Zierquitte vermehren: Stecklinge & Aussaat leicht gemacht
Die Zierquitte, bekannt für ihre prächtige Blütenpracht und essbaren Früchte, lässt sich auf verschiedene Weise vermehren. Dieser Artikel beleuchtet die gängigsten Methoden – Stecklinge und Aussaat – und gibt detaillierte Anleitungen für eine erfolgreiche Vermehrung.
Vermehrung durch Stecklinge
Möchten Sie die Schönheit Ihrer Zierquitte vervielfältigen und dabei sicherstellen, dass die Nachkommen die gleichen Eigenschaften wie die Mutterpflanze besitzen? Dann ist die Vermehrung durch Stecklinge eine ausgezeichnete Wahl.
Geeignete Jahreszeit und Auswahl der Triebe
Die beste Zeit für die Stecklingsvermehrung ist entweder im Frühsommer oder nach dem Laubfall im Herbst. Im Frühsommer eignen sich junge, noch nicht verholzte Triebspitzen, die eine Länge von 10 bis 15 cm aufweisen. Im Herbst hingegen greifen Sie auf halbverholzte Triebe zurück, die aus der letzten Wachstumsperiode stammen.
Stecklinge schneiden: So geht’s richtig
Der korrekte Stecklinge schneiden ist entscheidend für den Vermehrungserfolg:
- Wählen Sie einen gesunden und kräftigen Trieb der Pflanze aus, der den jeweiligen Jahreszeit-Empfehlungen entspricht.
- Schneiden Sie ein 10 bis 15 cm langes Stück des Triebes ab. Führen Sie den Schnitt direkt unterhalb eines Blattknotens sauber und schräg aus. So schaffen Sie eine größere Schnittfläche, was die Wurzelbildung begünstigt.
- Entfernen Sie die unteren Blätter des Stecklings. Dies minimiert die Verdunstung und beugt Fäulnis vor.
Bewurzelung der Stecklinge: Geeignete Substrate
Um die Bewurzelung der Stecklinge zu fördern, können Sie verschiedene Substrate verwenden:
- Anzuchterde: Diese nährstoffarme Erde ist ideal für Anfänger und fördert das Wurzelwachstum.
- Perlit: Dieses Material zeichnet sich durch seine hohe Porosität und Wasserhaltefähigkeit aus und sorgt so für eine gleichmäßige Feuchtigkeit, die die Wurzelbildung unterstützt.
- Mischung aus Anzuchterde und Perlit: Diese Kombination vereint die Vorteile beider Substrate und bietet somit eine optimale Umgebung für die Bewurzelung.
Pflege der Stecklinge: Aufmerksamkeit in der Anfangsphase
Die Stecklinge benötigen in der ersten Phase der Bewurzelung besondere Aufmerksamkeit:
- Wählen Sie einen hellen Standort mit indirekter Sonneneinstrahlung.
- Halten Sie das Substrat konstant feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.
- Beobachten Sie die Stecklinge regelmäßig. Die Wurzelbildung setzt in der Regel innerhalb von zwei Monaten ein und zeigt sich durch neues Blattwachstum.
Auspflanzen der Stecklinge: Den richtigen Zeitpunkt wählen
Sobald die Stecklinge gut bewurzelt sind und neue Blätter bilden, können Sie sie entweder in größere Töpfe umpflanzen oder direkt in den Garten setzen. Achten Sie dabei auf einen Abstand von etwa 30-40 cm zwischen den Pflanzen, um genügend Platz für das Wachstum zu gewährleisten.
Vermehrung durch Aussaat
Die Vermehrung von Zierquitten durch Aussaat ist eine spannende Methode, um eine Vielzahl von Pflanzen mit genetischer Vielfalt zu ziehen. Dieser Prozess erfordert jedoch Geduld, da die Keimung und das Wachstum länger dauern können.
Samen ernten und vorbereiten
Entnehmen Sie die Samen vorsichtig aus reifen Früchten im Herbst. Befreien Sie sie gründlich vom Fruchtfleisch und lassen Sie sie gut trocknen.
Stratifizierung: Den Winter simulieren
Zierquittensamen benötigen eine Kälteperiode, die sogenannte Stratifizierung, um erfolgreich zu keimen. Legen Sie die trockenen Samen in eine Schicht feuchten Sands und bewahren Sie sie für etwa zwei bis drei Monate bei 2°C bis 5°C auf. Ein Kühlschrank ist dafür ideal geeignet.
Aussaat im Frühling
Sobald die ersten Anzeichen des Frühlings erkennbar sind, können Sie die stratifizierten Samen in ein Gemisch aus Erde und Sand aussäen. Bedecken Sie die Samen leicht mit Substrat und halten Sie die Oberfläche konstant feucht.
Pflege der Sämlinge: Regelmäßige Bewässerung und Licht
Eine regelmäßige, aber moderate Bewässerung ist wichtig, um ein Austrocknen oder eine Überwässerung des Substrats zu vermeiden. Stellen Sie die Keimlinge an einem hellen Standort mit viel indirektem Sonnenlicht auf.
Auspflanzen der Sämlinge: Geduld ist gefragt
Warten Sie, bis die Sämlinge eine robuste Größe erreicht haben und die Frostgefahr vorüber ist, bevor Sie sie entweder in größere Töpfe umpflanzen oder direkt ins Freiland setzen.