Spiersträucher erfolgreich vermehren: So geht’s
Spiersträucher, bekannt für ihre üppige Blütenpracht und ihre vielseitige Einsetzbarkeit im Garten, lassen sich auf verschiedene Weise vermehren. Dieser Artikel erläutert die gängigsten Methoden – Stecklinge und Absenker – und gibt hilfreiche Tipps für die erfolgreiche Kultivierung neuer Pflanzen.
Vermehrung durch Stecklinge
Die Vermehrung durch Stecklinge ist eine beliebte und effektive Methode, um neue Spiersträucher zu ziehen. Hier erfahren Sie, wie Sie dabei Schritt für Schritt vorgehen:
- Stecklinge gewinnen: Entnehmen Sie im Frühjahr nach der Blüte oder im Spätsommer etwa 15 Zentimeter lange Triebspitzen. Wählen Sie dafür halbverholzte Triebe, die vital und gesund aussehen.
- Stecklinge vorbereiten: Entfernen Sie die Blätter am unteren Drittel des Stecklings, um die Energie auf die Wurzelbildung zu lenken. Belassen Sie jedoch ein bis zwei Blattpaare am oberen Ende.
- Stecklinge einsetzen: Stecken Sie die vorbereiteten Triebe in ein Anzuchtgefäß mit einem mageren Substrat. Bewährt haben sich Mischungen aus Torf und Sand, Perlite oder Kokosfasern. Diese Substrate sind durchlässig und verhindern Staunässe, die zum Faulen der Stecklinge führen kann.
- Feucht-warmes Klima schaffen: Decken Sie das Anzuchtgefäß mit einer transparenten Folie oder einer Glasplatte ab, um ein feucht-warmes Mikroklima zu erzeugen. So trocknen die Stecklinge nicht aus und die Bewurzelung wird gefördert. Achten Sie darauf, dass die Abdeckung die Stecklinge nicht berührt. Alternativ können Sie die Töpfe in ein Zimmergewächshaus (27,00€ bei Amazon*) stellen.
- Stecklinge pflegen: Stellen Sie die Stecklinge an einen hellen, warmen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Halten Sie das Substrat konstant feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Bei einer Temperatur zwischen 20 und 24 °C bilden sich in der Regel nach einigen Wochen neue Wurzeln und Triebe.
- Jungpflanzen umtopfen: Sobald die Bewurzelung erfolgt ist und die Jungpflanzen etwas größer sind, können Sie sie in größere Töpfe mit nährstoffreicherer Erde umtopfen.
- Auspflanzen: Warten Sie mit dem Auspflanzen ins Freie bis nach den letzten Frosttagen im Frühjahr, damit die jungen Pflanzen ausreichend abgehärtet sind.
Vermehrung durch Absenker
Absenker sind eine weitere einfache und erfolgreiche Methode, um Spiersträucher direkt im Beet zu vermehren. Dabei nutzen Sie die Kraft der Mutterpflanze, um neue Wurzeln zu bilden.
- Trieb auswählen: Wählen Sie während der Hauptwachstumszeit einen gesunden, ein- bis zweijährigen Trieb, der sich in Bodennähe befindet.
- Trieb vorbereiten: Entfernen Sie an der Stelle, an der der Trieb den Boden berühren soll, vorsichtig die Rinde und ritzen Sie das darunterliegende Gewebe leicht an. Dies stimuliert die Wurzelbildung.
- Trieb eingraben: Graben Sie eine etwa 10 Zentimeter tiefe Furche in die Erde und legen Sie den vorbereiteten Trieb hinein.
- Trieb fixieren: Befestigen Sie den Trieb mit einem Drahtbügel oder einem Zelthering im Boden. Achten Sie darauf, dass die Triebspitze etwa 15 bis 20 Zentimeter aus der Erde herausragt.
- Triebspitze stabilisieren: Stützen Sie die Triebspitze mit einem Stab und gießen Sie die Stelle gründlich an.
An der eingegrabenen Stelle bilden sich nun neue Wurzeln. Die Versorgung mit Nährstoffen erfolgt weiterhin über die Mutterpflanze. Sobald ein leichter Widerstand beim Ziehen am Trieb spürbar ist, hat der Absenker erfolgreich Wurzeln gebildet. Sie können ihn nun von der Mutterpflanze trennen und an einem neuen Standort einpflanzen.
Besonderheiten beim Vermehren von Spiersträuchern
Um die Erfolgschancen bei der Vermehrung von Spiersträuchern zu erhöhen, sollten Sie einige wichtige Aspekte berücksichtigen:
- Standortwahl: Spiersträucher bevorzugen je nach Sorte sonnige bis halbschattige Standorte mit durchlässigem, nährstoffreichem Boden.
- Bodenvorbereitung: Lockern Sie den Boden vor dem Pflanzen auf und arbeiten Sie Kompost oder andere organische Materialien ein. Dies verbessert die Bodenstruktur und Nährstoffversorgung.
- Pflanzzeitpunkt: Die beste Zeit für die Vermehrung von Spiersträuchern ist im Frühjahr oder Herbst. In diesen Jahreszeiten sind die Bodentemperaturen optimal für die Wurzelbildung.
- Pflege: Achten Sie nach dem Pflanzen auf eine regelmäßige, aber maßvolle Wasserversorgung. Mulchen Sie die Pflanzfläche, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten und Unkrautwachstum zu unterdrücken.