Schlehe

Sicher schlehen entkernen: Anleitung & Ratschläge

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Schlehen, die kleinen blauen Steinfrüchte des Schwarzdorns, eignen sich sehr gut, um etwa Likör, Schnaps oder Brotaufstriche zu kreieren. Viele stellen sich in dem Zusammenhang die Frage, ob die Verwandten der Pflaume bei der Zubereitung bestimmter Leckereien entkernt werden müssen. Wir haben die Antwort.

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Schlehen zu entkernen ist eine Herausforderung
AUF EINEN BLICK
Muss man Schlehen vor dem Verarbeiten entkernen?
Schlehen entkernen ist nicht notwendig, wenn man sie vorsichtig kocht und anschließend passiert. Dabei bleiben die Kerne, die geringe Mengen Blausäure enthalten, im Sieb zurück und man erhält eine kernefreie Fruchtmasse für die weitere Verarbeitung.

Kerne von Schlehen enthalten Blausäure

Der Grund dafür, dass die meisten Menschen beim kulinarischen Experimentieren mit den Schlehen überlegen, ob und wie sie die Kerne aus den Früchten herausbekommen können, ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass Schlehenkerne sogenannte Blausäure enthalten. Es handelt sich dabei um eine farblose bis leicht gelbliche Flüssigkeit, die in großen Mengen Vergiftungen zur Folge haben kann. Allerdings ist der Anteil des Cyanwasserstoffs so gering, dass Gesundheitsschädigungen weitestgehend auszuschließen sind.

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Tipp

So lange Sie die Kerne von Schlehen bei der Zubereitung köstlicher Delikatessen nicht verletzen, besteht keinerlei Gefahr, dass Blausäure austritt.

Schlehen entkernen oder mit Kern kochen?

Natürlich wäre es angenehmer, Schlehen ohne Kerne zu verarbeiten. Allerdings ist es sehr schwierig, die Früchte vorab zu entkernen. Es gibt keine zuverlässigen Methoden, die sich ohne jede Einschränkung empfehlen lassen. Deshalb entscheiden Sie sich im Zweifel besser dafür, die Schlehen mit Kern zu kochen, dann mit einem hochwertigen Stabmixer vorsichtig zu passieren und zu guter Letzt den gewonnenen Saft abzuseihen. Im Zuge dessen trennen Sie die Kerne automatisch von der fruchtigen Flüssigkeit.

Tipp

Anstelle eines Stabmixers können Sie auch ein spezielles Passiergerät (oft als „Flotte Lotte“ bezeichnet) verwenden. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten – die Kerne der Schlehen sind nämlich verhältnismäßig groß und könnten den Haushaltshelfer beschädigen, wenn sie unter die Metallscheibe geraten.

Fazit: Schlehen mit Raffinesse entkernen

Zusammengefasst lässt sich festhalten:

  • Schlehenkerne enthalten giftige Blausäure
  • Kerne erst NACH dem Kochen entfernen
  • dazu die Früchte sehr vorsichtig passieren
  • dafür Stabmixer oder Passiergerät nutzen
  • beim Abseihen verbleiben die Kerne im Sieb
  • passierte Schlehen weiterverarbeiten

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