Welche Pflanzenteile eignen sich?
Kakteen wachsen nicht immer als stachelige Kugel. Verschiedene Gattungen wie beispielsweise der Weihnachtskaktus gedeihen als Schmuckpflanze mit herabhängenden Trieben.
Diese Kaktusblätter können wie Stecklinge geschnitten werden. Andere Kakteen bilden häufig Seitensprosse, die sogenannten Kindel. Auch sie eignen sich wunderbar, um selbst neue Pflanzen heranzuziehen.
Stecklinge schneiden und bewurzeln
Idealerweise schneiden Sie die Kakteenableger in den Monaten April bis August, da sich die Jungpflanzen in dieser Zeit besser entwickeln. Trennen Sie die Pflanzenteile stets mit einem desinfizierten, sehr scharfen Messer ab. Kopfstecklinge sollten mindestens zehn Zentimeter lang, Kindel möglichst weit entwickelt und nicht zu klein sein.
Bei der Bewurzelung gehen Sie folgendermaßen vor:
- Topfen Sie Kakteenstecklinge nicht sofort ein. Da die Kindel nicht in der Lage sind, mit der offenen Schnittstelle Feuchtigkeit aufzunehmen, müssen sie einige Tage an der Luft abtrocknen.
- Pudern Sie die Schnittflächen mit Holzkohlepulver ein. Dies verhindert das Eindringen von Krankheitserregern.
- Geben Sie die Nachzucht in einen leeren Blumentopf und stellen Sie diesen an einen hellen, luftigen und trockenen Ort.
- Nach wenigen Tagen bildet sich an der Schnittstelle eine ledrige Schutzhaut.
- Bald darauf werden Wurzelansätze sichtbar. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, in denen die stacheligen Gesellen in Erde weiter bewurzelt werden.
Verwenden Sie hierfür möglichst kleine Blumentöpfe, die Sie mit nährstoffarmer Kakteenerde füllen. Stellen Sie die Töpfe an einen Platz, an dem dauerhaft eine Temperatur zwischen 20 und 25 Grad herrscht.
Im Gegensatz zu anderen Pflanzen werden Kakteen nicht angegossen. Befeuchten Sie die neu bewurzelten Pflänzchen lediglich mit einem Sprühgerät.
Flachtriebige Kakteenstecklinge bewurzeln
Brechen Sie bei diesen ein zehn Zentimeter langes Blattglied an der schmalen Stelle ab. Diese wird einfach in einen Blumentopf gesteckt, den Sie zuvor mit einem Gemisch auf Blumenerde und Kakteensand gefüllt haben. Da die kleinen Stecklinge leicht umfallen, mit einem Zahnstocher abstützen.
Damit die Nachzucht rasch Wurzeln bildet und nicht fault, gießen Sie zurückhaltend mit weichem oder abgekochtem Wasser.
Tipp
Kakteenstecklinge sollten nicht der prallen Sonne ausgesetzt werden. Sofern Sie einen warmen Platz auf der Terrasse oder dem Balkon haben, können Sie die neu bewurzelten Pflänzchen ins Freie stellen. Die frische Luft bekommt ihnen sehr gut.