Sommerspiere: So gedeiht der Blütenstrauch in Ihrem Garten
Die Sommerspiere (Spiraea japonica) ist ein beliebter Zierstrauch, der mit seinen farbenfrohen Blüten und seiner Anspruchslosigkeit jeden Garten bereichert. Dieser Artikel bietet eine umfassende Beschreibung der Pflanze, von den verschiedenen Sorten über die Standortwahl bis hin zur Vermehrung.
Steckbrief
Blüte
Die Blüten der Sommerspiere (Spiraea japonica) sind ein Highlight in jedem Garten. Der Name „Spiraea“ leitet sich vom griechischen Wort „speira“ für Kranz ab, was auf die dekorative Wirkung der Blüten hinweist. Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis August, wobei die Blüten zahlreich in flachen Schirmrispen erscheinen und den Strauch in ein prächtiges Farbenmeer verwandeln.
Die Blütenfarben reichen von zartem Rosa über kräftiges Rot bis hin zu Malventönen. Sorten wie die ‘Albiflora’ überraschen mit reinen weißen Blüten. Die Schirmrispen können einen Durchmesser von bis zu 20 cm erreichen, während die Einzelblüten 4 bis 6 mm breit sind. Die längeren Staubblätter im Vergleich zu den Kronblättern verleihen den Blüten eine besondere Struktur.
Zu den farbenfrohen Sorten gehören:
- ‘Anthony Waterer’: Rubinrote Blüten, beliebt bei Insekten.
- ‘Goldflame’: Dunkelrosa Blüten mit goldgelbem Laub.
- ‘Little Princess’: Hellrosafarbene Blüten.
- ‘Neon Flash’: Kräftig karminrote Blüten.
- ‘Genpei’ (syn. ‘Shirobana’): Tiefrosafarbene und weiße Blüten an einer Pflanze.
Die Blüten der Sommerspiere sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch ökologisch wertvoll. Sie ziehen Bienen und andere Insekten an und tragen so zur Biodiversität im Garten bei.
Blätter
Die Sommerspiere besitzt sommergrüne Blätter, die je nach Sorte stark variieren können. Sie sind lanzettlich bis eiförmig und weisen einen scharf doppelt gesägten Blattrand auf. Die Blattlänge variiert zwischen 3 und 8 cm, bei gelblaubigen Sorten strahlt das Laub in leuchtenden Gelbtönen, die die Blütenfarbe hervorheben.
Im Herbst zeigen die Blätter beeindruckende Farbwechsel:
- ‘Little Princess’: Leuchtend orange-rote Herbstfärbung.
- ‘Anthony Waterer’: Gelbe Herbstfärbung.
- Manche Sorten bieten zusätzlich orange bis rötliche Töne.
Diese farbenfrohen Veränderungen machen die Sommerspiere besonders attraktiv, bevor die Blätter im Winter abfallen.
Früchte
Nach der Blüte entwickeln sich aus den Blütenständen braune Samenstände, die ebenfalls dekorativ sind. Diese Samenstände bieten im Herbst und Winter interessante Strukturen:
- Optisch ansprechend: Samenstände verleihen dem Garten in den Herbst- und Wintermonaten zusätzliches Interesse.
- Ökologisch wertvoll: Viele Vögel nutzen die Samenstände als Nahrungsquelle, wenn andere Nahrungsquellen knapp sind.
Diese Eigenschaften machen die Sommerspiere auch außerhalb der Blütezeit attraktiv und ökologisch wertvoll.
Wuchs
Die Sommerspiere wächst zu einem kompakten Zierstrauch heran. Sie erreicht gewöhnlich eine Höhe von 40 bis 60 Zentimetern und kann bis zu einem Meter breit werden. Einige Sorten können sogar eine Höhe und Breite von bis zu 1,5 Metern erreichen.
Die Wuchsform variiert je nach Sorte:
- ‘Little Princess’: Kompakter Zwergstrauch, 40 bis 50 cm hoch und 40 bis 80 cm breit.
- ‘Anthony Waterer’: Dichter Wuchs, 60 bis 80 cm hoch und breit, jährlicher Zuwachs von 10 bis 25 cm.
Diese dichte Wuchsform macht die Sommerspiere ideal für kleine Gärten, Beeteinfassungen und niedrige Hecken.
Welcher Standort ist geeignet?
Die Sommerspiere ist eine anpassungsfähige Pflanze, die am besten an einem sonnigen Standort gedeiht. Je mehr Sonne sie erhält, desto üppiger die Blüte. Halbschattige Lagen werden toleriert, können jedoch die Blütenfülle reduzieren.
Bezüglich des Bodens stellt die Sommerspiere keine hohen Ansprüche. Sie bevorzugt jedoch einen durchlässigen, mäßig nährstoffreichen und feuchten Boden. Zu beachten sind:
- Bodenfeuchtigkeit: Gleichbleibend feucht, Staunässe vermeiden.
- Durchlässigkeit: Gut durchlässiger Boden, um Wasseransammlungen zu verhindern.
- Nährstoffe: Mäßig nährstoffreiche Böden unterstützen optimales Wachstum und Blütenreichtum.
Die Sommerspiere ist hitze- und trockenheitstolerant, daher gut für verschiedene Gartenbedingungen geeignet, von Steingärten bis zu feuchten Uferzonen.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Die Sommerspiere ist vielseitig und gedeiht in den meisten kultivierten Gartenböden. Ideal sind Böden, die gleichbleibend frisch bis feucht und gut durchlässig sind.
Wichtige Bodeneigenschaften:
- Nährstoffgehalt: Ein mäßig nährstoffreicher Boden fördert Wachstum und Blütenpracht.
- Durchlässigkeit: Gut durchlässige Böden sind notwendig, um Staunässe zu vermeiden.
- Feuchtigkeit: Gleichbleibend frisch bis feucht, ohne Staunässe.
Für die Kultivierung in Töpfen eignet sich eine Mischung aus hochwertiger Kübelpflanzenerde und Sand, um die erforderliche Durchlässigkeit zu gewährleisten.
Sommerspiere richtig schneiden
Die Sommerspiere bildet ihre Blüten am diesjährigen Holz. Ein Rückschnitt sollte daher im zeitigen Frühjahr, idealerweise im März, erfolgen, bevor der neue Austrieb beginnt. Der Rückschnitt fördert die Blütenbildung und sorgt für einen dichten, kompakten Wuchs.
Ein Rückschnittplan:
- Schneiden Sie im zeitigen Frühjahr, bevor der neue Austrieb beginnt.
- Kürzen Sie die Triebe je nach Wunsch auf eine Handbreit über dem Boden oder lassen Sie 30 bis 40 Zentimeter stehen.
- Entfernen Sie ältere Triebe bodennah, um die Pflanze auszulichten.
- Entfernen Sie vertrocknete oder kranke Pflanzenteile.
- Verblühte Dolden regelmäßig ausputzen, um die Blütezeit zu verlängern.
Ein regelmäßiger Rückschnitt fördert die Vitalität und Blühfreudigkeit der Sommerspiere.
Sorten & Arten
Die Sommerspiere (Spiraea japonica) ist in vielen Sorten erhältlich, die sich in Wuchshöhe, Blütenfarbe und Besonderheiten unterscheiden, wodurch für jede Gartenstilrichtung und -zweck die passende Sorte gefunden werden kann.
Sorte | Wuchshöhe | Blütenfarbe | Blütezeit | Besonderheiten |
---|---|---|---|---|
‚Albiflora‘ | bis 150 cm | Weiß | Mai-Okt. | Beliebte Sorte mit reinweißen Blüten. |
‚Anthony Waterer‘ | 60-80 cm | Rubinrot | Juni-Sept. | Beliebte Sorte für Blütenhecken, insektenfreundlich |
‚Genpei‘ (syn. ‚Shirobana‘) | bis 150 cm | Rosa & Weiß | Mai-Okt. | Zweifarbig, rosa und weiß an einer Pflanze. |
‚Golden Princess‘ | bis 150 cm | Rosa | Juni-Juli | Gelbe Blätter, besonders trockenheitstolerant. |
‚Goldflame‘ | bis 150 cm | Dunkelrosa | Juli-Aug. | Dunkelrosa Blüten, goldgelbes Laub. |
‚Little Princess‘ | 40-50 cm | Rosa | Juli-Aug. | Kompakte Zwergsorte, reichlich blühend. |
‚Nana‘ | bis 150 cm | Rosa | Juli-Aug. | Kompakt, rosafarbene Blüten. |
‚Neon Flash‘ | bis 150 cm | Karminrot | Juli-Aug. | Kräftige, karminrote Blüten. |
‚Gold Mound‘ | bis 50 cm | Rosa | Juni-Juli | Kompakt, goldgelbes Laub. |
‚Magic Carpet‘ | bis 60 cm | Rosa | Juni-Sept. | Farbwechsel der Blätter: rötlich-orange, gelb, hellgrün. |
‚Double Play Gold‘ | bis 90 cm | Rosa | Juni-Juli | Intensiv gelbe Blätter, starke Kontrastwirkung. |
‚Crispa‘ | bis 50 cm | Rosa | Juni-Juli | Kraus gewellte, grüne Blätter. |
Hinweis: Die Wuchshöhe kann je nach Standort und Pflegebedingungen variieren.
Verwendung
Die Sommerspiere ist äußerst vielseitig einsetzbar:
- Solitärpflanze: Besonders schön als Blickfang im Einzelstand.
- Beetbepflanzung: Geeignet für Beete und Rabatten, bringt Farbe in schattige Gartenecken.
- Rosenbegleiter: Harmoniert hervorragend mit Rosen.
- Niedrige Hecken: Kompakte Sorten eignen sich gut für niedrige Blütenhecken.
- Böschungspflanze: Ideal zur Begrünung von Böschungen durch den dichten Wuchs.
- Bodendecker: Besonders niedrige Sorten, wie ‚Golden Princess‘, eignen sich als Bodendecker.
- Kübelbepflanzung: Auch in Kübeln und Trögen ist sie ein schönes Gestaltungselement.
- Gruppenpflanzung: In Kombination mit anderen Ziersträuchern entfaltet die Sommerspiere ihre maximale Wirkung.
- Steingärten: Passend für Steingärten und bietet dort einen farblichen Akzent.
Diese zahlreichen Einsatzmöglichkeiten machen die Sommerspiere zu einem vielseitigen Element in naturnahen Gärten.
Sommerspiere vermehren
Die Vermehrung der Sommerspiere erfolgt am besten durch Stecklinge. Hierzu gibt es verschiedene Methoden je nach Jahreszeit und Zustand der Triebe.
Vermehrung durch verholzte Stecklinge im Sommer
- Schneiden Sie 20 cm lange Stecklinge von verholzten Trieben ab.
- Entfernen Sie die Triebspitze und schälen Sie im unteren Drittel die Rinde ab.
- Pflanzen Sie die Stecklinge in feuchte Erde und halten Sie die Erde stets feucht.
Vermehrung durch krautige Stecklinge im Sommer
- Schneiden Sie im Juli/August 15 cm lange, krautige Triebspitzen ab.
- Entfernen Sie die unteren Blätter und Knospen.
- Setzen Sie die Stecklinge in Töpfe mit nährstoffarmer Anzuchterde.
- Platzieren Sie die Töpfe an einem warmen, halbschattigen Platz.
- Decken Sie die Töpfe mit Folie ab, um ein feuchtwarmes Klima zu schaffen.
- Pflanzen Sie die bewurzelten Stecklinge im Herbst an den endgültigen Standort.
Vermehrung durch Absenker
- Biegen Sie einen flexiblen Trieb zu Boden und fixieren Sie ihn mit einem Stein oder Draht.
- Bedecken Sie den fixierten Bereich mit Erde, wobei die Triebspitze aus dem Boden herausragen sollte.
- Halten Sie die Erde feucht, bis sich Wurzeln und neue Triebe bilden.
- Trennen Sie den Absenker von der Mutterpflanze und pflanzen Sie ihn um.
Vermehrung durch Steckhölzer im Herbst
- Schneiden Sie 20-30 cm lange, verholzte Triebstücke ab und entfernen Sie die Blätter.
- Stecken Sie die Steckhölzer mehrere Zentimeter tief in die Erde.
- Halten Sie die Erde feucht und schützen Sie die Steckhölzer vor Frost.
- Verpflanzen Sie die bewurzelten Steckhölzer im Frühjahr.
Zusätzlich kann die Sommerspiere sich auch durch Selbstaussaat vermehren, vor allem dort, wo sie als invasive Art gilt. Um eine unkontrollierte Verbreitung zu verhindern, empfiehlt es sich, die Blütenstände nach dem Abblühen zurückzuschneiden, damit die Samen nicht ausreifen können.
Mit diesen verschiedenen Methoden haben Sie flexible Optionen zur Vermehrung der Sommerspiere, angepasst an Jahreszeit und verfügbare Ressourcen.
Häufig gestellte Fragen
Warum gilt die Sommerspiere in Nordamerika als invasive Art?
In Nordamerika wird die Sommerspiere (Spiraea japonica) als invasive Art betrachtet, weil sie sich dort durch Selbstaussaat stark verbreitet hat. Dies führt zu einer unkontrollierten Ausbreitung in der Natur, was heimische Pflanzenarten verdrängen kann. Um eine ungewollte Vermehrung zu verhindern, ist es ratsam, die Blütenstände nach dem Verblühen zurückzuschneiden, sodass die Samen nicht ausreifen können.
Wie unterscheiden sich die Vermehrungsmethoden der Sommerspiere je nach Jahreszeit?
Die Sommerspiere kann auf unterschiedliche Weise vermehrt werden, abhängig von der Jahreszeit:
- Sommer: Verholzte Stecklinge (20 cm lange Triebe) werden geschnitten, die unteren Drittel geschält und in feuchte Erde gesetzt.
- Frühjahr: Halbverholzte Stecklinge (15 cm lange Triebe) werden verwendet.
- Herbst: Steckhölzer werden geschnitten und zur Bewurzelung eingesetzt.
- Absenker: Flexibler Trieb wird zu Boden gebogen, fixiert und mit Erde bedeckt.
Welchen ökologischen Nutzen bieten die Samenstände der Sommerspiere nach der Blütezeit?
Die Samenstände der Sommerspiere sind nicht nur dekorativ, sondern auch ökologisch wertvoll. Im Herbst und Winter bieten die braunen Samenstände eine wichtige Nahrungsquelle für viele Vögel, wenn andere Nahrungsquellen knapp sind. Dies unterstützt die Biodiversität und macht die Sommerspiere auch außerhalb ihrer Blütezeit attraktiv.
Was sind die Besonderheiten der Sorten ‚Genpei‘ und ‚Goldflame‘?
‚Genpei‘ (syn. ‚Shirobana‘): Diese Sorte zeichnet sich durch ihre zweifarbigen Blüten aus – tiefrosa und weiß an einer Pflanze, was ein einzigartiges Aussehen verleiht. Sie wächst bis zu 1,5 Meter hoch und breit.
‚Goldflame‘: Diese Sorte besticht durch ihre dunkelrosa Blüten und ihr goldgelbes Laub. Im Herbst zeigt sie eine leichte Gelbfärbung der Blätter, und bei Sonneneinstrahlung entwickeln sich rote Blattspitzen. Sie eignet sich besonders gut als Zierstrauch durch ihren intensiven Farbwechsel.