Schlehe

Ist die Schlehe giftig? Fakten & Sicherheitstipps

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Entgegen der weit verbreiteten Meinung ist keines der Pflanzenteile der Schlehe stark giftig. Allerdings sollten Sie die relativ großen Steine der dunkelblau bis schwarzen Früchte nicht zerbeißen oder hinunterschlucken, da diese geringe Spuren von Blausäure enthalten. Dies ist jedoch kein Grund die Schlehenbeeren als Aromaträger in Marmeladen oder Likören zu meiden.

Schlehe giftig
AUF EINEN BLICK
Ist die Schlehe giftig?
Die Schlehe ist nicht giftig, jedoch enthalten ihre kerne Spuren von Blausäure und sollten nicht zerkaut oder geschluckt werden. In Marmeladen oder Likören sind Schlehenbeeren jedoch als Aromaträger unbedenklich.

Für Erwachsene ungefährlich

Das im Kern enthaltene Blausäureglykosid Amygdalin wird im Körper zu Blausäure umgewandelt. Der Gehalt dieses Stoffes in den Schlehenkernen ist allerdings weitaus geringer als in Bittermandeln, Apfel- oder Aprikosenkernen. Selbst wenn Sie die Früchte der Schlehe bei der Herstellung eines aromatischen Likörs mehrere Wochen in Alkohol marinieren geht nur eine kleine Menge des Glykosids in das Getränk über und Vergiftungen sind bei den gewöhnlich verzehrten Mengen ausgeschlossen.

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Verzehren Kinder Schlehenkerne in größerer Menge kann es gefährlich werden, da der kindliche Körper das Gift nicht schnell genug neutralisieren kann! Hat Ihr Kind unbeabsichtigt eine größere Menge Früchte gekostet sollten Sie deshalb unverzüglich einen Arzt aufsuchen.

Schlehenbeeren – Leckerbissen für Vögel

Das dichten Dornengestrüpp des Strauches bietet zahlreichen Vögeln Unterschlupf und kann von Feinden kaum durchdrungen werden. Durch ihre Größe und Farbe sind Schlehenbeeren eine beliebte Nahrung der gefiederten Untermieter, die wegen des giftigen Kerns nur das Fruchtfleisch verwerten können. Der Schlehenkern wird unverdaut ausgeschieden und gelangt mit dem Kot der Tiere in weit entfernte Gebiete.

Wertvolle Arzneipflanze

Da die Inhaltsstoffe der rohen Schlehenbeeren stark adristingierend und abführend wirken eignen sie sich nicht für den rohen Verzehr. Verantwortlich für den unangenehm sauren Geschmack sind die in großen Mengen enthaltenen Gerbstoffe. Auf der Zunge und den Schleimhäuten bleibt ein pelzig taubes Gefühl zurück.

Wegen dieser wertvollen Inhaltsstoffe finden alle Pflanzenteile des Schlehdorns Verwendung in der Naturheilkunde. Schon Hildegard von Bingen und Sebastian Kneipp berichten über die positive Wirkung der Schlehe auf die Gesundheit. Ein Aufguss aus den Blüten oder Blättern der Schlehe eignet sich als

  • sanft wirkendes Abführmittel
  • schonendes Mittel bei Husten und Erkältungskrankheiten
  • Wirksame Naturarznei zur Entwässerung.

In therapeutischer Dosierung sind Nebenwirkungen nicht zu befürchten. Dennoch sollten Sie bei Beschwerden vor der Anwendung einen Art oder Heilpraktiker konsultieren.

Tipps & Tricks

Der Schlehdorn gilt als gesunder Alleskönner. Im Frühling können Sie Schlehenblüten zur Teezubereitung selbst sammeln und trocknen.