Kakteen

Kakteenerde selber mischen: So geht’s richtig

Kakteen benötigen aufgrund ihrer AnpassungsfĂ€higkeit an trockene Umgebungen ein spezielles Pflanzsubstrat, das sich von herkömmlicher Blumenerde unterscheidet. Dieser Artikel beleuchtet die besonderen Eigenschaften von Kakteenerde, ihre Bestandteile und wie Sie die richtige Mischung fĂŒr Ihre Kakteen selbst herstellen können.

Blumenerde vs. Kakteenerde: Ein Vergleich

Kakteenerde fördert durch ihre spezielle Zusammensetzung die optimale Wurzelgesundheit der Pflanzen

Blumenerde vs. Kakteenerde: Ein Vergleich

Kakteen sind wahre ÜberlebenskĂŒnstler in ariden Regionen und benötigen daher eine spezielle Erdmischung, die sich deutlich von der gĂ€ngigen Blumenerde unterscheidet. Herkömmliche Blumenerde, meist eine Kombination aus Kompost, Torfmoos und anderen wasserbindenden ZusĂ€tzen, ist ideal fĂŒr Pflanzen mit einem konstanten Feuchtigkeitsbedarf. Kakteenerde hingegen zeichnet sich durch ihre FĂ€higkeit aus, ĂŒberschĂŒssiges Wasser schnell abzuleiten und somit StaunĂ€sse, die den empfindlichen Kakteenwurzeln schaden kann, zu vermeiden.

Die poröse Struktur der Kakteenerde, die durch mineralische Bestandteile wie Sand, Lava, Bims oder Tongranulat erreicht wird, ermöglicht eine optimale Luftzirkulation und fördert die gesunde Entwicklung der Wurzeln. Gleichzeitig bietet sie genĂŒgend StabilitĂ€t fĂŒr die Pflanzen. Der reduzierte Humusanteil ahmt die natĂŒrlichen Bodenbedingungen der Kakteenhabitate nach, bei denen eine gute Drainage und BelĂŒftung im Vordergrund stehen.

Was macht gute Kakteenerde aus?

Um Ihren Kakteen ein gesundes und krĂ€ftiges Wachstum zu ermöglichen, sollte die Erdmischung einige wichtige Kriterien erfĂŒllen:

  • Wasserspeicher und -durchlĂ€ssigkeit: Eine gute Balance zwischen Wasserspeicherung und Drainage ist essentiell. Die Erde sollte in der Lage sein, Wasser zu speichern, aber gleichzeitig ĂŒberschĂŒssiges Wasser schnell abzuleiten, um WurzelfĂ€ule vorzubeugen.
  • LuftdurchlĂ€ssigkeit und StrukturstabilitĂ€t: Eine lockere, luftdurchlĂ€ssige Struktur sorgt fĂŒr eine optimale Sauerstoffversorgung der Wurzeln und fördert somit ein gesundes Wachstum. Gleichzeitig sollte die Erde ausreichend StabilitĂ€t bieten, um den Kakteen sicheren Halt zu geben.
  • NĂ€hrstoffgehalt: Kakteen sind an karge Böden angepasst und benötigen daher nur geringe Mengen an NĂ€hrstoffen. Eine nĂ€hrstoffarme Erdmischung ist daher empfehlenswert.
  • pH-Wert: Ein leicht saurer bis neutraler pH-Wert, idealerweise zwischen 5,5 und 6,5, unterstĂŒtzt das optimale Wachstum der Kakteen.

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Die QualitĂ€t der Kakteenerde hĂ€ngt maßgeblich von der Wahl der richtigen Bestandteile ab. Jede Zutat spielt eine spezifische Rolle, um optimale Wachstumsbedingungen fĂŒr Ihre Kakteen zu schaffen.

  • Blumenerde, Anzuchterde oder Kompost: Diese organischen Komponenten liefern die notwendigen NĂ€hrstoffe fĂŒr die Pflanzen. Achten Sie darauf, dass der Kompost gut abgelagert ist, idealerweise drei bis vier Jahre, um eine ÜberdĂŒngung zu vermeiden.
  • Quarzsand: Sand verbessert die Drainageeigenschaften der Erde und beugt StaunĂ€sse vor.
  • Grober, trockener Lehm oder BlĂ€hton: Diese Materialien erhöhen die DurchlĂ€ssigkeit des Bodens und fördern eine leichte AnsĂ€uerung, die den natĂŒrlichen Bedingungen der Kakteenhabitate nĂ€her kommt.
  • Kokosfasern: Als nachhaltige Alternative zu Torf speichern Kokosfasern Wasser effizient, ohne die Erde zu stark zu durchfeuchten, und unterstĂŒtzen so die optimale Feuchtigkeitsbalance.
  • Perlit oder Bimsstein: Diese porösen Materialien verbessern die Drainage und BelĂŒftung der Erde und verhindern eine Verdichtung des Substrats. So bleibt die Erde locker und luftig, was essentiell fĂŒr die Gesundheit der Wurzeln ist.

Die Zusammensetzung der Erdmischung kann je nach den spezifischen BedĂŒrfnissen einzelner Kakteenarten variieren. Informieren Sie sich ĂŒber den natĂŒrlichen Standort und die Vorlieben Ihrer Kakteenart, um die Mischung optimal anzupassen.

Kakteenerde selbst mischen: Zwei bewÀhrte Rezepte

Eine ausgewogene Mischung der Kakteenerde beeinflusst maßgeblich das Wachstum der Pflanzen

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Um Ihnen den Einstieg zu erleichtern, stellen wir Ihnen zwei bewĂ€hrte Mischrezepte fĂŒr Kakteenerde vor:

Einfache Universal-Kakteenerde

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Diese Mischung bietet optimale Bedingungen fĂŒr die meisten Kakteen- und Sukkulentenarten

  • 50 % Blumenerde oder Anzuchterde
  • 20 % Quarzsand
  • 15 % Bims
  • 15 % BlĂ€hton oder Lavabruch

Diese ausgewogene Mischung bietet eine gute Drainage und Luftzufuhr und eignet sich fĂŒr die meisten Kakteenarten und Sukkulenten.

Individuellere Kakteenerde

Individuellere Kakteenerde

Kakteen benötigen eine gut durchlÀssige Erde

  • 40 % Humus
  • 30 % Lehm oder Ton
  • 30 % Kokosfasern
  • Pro Liter Erde eine Handvoll Quarzsand

Diese Mischung eignet sich besonders fĂŒr Kakteen mit einem etwas höheren NĂ€hrstoffbedarf und setzt auf eine verbesserte WasserspeicherfĂ€higkeit ohne StaunĂ€sse zu riskieren.

Tipps zum Mischen von Kakteenerde

  • Verwenden Sie keinen Spiel- oder Bausand, da dieser das Substrat verdichtet.
  • Weichen Sie Kokosfasern vor der Verwendung ein, um eine optimale Feuchtigkeit zu gewĂ€hrleisten.
  • Achten Sie darauf, dass der Lehm oder Ton nicht zu feinkrĂŒmelig ist, um die DurchlĂ€ssigkeit der Erde zu gewĂ€hrleisten.
  • Mischen Sie die Komponenten grĂŒndlich, um eine homogene Kakteenerde zu erhalten.
  • Lassen Sie die Erde nach dem ersten Mischen einige Stunden ruhen und mischen Sie sie dann erneut grĂŒndlich durch.

Der pH-Wert: Ein wichtiger Faktor

Der pH-Wert des Substrats spielt eine wichtige Rolle fĂŒr das Wachstum und die Gesundheit Ihrer Kakteen. Ein leicht saurer bis neutraler pH-Wert ist ideal.

  • Testen Sie den pH-Wert der Erde mit einem Teststreifen (6,00€ bei Amazon*), um sicherzustellen, dass er zwischen 5,5 und 6,5 liegt.
  • Ist der pH-Wert zu hoch, können Sie den Boden mit Substanzen behandeln, die den pH-Wert senken, wie z. B. speziell aufbereiteter Kompost.

DĂŒngung von Kakteen: Weniger ist mehr

Kakteen sind genĂŒgsame Pflanzen, doch eine angemessene DĂŒngung fördert ihr gesundes Wachstum und die BlĂŒtenbildung.

  • DĂŒngerwahl: Ein mineralischer FlĂŒssigdĂŒnger mit dem richtigen NĂ€hrstoffverhĂ€ltnis ist ideal.
  • DĂŒngemenge und -frequenz: DĂŒngen Sie Ihre Kakteen von MĂ€rz bis Oktober alle zwei bis vier Wochen mit einem kaliumbetonten KakteendĂŒnger.
  • Substratvorbereitung: Befeuchten Sie das Substrat leicht, bevor Sie die DĂŒngelösung anwenden.
  • Organische DĂŒngung: Falls Sie eine organische DĂŒngung bevorzugen, ist Kaffeesatz eine geeignete Option.
  • Winterruhe: In den Wintermonaten benötigen die meisten Kakteen keine DĂŒngung.
Bilder: SHDStockProject / Shutterstock