Säulenapfel

Säulenapfel: Standort, Pflanzung & Pflege – So gelingt’s!

Säulenapfelbäume bestechen durch ihren schlanken Wuchs und reichen Ertrag, selbst auf begrenztem Raum. Dieser Artikel bietet umfassende Informationen zu Standortwahl, Sorten, Pflanzung und Pflege.

Wuchs

Säulenapfelbäume, auch bekannt als Malus domestica, zeichnen sich durch ihren schlanken, säulenartigen Wuchs aus. Der Haupttrieb wächst aufrecht, während die Seitentriebe kurz bleiben und wenig verzweigen. Dadurch erhalten die Bäume ihre charakteristische, schmale Form. Die Wuchshöhe variiert je nach Sorte und Unterlage: Im Freilandanbau erreichen sie eine Höhe von etwa 200 bis 350 cm, bei Kultur im Topf bleiben sie meist kompakter und erreichen etwa 150 cm. Die Wuchsbreite beträgt in der Regel 20 bis 50 cm, was diese Bäume ideal für kleine Gärten, Balkone und Terrassen macht.

Für die richtige Wuchsdynamik sind folgende Punkte wichtig:

  • Säulenapfelbäume wachsen steil und gut verzweigt.
  • In den ersten sechs bis acht Jahren ist keine Höhenreduzierung nötig.
  • Seitentriebe können auf 10 bis 15 cm eingekürzt werden, um die Form zu bewahren.
  • Nach acht bis zehn Jahren kann ein Rückschnitt des Mitteltriebs vorgenommen werden, um die Höhe zu regulieren.

Diese kompakte und aufrechte Wuchsform macht die Pflege der Säulenapfelbäume besonders leicht und platzsparend.

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Welcher Standort ist geeignet?

Ein sonniger bis halbschattiger Platz ist für Säulenapfelbäume optimal. Sonnige Standorte fördern die Blütenbildung und Fruchtreife. Der Boden sollte durchlässig, humos und nährstoffreich sein. Vermeiden Sie Staunässe, indem Sie für einen frischen Boden sorgen. Ein windgeschützter Standort ist ebenfalls empfehlenswert, da die schlanken Äste empfindlicher gegenüber Windbruch sind.

Für Balkone und Terrassen bieten diese Bäume ebenfalls gute Optionen. In Kübeln kultivierte Säulenäpfel profitieren von einem hellen, geschützten Platz und einem ausreichend großen Topf. Gießen Sie an heißen Tagen zweimal täglich und düngen Sie ab Juni regelmäßig.

Im Winter sind die Bäume im Kübel gut winterhart, jedoch hilft ein frostsicherer Standort, das Durchfrieren des Wurzelballens zu verhindern. Verpacken Sie den Kübel in Vlies, Jute oder Reisig für zusätzlichen Schutz.

Die idealen Bedingungen für Säulenäpfel sind somit:

  • Sonnige bis halbschattige Lage
  • Durchlässiger, humoser, nährstoffreicher Boden
  • Windgeschützter Platz
  • Eignung auch für Kübel auf Balkon und Terrasse

Früchte

Die Früchte von Säulenapfelbäumen sind ähnlich denen herkömmlicher Apfelsorten und unterscheiden sich in Geschmack, Farbe und Reifezeitpunkt je nach Sorte:

  • Geschmack: Variiert von süß bis säuerlich, meist ausgewogen.
  • Farbe: Von grün über gelb bis rot; manche Sorten zeigen eine grün-rote Schattierung.
  • Reifezeitpunkt: Von August bis Oktober.
  • Fruchtgröße: Mittelgroß bis groß, abhängig von der Sorte.
  • Fruchtfleisch: Fest und knackig oder saftig und mürbe.

Einige beliebte Sorten sind:

  • ‚Red River‘: Große, grün-rote Früchte, süß-säuerlicher Geschmack, Reifezeit ab Mitte September.
  • ‚Jucunda‘: Rot geflammte Früchte, gute Lagerfähigkeit, Reifezeit Anfang Oktober.
  • ‚Rondo‘: Feste, gut lagerfähige Früchte, Anfang Oktober reif.
  • ‚Golden Gate‘: Kleine bis mittelgroße, süße Früchte, Ende September reif.
  • ‚Indian Summer‘: Leuchtend rote, festfleischige Früchte, Mitte September reif.
  • ‚Blue Moon‘: Dunkelviolette, große Früchte, süßlich-neutral, Ende September reif.

Tipps zur Ernte und Lagerung:

  • Ernten Sie die Früchte, wenn die Grundfarbe von grün zu grüngelb wechselt.
  • Vermeiden Sie Überreife, um weiche und fettige Schalen zu verhindern.
  • Aufgrund der begrenzten Lagerfähigkeit sollten die Früchte zeitnah verzehrt oder weiterverarbeitet werden.

Saeulenapfel pflegen

Säulenapfelbäume sind pflegeleicht und ideal für Hobbygärtner. Dennoch gibt es einige wichtige Pflegemaßnahmen:

  • Gießen: Junge Bäume benötigen regelmäßige Wassergaben. Der Wurzelbereich sollte feucht, aber nicht nass sein. An heißen Tagen empfiehlt sich tägliches Gießen.
  • Düngen: Ab Juni wöchentlich düngen. Ein organischer Langzeitdünger oder Kompost im Frühjahr eignet sich besonders gut.
  • Bodenpflege: Überprüfen Sie regelmäßig die Erdoberfläche im Kübel oder Beet und füllen Sie bei Bedarf Erde nach.
  • Ausdünnen des Fruchtbehangs: Entfernen Sie überzählige Früchte, um große und schmackhafte Äpfel zu fördern. Pro Baum sollten nicht mehr als 30 Früchte ausreifen.
  • Beschneiden der Seitentriebe: Kürzen Sie Seitentriebe im Sommer auf 10 bis 15 cm, um die Säulenform zu bewahren und die Blütenbildung zu fördern.
  • Umtopfen im Kübel: Etwa alle fünf Jahre in ein größeres Gefäß umtopfen. Zwischenzeitlich Erde nachfüllen und düngen.
  • Überwinterung: Pflanzen im Kübel sollten an einem geschützten Ort überwintern. Wickeln Sie den Kübel in Vlies, Jute oder Reisig.

Mit diesen Pflegemaßnahmen gedeihen Ihre Säulenapfelbäume prächtig und belohnen Sie mit einer reichen Ernte.

Pflanzung

Die beste Pflanzzeit für Säulenapfelbäume ist im Herbst oder Frühjahr. Bereiten Sie den Boden gut vor:

  • Boden auflockern und Unkraut entfernen.
  • Humose, durchlässige und nährstoffreiche Erde verwenden.

Das Pflanzloch sollte doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen sein:

  • Ein Pflanzloch graben und den Aushub mit Kompost oder Langzeitdünger anreichern.
  • Den Baum einsetzen und darauf achten, dass die Veredelungsstelle über dem Boden bleibt.
  • Das Pflanzloch mit Erde füllen und festdrücken.
  • Gründlich angießen.

Für die Pflanzung im Kübel:

  • Wählen Sie einen ausreichend großen Topf.
  • Legen Sie eine Drainageschicht aus Tonscherben oder Kies an, um Staunässe zu vermeiden.
  • Füllen Sie regelmäßig Erde nach und topfen Sie etwa alle fünf Jahre um.

Platzieren Sie den Säulenapfel an einem hellen, sonnigen bis halbschattigen und windgeschützten Standort.

Sorten & Arten

Es gibt zahlreiche Säulenapfelsorten, die sich in Geschmack, Fruchtgröße und Reifezeit unterscheiden:

Säulenapfel ‚Red River‘

  • Geschmack: Süß-säuerlich
  • Frucht: Grün-rot, groß, rund
  • Reifezeit: September bis November
  • Besonderheiten: Insektenfreundlich, schnittverträglich, widerstandsfähig gegen Fröste, Schorf und Mehltau. Kübel-tauglich.

Säulenapfel ‚Jucunda‘

  • Geschmack: Ausgewogen, süßsäuerlich, würzig
  • Frucht: Mittelgroß, rot geflammt, knackig
  • Reifezeit: September bis November
  • Besonderheiten: Schorfresistent, gut lagerfähig

Säulenapfel ‚Rondo‘

  • Geschmack: Süß-säuerlich
  • Frucht: Groß, fest, sonnenseitig gerötet
  • Reifezeit: Anfang Oktober
  • Besonderheiten: Gut lagerfähig

Diese vielfältigen Sorten bieten eine breite Auswahl, sodass Sie für jeden Geschmack und jede Nutzung die passende Sorte finden können.

Saeulenapfel richtig schneiden

Säulenapfelbäume benötigen keinen regelmäßigen Formschnitt, jedoch sind einige Schnittmaßnahmen sinnvoll:

  • In den ersten sechs bis acht Jahren ist keine Höhenreduzierung notwendig.
  • Kürzen Sie zu lange Seitentriebe auf 10 bis 15 cm, um die Form zu erhalten. Der beste Zeitpunkt hierfür ist die zweite Junihälfte.
  • Falls der Mitteltrieb nach acht bis zehn Jahren zu hoch wird, sollten Sie ihn im August oberhalb einer Seitenverzweigung zurückschneiden.

Achten Sie darauf, längere Seitenzweige direkt am Stamm zu entfernen, um erneutes Austreiben zu verhindern. Zusätzlich sollten Sie den Fruchtbehang ausdünnen, um die Fruchtqualität zu sichern und alternierende Ertragsjahre zu vermeiden.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Säulenapfelbäume bevorzugen einen durchlässigen, humosen und nährstoffreichen Boden. Achten Sie darauf, dass der Boden gut durchlüftet ist und keine Staunässe auftritt. Ein leicht bis mittelkräftiger Boden mit guter Struktur eignet sich am besten. Folgende Maßnahmen können zur Bodenverbesserung beitragen:

  • Lockern Sie den Boden tiefgründig auf.
  • Arbeiten Sie nährstoffreiche, humose Erde ein.
  • Bei suboptimalen Böden können organischer Dünger oder Bodenhilfsstoffe wie Bentonit hinzugefügt werden.

Für Kübelpflanzungen ist es wichtig, hochwertige Blumenerde anzureichern und am Topfboden eine Drainageschicht anzulegen.

Krankheiten & Schädlinge

Säulenäpfel sind anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlinge. Mit guter Pflege und einem geeigneten Standort können jedoch viele Probleme vermieden oder reduziert werden.

Häufige Krankheiten

  • Apfelschorf: Verursacht olivgrüne Flecken auf Blättern und Früchten.
  • Echter Mehltau: Sichtbar als mehlige, weiße Beläge auf Blättern und Trieben.
  • Monilia-Fruchtfäule: Verursacht Fäulnis an Früchten.
  • Feuerbrand: Eine bakterielle Infektion, die Zweige und Blüten absterben lässt.
  • Blattfleckenkrankheit: Verursacht schwarze Flecken auf Blättern.

Häufige Schädlinge

  • Apfelwickler: Raupen bohren sich in die Früchte.
  • Grüne Apfelblattlaus: Befallene Blätter rollen sich ein und verkümmern.
  • Frostspanner: Raupen fressen an Knospen, Blättern und Blüten.
  • Rote Obstbaumspinnmilbe: Saugt den Blättern Nährstoffe ab.
  • Apfelblütenstecher: Frisst Blütenknospen an und verhindert die Fruchtbildung.

Vorbeugende Maßnahmen

  • Sorgen Sie für einen luftigen Standort.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig auf Symptome.
  • Wählen Sie widerstandsfähige Sorten.
  • Entfernen Sie abgefallenes Laub und abgestorbene Pflanzenteile.

Mit diesen Maßnahmen können Sie die Gesundheit Ihrer Säulenapfelbäume unterstützen.

So kommt die Pflanze über den Winter

Säulenapfelbäume sind winterhart, jedoch sollten im Topf kultivierte Exemplare besonders geschützt werden. Hier sind die wichtigsten Schritte zur Überwinterung:

  • Geschützter Standort: Stellen Sie die Kübel an einem geschützten Ort auf, wie an einer Hauswand oder unter einem Vordach.
  • Isolierung des Kübels: Wickeln Sie den Kübel in Vlies, Jute oder Reisig, um die Wurzeln vor Frost zu schützen.
  • Bodenabdeckung: Decken Sie die Oberfläche des Topfes mit Laub, Stroh oder Rindenmulch ab.
  • Temperaturkontrolle: Achten Sie auf die Temperatur und ergänzen Sie bei Bedarf zusätzlichen Frostschutz.
  • Wasserbedarf: Gießen Sie gelegentlich an frostfreien Tagen, vermeiden Sie jedoch Staunässe.

Mit diesen Maßnahmen können Säulenapfelbäume im Kübel gut durch den Winter kommen und im Frühjahr kräftig austreiben.

Häufig gestellte Fragen

Können Säulenäpfel auch mehrtriebig wachsen?

Ja, manche Gartenbesitzer lassen ihre Säulenäpfel mehrtriebig wachsen, obwohl dies aus Gründen der Ertragsschwankungen (Alternanz) und der Fruchtqualität vermieden werden sollte. Multiple Triebe können zu unregelmäßigen Erträgen führen und die Fruchtqualität beeinträchtigen. Es ist daher empfehlenswerter, die Bäume eintriebig zu halten.

Welche Unterlagen sind für Säulenäpfel besonders geeignet?

Säulenäpfel werden häufig auf mittelstark wachsenden Unterlagen veredelt, da diese eine gute Balance zwischen Wuchshöhe und Fruchtqualität bieten. Beispiele für solche Unterlagen sind MM106 und M111. Für den exklusiven Kultur im Kübel werden schwächer wachsende Unterlagen wie M26 und Supporter 4 empfohlen.

Wie verhindert man Alternanz bei Säulenäpfeln?

Alternanz, die Schwankung im Ertrag zwischen den Jahren, kann durch konsequentes Ausdünnen des Fruchtbehangs verhindert werden. Lassen Sie pro Baum nicht mehr als 30 Früchte ausreifen und entfernen Sie überzählige Früchte spätestens Anfang Juni. Dies fördert die Bildung neuer Blütenknospen für das Folgejahr.

Wie hast du Säulenäpfel bei starkem Fruchtbehang?

Bei starkem Fruchtbehang ist es wichtig, die Früchte einzeln zu stellen, indem alle überzähligen Jungfrüchte entfernt werden. Dies sorgt dafür, dass die verbleibenden Früchte größer und geschmacklich hochwertiger sind. Die Ausdünnung sollte frühzeitig im Jahr erfolgen, etwa Anfang bis Mitte Juni.

Bilder: thekovtun / Shutterstock