Kakteen

Kakteen ohne Stacheln: Schöne Arten und ihre Pflege

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Mit Kakteen assoziieren wir dornenbewehrte Wüstenpflanzen mit bizarren Wuchsformen. Häufig wird übersehen, dass es in der Tat Kakteen ohne Stacheln zu entdecken gibt. Lernen Sie hier einige der schönsten Arten kennen. Unsere Tipps rund um die Pflege zeigen die Unterschiede zu ihren stacheligen Artgenossen auf.

Stachellose Kakteen
Hängende Blattkakteen haben keine Stacheln und wunderschöne Blüten
AUF EINEN BLICK
Welche Kakteenarten haben keine Stacheln?
Kakteen ohne Stacheln sind häufig in südamerikanischen Regenwäldern zu finden und besitzen statt Dornen zarte Borsten. Beispiele sind Weihnachtskakteen (Schlumberga), Osterkakteen (Hatiora), Schusterkaktus (Disocactus ackermannii), hängende Blattkakteen (Epiphyllum) und Mistelzweigkaktus (Rhipsalis).

Kakteenarten ohne Stacheln – ein Überblick

Zu Beginn ihrer Evolution besaßen Kakteen keine Dornen. Im Verlaufe von Jahrmillionen waren Wüstenkakteen gezwungen, sich auf die trockenen, heißen Klimabedingungen einzustellen. Zu diesem Zweck lernten sie, Wasser in Blättern, Trieben und Stämmen zu speichern. Zusätzlich rollten sie ihre Blätter zu Dornen ein, um die Verdunstung zu reduzieren.

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Kakteen in den südamerikanischen Regenwäldern waren hingegen nicht zu diesen Maßnahmen gezwungen. Die folgenden Arten und Sorten gedeihen nach wie vor als Blattkakteen und besitzen allenfalls zarte Borsten statt Dornen:

  • Weihnachtskakteen (Schlumberga)
  • Osterkakteen (Hatiora – bis vor kurzem Rhipsalidopsis)
  • Schusterkaktus (Disocactus ackermannii)
  • Hängende Blattkakteen (Epiphyllum)
  • Mistelzweigkaktus, Rutenkaktus (Rhipsalis)

Wie viele Regenwald-Pflanzen, gedeihen Blattkakteen in ihrer Heimat epiphytisch, hoch oben auf den Ästen majestätischer Urwaldriesen. Ihre bis zu 30 cm großen Blüten entfalten zahlreiche Wild-Arten in der Nacht. Bekannte Sorten erfreuen uns hingegen mit einer lang anhaltenden Blütezeit bei Tag, wie die ‚Deutsche Kaiserin‘ (Disocactus phyllanthoides).

Pralle Sonne unerwünscht – Tipps zum idealen Standort

Beheimatet in den Regen- und Bergwäldern Südamerikas, stellen Kakteen ohne Stacheln andere Ansprüche an den Standort, als ihre bedornten Kollegen aus der Wüste. Blattkakteen wünschen sich einen halbschattigen Platz am Ost- oder Westfenster, wo sie nicht unter direkte Sonneneinstrahlung zur Mittagszeit geraten können. Darüber hinaus ist eine erhöhte Luftfeuchtigkeit von 60 bis 70 Prozent von Vorteil.

So pflegen Sie Blattkakteen richtig

Während Sie Wüstenkakteen sogar in Sand pflanzen können, gedeihen Kakteen ohne Stacheln in einem nährstoffreichen, lockeren und leicht sauren Substrat. Gut geeignet für diesen Zweck ist Rhododendronerde, die Sie mit Seramis, Lavagranulat oder feinkörnigem Pinienrindensubstrat optimieren. Im Pflegeprogramm sind die folgenden Maßnahmen wichtig:

  • Mit kalkfreiem Wasser gießen, wenn die Substratoberfläche angetrocknet ist
  • Alle 1 bis 2 Tage die gesamte Pflanze einsprühen mit weichem Wasser
  • Von März bis September alle 14 Tage flüssig düngen mit einem Spezialdünger für Blattkakteen

Da Blattkakteen nicht als Sukkulenten gedeihen, ist ein Rückschnitt jederzeit problemlos möglich. Kürzen Sie zu lange Triebe mit einer scharfen, desinfizierten Schere ein. Der beste Zeitpunkt für einen Schnitt ist am Ende der Winterruhe.

Tipp

Wenngleich sich Kakteen mit und ohne Stacheln in ihren Ansprüchen an die Pflege deutlich unterscheiden, ziehen sie in puncto Winterruhe an einem Strang. Damit die exotischen Pflanzen ihre Knospen anlegen, ist – bis auf wenige Ausnahmen – eine kühle Wachstumsruhe unverzichtbar. Von Oktober/November bis Februar/März verweilen die extravaganten Schönheiten an einem hellen Standort bei Temperaturen um 10 Grad Celsius.