Enzianstrauch vermehren: Stecklinge richtig ziehen & pflegen
Die Vermehrung des Enzianstrauchs durch Stecklinge ist eine einfache Methode, um neue Pflanzen zu gewinnen. Dieser Artikel beschreibt die einzelnen Schritte von der Auswahl der Triebe bis zur Pflege der jungen Pflanzen.
- Schritt 1: Die richtige Jahreszeit für die Stecklingsvermehrung
- 🌱 Planung leicht gemacht: Aussaatkalender
- Schritt 2: Auswahl geeigneter Triebe
- Schritt 3: Vorbereitung der Stecklinge
- Schritt 4: Verwendung von Bewurzelungshormon
- Schritt 5: Wahl des Pflanzsubstrats
- Schritt 6: Einpflanzen der Stecklinge
- Schritt 7: Schaffung eines feuchten Mikroklimas
- Schritt 8: Optimale Licht- und Temperaturbedingungen
- Schritt 9: Pflege der Stecklinge
- Schritt 10: Geduld und Beobachtungsgabe
- Schritt 11: Umtopfen der bewurzelten Stecklinge
- Schritt 12: Pflege der jungen Pflanzen
Schritt 1: Die richtige Jahreszeit für die Stecklingsvermehrung
Die beste Zeit zur Vermehrung des Enzianstrauchs durch Stecklinge ist von Juni bis Juli. In diesen Monaten befinden sich die Triebe oft im optimalen Reifezustand, der für die erfolgreiche Bewurzelung nötig ist. Die Triebe sind dann weder zu weich und anfällig für Fäulnis, noch zu verholzt, was die Wurzelbildung erschwert.
Die ausgewählten Triebe sollten jung und biegsam, aber dennoch reif genug für eine erfolgreiche Bewurzelung sein. Während des Sommers bietet der Enzianstrauch ausreichend Wärme und Licht, die das Wurzelwachstum fördern. Ein Standort mit indirektem Licht und Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius ist ideal.
Bereiten Sie Ihre Vermehrungsmaßnahmen entsprechend vor, indem Sie eine gesunde Mutterpflanze auswählen.
Schritt 2: Auswahl geeigneter Triebe
Für eine erfolgreiche Vermehrung ist die Auswahl der richtigen Triebe entscheidend. Wählen Sie kräftige, gesunde Triebe, die eine mittlere Reife aufweisen. Diese Triebe sollten circa 10 bis 15 Zentimeter lang sein.
Achten Sie darauf, dass die Triebe:
- eine gewisse Festigkeit und Biegsamkeit besitzen,
- keine Anzeichen von Krankheiten oder Schädlingen aufweisen,
- ein bis zwei gesunde Blattpaare tragen, um die Photosynthese zu unterstützen.
Diese Eigenschaften minimieren das Risiko von Fäulnis und fördern die Wurzelbildung.
Schritt 3: Vorbereitung der Stecklinge
Schneiden Sie die ausgewählten Triebe mit einem scharfen Messer oder einer sauberen Schere schräg unterhalb eines Knotens ab. Entfernen Sie die unteren Blätter, sodass nur ein bis zwei Blattpaare erhalten bleiben. Kleinere Blätter können Sie halbieren, um den Wasserverlust zu reduzieren.
Die Stecklinge sind nun bereit für die nächsten Schritte.
Schritt 4: Verwendung von Bewurzelungshormon
Tauchen Sie die unteren Enden der Stecklinge in Bewurzelungshormon (6,00€ bei Amazon*) und klopfen Sie überschüssiges Pulver ab. Dieses Hormon stimuliert die Wurzelbildung und erhöht die Erfolgschancen.
Anschließend können Sie die Stecklinge in vorbereitetes Pflanzsubstrat setzen.
Schritt 5: Wahl des Pflanzsubstrats
Ein durchlässiges und lockeres Substrat ist essenziell. Verwenden Sie spezielle Anzuchterde oder Mischungen aus Kokosfasern, Perlit oder Blähton und reifem Kompost. Stellen Sie sicher, dass das Pflanzgefäß Abzugslöcher hat, um Staunässe zu vermeiden. Eine Drainageschicht aus Splitt oder Kies am Boden ist ebenfalls ratsam.
Schritt 6: Einpflanzen der Stecklinge
Füllen Sie kleine Töpfe oder Behälter mit der vorbereiteten Anzuchterde und befeuchten Sie diese leicht. Setzen Sie die vorbereiteten Stecklinge etwa 2 bis 3 Zentimeter tief in das Substrat. Stellen Sie sicher, dass die unteren Knoten vollständig mit Erde bedeckt sind und die Stecklinge stabil stehen. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht.
Schritt 7: Schaffung eines feuchten Mikroklimas
Zur Unterstützung der Bewurzelung sollten Sie ein feuchtes Mikroklima schaffen. Decken Sie die Töpfe mit einer transparenten Plastikhaube oder verwenden Sie ein Zimmergewächshaus. Lüften Sie täglich kurz, um Kondenswasserbildung zu vermeiden und die Luftzirkulation zu gewährleisten.
Schritt 8: Optimale Licht- und Temperaturbedingungen
Platzieren Sie die Stecklinge an einem Standort mit hellem, indirektem Licht. Direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden. Halten Sie eine konstante Temperatur zwischen 20 und 25 Grad Celsius ein und sorgen Sie für gute Belüftung, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Schritt 9: Pflege der Stecklinge
Halten Sie die Anzuchterde stets leicht feucht und entfernen Sie regelmäßig abgestorbene Blätter oder Triebe. Lüften Sie täglich, um Schimmelbildung vorzubeugen, und schützen Sie die Stecklinge vor direkter Sonne.
Schritt 10: Geduld und Beobachtungsgabe
Die Bewurzelung kann einige Wochen dauern. Ein Zeichen für erfolgreiches Wurzelwachstum ist das Erscheinen neuer Triebe. Halten Sie die Erde leicht feucht und lüften Sie regelmäßig, um die Luftzirkulation zu gewährleisten. Achten Sie auf konstante Temperaturen.
Schritt 11: Umtopfen der bewurzelten Stecklinge
Sobald sich das Wurzelwerk gut entwickelt hat, können Sie die Stecklinge umtopfen. Verwenden Sie Töpfe mit einem Durchmesser von etwa 12 bis 15 Zentimetern und hochwertiger, durchlässiger Blumenerde. Gießen Sie gründlich und stellen Sie die Pflanzen an einen geschützten Ort.
Schritt 12: Pflege der jungen Pflanzen
Halten Sie den Boden der jungen Enziansträucher gleichmäßig feucht und gießen Sie vorzugsweise früh morgens. Düngen Sie während der Wachstumsperiode alle zwei Wochen und schützen Sie die Pflanzen vor starkem Wind und Frost. Sorgen Sie für gute Luftzirkulation und entfernen Sie regelmäßig abgestorbene Blätter und schwache Triebe.
Durch diese sorgfältige Pflege werden Ihre jungen Enziansträucher kräftig und langanhaltend blühfähig.