Hortensien

So machen Sie Ihre Hortensien fit für den Frühling

Hortensien verschönern mit ihrer Blütenpracht jeden Garten. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Frühjahrs-Pflege für gesunde Pflanzen und eine reiche Blüte.

Rückschnitt im Frühjahr

Der Rückschnitt Ihrer Hortensien im Frühjahr ist eine wesentliche Pflegemaßnahme und sollte etwa Ende Februar bis März durchgeführt werden. Der genaue Zeitpunkt kann je nach Wetterlage variieren. Ziel des Rückschnitts ist es, die Pflanzen von alten Blütenständen oder beschädigten Trieben zu befreien, um das Wachstum und die Blüte im neuen Jahr zu fördern.

Rückschnitt methodisch angehen

1. Identifikation der Hortensienart:

  • Bauern-, Samt- und Tellerhortensien: Diese legen ihre Knospen bereits im Vorjahr an. Schneiden Sie daher nur die alten Blütenstände knapp über den neuen Triebansätzen ab und entfernen Sie erfrorene oder trockene Zweige, um die Blüte nicht zu gefährden.
  • Schneeball- und Rispenhortensien: Diese blühen am neuen Holz und benötigen einen stärkeren Rückschnitt. Kürzen Sie die Triebe bis auf ein bis zwei Augenpaare zurück, um das Wachstum kräftiger Triebe zu fördern und eine üppige Blüte zu sichern.

2. Technik und Werkzeuge:

  • Verwenden Sie eine scharfe Gartenschere, um saubere Schnitte zu machen und Verletzungen an den Pflanzen zu vermeiden. Sterilisieren Sie die Schere vor Beginn der Arbeit, um die Übertragung von Krankheiten zu verhindern.

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3. Besondere Pflegehinweise:

  • Bei älteren Hortensien, die an Blühkraft verloren haben, können Sie einige ältere Triebe bodennah abschneiden, um eine Verjüngung der Pflanze zu erreichen. Ein sehr starker Rückschnitt bis zu einer Handbreit über dem Boden kann bei alten oder stark beschädigten Pflanzen durchgeführt werden, um sie zu revitalisieren.

Hortensien an das Freie gewöhnen

Um Hortensien nach dem Winter ins Freie zu gewöhnen, gehen Sie schrittweise vor, um die Pflanzen nicht zu überfordern. Beginnen Sie im April, wenn die Temperaturen tagsüber moderat sind und keine strengen Fröste mehr zu erwarten sind. Stellen Sie die Hortensien an warmen Tagen für einige Stunden nach draußen und bringen Sie sie abends zurück in den geschützten Winterraum. Achten Sie darauf, direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden, um Verbrennungen der empfindlichen Blätter zu verhindern.

Mitte bis Ende Mai können die Hortensien ihren endgültigen Standort im Garten oder auf dem Balkon beziehen. Wichtig ist, dass die nächtlichen Temperaturen stabil über 12 Grad Celsius bleiben, bevor Sie die Hortensien dauerhaft im Freien belassen. Durch die schrittweise Anpassung reduzieren Sie Stress für die Pflanzen und unterstützen ein gesundes Wachstum im Frühjahr und Sommer.

Winterschutz entfernen

Sobald die Temperaturen im Frühjahr kontinuierlich wärmer werden und keine anhaltenden Frostperioden mehr zu erwarten sind, entfernen Sie den Winterschutz Ihrer Hortensien behutsam. Beginnen Sie im März damit, Reisig, Laub oder Vlies allmählich abzutragen. Entfernen Sie zuerst die oberen Schichten und lassen Sie eine dünne Abdeckung für einige Tage bestehen, damit sich die Hortensien langsam an die veränderten Bedingungen gewöhnen. Ist kein Schnee mehr vorhanden und die Nächte sind überwiegend frostfrei, können Sie den restlichen Winterschutz vollständig entfernen. Sollten unerwartete Nachtfröste auftreten, decken Sie die empfindlichen Pflanzen kurzfristig mit einem leichten Vlies ab.

Durch diesen schrittweisen Prozess fördern Sie die Erholung der Sträucher und minimieren das Risiko von Pilzkrankheiten, die durch übermäßige Feuchtigkeit unter den Abdeckungen begünstigt werden könnten.

Düngung im Frühjahr

Die Düngung Ihrer Hortensien erfolgt optimalerweise im Frühjahr, sobald die Bodentemperatur konstant über 4 bis 6 Grad Celsius liegt. Zu diesem Zeitpunkt kann das Wurzelsystem die notwendigen Nährstoffe effizient aufnehmen. Verwenden Sie spezielle Hortensiendünger oder Alternativen wie Rhododendrondünger, die eine stickstoff- und kaliumbetonte Zusammensetzung aufweisen. Diese Nährstoffe fördern das gesunde Wachstum der Pflanzen und die Bildung prächtiger Blüten. Organische Dünger wie Rinderdung-Pellets eignen sich besonders gut, da sie als Langzeitdünger kontinuierlich Nährstoffe freisetzen. Arbeiten Sie den Dünger vorsichtig etwa 4 bis 5 cm in den Boden ein und wässern Sie anschließend gründlich, um die Nährstoffaufnahme zu maximieren.

Achten Sie darauf, die Düngung spätestens im Juli einzustellen, damit die Pflanzen ihre Triebe vor dem Winter ausreifen lassen und weniger anfällig für Frostschäden sind. Verwenden Sie phosphatarme Dünger, um die optimale Aufnahme von Aluminiumsalzen zu gewährleisten, die für die Blaufärbung der Blüten besonders wichtig sind.

Bevor Sie Flüssigdünger ausbringen, wässern Sie die Pflanzen ausreichend, um die Wurzeln vor möglichen Verbrennungen zu schützen. Eine Laub- oder Rindenmulchschicht rund um die Pflanzen hält die Feuchtigkeit im Boden und unterstützt die langsame Freisetzung und Zersetzung des Düngers.

Blaufärbung von Hortensien

Um rosa Hortensienblüten in einem satten Blau erstrahlen zu lassen, ist die Bodenbeschaffenheit entscheidend. Ein saurer Boden mit einem pH-Wert zwischen 4 und 4,5 ist notwendig. Der Boden muss zudem aluminiumhaltig sein. Pflanzen Sie die Hortensien in spezielle Hortensien- oder Rhododendronerde, die bereits die erforderlichen Bedingungen bietet.

Zur Senkung des pH-Werts und Förderung der Blaufärbung können Sie Aluminiumsulfat oder Kali-Alaun verwenden. Wenden Sie eine Gießlösung aus Alaun und Wasser im Frühjahr an, wenn die neuen Blütenansätze zu sehen sind. Auch handelsübliche Produkte zur Blaufärbung von Hortensien sind geeignet und können zur monatlichen Düngung hinzugefügt werden.

Nicht alle Hortensienarten lassen sich blau färben. Weiße und rote Sorten von Bauern- und Tellerhortensien bleiben farbtreu. Nur Sorten mit rosa Blüten wie die Bauernhortensie ‚Endless Summer‘ sind geeignet. Die Farbveränderung benötigt Zeit und ist meist erst im zweiten Jahr vollständig sichtbar.

Verwenden Sie kalkfreies Wasser wie Regenwasser zum Gießen, um den sauren pH-Wert des Bodens zu erhalten. Vermeiden Sie Leitungswasser, da dieses oft zu kalkhaltig ist und den pH-Wert erhöhen kann.

Gießen von Hortensien

Hortensien haben einen hohen Wasserbedarf, der kontinuierlich gedeckt werden muss. Dabei ist es wichtig, die Wasserversorgung an die Witterungsbedingungen anzupassen:

  • Nach dem Pflanzen: Gießen Sie die neu gepflanzten Hortensien gründlich, indem Sie den Gießrand mehrfach füllen und das Wasser vollständig einsickern lassen.
  • Kontinuierliche Versorgung: Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, besonders an warmen Tagen. Vermeiden Sie es jedoch, die Pflanzen täglich mit kleinen Wassermengen zu versorgen, da dies zu einer schlechten Durchwässerung führen kann.
  • Thermosensitive Pflanzen: In heißen Sommern ist es ratsam, die Hortensien morgens und abends zu gießen, um die Verdunstung zu minimieren. Beobachten Sie die Blätter; wenn sie in der Mittagshitze schlaff werden, ist dies ein Zeichen für Wasserbedarf.

Verwenden Sie möglichst Regenwasser oder entkalktes Leitungswasser, um den pH-Wert des Bodens nicht zu erhöhen. Hortensien bevorzugen leicht saure Böden, und die Verwendung von kalkhaltigem Wasser kann diesen Effekt minimieren.

Sorgen Sie für einen guten Wasserabzug im Boden, um Staunässe zu vermeiden. Dies gilt besonders für Hortensien in Kübeln oder Töpfen. Eine Drainageschicht aus Blähton oder Kies am Gefäßboden hilft, überschüssiges Wasser abzuleiten und die Wurzeln gesund zu halten.

Bilder: Valerii Honcharuk / stock.adobe.com