Zierquitte: Giftig oder genießbar? Das sollten Sie wissen:
Zierquitten sind vielseitige Pflanzen, die mit ihren leuchtenden Blüten im Frühjahr und den aromatischen Früchten im Herbst begeistern. Dieser Artikel beleuchtet die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten der Zierquitte, von der Verarbeitung der Früchte bis zur Kultivierung im Garten.
Zierquittenfrüchte: Genuss mit Einschränkungen
Zierquittenfrüchte stellen eine interessante Bereicherung für Ihre Küche dar, auch wenn sie im rohen Zustand für ihren harten, säuerlichen und manchmal bitteren Geschmack bekannt sind. Besonders schmackhafte Ergebnisse erzielen Sie jedoch durch die Weiterverarbeitung der Früchte.
Verarbeitung der Früchte
Die Zierquitten bieten vielfältige Möglichkeiten zur Veredelung:
- Marmelade und Gelee: Dank des hohen Pektingehalts der Zierquitten benötigen Sie oft keine zusätzlichen Geliermittel. Für ein schmackhaftes Quittengelee empfiehlt sich ein Mischungsverhältnis von einem Teil Zierquitten zu drei Teilen herkömmlichen Quitten.
- Säfte und Liköre: Nutzen Sie einen Entsafter (49,00€ bei Amazon*), um den Saft der harten Früchte zu gewinnen. Der Saft hat ein zitronenähnliches Aroma und eignet sich hervorragend zur Verfeinerung anderer, säurearmer Fruchtsäfte wie Apfel oder Birne.
- Quittenbrot und kandierte Früchte: Falls Sie kreative Köstlichkeiten herstellen möchten, können Sie die Früchte auch zu Quittenbrot verarbeiten oder kandieren.
Tipps zur Verarbeitung
- Blanchieren: Ein kurzes Blanchieren der Zierquitten vor der Weiterverarbeitung verbessert den Geschmack und erleichtert die anschließende Bearbeitung.
- Kombination mit anderen Früchten: Aufgrund ihrer Säure und des intensiven Aromas harmonieren Zierquitten bestens mit süßeren Früchten. Kombinieren Sie sie beispielsweise mit Äpfeln oder Birnen.
- Lagerung: Zierquitten lassen sich mehrere Monate kühl und trocken lagern. Dadurch bleiben sie bis zur Weiterverarbeitung haltbar.
Zierquitten bieten also trotz ihrer rohen Unscheinbarkeit eine geschmackvolle Grundlage für zahlreiche kulinarische Experimente. Ihre vielseitige Verwendbarkeit macht sie zu einer besonderen Bereicherung, sowohl für klassische als auch für kreative Rezepte.
Kerne der Zierquitte: Vorsicht geboten
Während das Fruchtfleisch der Zierquitte im rohen Zustand vor allem durch seine Härte und den sauren Geschmack unattraktiv ist, sollten Sie bei den Kernen besondere Vorsicht walten lassen. Diese enthalten geringe Mengen an Blausäure, welche leicht giftig sein kann. Zwar müssten Sie erheblich große Mengen an rohen Kernen verzehren, um ernsthafte Vergiftungserscheinungen zu entwickeln, dennoch ist es ratsam, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, insbesondere wenn Kinder im Haushalt sind.
Sicherheit im Umgang mit den Kernen
Um das Risiko zu minimieren, sollten die Kerne vor dem Verzehr entfernt oder verarbeitet werden:
- Vermeiden Sie den rohen Verzehr: Kauen oder beschädigen Sie die Kerne nicht, da hierbei Blausäure freigesetzt wird.
- Kochen Sie die Früchte: Durch das Erhitzen der Früchte, etwa beim Einkochen zu Marmelade oder Gelee, wird das in den Kernen enthaltene Gift neutralisiert.
- Entsorgen Sie die Kerne sicher: Verwenden Sie die Kerne nicht weiter, wenn Sie nicht vorhaben, sie zu erhitzen.
Durch diese Maßnahmen können Sie die köstlichen Möglichkeiten der Zierquitte unbeschwert genießen, ohne sich Sorgen über eventuelle Gesundheitsrisiken machen zu müssen.
Zierquitte als Zierpflanze
Zierquitten (Chaenomeles) sind attraktive Blütensträucher, die ursprünglich aus Ostasien stammen und durch ihre auffälligen Blüten und robusten Eigenschaften ideal für naturnahe Gärten sind. Sie bieten nicht nur optische Reize, sondern auch ökologischen Nutzen.
Wuchs und Pflege
Zierquitten sind vielseitig einsetzbar:
- Wuchsform: Sie wachsen als laubabwerfende Sträucher und erreichen Höhen von etwa 1 bis 2 Metern. Aufgrund ihrer Dornen sind sie auch als Schutzgehölz geeignet.
- Pflege: Die Pflanzen sind pflegeleicht und benötigen nur wenig Rückschnitt. Ein jährlicher, vorsichtiger Rückschnitt kann jedoch die Blütenbildung fördern.
Blütenpracht
Die Zierquitte blüht je nach Art und Sorte von März bis Mai. Besonders beeindruckend sind die leuchtend roten, schalenförmigen Blüten, die in Büscheln oder manchmal einzeln erscheinen. Neben Rot gibt es Sorten mit weißen, rosa oder orangefarbenen Blüten. Diese Blüten sind wertvolle Nahrungsquellen für Bienen und andere Bestäuber.
Standorte und Bodenansprüche
Zierquitten sind relativ anspruchslos und gedeihen in vielen Gartenböden. Bevorzugt wird ein sonniger bis halbschattiger Standort:
- Bodenbeschaffenheit: Gut durchlässige, leicht sandige bis lehmige Böden sind ideal. Vermeiden Sie Staunässe, da diese die Pflanze schädigen kann.
- Boden-pH-Wert: Ein neutraler bis leicht saurer Boden ist optimal.
Nutzungsmöglichkeiten im naturnahen Garten
Durch ihre vielseitige Einsetzbarkeit ergänzen Zierquitten jeden Garten:
- Insektenfreundlich: Sie bieten Pollen und Nektar für zahlreiche Insekten.
- Vogelschutz: Die dornigen Sträucher bieten Vögeln Schutz und Nistmöglichkeiten.
Kübelkultur
Auch ohne Garten müssen Sie nicht auf Zierquitten verzichten. Pflanzen Sie sie in ausreichend große Gefäße mit einer maximalen Kapazität von 30 Litern. Sorgen Sie für ein Wasserabzugsloch, um Staunässe zu vermeiden.
Ernte und Lagerung der Früchte
Die Früchte der Zierquitte reifen im Herbst und sind an ihrer kräftig gelben bis rötlichen Färbung und dem intensiven Duft erkennbar. Der optimale Erntezeitpunkt liegt nach den ersten Frösten, da die Früchte dann weicher und geschmacklich intensiver sind.
Erntezeitpunkt
Warten Sie mit der Ernte bis nach den ersten Frostnächten, um die Früchte leichter verarbeiten zu können. Die Fröste machen die harten Früchte etwas weicher und das Aroma gewinnt an Intensität. Achten Sie dabei darauf, dass sich die Früchte leicht vom Strauch lösen lassen, was ein Zeichen ihrer Reife ist.
Lagerung
Für die richtige Lagerung der Zierquittenfrüchte sind trockene und kühle Bedingungen ideal. Lagern Sie die Früchte bei Temperaturen um 5°C, vorzugsweise dunkel und gut belüftet. Unter diesen Bedingungen können die Zierquitten über mehrere Monate hinweg aufbewahrt werden und bleiben für die spätere Verarbeitung gut erhalten.