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Kakteen in Sand pflanzen: Passende Arten & Anleitung

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Kakteen und Sand – eine Kombination, die viele Fragen aufwirft. Dieser Artikel beleuchtet die Eignung von Sand als Substrat für Kakteen und gibt wertvolle Tipps zur Auswahl der richtigen Sandart, geeigneter Kakteenarten sowie deren Pflege.

Kakteen in Substrat pflanzen
Einige Kakteen fühlen sich auch in Sand wohl

Kakteen und Sand: Eine geeignete Kombination?

Die Frage, ob Kakteen in Sand gepflanzt werden können, wird oft gestellt. Die Antwort hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ein entscheidender Punkt ist die Wahl des richtigen Sandes. Kalkhaltiger Sand wie Bausand oder Spielsand ist ungeeignet, da Kakteen keinen Kalk vertragen. Verwenden Sie stattdessen kalkfreien Quarzsand, der gut durchlässig ist und Staunässe verhindert.

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Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Art des Kaktus. Viele Kakteenarten stammen aus Regionen mit sandigen Böden und sind daher optimal an Sand als Substrat angepasst. Dazu gehören insbesondere:

  • Bischofsmütze (Astrophytum myriostigma)
  • Greisenhaupt (Cephalocereus)
  • Silberkerze (Cleistocactus)
  • Igelsäulenkaktus (Echinocereus)
  • Seeigelkaktus (Echinopsis)
  • Opuntien (Opuntia)

Diese Arten können in reinem Sandsubstrat gedeihen.

Die richtige Sandart und Pflanzvorbereitung

Die Wahl des geeigneten Sands ist entscheidend für den Erfolg der Kultivierung von Kakteen. Kalkfreier Quarzsand ist die optimale Wahl, da er Wasserdurchlässigkeit gewährleistet und Kalkschäden vorbeugt.

Vorbereitung des Pflanzgefäßes

  1. Gefäßauswahl: Wählen Sie einen Topf oder eine Schale mit Abflussloch, um Staunässe zu verhindern.
  2. Drainage: Legen Sie am Boden des Gefäßes eine Schicht aus Bimskies, Lavagranulat oder Styroporkügelchen an, um die Wasserabführung zu verbessern.
  3. Substrat: Füllen Sie das Gefäß bis etwa 1 cm unter den Rand mit kalkfreiem Quarzsand.
  4. Pflanze einsetzen: Setzen Sie die Kakteen vorsichtig in den Sand und drücken diesen leicht an, um Stabilität zu gewährleisten.
  5. Gießen: Gießen Sie die Kakteen nach dem Einpflanzen nur sparsam.

Geeignete Kakteenarten für Sandböden

Für die Kultivierung in Sand eignen sich besonders Kakteenarten, die aus Wüsten- und Steppengebieten stammen. Diese Pflanzen sind an mineralische, durchlässige Böden angepasst. Zu den empfehlenswerten Arten gehören:

  • Bischofsmütze (Astrophytum myriostigma): Diese Art ist bekannt für ihre sternförmigen Rippen und kleinen weißen Flecken.
  • Greisenhaupt (Cephalocereus): Mit seinen flauschigen weißen Haaren ist dieser Kaktus ideal für sandige Substrate.
  • Silberkerze (Cleistocactus): Diese säulenförmigen Kakteen sind robust und somit ausgezeichnet für sandige Böden geeignet.
  • Igelsäulenkaktus (Echinocereus): Diese mittelgroßen Kakteen blühen auffällig und gedeihen gut in Sand.
  • Seeigelkaktus (Echinopsis): Mit ihren schönen Blüten gedeihen diese Arten in sandigem Substrat.
  • Opuntien (Opuntia): Diese vielseitigen Arten zeigen eine starke Anpassungsfähigkeit an sandige Böden und sind einfach zu pflegen.

Vermeiden Sie allerdings Blattkakteen wie den Weihnachtskaktus, da diese humosere, nährstoffreichere Erde benötigen.

Pflege von Kakteen in Sand

Die Kultivierung von Kakteen in reinem Sand erfordert spezielle Pflege.

Wasser

Sand ist extrem wasserdurchlässig, daher trocknet das Substrat sehr schnell aus. Gießen Sie die Kakteen während der Wachstumsphase im Sommer regelmäßig, aber kontrolliert. Übermäßiges Gießen führt zu Staunässe. Verwenden Sie weiches, kalkfreies Wasser.

Nährstoffe

Reiner Sand enthält kaum Nährstoffe. Verwenden Sie daher speziellen Kakteendünger, der flüssig dem Gießwasser beigemischt wird. Düngen Sie die Kakteen von Mai bis September bei jedem zweiten Gießen. Vermeiden Sie das Düngen im Winter.

Allgemeine Pflegetipps

  • Beleuchtung: Sorgen Sie für ausreichend Licht. Kakteen benötigen viel Sonnenlicht.
  • Luftzirkulation: Ein gut belüfteter Standort verhindert Schimmelbildung.
  • Temperatur: Ideal sind im Winter Temperaturen zwischen 10 und 15 °C.

Kultivierung im Freiland

Für die Kultivierung von Kakteen im Freiland wählen Sie einen sonnigen Standort, idealerweise an der Süd- oder Westseite des Hauses. Der Boden sollte gut durchlässig sein, um Staunässe zu verhindern. Eine Drainageschicht ist nur notwendig, wenn das Erdreich nicht ausreichend wasserdurchlässig ist.

Winterharte und nicht winterharte Kakteen

Für nicht winterharte Kakteen sollten Sie folgende Aspekte beachten:

  • Regenschutz: Bei anhaltendem nasskalten Wetter sollten die Pflanzen ins Trockene gebracht werden.
  • Überwinterung: Bringen Sie die Kakteen vor den ersten Frostnächten an einen hellen, frostfreien Ort. Der optimale Temperaturbereich während der Wintermonate liegt zwischen 10 und 15 °C.

Weitere Tipps zur Freilandkultivierung

  • Bodenbeschaffenheit: Bereiten Sie das Beet mit einer Mischung aus Kakteenerde und mineralischen Stoffen wie Lavagranulat oder Bims vor.
  • Pflanzzeit: Pflanzen Sie Kakteen nach den Eisheiligen im Frühjahr, um Frostschäden zu vermeiden.
  • Pflege: Versorgen Sie die Kakteen von Mai bis September regelmäßig mit Kakteendünger und gießen Sie sparsam.

Durch eine sorgfältige Standortwahl und angemessene Pflege können Sie Ihre Kakteen auch im Freiland erfolgreich kultivieren.

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