Araukarie

Araukarie im Garten: Wuchshöhen, Standort und Pflegetipps

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Araukarien sind bizarre Gehölze, die eine eigenartige Wuchsform entwickeln. Die exotischen Gewächse sind beliebte Ziergehölze in Vorgärten. Sie benötigen keine aufwändige Pflege. Viel wichtiger ist der geeignete Standort, damit die Pflanzen ungehindert wachsen können.

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Die Araukarie ist immer öfter in mitteleuropäischen Vorgärten zu sehen
AUF EINEN BLICK
Was sind die Besonderheiten der Araukarien?
Araukarien sind immergrüne Bäume aus der Südhalbkugel mit bizarren Wuchsformen, die als Ziergehölze beliebt sind. Sie haben spiralig angeordnete, schuppenartige Blätter, entwickeln männliche und weibliche Blüten in Zapfenform und können bis zu 50 Meter hoch werden.

Herkunft

Araukarien sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Araukariengewächse. Sie kommen natürlich auf der Südhalbkugel vor. Einige Arten wachsen auf dem südamerikanischen Kontinent in Chile, Brasilien und Argentinien. Es gibt weitere Vertreter in Neukaledonien, Australien, den Norfolkinseln und Neuguinea.

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Als Ziergehölz in mitteleuropäischen Gärten hat die Chilenische Araukarie (Araucaria araucana) eine große Beliebtheit erlangt. Sie entwickelte sich in den 80er Jahren zur Trendpflanze, die in Vorgärten angepflanzt wurde. Diese Art kommt hauptsächlich in den Anden vor, wo sie Höhenlagen zwischen 600 und 1.800 Metern erobert.

Blätter

Die immergrünen Bäume entwickeln spiralig angeordnete Blätter, welche die Zweige vollständig bedecken. Bei jungen Bäumen erscheinen sie nadelförmig, während die Blätter ausgewachsener Exemplare eine dreieckige Form in schuppenförmiger Gestalt annehmen. Sie wachsen zwischen 2,5 und fünf Zentimeter lang und haben einen ganzrandigen Blattrand. Die dunkelgrünen Blätter überdauern bis zu 15 Jahre, bevor sie am Zweig verwittern und gemeinsam mit diesem abfallen.

Blüte

Araukarien sind zwei- oder einhäusig. Sie entwickeln rein männliche und weibliche Blüten, die an einer Pflanze oder an verschiedenen Exemplaren entstehen. Die männlichen Blütenorgane werden in Zapfen gebildet, die einzeln oder in kleinen Gruppen an den Enden der Triebe wachsen. In den bräunlichen Zapfen sitzen zahlreiche Staubblätter spiralig nebeneinander. Die weiblichen Zapfen erinnern in ihrer Gestalt an eine Kugel. Die Blütenorgane werden durch dünne Zapfenschuppen mit einem spitzen Ende bedeckt. Sie sind gelbgrün gefärbt. Bis ein Baum erstmals blüht, können 30 bis 40 Jahre vergehen.
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Frucht

Es dauert zwei bis drei Jahre, bis sich in den Zapfen nach erfolgreicher Bestäubung Samen entwickelt haben. Sie sind geflügelt und mit den Zapfenschuppen verwachsen. Die Chilenische Araukarie entwickelt Samen, die drei bis fünf Zentimeter lang sind. Sie können verzehrt werden.

Wachstum

Die Krone junger Bäume erscheint kegelförmig. Mit zunehmendem Alter breitet sie sich schirmförmig aus. Die als Ziergehölze verwendeten Araukarien erreichen Wuchshöhen zwischen 15 und 50 Meter, wobei die Weiblichen höher werden als die Männlichen. Eine Höhe von 25 Metern ist nicht ungewöhnlich für eine im Garten kultivierte Pflanze. Araukarien können in ihren natürlichen Verbreitungsgebieten extreme Wuchshöhen und Altersstufen erreichen. Die höchsten Bäume werden 89 Meter hoch. Es gibt unter den Arten Vertreter, die bis zu 1.000 Jahre alt werden.

Der Stamm wird von einer Schuppenborke umgeben, die bis zu 15 Zentimeter dick werden kann. Sie ist anfänglich grau und später schwarz-braun gefärbt. Araukarien bilden spärliche Verzweigungen aus. Sie stehen zu fünft oder siebt in Quirlen am Stamm. Die Zweige wachsen in waagerechter Lage, während sich die Triebspitzen leicht nach oben biegen. Es ist eine besondere Eigenschaft der Araukarien, denn die Triebe folgen nicht der Wuchsrichtung des Stammes.

Diese Wuchsform verleiht den Gehölzen einen hohen Zierwert. Ihr Erscheinungsbild wird als urzeitlich oder reptilienartig beschrieben. Wenn ein Ast abfällt, bleibt eine sichtbare Narbe zurück.

Verwendung

Araukarien eignen sich als Solitärgehölz. Sie werden bevorzugt in Themengärten gepflanzt, wo sie einen ästhetischen Akzent setzen. Die exotischen Gewächse kommen mit dem Stadtklima gut zurecht, weswegen sie sich auch für die Verschönerung von kleinen Vorgärten eignen. Die Gewächse können im Kübel kultiviert werden und auf diese Weise Balkone, Hauseingänge und Hofeinfahrten verschönern.

In den natürlichen Verbreitungsgebieten wird die Chilenische Araukarie, die auch als Andentanne bezeichnet wird, wirtschaftlich genutzt. Die Samen sind reich an Eiweißen und Ölen. Sie werden gekocht oder geröstet und können roh verzehrt werden. Das Holz wird weiterverarbeitet und als Baumaterial genutzt.

Essbar

Die Indiostämme Südamerikas nutzen die Samen der Andentanne als Nahrungsmittel. Sie sind sehr nahrhaft und dienten den Ureinwohner vor allem in den Wintermonaten als Energiequelle. Die Samen werden roh oder zubereitet verzehrt. Die Zapfen führen einen Milchsaft, aus denen die Indianer Milch gewonnen haben. Im Spanischen werden die Samen Piñones genannt, was übersetzt Pinienkerne bedeutet. Diese Bezeichnung stammt von der Form, die an an übergroße Samen der Pinien erinnert.

Araukarie richtig schneiden

Araukarien müssen nicht geschnitten werden. Diese Pflegemaßnahme führt dazu, dass das Gewächs aus ihrer Form gebracht wird. Es entstehen Narben an den Schnittstellen, die unschön aussehen. Schneiden Sie das Gehölz nur, wenn einzelne Äste vertrocknet oder durchgebrochen sind.

Der ideale Zeitpunkt für Schnittmaßnahmen ist ein trockener Tag. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann die Vitalität des Baums beeinträchtigen. Wenn zu viel Feuchtigkeit in die Schnittstellen eingedrungen ist, wird die Ausbreitung von Pilzkrankheiten begünstigt. Nutzen Sie scharfe Sägen, um einen sauberen Schnitt zu erzeugen. Reinigen Sie die Klinge gründlich, damit sich keine Krankheitserreger übertragen.

Äste sollten direkt am Stamm abgeschnitten werden. Stehengelassene Aststummel sehen unschön aus und rauben dem Gehölz Energie, sodass sich das Wachstum verlangsamt. Wenn ein Ast zu lang geworden ist, können sie diesen kürzen. Schneiden Sie den Ast über einer Verzweigung ab. Er sollte genauso lang sein, wie der darunter befindliche Zweig. Dadurch fällt die Schnittmaßnahme später nicht mehr auf.

Araukarie gießen

Die Wasserversorgung ist die wichtigste Pflegemaßnahme. Araukarien reagieren empfindlich auf Staunässe und Trockenheit. Sie benötigen in heißen Sommermonaten besonders viel Wasser. Kontrollieren Sie im Sommer den Feuchtigkeitsgehalt morgens und abends. Die oberste Bodenschicht sollte vor der Bewässerung gut abgetrocknet sein. Dadurch verhindern Sie, dass die Wurzeln in zu feuchter Erde stehen. Gießen Sie das Gehölz bei Bedarf mehrmals am Tag.

Araukarie richtig düngen

Wächst die Araukarie auf einem nährstoffarmen Boden, dann ist eine regelmäßige Düngung empfehlenswert. Geben Sie dem Gehölz alle acht Wochen Nährstoffe über das Gießwasser. Flüssigdünger eignen sich für die Nährstoffversorgung. Wenn Sie die Pflanze in einem Kübel kultivieren, erfreut sie sich über eine Düngung in kleineren Abständen.

Überwintern

Araukarien sind bedingt winterhart. Ausgewachsene Exemplare überstehen die Wintermonate in den gemäßigten Breiten ohne größere Probleme. Jungpflanzen benötigen einen zusätzlichen Winterschutz. In Gegenden mit Temperaturen unter -15 Grad Celsius werden die Gehölze durch Frostschäden gefährdet.

Wenn der Boden über längere Zeit gefroren ist, können die Wurzeln kein Wasser aus dem Substrat aufnehmen. Als immergrüne Bäume benötigen die Gewächse auch im Winter ausreichend Flüssigkeit für einen funktionierenden Stoffwechsel. Stoppt die Wasseraufnahme, kommt es zum Vertrocknen der Blätter und Äste. Die Wintersonne erhöht die Verdunstung auf der Blattoberfläche, was den Trockenstress zusätzlich erhöht.

Schützen Sie die Zweige mit einem Schattier-Netz vor der direkten Wintersonne. Verteilen Sie eine dicke Schicht Stroh und trockenes Laub um den Stamm, damit der Boden nicht gefriert. Sie können alternativ Fichtenzweige, Schilfrohr oder Jutesäcke, Vlies und Matten als Isolationsschicht verwenden.

Wie pflanze ich richtig um?

Je älter die Gehölze sind, desto schwieriger gestaltet sich ein Umpflanzen. Bei dieser Maßnahme werden Wurzeln zerstört, was dem Gewächs zusätzliche Energie für die Regeneration raubt. Pflanzen Sie das Gehölz nur dann um, wenn der aktuelle Standort nicht mehr ausreichend Platz bietet oder die Standortbedingungen nicht stimmen.

Heben Sie ein neues Pflanzloch aus und mischen Sie Sand oder Kies in die Erde, um die Durchlässigkeit zu verbessern. Ist die Erde sandhaltig und locker, können Sie auf diesen Schritt verzichten. Stechen Sie einen möglichst großen Wurzelballen von der Araukarie aus. Versuchen Sie möglichst wenige Wurzeln zu beschädigen. Heben Sie den Wurzelballen aus dem Loch. Wenn die Pflanze sehr groß ist, können Sie Bretter und Latten unter den Wurzelballen schieben und als Hebel verwenden.

Setzen Sie die Araukarie in das neue Pflanzloch und füllen Sie Lücken mit dem Aushub auf. Drücken Sie die Erde vorsichtig an und bewässern Sie die Pflanze durchdringend. Achten Sie in den ersten Wochen auf eine regelmäßige Bewässerung. Die Wurzeln benötigen etwas Zeit, bis sie in das frische Substrat vordringen.

Krankheiten

Araukarien gelten als robust gegenüber Krankheitserregern und Schädlingen. Wenn die Blätter der Gehölze braun werden, sind falsche Pflegemaßnahmen oder ungünstige Standortverhältnisse die Ursache.

Braune Blätter

Wenn sich die Blätter plötzlich braun färben, können verfaulte Wurzeln die Ursache sein. Araukarien vertragen keine Staunässe. Ein zu feuchtes Substrat führt dazu, dass die Wurzeln faulen. Dadurch haben Pilzsporen optimale Wachstumsbedingungen. Sie siedeln sich an den verfaulten Stellen an und begünstigen weitere Verrottungsprozesse.

So helfen Sie der Pflanze:

  • Wurzelballen ausgraben und verfaulte Wurzeln abschneiden
  • Wurzelstock trocknen lassen und in frisches Substrat einsetzen
  • Drainage in den Boden einarbeiten

Braune Blätter entstehen auch durch Trockenstress, der sowohl im Winter als auch im Sommer auftreten kann. Wenn die Wurzeln über längere Zeit trocken stehen oder aus dem gefrorenen Boden kein Wasser mehr aufnehmen können, werden die Blätter nicht mehr ausreichend mit Flüssigkeit versorgt. Sie trocknen aus und fallen nach einiger Zeit mit dem vertrockneten Zweig ab. Gießen Sie die Pflanze durchdringend über mehrere Tage.

Welcher Standort ist geeignet?

Ein heller und sonniger Standort ist ideal für die Araukarien. Beachten Sie, dass die Pflanzen durch die direkte Wintersonne austrocknen können. Daher sollten Sie einen Standort auswählen, der zumindest zeitweise am Tag schattige Verhältnisse bietet. Ein geschützter Standort an einer nördlich oder westlich ausgerichteten Hauswand ist empfehlenswert.

Achten Sie auch auf die Platzverhältnisse am Standort, denn die Gehölze wachsen sehr hoch und entwickeln eine ausladende Krone. Da die Bäume nicht beschnitten werden sollten, muss der Wuchsort frei von Hindernissen sein.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Araukarien wachsen bevorzugt in einem feuchten Substrat, das durchlässige Verhältnisse bietet. Es sollte mäßig nährstoffreich sein und einen pH-Wert im leicht sauren Bereich aufweisen. Ist der Boden zu trocken und warm, kann es zum Vergilben oder zu bräunlichen Verfärbungen der Blätter kommen. Ein zu hoher Kalkgehalt im Boden führt ebenfalls zu Blattverfärbungen.

Araukarie vermehren

Eine Vermehrung der Araukarien erfolgt über ihre Samen. Da es 30 bis 40 Jahre dauert, bis ein Baum erstmalig Blüten entwickelt, ist das selbstständige Sammeln der Samen nur selten möglich. Auch wenn die Pflanze blüht, ist die Samenproduktion nicht selbstverständlich, da nicht alle Pflanzen männliche und weibliche Blüten entwickeln.

Mit Samen aus dem Handel können Sie Araukarien problemlos vermehren. Säen Sie die Samen im frühen Herbst direkt ins Freiland oder ziehen Sie die Pflanze im Winter vor. Es dauert etwa vier Monate, bis ein Same keimt. Im Frühjahr können Sie die Jungpflanze im Garten einsetzen.

Achten Sie darauf, dass das Saatgut möglichst frisch ist. Die Samen der Araukarien sind nicht lange keimfähig. Sie sollten direkt nach der Reifung ausgesät und mit Feuchtigkeit versorgt werden. Ist das nicht möglich, empfiehlt sich eine Lagerung im Kühlschrank.
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Aussaat

Stecken Sie die Samen bis zur Hälfte in ein mit Kokohum gefülltes Pflanzgefäß. Achten Sie darauf, dass die Samenspitze nach unten zeigt. Befeuchten Sie das Substrat und stülpen Sie eine durchsichtige Plastikfolie über das Pflanzgefäß. Stellen Sie den Topf für die ersten drei bis vier Wochen an einen kühlen Ort. Diese Kälteeinwirkung begünstigt die Keimung. Anschließend wechseln Sie den Standort. Die ideale Keimtemperatur liegt zwischen 15 und 20 Grad Celsius.

Das ideale Substrat für die Anzucht:

  • Anzuchterde mit einem Drittel Sand mischen
  • alternativ Perlite oder Vermiculite nutzen
  • Kokosfasern untermischen

Die Aussaat der Samen ist ganzjährig möglich, wobei nur frisches Saatgut zuverlässig keimt. Sobald die Sämlinge gut zu fassen sind, werden Sie einzeln in ein größeres Pflanzgefäß umgesetzt und bei 15 bis 20 Grad Celsius weiter kultiviert oder direkt in den Garten gepflanzt.

Araukarie im Topf

Araukarien können im Kübel kultiviert werden. Aufgrund des begrenzten Platzes wachsen die Gehölze weniger hoch. Sobald die Wurzeln das Substrat durchwachsen haben, benötigen Araukarien ein größeres Pflanzgefäß. Achten Sie im Winter auf einen geeigneten Schutz, da die Erde schneller gefriert als das Substrat im Garten.

So überwintern Sie Kübelpflanzen:

  • kühler und heller Innenraum mit Temperaturen um fünf Grad Celsius
  • mit geringen Wassermengen gießen
  • Kübel im Freien auf eine Styroporplatte stellen und den Topf mit Vlies umwickeln

Tipp

Unter der Last der Schneemassen können die Zweige schnell abbrechen. In Regionen mit großen Schneemengen sollten Sie die Zweige mit einer Schnur umwickeln. Dadurch verringert sich die Oberfläche und der Schnee kann sich nicht zwischen den schuppenartig angeordneten Blättern festsetzen. Entfernen Sie die Schnüre rechtzeitig im neuen Jahr, sobald die Schneesaison vorbei ist.

Sorten

  • Compacta: Dichter Wuchs.
  • Glauca: Schwachwüchsig. Nadeln blaugrün gefärbt. Rarität.
  • Gracilis: Langsam wachsend. Nadeln dünner und hellgrün gefärbt. Zweige hängen herab. Rarität.
  • Leopoldii: Kompakter Wuchs. Nadeln blaugrün gefärbt.
  • Silver Star: Frische Triebe anfangs silbern gefleckt, später grün werdend. Rarität.
  • Virgata: Stärkere Verzweigungen, längere Internodien zwischen den Blättern. Rarität, in Palermo kultiviert.

Bilder: Angus Gormley / Shutterstock