die Pflanzen ihre Blätter ein und benötigen kein Wasser mehr. Das welke Laub kann im Herbst bodennah abgeschnitten werden. In Trockenperioden ist eine zusätzliche Wassergabe ratsam.
Düngen Sie die Pflanzen vor und während der Blütezeit mit einem Blumenzwiebeldünger (9,00€ bei Amazon*), um eine üppige Blütenbildung zu fördern. Damit die Horste nicht zu dicht werden, sollten sie alle zwei bis drei Jahre geteilt werden.
Sorten & Arten
Es gibt zahlreiche Milchstern-Arten und -Sorten. Zu den bekanntesten gehören:
- Dolden-Milchstern (Ornithogalum umbellatum): Stern von Bethlehem, mit weißen Blüten und grünen Streifen, Blütezeit im April und Mai.
- Nickender Milchstern (Ornithogalum nutans): Mit weiß-silbrigen Blüten an langen, blattlosen Stielen.
- Arabischer Milchstern (Ornithogalum arabicum): Große Sternblüten mit blauviolettem Fruchtknoten, ideal für Töpfe.
- Orangefarbener Milchstern (Ornithogalum dubium): Leuchtend orangefarbene Blüten, dekorativ in Töpfen.
- Pyramiden-Milchstern (Ornithogalum pyramidale): Weiß blühend in pyramidenförmigen Trauben.
- Gefranster Milchstern (Ornithogalum fimbriatum): Weiße Blüten mit gefransten Rändern, ideal für Steingärten.
- Kap-Milchstern (Ornithogalum thyrsoides): Südafrikanische Art, bekannt als Schnittblume mit dicht besetzten Blütenständen.
- Grüner Milchstern (Ornithogalum boucheanum): Mit grünen Blüten.
- Narbonne-Milchstern (Ornithogalum narbonense): Dichte, weiße Blütenbüschel und lanzettliche Blätter.
- Riesen-Chincherinchee (Ornithogalum saundersiae): Mit bis zu einem Meter hohen Stielen und großen Blüten, geeignet als Schnittblume.
So kommt die Pflanze über den Winter
Winterharte Milchstern-Arten wie Ornithogalum umbellatum können im Freien überwintern und halten Temperaturen bis zu -28 °C aus. Schützen Sie sie vor übermäßiger Feuchtigkeit mit gut entwässertem Boden und einer Laub- oder Reisigschicht.
Nicht winterharte Arten wie Ornithogalum dubium und Ornithogalum arabicum sollten im Haus überwintert werden. Graben Sie die Zwiebeln nach dem Absterben der Blätter aus, lassen Sie sie trocknen und lagern Sie sie bei etwa 10 °C an einem trockenen und dunklen Ort.
Krankheiten & Schädlinge
Milchsterne sind allgemein robuste Pflanzen, gelegentlich treten jedoch Probleme wie Zwiebelfäule oder Blattläuse auf. Zwiebelfäule wird durch zu nassen Boden verursacht, während Blattläuse mit Wasser abgespült werden können. Licht- oder Nährstoffmangel resultiert häufig in schwachem Wachstum und geringer Blütenbildung. Schutz vor Winternässe ist entscheidend, um den erneuten Austrieb im Frühjahr zu gewährleisten.
Einige spezifische Probleme sind:
- Zwiebelfäule: Verursacht durch zu nassen Boden oder Staunässe.
- Lichtmangel: Führt zu schwachem Wachstum ohne Blütenbildung.
- Nährstoffmangel: Verursacht ein kümmerliches Erscheinungsbild.
- Blattläuse: Können mit Wasser abgespült werden.
- Spitzenwelke: Blattspitzen trocknen aus und sterben ab.
- Dunkler Fleck: Verursacht ästhetische Schäden und Vitalitätsverluste.
Durch richtige Pflege und den passenden Standort können die meisten dieser Probleme vermieden werden.
Häufig gestellte Fragen
1. Warum treiben einige Milchstern-Zwiebeln nach der Überwinterung nicht aus?
Milchstern-Zwiebeln können trotz guter Pflege gelegentlich nicht austreiben. Dies kann an einer zu nassen Überwinterungslagerung liegen, bei der die Zwiebeln Feuchtigkeit ausgesetzt sind und deshalb faulen. Eine trockene und kühle Lagerung der Zwiebeln ist essentiell. Außerdem können zu beengte Platzverhältnisse im Boden verhindern, dass die Zwiebeln austreiben.
2. Wie verbreitet sich Milchstern in seinem natürlichen Lebensraum?
Milchsterne kommen hauptsächlich in Europa, Asien und Afrika vor, insbesondere in den gemäßigten, subtropischen und tropischen Breiten. Sie wachsen bevorzugt auf Wiesen, Böschungen und in lichten Wäldern mit feuchten Bedingungen. Diese Verbreitung zeigt ihre Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Klimazonen.
3. Welche Rolle spielt der Kap-Milchstern in der Floristik?
Der Kap-Milchstern (Ornithogalum thyrsoides) ist besonders beliebt in der Floristik, da seine dicht besetzten Blütenstände und die lange Haltbarkeit als Schnittblume geschätzt werden. Die großen, sternförmigen Blüten verleihen Blumenarrangements eine besondere Attraktivität und Eleganz.
4. Ist der Milchstern giftig?
Ja, der Milchstern ist giftig. Alle Pflanzenteile, insbesondere die Zwiebeln, enthalten Cardenolide, die bei Verzehr Herzrhythmusstörungen auslösen können. Die weiße Milch, die die Pflanze absondert, kann zudem Hautausschläge hervorrufen. Daher sollten Milchsterne außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren gehalten werden.