Affenbrotbaum

Affenbaum-Pflege: Standort, Gießen & Überwintern erklärt

Der Affenbaum, auch bekannt als Chilenische Schmucktanne, ist ein exotischer Blickfang mit außergewöhnlichem Wuchs und attraktiven Zapfen. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Kultivierung, von Standortwahl und Pflege bis hin zu Vermehrung und Überwinterung.

Steckbrief

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Pflanzenart
Baum
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Mehrjährig
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Wuchs
Langsamer Wuchs, kegelförmig, etagenartige Äste, schirmförmige Krone
Wuchshöhe icon
Wuchshöhe
Bis zu 60 Meter
Blattfarbe icon
Blattfarbe
Dunkelgrün
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Blattform
Dreieckig, ledrig, spitze Dornspitze
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Wuchs

Affenbäume, auch Schlangentannen oder Andentannen genannt, zeichnen sich durch ihren langsamen Wuchs aus. Pro Jahr legen sie nur etwa 10 bis 30 Zentimeter zu und können in ihrer Heimat Chile beeindruckende Wuchshöhen von bis zu 60 Metern erreichen. In Deutschland bleiben sie meist deutlich kleiner und erreichen im Durchschnitt etwa fünf Meter Höhe, wobei in Ausnahmefällen bis zu 25 Meter möglich sind.

Der Baum wächst kegelförmig mit einem geraden, aufrechten Stamm, von dem die Äste etagenartig in Quirlen fast waagerecht oder leicht herabhängend abgehen. Mit zunehmendem Alter können sich diese Äste biegen, sodass die Krone eine schirmförmige Gestalt annimmt und eine Breite von sechs bis acht Metern erreicht.

Die Zweige sind dicht mit spiralförmig angeordneten, dachziegelartigen Blättern besetzt. Diese dreieckigen Blätter sind sehr hart, ledrig und dunkelgrün, mit einer scharfen Spitze. Sie erreichen eine Länge von etwa zweieinhalb bis fünf Zentimetern und bleiben bis zu 15 Jahre am Baum haften.

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Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal ist die Rinde, die bis zu 15 Zentimeter dick wird und den Baum nach Vulkanausbrüchen vor Feuer und Hitze schützt.

Welcher Standort ist geeignet?

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Affenbaum (Araucaria araucana) im Parque Nacional Villarica, Chile.
Foto: scott.zona | Lizenz: CC BY 2.0 | Quelle: Wikimedia

Der Affenbaum bevorzugt einen hellen und warmen, jedoch nicht vollsonnigen Standort. Ideal ist eine Ausrichtung nach Norden oder Westen, wo er nur Morgen- und Abendsonne erhält. Wichtig ist ein geschützter Platz, insbesondere für junge Pflanzen, die empfindlich auf starken Wind und Zugluft reagieren. Eine Wand oder Mauer in der Nähe kann zusätzlichen Schutz bieten, solange der Baum genügend Raum zur Entfaltung hat.

Notwendige Standortbedingungen:

  • Windgeschützt
  • Ausreichend Platz für Breiten- und Höhenwachstum
  • Gut durchlässiger Boden ohne Staunässe
  • Boden pH-neutral bis leicht sauer, nicht zu kalkhaltig
  • Hohe Luftfeuchtigkeit bevorzugt

In schwereren Böden kann die Durchlässigkeit durch Beimischen von Kies oder Sand verbessert werden.

Beim Anbau im Kübel ist es entscheidend, eine gute Drainage zu gewährleisten. Regelmäßiges Umtopfen ist notwendig, um dem Wurzelwachstum gerecht zu werden.

Affenbaum pflegen

Die Gießanforderungen des Affenbaums sind anspruchsvoll, da er sowohl Staunässe als auch Austrocknung schlecht verträgt. Besonders in den heißen Sommermonaten muss regelmäßig gegossen werden, wobei am besten immer die oberste Erdschicht abtrocknen darf.

Die Düngung erfolgt von April bis September etwa alle acht Wochen mit einem geeigneten Flüssigdünger, bei Kübelpflanzen eventuell häufiger, jedoch nicht im ersten Jahr nach dem Kauf oder Umtopfen.

Wichtige Pflegehinweise:

  • Schneedruck: In schneereichen Regionen sollten die Zweige mit Schnüren umwickelt werden, um ein Auseinanderklappen zu verhindern. Entfernen Sie die Schnüre nach der Schneesaison.
  • Feuchtigkeitskontrolle: Besonders im Sommer sollte der Feuchtigkeitsgehalt der Erde morgens und abends kontrolliert werden.
  • Winterschutz: Junge Bäume oder solche in sehr kalten Regionen benötigen Schutz. Geeignet sind Vlies, Schilfrohrmatten oder Jutesäcke.
  • Rindenmulch: Eine Schicht Rindenmulch (7,00€ bei Amazon*) kann den Wasserbedarf reduzieren und den Wurzelbereich schützen.
  • Kompost: Einige Handvoll Kompost im Frühjahr liefern ausreichend Nährstoffe, besonders wenn der Boden gemulcht wurde.

Affenbaum richtig schneiden

Der Affenbaum sollte idealerweise nicht regelmäßig geschnitten werden, da er an den Schnittstellen nicht erneut austreibt und so ein natürlicheres Erscheinungsbild behält. Rückschnitte sind nur bei abgestorbenen oder störenden Ästen notwendig und sollten am besten bei trockener und warmer Witterung im späten Frühjahr oder frühen Herbst vorgenommen werden.

Wichtige Punkte für den Rückschnitt:

  • Abgestorbene Äste vollständig entfernen.
  • Störende Äste direkt am Stamm absägen, ohne den Astring zu verletzen.
  • Verwenden Sie saubere und scharfe Werkzeuge für einen glatten Schnitt.
  • Tragen Sie bei der Arbeit Schutzbrille und Arbeitshandschuhe aus Leder.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Für den Affenbaum ist ein gut durchlässiger Boden von entscheidender Bedeutung, um Staunässe zu vermeiden. Ein leichter, durchlässiger Boden mit einem neutralen bis leicht sauren pH-Wert und mäßigem bis geringem Nährstoffgehalt ist ideal.

Geeignet ist ein Gemisch aus gleichen Teilen Sand, Lehm und Humus. In schweren Böden sollte zusätzlich Kies zur Verbesserung der Drainage eingearbeitet werden. Bei Kübelhaltung sollte handelsübliche Kübelpflanzenerde verwendet werden, ergänzt durch eine Drainageschicht aus grobem Kies.

Wichtige Maßnahmen zur Bodenvorbereitung:

  1. Drainageschicht aus Kies in das Pflanzloch einbringen.
  2. Aushub mit Sand und Humus vermischen.
  3. Substrat regelmäßig auf Feuchtigkeitsgehalt überprüfen.

Affenbaum vermehren

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Samen des Affenbaums (Araucaria araucana) – essbare und nahrhafte Kerne.
Foto: XenoVon | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die Vermehrung des Affenbaums erfolgt am besten über Samen. Diese sollten direkt nach der Reifung in Anzuchterde gesetzt werden, um ein Austrocknen der Samen zu verhindern.

Methoden der Aussaat:

  • Freiland: Samen im Frühherbst direkt in 2-3 cm tiefe Pflanzlöcher setzen.
  • Töpfe: Samen in Anzuchterde setzen, leicht bedecken und konstant feucht halten. Pflanzgefäße mit Folie oder Glas abdecken und täglich lüften. An einem hellen, mäßig warmen Ort aufstellen, wo nach etwa vier Monaten die ersten Triebe erscheinen.

Alternativ können Samen aus dem Fachhandel verwendet werden. Einjährige Sämlinge sind im späten Frühjahr ins Freiland zu setzen.

Blätter

Die Blätter des Affenbaums sind immergrün, dreieckig und flach, mit einer Länge von bis zu fünf Zentimetern. Sie sind sehr hart, dunkelgrün und enden in einer spitzen Dornspitze. Die Blätter sind spiralförmig an den Ästen angeordnet und bedecken diese dicht. An optimalen Standorten bleiben die Blätter bis zu 15 Jahre am Baum haften. Die Blätter besitzen Spaltöffnungen an Ober- und Unterseite zur Unterstützung der Atmung.

Affenbaum richtig pflanzen

Der beste Zeitpunkt zur Pflanzung des Affenbaums ist im Frühjahr. Ein sorgfältig gewählter Standort sowie eine gründliche Bodenvorbereitung sind entscheidend. Das Pflanzloch sollte etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen sein.

Schritte zur Pflanzung:

  1. Pflanzloch ausheben und Aushub mit Humus und Sand vermischen.
  2. Drainageschicht aus Kies einfügen.
  3. Baum vorsichtig einsetzen und Pflanzloch mit vorbereitetem Substrat füllen.
  4. Erde leicht andrücken und den Baum gründlich angießen.

Bei Kübelpflanzen gilt dasselbe, wobei besonders auf gute Drainage geachtet werden muss.

Früchte

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Reife Zapfen des Affenbaums in den Hulda Klager Lilac Gardens, Washington.
Foto: Dcoetzee | Lizenz: CC0 | Quelle: Wikimedia

Die Blüten und Früchte des Affenbaums erscheinen erst ab einem Alter von etwa 30 Jahren. Der Affenbaum kann einhäusig (monözisch) oder zweihäusig (diözisch) sein. Die männlichen Blüten sind walzenförmig und braun, während die weiblichen kugelförmig und gelbgrün sind. Nach der Bestäubung entwickeln weibliche Blüten große, kugelförmige Zapfen, die essbare Samen enthalten. Die weiblichen Zapfen zerfallen nach etwa drei Jahren und geben die Samen frei, die ein nahrhaftes Geschmackserlebnis bieten.

So kommt die Pflanze über den Winter

Erwachsene Affenbäume sind frosthart, jedoch benötigen junge Pflanzen und solche in sehr kalten Regionen zusätzlichen Schutz. Die Hauptgefahr im Winter besteht im Vertrocknen, wenn der Boden gefroren ist und die Pflanze kein Wasser aufnehmen kann. Maßnahmen wie das Umwickeln mit Vlies, Schilfrohrmatten oder Jutesäcken sowie das Ausbringen von schützendem Material um den Wurzelbereich sind empfohlen.

Wichtige Überwinterungstipps:

  • Schutz von jungen Pflanzen vor Frost und Wintersonne.
  • Kübelpflanzen an einem hellen, kühlen Ort unterbringen, Temperaturen unter 5°C halten.
  • An frostfreien Tagen geringfügig gießen.

Krankheiten & Schädlinge

Affenbäume sind generell widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Wurzelfäule durch Staunässe sowie Pilzbefall sind die häufigsten Probleme. Weitere Schädlinge wie Wollläuse, Thripse, Spinnmilben und Schmierläuse können bei ungeeigneter Pflege auftreten. Trockenheitsschäden, Frostschäden und Verbrennungen durch Wintersonne sind ebenfalls zu beachten.

Um Probleme zu vermeiden, sind ein geeigneter Standort, gute Drainage und eine angepasste Pflege entscheidend.

Häufig gestellte Fragen

Warum ist mein Affenbaum trotz regelmäßiger Bewässerung braun?

Braune Blätter beim Affenbaum sind oft ein Indikator für Wurzelfäule, die durch Staunässe verursacht wird. Das bedeutet, dass das Wasser nicht richtig abfließen kann und die Wurzeln verfaulen. Es ist wichtig sicherzustellen, dass der Boden gut durchlässig ist und eine geeignete Drainage vorhanden ist, um dieses Problem zu vermeiden.

Warum muss der Affenbaum vor Wintersonne geschützt werden?

Die Wintersonne kann beim Affenbaum zu Verbrennungen führen, besonders wenn der Boden gefroren ist und die Pflanze kein Wasser aufnehmen kann. Dieses führt dazu, dass die Nadeln austrocknen und verbrennen. Ein geeigneter Standort und Schutzmaßnahmen wie das Umwickeln mit Vlies können helfen, diesen Schäden vorzubeugen.

Welche Schädlinge befallen Affenbäume besonders häufig?

Im Herbst und Winter können Wollläuse zu einem Problem werden, während im Sommer meistens Thripse auftreten. Diese Schädlinge profitieren besonders von ungünstigen Standortbedingungen wie trockener Luft oder zu warmen Winterstandorten.

Was sollte ich beachten, wenn ich den Affenbaum im Kübel halte?

Beim Anbau im Kübel ist es entscheidend, eine gute Drainage sicherzustellen, um Staunässe zu vermeiden, die Wurzelfäule verursachen kann. Außerdem muss regelmäßig umgetopft werden, um dem Wurzelwachstum gerecht zu werden. Im Winter sollten Kübelpflanzen an einem hellen, kühlen Ort mit Temperaturen unter 5°C aufbewahrt werden.

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