Spierstrauch: Richtig pflanzen, pflegen & schneiden
Spiersträucher sind beliebte Ziergehölze, die mit ihrer Blütenpracht und Pflegeleichtigkeit überzeugen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die vielseitigen Sträucher und ihre Ansprüche an Standort, Boden und Pflege.
Steckbrief
Wuchs
Spiersträucher, auch als Spiraea bekannt, sind sommergrüne, laubabwerfende Sträucher, die sich durch ihren dichten, kompakten Wuchs auszeichnen. Die Wuchshöhe variiert je nach Art von kleinen, nur 10 Zentimeter hohen Zwergsträuchern bis hin zu imposanten Exemplaren, die bis zu 4 Meter hoch werden können.
Die Sträucher weisen unterschiedliche Wuchsformen auf, die je nach Art variieren:
- Straff aufrecht: Einige Arten, wie etwa die Japanische Spiere (Spiraea japonica), wachsen straff aufrecht und kompakt.
- Trichterförmig mit überhängenden Zweigen: Arten wie die Brautspiere (Spiraea x arguta) entwickeln eine trichterförmige Gestalt mit überhängenden Zweigen.
- Bodennah und liegend: Es gibt auch flach wachsende, bodenbedeckende Arten.
Spiersträucher verbreiten sich häufig durch Rhizome und bilden dichte Bestände. Die jungen Zweige sind entweder kahl oder leicht behaart und tragen eine rötlich-braune bis dunkelbraune oder grau-schwarze Rinde. Typisch sind die kleinen Winterknospen, die von zwei bis acht Knospenschuppen bedeckt sind.
Einige typische Vertreter und ihre Wuchshöhen:
- Japanische Spiere (Spiraea japonica): Halbkugelige Zwergsträucher mit einer Höhe von etwa 50 bis 100 Zentimetern.
- Brautspiere (Spiraea x arguta): Kann bis zu 2 Meter hoch werden und beeindruckt mit überhängenden Blütenkaskaden.
- Prachtspiere (Spiraea x vanhouttei): Erreicht ebenfalls bis zu 2 Meter Höhe und trägt dichte, weiße Blütenstände entlang der überhängenden Zweige.
- Dichtblütiger Spierstrauch (Spiraea densiflora): Kompakt wachsender Strauch mit einer Höhe von 50 bis 60 Zentimetern.
Blätter
Die Laubblätter der Spiersträucher sind einfach, meist kurz gestielt und wechselständig angeordnet. Sie variieren in Form und Größe erheblich:
- Die Blattlängen reichen von 1 bis zu 10 Zentimeter.
- Die Blattspreiten können verkehrt-eiförmig, elliptisch, lanzettlich oder nahezu kreisrund sein.
- Die Blattränder sind meist gesägt oder gezähnt, seltener glatt.
Die Blattnervatur ist in der Regel fiedernervig. Die Blätter können kahl oder behaart sein, was von der jeweiligen Art abhängt. Neben den klassischen grünen Blättern gibt es auch Sorten mit gelbgrünem Laub und auffälliger Herbstfärbung, die Ihren Garten in warme Farbtöne taucht.
Blüte
Die Blüten der Spiersträucher sind besonders auffallend. Die Blütenstände erscheinen in Rispen, Schirmrispen oder Trugdolden und bestehen aus zahlreichen kleinen, runden Einzelblüten mit fünf Kelch- und Blütenblättern. Typischerweise sind die Blüten weiß oder zart rosa, seltener in Rosatönen.
Die Blütezeiten variieren je nach Art:
- Frühjahrsblüher: Blütezeit von April bis Mai.
- Sommerblüher: Blütezeit von Juni bis September.
Nach der Blüte entwickeln sich kleine Balgfrüchte, die oft gedreht sind, was sich im griechischen Wort „speira“ (Winde oder Windung) widerspiegelt.
Besondere Beispiele für ihre Blütenpracht:
- Brautspiere (Spiraea x arguta): Reinweiße Blütenkaskaden
- Prachtspiere (Spiraea x vanhouttei): Dichte, weiße Blütenstände entlang der Zweige
- Rote Sommerspiere (Spiraea x bumalda ‚Anthony Waterer‘): Karminrote Blüten in Schirmrispen
- Kolbenspiere (Spiraea billardii ‚Triumphans‘): Rosafarbene Blüten in kegelförmigen Rispen
Welcher Standort ist geeignet?
Spiersträucher bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort, wobei ein ausreichend sonniger Platz eine üppige Blütenbildung fördert. Einige Arten, wie der Gamander-Spierstrauch, gedeihen auch an schattigen Plätzen.
Der Boden sollte durchlässig, nährstoffreich und feucht bis frisch sein. Schwere Böden lassen sich durch die Zugabe von Kies oder Sand auflockern. Ein humoser Boden ist besonders vorteilhaft. Vermeiden Sie stark kalkhaltige Böden, da diese die Pflanzen nicht gut vertragen.
Spiersträucher sind sehr anpassungsfähig und können in Gärten, als Heckenpflanzen oder in Kübeln verwendet werden. Besonders beliebt sind sie als:
- Solitärpflanzen: Einzeln gepflanzt, setzen sie dekorative Akzente.
- Heckenpflanzen: Höherwachsende Arten wie die Brautspiere eignen sich gut für Blütenhecken.
- Bodendecker: Flachwachsende Sorten bieten sich als flächige Begrünung an.
- Kübelpflanzen: Kleine, kompakte Arten sind ideal für Terrassen und Balkone.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Der ideale Boden für Spiersträucher ist feucht, gut durchlässig und nährstoffreich. Schwere Böden sollten vor der Pflanzung mit Kies oder Sand aufgelockert werden, um Staunässe zu vermeiden. Der Boden sollte stets feucht bis frisch, aber nicht vernässt sein. Regelmäßige Bewässerung während Trockenperioden ist wichtig.
Pflege des Bodens:
- Mulchen: Eine Mulchschicht hält die Bodenfeuchtigkeit und reduziert Unkraut.
- Bodenverbesserung: Organisches Material wie Kompost kann die Bodenqualität verbessern.
Spierstrauch richtig pflanzen
Die Pflanzung von Spiersträuchern kann als Containerware das ganze Jahr über erfolgen, wobei der Herbst ideal ist. Die Vorbereitung des Pflanzlochs ist entscheidend für ein gesundes Wachstum.
Wichtige Schritte:
1. Pflanzloch vorbereiten:
Heben Sie ein Pflanzloch aus, das mindestens doppelt so groß wie der Wurzelballen ist, und lockern Sie die Sohle.
2. Bodenverbesserung:
Fügen Sie Kies oder Sand hinzu, um die Durchlässigkeit zu verbessern.
3. Pflanzung:
Setzen Sie den Spierstrauch so ein, dass der Wurzelballen bündig mit der Bodenoberfläche abschließt, und füllen Sie das Pflanzloch mit Erde auf.
4. Wässern:
Bewässern Sie nach dem Einpflanzen ausgiebig.
5. Mulchen:
Eine Mulchschicht schützt den Boden vor Austrocknung.
Spierstrauch pflegen
Spiersträucher sind äußerst pflegeleicht und benötigen nach dem Anwachsen nur minimalen Aufwand. Regelmäßige Bewässerung in Trockenperioden ist wichtig. Düngung ist meist nicht notwendig, kann jedoch im Frühjahr mit organischem Material erfolgen.
Pflegemaßnahmen:
- Halten Sie den Boden feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.
- Eine Mulchschicht fördert die Bodenfeuchtigkeit und unterdrückt Unkraut.
Spierstrauch richtig schneiden
Ein regelmäßiger Rückschnitt fördert Gesundheit, Wuchsform und Blütenbildung.
- Sommerblühende Arten: Schneiden Sie im zeitigen Frühjahr. Kürzen Sie bis auf drei bis vier Knospen über dem verholzten Grundgerüst.
- Frühjahrsblühende Arten: Schneiden Sie nach der Blüte und entfernen Sie ältere Triebe bis zur Basis.
Spierstrauch vermehren
Spiersträucher können durch Stecklinge oder Absenker vermehrt werden.
Stecklinge:
- Schneiden Sie im Frühjahr 10 bis 15 Zentimeter lange Triebspitzen.
- Entfernen Sie die unteren Blätter und stecken Sie die Stecklinge in Wasser oder direkt in Anzuchterde.
Absenker:
- Biegen Sie einen bodennahen Trieb vorsichtig zu Boden und bedecken Sie ihn teilweise mit Erde.
- Sobald sich Wurzeln gebildet haben, kann der neue Trieb von der Mutterpflanze getrennt und umgepflanzt werden.
Sorten & Arten
Es gibt eine Vielzahl an Sorten, die sich in Wuchsform, Blütenfarbe und -größe unterscheiden.
Frühjahrsblühende Sorten:
- Brautspiere (Spiraea x arguta): Weiße Blütenkaskaden, bis zu 2 Meter hoch
- Aschgrauer Spierstrauch (Spiraea x cinerea): Weiße Blütenrispen, bis zu 1,5 Meter hoch
- Prachtspiere (Spiraea x vanhouttei): Weiße Blüten in dichten Dolden, bis zu 2 Meter hoch
Sommerblühende Sorten:
- Japanischer Spierstrauch (Spiraea japonica): Rosafarbene Blüten, verschiedene Sorten in unterschiedlichen Höhen
- Rote Sommerspiere (Spiraea x bumalda ‚Anthony Waterer‘): Karminrote Blüten, bis zu 80 Zentimeter hoch
- Kolbenspiere (Spiraea billardii ‚Triumphans‘): Rosafarbene Blütenrispen, bis zu 1,5 Meter hoch
Krankheiten & Schädlinge
Spiersträucher sind robust und haben selten mit Krankheiten oder Schädlingen zu kämpfen. Achten Sie auf:
Bakterien- und Schädlingsbefall durch unsachgemäßen Schnitt: Verwenden Sie stets scharfe Scheren (20,00€ bei Amazon*), um die Triebe sauber zu schneiden.
Verwendung
Spiersträucher sind vielseitig einsetzbar und aufgrund ihrer pflegeleichten Natur besonders beliebt. Sie eignen sich für:
- Blütenhecken: Höhere Arten wie die Brautspiere sind ideal für Blütenhecken.
- Gruppenpflanzungen: Niedrigere Arten harmonieren gut mit Ziergräsern und Stauden.
- Bodendecker: Einige Sorten eignen sich als flächige Bodendecker.
- Kübelbepflanzung: Kleinwüchsige Arten schmücken Terrassen und Balkone.
- Blütenvasen: Blütenzweige eignen sich gut für sommerliche Blumensträuße.
Dank ihrer robusten und anspruchslosen Eigenschaften sind Spiersträucher ideal für Gartenanfänger und Gärtner, die wenig Zeit für Pflege aufwenden möchten. Ihre ungiftige Natur ermöglicht eine bedenkenlose Nutzung in Gärten, die von Kindern und Tieren frequentiert werden.
Häufig gestellte Fragen
Wie pflegeleicht sind Spiersträucher wirklich?
Spiersträucher sind äußerst pflegeleicht. Sie benötigen nur minimalen Aufwand nach dem Anwachsen. Regelmäßige Bewässerung in Trockenperioden und eine Mulchschicht zur Förderung der Bodenfeuchtigkeit sind die wichtigsten Pflegemaßnahmen. Sie kommen gut ohne regelmäßige Düngung aus und sind zudem schnittverträglich, was ihre Pflege weiter erleichtert.
Gibt es Besonderheiten bei der Vermehrung von Spiersträuchern?
Ja, Spiersträucher können sowohl durch Stecklinge als auch durch Absenker einfach vermehrt werden. Die Vermehrung durch Stecklinge ist besonders im Frühjahr effektiv, während die Methode der Absenker das ganze Jahr über funktioniert. Beide Methoden sind unkompliziert und auch für Gartenanfänger geeignet.
Warum werden die Früchte der Spiersträucher oft als „gedreht“ bezeichnet?
Die Bezeichnung „gedreht“ bezieht sich auf die besondere Form der Balgfrüchte der Spiersträucher. Diese Früchte sind oft spiralförmig oder verdreht, was den Namen der Pflanze erklärt. Das griechische Wort „speira,“ das „Winde“ oder „Windung“ bedeutet, spiegelt diese charakteristische Eigenschaft wider.
In welchen Klimazonen gedeihen Spiersträucher besonders gut?
Spiersträucher sind in den gemäßigten Klimazonen der Nordhalbkugel heimisch und besonders weit verbreitet. Eine Vielzahl der etwa 70 Arten ist in China ansässig. Ihre Robustheit und Anpassungsfähigkeit machen sie zu idealen Zierpflanzen für Gärten in diesen Klimazonen.