Säulenkirsche

Säulenkirsche: Richtig pflanzen & pflegen – Tipps & Sorten

Die Säulenkirsche, ideal für kleine Gärten und Balkone, besticht durch ihren schlanken Wuchs und die reiche Ernte süßer Früchte. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden zur Pflanzung, Pflege und den besten Sorten der Säulenkirsche.

Steckbrief

Wuchs icon
Wuchs
Säulenförmig
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Blütenfarbe
Weiß
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Blütezeit
April
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Fruchtform
Kirsche
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Licht
Sonnig bis halbschattig
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Bodenart
Durchlässig, nährstoffreich
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Saeulenkirsche pflegen

Die Säulenkirsche (Prunus avium) ist aufgrund ihrer schlanken Wuchsform besonders pflegeleicht. Dennoch bedarf es einiger Maßnahmen, um gesundes Wachstum und eine reiche Ernte zu sichern.

Gießen

Säulenkirschen haben einen mittleren Wasserbedarf, der je nach Standort und Witterung variieren kann. Während Trockenperioden sollten Sie die Bäume regelmäßig gießen und Staunässe unbedingt vermeiden, um Wurzelfäule zu verhindern.

Düngung

Bei Säulenkirschen im Freiland ist oft keine zusätzliche Düngung nötig, da sie die Nährstoffe aus dem Boden nutzen können. Kübelpflanzen hingegen sollten jährlich mit Kompost oder Langzeitdünger versorgt werden. Im Frühjahr empfiehlt sich das Einarbeiten einer frischen Lage Kompost in die obere Erdschicht, um den Nährstoffgehalt zu erhöhen.

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Schnitt

Um die säulenförmige Wuchsform der Säulenkirsche zu erhalten, ist ein regelmäßiger Schnitt notwendig. Der ideale Zeitpunkt dafür ist der Sommer nach der Ernte. Dabei sollten Sie lange Seitentriebe auf eine Länge von 20 bis 40 Zentimetern einkürzen und störende oder zu dicht wachsende Triebe direkt am Ansatz entfernen. Entwickelt sich ein konkurrierender Mitteltrieb, sollten Sie diesen ebenfalls frühzeitig nah am Stamm abschneiden. Ein Spätwinterschnitt vor dem Austrieb kann bei Bedarf ebenfalls durchgeführt werden.

Pflanzung und Standort

Säulenkirschen bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort und einen durchlässigen, nährstoffreichen Boden. Bei der Pflanzung im Freiland sollten etwa 80 Zentimeter Abstand zwischen den Bäumen eingehalten werden. Für Kübelpflanzen eignet sich ein Topf mit etwa 30 Litern Fassungsvermögen. Der Pflanzzeitpunkt kann im Frühjahr oder Herbst liegen, wobei die Veredelungsstelle etwa zehn Zentimeter über der Erde bleiben sollte.

Mulchen und Kompostieren

Das Herbstlaub der Säulenkirschen kann kompostiert und als Mulch verwendet werden, um den Boden vor Erosionen und Frost zu schützen. Dies fördert die Humusbildung und verbessert die Bodenstruktur.

Wasserabfluss

Stellen Sie sicher, dass bei Kübelpflanzen überschüssiges Gieß- oder Regenwasser gut abfließen kann, um Staunässe und Wurzelfäule zu vermeiden. Dafür können Sie Holz- oder Tonfüße verwenden, um den Topf vom Boden abzuheben.

Sorten & Arten

Es gibt eine Vielzahl von Säulenkirschen-Sorten, die sich in Geschmack, Reifezeit und Wuchshöhe unterscheiden:

  • ‚Sylvia‘: Diese kompakte Sorte ist ideal für kleine Gärten und Kübel. Die dunkelrotbraunen Früchte sind groß, süß und aromatisch. Sie benötigt eine Befruchtersorte wie ‚Sunburst‘ für eine reiche Ernte.
  • ‚Stella‘: ‚Stella‘ ist selbstfruchtend und robust mit großen, süßen Früchten, die Ende Juli bis Anfang August reifen. Sie erreicht eine Höhe von etwa 2,5 Metern.
  • ‚Garden Bing‘: Diese selbstfruchtende Sorte wird etwa zwei Meter hoch und ist besonders platzsparend. Sie ist ideal für schmale Spaliere oder kleine Räume.
  • ‚Sunburst‘: ‚Sunburst‘ hat große, dunkelrote, platzfeste Früchte, die im Juli reifen. Diese vielseitige Sorte kann im Boden oder im Kübel gezogen werden.
  • ‚Lapins‘: Diese Sorte ist selbstfruchtend, bis zu fünf Meter hoch und trägt große, dunkelrote Früchte. Regelmäßiger Schnitt ist erforderlich.
  • ‚Jachim‘: Eine selbstfruchtbare Sauerkirsche mit säuerlichen, im Juli reifenden Früchten. Sie kann säulenförmig oder als Buschbaum gezogen werden.

Früchte

Die Früchte der Säulenkirsche sind kleiner als bei herkömmlichen Kirschbäumen, aber sehr schmackhaft. Sie eignen sich hervorragend zum Frischverzehr sowie für Einmachen, Backen, Marmeladen und Liköre. Die Erntezeit variiert je nach Sorte und liegt zwischen Ende Juni und Mitte Juli.

Welcher Standort ist geeignet?

Ein sonniger bis halbschattiger Standort und ein durchlässiger, nährstoffreicher Boden sind ideal für Säulenkirschen. Der Boden sollte leicht kalkhaltig sein, um die Nährstoffaufnahme zu unterstützen, und Staunässe vermeiden. Regelmäßiges Mulchen und Kompostieren verbessert die Bodenstruktur.

Saeulenkirsche richtig schneiden

Der Schnitt der Säulenkirsche sollte regelmäßig erfolgen, um die Wuchsform zu erhalten. Zunächst werden lange Seitentriebe und störende Triebe eingekürzt. Kranke oder schwache Äste müssen regelmäßig entfernt werden. Der beste Zeitpunkt für den Schnitt ist im Sommer nach der Ernte, ein zusätzlicher Winterschnitt ist möglich.

Blüte

Im April bezaubern die Säulenkirschen mit weißen, duftenden Blüten. Diese Blüten locken viele Bestäuber wie Bienen, Hummeln und Schwebfliegen an, was zur Fruchtbildung beiträgt. Einige Sorten sind selbstfruchtend, dennoch kann eine zweite Pflanze den Ertrag steigern.

Verwendung

Dank ihrer schlanken Wuchsform eignen sich Säulenkirschen hervorragend für kleine Gärten, Vorgärten, Balkone und Terrassen. Sie können sowohl einzeln als auch in Gruppen gepflanzt werden und bieten vielseitige Einsatzmöglichkeiten als Hecken, Sichtschutz oder entlang von Spalieren. Sie sind nicht nur dekorativ, sondern auch wertvolle Nahrungsquellen für Bestäuber und Vögel.

Häufig gestellte Fragen

1. Was ist der ökologische Nutzen der Säulenkirsche?

Während die gezüchteten Sorten der Säulenkirsche, wie beispielsweise ‚Sylvia‘, aufgrund ihrer modifizierten Eigenschaften für die Tierwelt einen geringeren Nutzen haben, bieten sie dennoch einen ökologischen Wert. Verschiedene Schmetterlingsarten verwenden die Blätter der Säulenkirsche als Raupenfutter, darunter der Graugelbe Breitflügelspanner (Agriopis marginaria) und der Asselspinner (Apoda limacodes). Zudem locken die duftenden Blüten Bienen, Hummeln und Schwebfliegen an, die zur Bestäubung beitragen.

2. Kann das Laub der Säulenkirsche als Kompost oder Mulch verwendet werden?

Ja, das Herbstlaub der Säulenkirsche ist sehr nützlich und kann sowohl kompostiert als auch als Mulch verwendet werden. Innerhalb eines Jahres verwandelt sich das Laub in wertvollen Kompost, der zur Düngung des Gartens genutzt werden kann. Als Mulch hilft das Laub, den Boden vor Erosionen und Frost zu schützen und fördert die Humusbildung.

3. Wie wirkt sich der Schnitt auf die Fruchtbildung der Säulenkirsche aus?

Das Schneiden der Säulenkirsche ist essenziell, um ihre charakteristische säulenförmige Wuchsform zu erhalten und eine reiche Ernte zu sichern. Zum Beispiel trägt die ‚Sylvia‘-Sorte ihre Früchte auch an den zurückgeschnittenen Kurztrieben. Ein regelmäßiger Schnitt verhindert zu kräftige Seitentriebe und fördert somit die Fruchtbildung nahe dem Stamm.

4. Welche Faktoren sind entscheidend für den Standort der Säulenkirsche?

Säulenkirschen bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte und durchlässige, nährstoffreiche Böden. Sie sind wärmeliebend und empfindlich gegenüber Spätfrösten. Bei der Pflanzung im Freiland sollten etwa 80 Zentimeter Abstand zwischen den Bäumen eingehalten werden, während Kübelpflanzen in einem Topf mit etwa 30 Litern Fassungsvermögen gut gedeihen.

Bilder: SVEART / stock.adobe.com