Anzuchterde

Kakteenerde als Anzuchterde: Geht das wirklich?

Kakteenerde kann als Anzuchterde genutzt werden, erfordert aber besondere Aufmerksamkeit. Dieser Artikel erläutert die Vor- und Nachteile und gibt Tipps zur optimalen Verwendung.

Kann man Kakteenerde als Anzuchterde verwenden?

Ja, Kakteenerde kann als Anzuchterde verwendet werden. Sie besitzt eine lockere Struktur und hohe Durchlässigkeit, was Staunässe verhindert und die Belüftung der Wurzeln fördert. Der geringe Nährstoffgehalt unterstützt die Entwicklung kräftiger, verzweigter Wurzeln bei jungen Pflanzen.

Es kann jedoch erforderlich sein, die Kakteenerde vor der Verwendung zu sterilisieren, um mögliche Pilzsporen oder Krankheitserreger abzutöten. Dies lässt sich durch Erhitzen im Backofen oder in der Mikrowelle erreichen.

Das Mischen der Kakteenerde mit anderen Substraten wie beispielsweise Kompost oder Pflanzerde kann die Nährstoffversorgung verbessern. Achten Sie darauf, dass der zusätzliche Anteil nicht mehr als ein Fünftel der gesamten Mischung ausmacht, um die positiven Eigenschaften der Kakteenerde zu erhalten.

Regelmäßiges Gießen ist entscheidend, da Kakteenerde schnell austrocknet. Überprüfen Sie die Feuchtigkeit häufig, um sicherzustellen, dass die Sämlinge ausreichend, aber nicht zu viel Wasser erhalten.

Vor- und Nachteile der Verwendung von Kakteenerde als Anzuchterde

Die Verwendung von Kakteenerde als Anzuchterde hat sowohl Vor- als auch Nachteile.

Vorteile

  • Hervorragende Durchlässigkeit: Der hohe Sand- und Steinanteil in Kakteenerde verhindert Staunässe und minimiert das Risiko von Wurzelfäule.
  • Lockere Struktur: Diese fördert die Belüftung und Sauerstoffversorgung der Wurzeln, was zur Bildung eines gesunden Wurzelsystems beiträgt.
  • Regulierung des Wasserhaushalts: Die mineralischen Bestandteile wie Sand und Steine sorgen für eine gute Wasserableitung und gleichzeitige Feuchtigkeitsspeicherung.

Nachteile

  • Fehlende Keimfreiheit: Um Pilzsporen und Krankheitserreger zu eliminieren, sollte Kakteenerde vor der Verwendung sterilisiert werden.
  • Nährstoffarmut: Kakteenerde enthält nur wenige Nährstoffe, was eine zusätzliche Anreicherung erforderlich machen kann.
  • Schnelles Austrocknen: Die durchlässige Struktur führt dazu, dass die Erde schneller austrocknet, sodass eine regelmäßige Feuchtigkeitskontrolle nötig ist.

Kakteenerde zum Anziehen mischen: Womit und wie?

Beim Anmischen von Kakteenerde für die Anzucht ist es wichtig, die richtige Balance zwischen Durchlässigkeit und Nährstoffversorgung zu finden.

Zutaten und Mischverhältnis

Um Kakteenerde für die Anzucht zu optimieren, können Sie folgende Komponenten verwenden:

  • Erde aus dem Garten oder Kompost: Diese liefern zusätzliche Nährstoffe. Der kombinierte Anteil sollte gering bleiben.
  • Grobsand: Er hilft, die Wasserdurchlässigkeit des Substrats zu verbessern.
  • Blähton oder Vulkangestein: Diese Zusatzstoffe fördern die Wasserableitung und Aeration.

Mischungsverhältnis

Ein bewährtes Mischverhältnis ist:

  • 50% Kakteenerde
  • 20% Blumenerde oder Anzuchterde
  • 15% Quarzsand
  • 15% Blähton oder Lava

Vorgehensweise

  1. Komponenten vorbereiten: Messen Sie die erforderlichen Mengen der Zutaten ab.
  2. Mischen: Geben Sie die Komponenten in eine flache Kiste oder auf eine Plane und mischen Sie sie gründlich.
  3. Sterilisieren: Erhitzen Sie die fertige Mischung im Ofen und lassen Sie sie danach abkühlen.

Diese Mischung bildet eine ideale Grundlage für die Anzucht von Jungpflanzen, die sowohl durchlässig als auch nährstoffarm ist.

Worauf ist bei der Verwendung von Kakteenerde als Anzuchterde zu achten?

Achten Sie auf folgende Punkte, um optimale Ergebnisse zu erzielen:

  1. Sterilisierung der Erde: Erhitzen Sie die Kakteenerde vor der Verwendung, um Pilzsporen und Krankheitserreger zu eliminieren. Lassen Sie die Erde vollständig abkühlen, bevor Sie mit der Aussaat beginnen.
  2. Feuchtigkeitskontrolle: Überprüfen Sie regelmäßig den Feuchtigkeitsgehalt der Erde und gießen Sie bei Bedarf. Vermeiden Sie sowohl Trockenheit als auch Staunässe.
  3. Nährstoffanreicherung: Mischen Sie maximal ein Fünftel Kompost oder Anzuchterde bei, um die positive Wirkung der Kakteenerde zu bewahren.
  4. Lockerung und Durchlässigkeit: Vermeiden Sie es, die Erde zu fest anzudrücken, damit die Wurzeln ausreichend Sauerstoff bekommen.
  5. Umsiedeln der Pflanzen: Setzen Sie die Jungpflanzen nach einer gewissen Wachstumsphase in nährstoffreichere Erde um, um deren weitere Entwicklung zu unterstützen.

Kakteenerde nach der Verwendung nicht entsorgen

Kakteenerde kann nach der Anzucht weiterhin genutzt werden:

  • Umtopfen von Kakteen und Sukkulenten: Die lockere Struktur macht die Erde ideal für diese Pflanzen.
  • Bodenverbesserung im Garten: Kakteenerde kann schwere Böden auflockern und die Luft- und Wasserzirkulation verbessern.
  • Topf- und Kübelpflanzen: Die Eigenschaften der Kakteenerde verhindern Staunässe bei empfindlichen Pflanzen.

Stellen Sie sicher, dass die Erde vor der Wiederverwendung frei von Krankheitserregern ist, indem Sie sie erneut sterilisieren. So leisten Sie einen Beitrag zur Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit in Ihrem Garten.

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