Sonstige Kakteen

Astrophytum pflegen: So gelingt die Kultivierung 🌵

Die Gattung Astrophytum umfasst faszinierende Kakteenarten, die sich durch ihre sternförmige Wuchsform und markante Bedornung auszeichnen. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Kultivierung von Astrophytum, von den idealen Standortbedingungen bis hin zur Vermehrung.

Steckbrief

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Pflanzenart
Kaktus
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Wuchs
Kugelförmig bis säulenförmig, oft beflockt
Wuchshöhe icon
Wuchshöhe
5 cm bis 100 cm
Blütenfarbe icon
Blütenfarbe
Gelb mit rotem Schlund
Blütenform icon
Blütenform
Trichterförmig
Blütezeit icon
Blütezeit
Frühjahr bis Herbst
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Wuchs

Astrophytum-Arten wachsen in der Regel einzeln und bilden kugelförmige bis säulenförmige Triebe aus. Sie erreichen je nach Art unterschiedliche Wuchshöhen und Durchmesser:

  • Astrophytum asterias: Graugrün, abgeflacht kugelig, Wuchshöhe bis 5 Zentimeter, Durchmesser bis 10 Zentimeter.
  • Astrophytum myriostigma (Bischofsmütze): Kugelig, im Alter zunehmend säulenförmig, Wuchshöhe bis 40 Zentimeter, Durchmesser bis 20 Zentimeter.
  • Astrophytum ornatum: Wuchshöhe bis 1 Meter.
  • Astrophytum capricorne: Typisch acht Rippen mit braunschwarzen, gedrehten Dornen.
  • Andere Arten: Wuchshöhen variieren zwischen 30 bis 100 Zentimeter, Durchmesser bis 30 Zentimeter.

Die Triebe dieser Kakteen sind oft mit feinen weißen Haarbüschelchen besetzt, die ihnen ein beflocktes Erscheinungsbild verleihen, während einige Arten wie Astrophytum myriostigma var. nudum vollkommen kahl sind. Die sternförmige Anordnung der Rippen, meist vier bis zehn, ist ein zentrales Merkmal von Astrophytum. Diese Rippen sind nicht in Höcker unterteilt und können bei manchen Arten streng geometrisch aufgebaut sein, was bei der Wasseraufnahme die Bildung von Rissen reduziert.

Welcher Standort ist geeignet?

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Astrophytum myriostigma mit seiner ersten Blüte.
Foto: Kosteek | Lizenz: Public domain | Quelle: Wikimedia

Astrophytum benötigt einen sonnigen und warmen Standort. Während der Wachstumszeit ist ein Platz im Freien, der der vollen Sonne ausgesetzt ist, ideal. In den Sommermonaten ist es optimal, die Pflanzen ins Freie zu stellen, wobei ein vollsonniger, vor Regen geschützter Standort bevorzugt wird. Ein helles Südlichter-Fenster kann ebenso geeignet sein.

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Es ist wichtig, die Pflanzen schrittweise an die direkte Sonne zu gewöhnen, um Sonnenbrand zu vermeiden. Während der lichtarmen Jahreszeit sollten Sie die Lichtverhältnisse regelmäßig prüfen, um sicherzustellen, dass die Pflanzen weiterhin ausreichend Licht erhalten.

Im Winter sollten Astrophytum-Kakteen bei kühleren Temperaturen zwischen 8-10 °C und an einem möglichst hellen Standort gehalten werden.

Astrophytum pflegen

Astrophytum-Kakteen benötigen während der Wachstumsperiode warme, sonnige Bedingungen und einen gut durchlässigen Boden. Für eine optimale Pflege beachten Sie die folgenden Punkte:

  • Gießen: Vom Frühjahr bis zum Herbst durchdringend gießen, dabei das Substrat zwischen den Wassergaben vollständig abtrocknen lassen. Während der Ruheperiode im Winter nur sehr sparsam gießen, um das Austrocknen des Wurzelballens zu verhindern.
  • Düngen: Von April bis September alle vier bis sechs Wochen mit einem Kakteendünger (4,00€ bei Amazon*) oder einem Grünpflanzendünger in halber Konzentration düngen.
  • Besprühen: Alle zwei Wochen mit kalkarmem Wasser besprühen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
  • Temperatur: Während der Wachstumsperiode bei normalen Zimmertemperaturen zwischen 18 und 25 °C halten. Für die Winterruhe niedrige Temperaturen zwischen 4 und 10 °C bieten.
  • Substrat: Verwenden Sie ein überwiegend mineralisches Substrat, um Staunässe zu vermeiden.
  • Topf und Drainage: Breite Pflanzgefäße und eine Drainageschicht am Boden des Topfes sind ideal, um Wurzelfäulnis zu verhindern.
  • Umtopfen: Alle zwei bis drei Jahre, vorzugsweise nach der Winterruhe, umtopfen und die Wurzeln auf Schädlingsbefall oder Wurzelschäden kontrollieren.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Astrophytum gedeiht am besten in einem speziell für Kakteen abgestimmten Substrat, das gut durchlässig sein muss, um Staunässe zu verhindern. Ideale Bestandteile sind:

  • Mineralische Anteile: Eine Mischung aus Bimskies und lehmigen Komponenten fördert die Drainage und sorgt für Stabilität der Wurzeln.
  • Kalkzufuhr: Ein kalkreiches Substrat ist vorteilhaft, da Astrophytum kalkreiche Standorte bevorzugt.
  • Lehmbestandteile: Verbessern die Nährstoffversorgung und Wasserspeicherung im Substrat.

Eine regelmäßige Kontrolle und Anpassung des Substrats sorgt für optimale Wachstumsbedingungen und Blütenbildung.

Besonderheiten der Beflockung

Viele Astrophytum-Arten sind durch eine charakteristische Beflockung gekennzeichnet. Diese feinen weißen Haarbüschel haben folgende Funktionen:

  • Sonnenschutz: Reflektieren Sonnenlicht und schützen die Pflanze vor intensiver UV-Einstrahlung.
  • Reduktion der Verdunstung: Minimieren den Wasserverlust.
  • Kälteschutz: Bilden eine isolierende Schicht.

Manche Arten, zum Beispiel Astrophytum myriostigma var. nudum, sind komplett nackt und benötigen zusätzlichen Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung.

Rippenstruktur

Astrophytum-Kakteen zeichnen sich durch ihre markanten Rippen aus, die in der Regel nicht in Höcker unterteilt sind. Die genaue Form und Anzahl der Rippen variiert je nach Art:

  • Astrophytum myriostigma: Typisch vier bis fünf strenge, geometrische Rippen, die breite Dreiecke bilden.
  • Astrophytum asterias: Acht sehr niedrige, abgeflachte Rippen.
  • Astrophytum capricorne: Acht Rippen mit weißen Wollflocken und braunschwarzen Dornen.
  • Spezielle Formen: Rare Kultivare wie Astrophytum myriostigma var. quadricostatum haben nur vier Rippen.

Die sternförmige Anordnung der Rippen stabilisiert die Pflanze und verhindert Rissbildung bei Wasseraufnahme.

Dornen

Die Bedornung der Astrophytum-Kakteen variiert stark:

  • Dornenlose Arten: z.B. Astrophytum asterias.
  • Stark Bedornte Arten: z.B. Astrophytum capricorne mit gebogenen, braunschwarzen Dornen und Astrophytum ornatum mit bis zu 2-3 cm langen Dornen.

Die Dornen schützen vor Fressfeinden und helfen bei der Feuchtigkeitsspeicherung in trockenen Klimazonen.

Blüte

Die Blüten der Astrophytum-Kakteen sind trichterförmig und erscheinen am Scheitel der Triebe. Sie öffnen sich tagsüber und leuchten meist in Gelb, oft mit einem roten Schlund.

  • Form und Farbe: Trichterförmig, meist gelb mit rotem Schlund.
  • Größe: Bis zu 9 Zentimeter lang.
  • Blütenzeit: Frühjahr bis Herbst. Die Blüten halten nur wenige Tage, aber die Blütezeit erstreckt sich über mehrere Monate.

Die Blüten verströmen häufig einen süßen Duft, der eine zusätzliche Attraktion darstellt.

Samen

Die Samen der Astrophytum-Kakteen sind mützenförmig und erreichen einen Durchmesser von bis zu 2,5 Millimetern. Sie sind bräunlich-schwarz und glänzend.

Für die Aussaat verwenden Sie ein mineralisches Substrat, feuchten es an und verteilen die Samen darauf. Stellen Sie den Aussaatbehälter an einen warmen, hellen Ort, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung. Das Substrat sollte gleichmäßig feucht gehalten, aber Staunässe vermieden werden.

Sorten & Arten

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Astrophytum ornatum mit gelben Blüten und markanten Dornen.
Foto: Tim Bartel | Lizenz: CC BY-SA 2.0 | Quelle: Wikimedia

Die Gattung Astrophytum umfasst mehrere faszinierende Arten und Sorten:

  • Astrophytum myriostigma (Bischofsmütze): Meist fünf Rippen, verschiedene Varietäten wie Astrophytum myriostigma var. nudum ohne Beflockung.
  • Astrophytum asterias: Klein, bis zu 10 cm Durchmesser, keine Dornen.
  • Astrophytum capricorne (Bockshorn-Kaktus): Lange, gewundene Dornen.
  • Astrophytum ornatum (Sternkaktus): Bis zu einem Meter hoch, markante weiße Flocken.
  • Astrophytum coahuilense: Seltene gräuliche Färbung.

Diese Vielfalt macht Astrophytum zu einer spannenden Gattung für Sammler und Liebhaber.

Hybride

Neben den natürlichen Arten gibt es viele Hybriden, die durch die Kreuzung verschiedener Astrophytum-Arten entstanden sind. Diese Pflanzen zeichnen sich oft durch besondere Blütenfarben und Wuchsformen aus und bieten eine interessante Ergänzung zu jeder Kakteen-Sammlung.

Für die Aussaat und Kultivierung von Astrophytum-Hybriden gelten ähnliche Regeln wie bei den reinen Arten: ein mineralisches Substrat, gleichmäßige Feuchtigkeit und schrittweise Gewöhnung an direkte Sonneneinstrahlung.

Häufig gestellte Fragen

1. Was sind die Unterschiede zwischen reinen Astrophytum-Arten und Hybriden?

Astrophytum-Hybriden entstehen durch die Kreuzung verschiedener Astrophytum-Arten, oft mit dem Ziel, besondere Blütenfarben und Wuchsformen zu erzielen. Hybriden, wie z.B. Astrophytum asterias-Hybriden, werden in der Kultur durch willkürliche Bestäubung verschiedener Arten erzeugt, die geografisch weit auseinanderliegen. Dies führt zu Pflanzen mit einzigartigen Merkmalen im Vergleich zu reinen Arten.

2. Kann ich Astrophytum ganzjährig draußen halten?

Astrophytum-Kakteen bevorzugen während der Wachstumsperiode von April bis September einen sonnigen bis halbschattigen Standort im Freien. Im Winter hingegen sollten sie bei kühlen Temperaturen von etwa 5-10 °C an einem trockenen und möglichst hellen Standort überwintert werden. Eine schrittweise Gewöhnung an direkte Sonneneinstrahlung ist wichtig, um Sonnenbrand zu vermeiden.

3. Wie züchtet man Astrophytum-Kakteen aus Samen?

Die Aussaat von Astrophytum-Kakteen ist relativ einfach. Die Samen sollten auf ein mineralisches, feuchtes Substrat gestreut und an einen warmen, hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung gestellt werden. Das Substrat muss gleichmäßig feucht gehalten, aber Staunässe vermieden werden. Die Keimung erfolgt in der Regel schnell, und die Sämlinge wachsen zügig.

4. Welche Funktionen erfüllt die Beflockung bei Astrophytum-Kakteen?

Die weißen Haarbüschel, die viele Astrophytum-Arten bedecken, bieten mehrere Vorteile:
Sonnenschutz: Sie reflektieren Sonnenlicht und schützen die Pflanze vor intensiver UV-Einstrahlung.
Reduktion der Verdunstung: Sie minimieren den Wasserverlust.
Kälteschutz: Die Beflockung isoliert und schützt vor Kälte. Arten wie Astrophytum myriostigma var. nudum, die keine Beflockung haben, benötigen zusätzlichen Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung.

Bilder: Tyada_Nam / stock.adobe.com