Säulenobst

Säulenobst auf dem Balkon: Sichtschutz und leckere Ernte

Artikel zitieren

Säulenobst eignet sich hervorragend als platzsparender Sichtschutz und bietet gleichzeitig eine reiche Ernte. Erfahren Sie mehr über die verschiedenen Sorten, die richtige Standortwahl und Pflege für optimale Wuchsergebnisse.

saeulenobst-sichtschutz
Säulenobst darf nicht zu dicht gepflanzt werden

Was ist Säulenobst?

Säulenobst umfasst spezielle Obstgehölze, die durch ihre besonders schmale und aufrechte Wuchsform charakterisiert sind. Diese Pflanzen sind so gezüchtet oder veredelt, dass sie nahezu ohne Seitenäste in die Höhe wachsen und ihre Früchte direkt am Stamm bilden. Dadurch benötigen sie deutlich weniger Platz als herkömmliche Obstbäume und eignen sich ideal für begrenzte Räume wie kleine Gärten, Balkone oder Terrassen.

Lesen Sie auch

Im Gegensatz zu herkömmlichen Obstbäumen, die eine ausladende Krone entwickeln, besitzen Säulenbäume keine oder nur eine sehr schlanke Krone. Aufgrund dieser Wuchsform können auch mehrere Bäume dicht nebeneinander gepflanzt werden, ohne dass sie sich gegenseitig beschatten oder der Platz knapp wird. Einige der beliebtesten Sorten sind Säulenapfel, Säulenbirne und Säulenkirsche.

Nicht alle Pflanzen, die als Säulenobst angeboten werden, behalten ihre Wuchsform tatsächlich bei. Daher ist es ratsam, Säulenobst nur bei vertrauenswürdigen Händlern zu kaufen, um sicherzustellen, dass die Pflanzen den erwarteten Wachstumseigenschaften entsprechen. Säulenobst ist nicht nur platzsparend, sondern bietet auch eine einfache Pflege und Ernte, wodurch es eine praktische und ästhetische Lösung für viele Gartenliebhaber darstellt.

Vorteile von Säulenobst als Sichtschutz

Säulenobst bietet viele praktische und ästhetische Vorteile, die es zu einer beliebten Wahl für den Sichtschutz in Gärten, auf Terrassen und sogar Balkonen machen.

Platzsparende Lösung

Dank ihrer schmalen und aufrechten Wuchsform nehmen Säulenobstbäume nur wenig Platz in Anspruch. Selbst auf kleinen Grundstücken oder engen Räumen können Sie mit Säulenobst effektiv eine grüne Barriere schaffen. Das kompakte Wachstum ermöglicht es, die Bäume dicht nebeneinander zu pflanzen, ohne dass sie sich gegenseitig behindern.

Natürliche Privatsphäre

Die dichte Belaubung der Säulenobstbäume bietet einen wirkungsvollen Sichtschutz vor neugierigen Blicken und schafft eine angenehme, private Atmosphäre in Ihrem Garten oder auf Ihrer Terrasse.

Einfache Pflege

Säulenobstbäume sind relativ pflegeleicht. Sie benötigen nur gelegentlichen Schnitt, um ihre Form zu behalten, und regelmäßige Bewässerung. Dies macht sie ideal für alle, die einen pflegeleichten, aber effektiven Sichtschutz suchen.

Attraktive Optik

Die verschiedenen Obstsorten, die als Säulenobst verfügbar sind, bieten eine Vielzahl an Blüten- und Fruchtfarben. Dies verleiht Ihrem Garten eine dekorative Optik, weit über den funktionalen Nutzen hinaus.

Nachhaltigkeit

Durch das Pflanzen von Obstbäumen tragen Sie zur Erhaltung der Biodiversität bei und fördern eine nachhaltige Gartengestaltung.

Kulinarische Vielfalt

Ein weiterer Vorteil von Säulenobst als Sichtschutz ist die regelmäßige Obsternte. Die Bäume liefern leckere Früchte, die direkt gepflückt werden können, wie Äpfel, Birnen oder Kirschen.

Verschiedene Arten von Säulenobst

Säulenobst ist eine hervorragende Lösung für alle, die auf kleinem Raum eine ertragreiche Ernte erzielen möchten. Hier sind einige Varianten, die sich gut für den Anbau im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon eignen:

1. Säulenapfel:

  • Ideal für den Anbau in kleinen Gärten
  • Reife ab dem zweiten Jahr nach der Pflanzung
  • Sorten tragen Früchte direkt am Stamm, wie ‚Golden Column‘, bekannt für goldgelbe Äpfel

2. Säulenbirne:

  • Unkompliziert im Anbau und pflegeleicht
  • Sorten wie ‚Decora‘ und ‚Concorde‘ produzieren saftige und süße Früchte
  • Robust, geeignet für weniger optimale Standorte

3. Säulenkirsche:

  • Besonders kompakt und daher perfekt für Balkone
  • Selbstfruchtende Sorten wie ‚Compact Stella‘ benötigen keinen weiteren Befruchtungspartner
  • Regelmäßiger Schnitt hilft, die Säulenform zu bewahren

4. Säulenpflaume und -zwetschge:

  • Geeignet für verschiedene Klimazonen
  • Sorten wie ‚Liane‘ und ‚Fruttini Skyscraper‘, saftige Früchte, wenig anfällig für Krankheiten
  • Einfach zu kultivieren, Ernte ab August

5. Säulenaprikose:

  • Exotische Wahl, erfordert sonnige Standorte
  • Sorten wie ‚Somo‘ tragen ab Mitte Juli reife Früchte
  • Regelmäßiger Rückschnitt der Seitentriebe, um die Säulenform zu erhalten

Neben diesen klassischen Säulenobstarten können auch Beerensträucher wie Johannisbeeren und Kiwis in säulenförmigen Varianten gezogen werden.

Standortwahl und Pflanzung

Die Wahl des richtigen Standorts ist entscheidend für die Gesundheit und den Ertrag Ihres Säulenobsts. Wählen Sie einen Platz, der ausreichend Sonnenlicht bietet, da die meisten Obstsorten viel Licht und Wärme benötigen. Ein vollsonniger Standort ist ideal, jedoch können einige Beerensträucher auch im Halbschatten wachsen. Wichtig ist zudem, dass der Standort gut geschützt ist vor starken Winden und extremen Wetterbedingungen.

Bodenanforderungen

Ein gut durchlässiger, nährstoffreicher Boden ist essenziell für das Gedeihen der Pflanzen. Vermeiden Sie Staunässe, da diese die Wurzeln schädigen kann. Bereiten Sie den Boden vor der Pflanzung gründlich vor:

  1. Boden locker machen: Lockern Sie die Erde tief, um eine gute Durchwurzelung zu ermöglichen.
  2. Nährstoffe einarbeiten: Reichern Sie den Boden mit Kompost oder gut verrottetem Mist an.
  3. pH-Wert prüfen: Ein leicht saurer Boden (pH-Wert 6 bis 7) ist ideal. Passen Sie den pH-Wert an, falls nötig.

Pflanzabstände und -tiefe

Halten Sie genügend Abstand ein, um eine optimale Entwicklung der Pflanzen zu gewährleisten. Für Säulenobst empfiehlt sich ein Abstand von mindestens 50 bis 60 Zentimetern zwischen den einzelnen Bäumen. Das Pflanzloch sollte etwa 60 bis 80 Zentimeter tief und breit sein. Setzen Sie die Bäume so ein, dass die Veredelungsstelle etwa 8 bis 10 Zentimeter über der Erde liegt.

Pflanzzeitpunkt

Die beste Zeit für die Pflanzung von Säulenobst ist das Frühjahr, vorzugsweise im März oder April, wenn keine Frostgefahr mehr besteht und der Boden ausreichend aufgetaut ist. Dadurch haben die Pflanzen genug Zeit, um vor dem Winter kräftige Wurzeln zu entwickeln.

  1. Pflanzloch vorbereiten: Heben Sie ein großzügiges Pflanzloch aus und mischen Sie den Aushub mit Kompost.
  2. Einsetzen des Baumes: Stellen Sie den Baum in das Pflanzloch und füllen Sie es mit der vorbereiteten Erde auf.
  3. Gießen: Gießen Sie die Pflanze nach dem Einsetzen gut an. Sorgen Sie in den ersten Wochen nach der Pflanzung für eine konstante Bodenfeuchtigkeit.

Nach der Pflanzung

Halten Sie die Baumscheibe – den Bereich um den Stamm – frei von Unkraut und Gras, damit keine Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe entsteht. Ein Mulchen mit organischem Material wie Rindenmulch kann helfen, die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten und das Unkrautwachstum zu unterdrücken.

Pflege von Säulenobst

Die Pflege von Säulenobst ist unkompliziert, aber wichtig für gesunde Pflanzen und eine reiche Ernte.

Bewässerung

Säulenobst hat einen begrenzten Wurzelraum, besonders wenn es in Kübeln oder Töpfen kultiviert wird. Regelmäßiges Gießen ist daher unabdingbar. Achten Sie darauf, dass die Wurzeln gleichmäßig durchfeuchtet sind, ohne Staunässe zu verursachen. Ein Tropfbewässerungssystem kann hilfreich sein. Während trockener Perioden sollten Sie die Bewässerung erhöhen.

Düngung

Für robustes Wachstum empfiehlt es sich, Säulenobst regelmäßig zu düngen. Organische Langzeitdünger sind ideal. Eine Düngung im Frühjahr mit organischem Dünger ist meist ausreichend. Für Bäume im Freiland kann dies durch Einarbeiten von Hornspänen ergänzt werden.

Schnittmaßnahmen

Regelmäßiger Schnitt ist entscheidend, um die Form und Gesundheit der Bäume zu erhalten. Der beste Zeitpunkt für den Schnitt ist im Frühjahr, bevor die Pflanzen austreiben. Entfernen Sie abgestorbene oder kranke Äste. Bei Apfelbäumen sollten längere Triebe im Sommer auf 20 bis 40 Zentimeter eingekürzt werden. Für Steinobst wie Kirschen und Zwetschgen gilt: Kürzen Sie die Seitentriebe jedes Jahr auf etwa 40 Zentimeter.

Fruchtausdünnung

Um einen übermäßigen Fruchtansatz zu vermeiden, empfiehlt sich eine Fruchtausdünnung. Entfernen Sie Anfang Juni den Überschuss an Fruchtansätzen, sodass pro Fruchtbüschel nur eine oder maximal zwei Früchte verbleiben. Dies fördert eine gleichmäßige Ernte.

Schutz vor Witterungseinflüssen

Besonders bei Kübelpflanzungen ist es wichtig, die Pflanzen vor extremen Wetterbedingungen zu schützen. Stellen Sie die Kübel auf kleine Füßchen, um Staunässe zu vermeiden, und umwickeln Sie die Pflanzen im Winter mit Vlies oder Jute, um sie vor Frost zu schützen.

Indem Sie diese Pflegemaßnahmen konsequent umsetzen, sichern Sie die Gesundheit und Vitalität Ihrer Säulenobstbäume und können sich jedes Jahr über eine reiche Ernte freuen.

Bilder: thekovtun / Shutterstock