Harlekinweide

So schneiden Sie Ihre Harlekinweide richtig – Schnitt-Tutorial für Stämmchen und Strauch

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Mit einem panaschierten Laubkleid interpretiert die Harlekinweide das zeitlose Phänomen der wandlungsfähigen, fröhlich kunterbunten Theaterfigur. In der Tat hätte der Name für das attraktive Ziergehölz nicht treffender gewählt werden können. Denn zeitlose Kreativität demonstriert eine Zierweide ‚Hakuro Nishiki‘ als dekoratives Hochstämmchen und formschönen Strauch in jedem Garten. Wichtigste Prämisse für den perfekten Auftritt auf der Gartenbühne ist die richtige Schnittpflege. Dieses Tutorial macht Sie vertraut mit allen Schnittarten, die einer Harlekinweide ihr schönstes Laubgewand entlocken.

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Eine Harlekinweide ist eine schöne Zierde für den Garten
AUF EINEN BLICK
Wie sollte man die Harlekinweide schneiden?
Schneiden Sie die Harlekinweide in Abhängigkeit zur aktuellen Witterung. Kürzen Sie die Kronentriebe, damit hat die Weide wieder Platz für den neuen Austrieb. Der optimale Zeitpunkt für den Schnitt liegt im Februar. Wählen Sie einen frostfreien Tag.

Den Harlekin unter den Sträuchern gekonnt schneiden – alle Schnittarten und Termine

Die facettenreiche Gattung der Weiden (Salix) beschert Hausgärtnern mit der panaschierten Sorte ‚Hakuro Nishiki‘ eines der farbenprächtigsten Ziergehölze für die fantasievolle Gartengestaltung. Das Schmuckstück ist bekannt unter dem Namen ‚Harlekinweide‘ (Salix integra) und fand in 1979 den Weg aus Ostasien in unsere Gärten. Geprägt ist das Erscheinungsbild durch weiß-rosa-grün gefärbte Blätter an gelblich bis rötlichen Zweigen. Im Anschluss an eine unscheinbare Kätzchenblüte von März bis April, sprießen ab Anfang Mai die schmucken Blätter.

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An den jungen Zweigen entfaltet sich die Farbenpracht der Blätter in ihrer schönsten Form. Legendär ist ein rosa-creme-farbiger Blattaustrieb, der aus der Ferne anmutet, als sei die Harlekinweide erblüht. Konsequentes Schneiden hat folglich oberste Priorität im unkomplizierten Pflegeprogramm. Ein regelmäßiger Austausch mehrjähriger gegen diesjährige Triebe garantiert für ein nicht enden wollendes, sommerlichen Farbenspiel im Blättergewand. Welche Schnittarten für die Harlekinweide als Hochstämmchen und Zierstrauch empfehlenswert sind, fasst die folgende Tabelle für Sie zusammen:

Schnittart Ziel/Anlass bester Termin
Formschnitt Hochstämmchen Krone zuschneiden, Totholz auslichten Spätwinter (Januar bis Anfang März)
Pflegeschnitt Hochstämmchen Kronenform kompakt und buntblättrig erhalten Ende Juni
Pflanzschnitt Strauch dichte Verzweigung am Ansatz nach der Pflanzung
Erhaltungsschnitt Strauch kugelige, kompakte Strauchform, Totholz auslichten, kontinuierliche Verjüngung ab 3. Jahr im Spätwinter (Januar bis Anfang März)
Pflegeschnitt Strauch blickdichtes Wachstum, gepflegtes Erscheinungsbild ab 3. Jahr Ende Juni
Verjüngungsschnitt Strauch vergreiste Harlekinweide revitalisieren November bis Ende Februar

Bei der Terminwahl für einen Schnitt an Ihrer Harlekinweide sind die aktuellen Witterungsbedingungen entscheiden. Die Schnittpflege im Februar gelingt problemlos an einem frostfreien, bedeckten Tag. Im Sommer geben Sie einem warmen, aber nicht brütend heißen Tag den Vorzug. Pralle Sonne und Trockenheit sind die wichtigsten Ausschlusskriterien für den Schnittzeitpunkt rund um den Johannistag.

Formschnitt hält Hochstämmchen-Krone dicht und farbenfroh

An den diesjährigen Trieben trägt eine Hochstämmchen-Krone die farbenprächtigsten Blätter. Ein alljährlicher Rückschnitt der vorjährigen Kronenäste macht den Weg frei für einen frischen Austrieb. So schneiden Sie richtig:

  • Bester Zeitpunkt ist im Februar, vor Beginn des Austriebs
  • Alle Kronentriebe zurückschneiden bis auf kurze Zapfen
  • Die Schere ansetzen in 3 bis 5 Millimeter Abstand zu einer Knospe

Mit dem radikalen Rückschnitt der Kronenäste bewirken Sie einen kräftigen Neuaustrieb junger Triebe. Vorteilhaft für das Wachstum ist eine ergänzende Nährstoffversorgung. Düngen Sie nach dem Formschnitt mit Kompost und Hornspänen. Harlekinweide im Kübel nimmt einen flüssigen Dünger für Grünpflanzen dankbar entgegen.

Harlekinweide Hochstamm schneiden

Im zeitigen Frühjahr, rechtzeitig vor dem neuen Austrieb schneiden Sie alle Kronentriebe einer Harlekinweide zurück bis auf kurze Stummel.

Exkurs

Harlekinweide mit Bypass- oder Amboss-Schere schneiden?

Weidenholz ist sehr weich und folglich leicht zu schneiden. Diese Eigenschaft gestaltet die Schnittpflege Ihrer Harlekinweide einfach und unkompliziert. Verwenden Sie eine Einhand-Gartenschere, wenn Sie Krone oder Strauch zurückschneiden. Empfehlenswert ist die Bypass-Schere mit zwei scharfen Klingen für einen glatten Schnitt. Bei einer Amboss-Schere besteht die Gefahr, dass das weiche Holz zwischen scharfer Klinge und stumpfem Amboss eingeklemmt wird und zerfranst.

Hochstämmchen-Krone profitiert vom sommerlichen Pflegeschnitt

Durch den kräftigen Formschnitt im Februar setzt ein starkes Wachstum ein, das einen weiteren Schnitt im Sommer sinnvoll macht. Damit Ihre Harlekinweide als Hochstämmchen mit einer formschönen und dicht-kompakten Krone gedeiht, greifen Sie rund um den Johannistag, Ende Juni, nochmals zur Schere. Zu diesem Zeitpunkt legen die Pflanzen eine Wachstumspause ein. Es folgt ein zweiter, schwächerer Austrieb mit frischen, farbenfrohen Schmuckblättern. So schneiden Sie Ihr Harlekin-Bäumchen im Sommer richtig:

  • Kronenzweige um ein Drittel oder die Hälfte zurückschneiden
  • Alternativ lediglich aus der Kronenform ragende Zweige einkürzen
  • Aus dem Stamm oder der Wurzelscheibe sprießende Triebe entfernen

Hochstämmchen einer Harlekinweide sind veredelt auf den Stamm und Wurzelstock einer robusten Wildart. Das hat zur Folge, dass aus dem Stamm oder der Wurzelscheibe naseweise Wildtriebe sprießen. In jedem Wildtrieb ruht eine vehemente Wuchskraft, die den Zweigen der Edelkrone überlegen ist. Damit die wilden Triebe im Wachstum nicht das Kommando übernehmen und den Edelteil überwuchern, sollten sie zeitnah entfernt werden. Handeln Sie hier nach der Faustregel: Alle Triebe unterhalb der Veredelungsstelle am Kronenansatz müssen schnellst möglich entfernt werden.

Hintergrund

Breit-kugelige Kronenform bringt viele Vorteile mit sich

Als Hochstämmchen kommt die Harlekinweide mit einer natürlichen Krone in Kugelform daher. Ein zweimaliger Schnitt trägt maßgeblich dazu bei, dass Ihr Bäumchen die vorteilhafte Kronenform bewahrt. Rundkronen garantieren für eine ungehinderte Lichtzufuhr, sodass an allen Ästen und Zweigen munter Fotosynthese betrieben werden kann. Daraus resultiert ein dicht beblättertes Wachstum vom Frühling bis zum Herbst von der Kronenspitze bis zum Stammansatz. Ohne Schnitt büßt die Zierweide freilich im Laufe der Jahre ihre harmonische Kugelform ein und geht über in ein ausladendes, flach-ovales Wachstum von bis zu 200 Zentimetern Breite, das eher an einen misslungenen Pfannkuchen erinnert.

Harlekinweide als Strauch nach der Pflanzung schneiden – so geht es

Im Beet ausgepflanzt als Strauch ist die Harlekinweide eine wahre Pracht. Von Natur aus bilden Zierweiden einen halbkugeligen Habitus mit bis zu 300 Zentimetern Wuchshöhe. Als Solitär, dekorative Gruppe oder frei wachsende Hecke zieht ‚Hakuro Nishiki‘ im kleinen und großen Garten alle Blicke auf sich. Damit Harlekinweidensträucher vom Ansatz bis zur Strauchspitze dicht verzweigen, stellt ein Pflanzschnitt die Weichen. So geht es:

  • Bester Zeitpunkt ist unmittelbar nach der Pflanzung
  • Alternativ den Pflanzschnitt im Februar des Folgejahres nachholen
  • Wurzelnackte Jungsträucher um die Hälfte zurückschneiden
  • Jungpflanzen im Topf oder Container um ein Drittel einkürzen

Wie untenstehende Abbildung illustriert, erfordert der fachkundige Pflanzschnitt ein radikales Vorgehen. Lassen Sie sich davon nicht irritieren. Sie bewirken einen Saftstau in den unteren Knospen, der für eine kräftige Verzweigung am Pflanzenansatz sorgt mit Langzeit-Effekt.

Harlekinweide schneiden

Ein Pflanzschnitt garantiert dafür, dass Ihre Harlekinweide als Strauch üppig verzweigt. Wurzelnackte Ware schneiden Sie um die Hälfte zurück. Einen Jungstrauch im Topf oder Container kürzen Sie um ein Drittel ein. Es entsteht ein Saftstau an den unteren Knospen, woraufhin am Strauchansatz ein verstärkter Austrieb einsetzt.

Exkurs

Hoher Saftdruck bringt den Austrieb in Schwung

Entscheidender Faktor für die Intensität von Austrieb und Wachstum ist der Saftdruck. Wie die meisten Pflanzenarten, pumpen auch Weiden ihre Säfte vehement und zielgerichtet zu den Spitzenknospen ihrer Triebe. Grund für die florale Strategie ist das schnellst mögliche Wachstum zum Sonnenlicht, um nicht von Pflanznachbarn in den Schatten gestellt zu werden. Je weiter unten die Position einer Knospe, desto geringer Saftdruck und Wachstum. Schneiden Sie die Triebe im Rahmen der Pflanzung zurück, übernehmen bislang nachrangige Knospen die Führungsrolle und werden mit entsprechend starkem Saftfluss bedacht. Da zugleich weniger Knospen zu bedienen sind, erhöht sich der Saftdruck an jeder verbliebenen Knospe, woraufhin ein kräftiger Austrieb einsetzt.

Für einen Strauch in Bestform – Form- und Erhaltungsschnitt

Im Anschluss an den Pflanzschnitt lassen Sie einen Harlekinweidenstrauch für zwei bis drei Jahre im Wachstum gewähren. Die Aufbauphase zur halbkugeligen Strauchschönheit absolviert Ihre Zierweide ohne gärtnerisches Eingreifen. Beginnend mit dem dritten Standjahr garantiert ein Form- und Erhaltungsschnitt für jugendliche Vitalität und ein farbenprächtiges Laubgewand. So machen Sie es richtig:

  • Bester Zeitpunkt ist im Februar an einem frostfreien Tag
  • Vorab den Strauch auf tierische Wintergäste untersuchen, um gegebenenfalls den Termin zu verschieben
  • Abgestorbene Äste am Ansatz auslichten
  • Ebenso verfahren mit überkreuz oder nach innen wachsende Triebe

Sind Totholz und ungünstige Äste entfernt, widmen Sie sich dem Formschnitt. Schneiden Sie nicht alle Triebe einheitlich zurück. Damit die schöne, halbkugelige Form gewahrt bleibt, kürzen Sie außen stehende Zweige stärker ein. Insgesamt sollten die Triebe um mindestens ein Drittel zurückgeschnitten werden, um den Austrieb junger, diesjähriger Zweige zu fördern. Einen Schnitt um bis zu zwei Drittel ist problemlos möglich, sofern Sie in den ersten Monaten des Gartenjahres keine Sichtschutzfunktion wünschen. Düngen Sie nach dem Schnitt mit Kompost und Hornspänen und gießen reichlich bemessen nach.

Schneiden Sie einen Harlekinweidenstrauch im Februar kräftig zurück, damit er junge Triebe mit bunten Blättern sprießen lässt. Bei dieser Gelegenheit lichten Sie abgestorbene Äste und ungünstig stehende Triebe aus für ein harmonisches, kompaktes Erscheinungsbild.

Tipp

Zierweide ‚Hakuro Nishiki‘ ist beheimatet in Ostasien. Im Gegensatz zu heimischen Weidenarten kann sich Ihre Harlekinweide in puncto Krankheitsresistenz nicht auf einen Heimvorteil verlassen. Achten Sie daher beim Schnitt streng darauf, mit sauberen, desinfizierten Klingen zu arbeiten. Pathogene Erreger nutzen unsaubere Schnittwerkzeuge als ideale Transportmöglichkeit zu Schnittwunden an Gehölzen.

Pflegeschnitt verhindert sommerliches Vergrünen der Blätter

Einem starken Rückschnitt im Februar folgt ein entsprechend kräftiger Austrieb von langen, biegsamen Zweigen mit wunderschön panaschierten Blättern. Im Verlauf des Sommers vergrünen die Blätter am Harlekinweidenstrauch zusehends. Es ist daher von Vorteil, wenn Sie zwischen Ende Juni und Mitte Juli nochmals einen Rückschnitt vornehmen. So gehen Sie fachkundig vor:

  • Harlekinweide sorgfältig auf nistende Vögel untersuchen, um notfalls den Termin zu verschieben
  • Mit einer frisch geschärften, desinfizierten Schere den diesjährigen Zuwachs abschneiden
  • Triebe im Außenbereich stärker einkürzen als Triebe im Strauchzentrum

Schneiden Sie Zierweidensträucher bitte nicht bei brütender Hitze oder während einer sommerlichen Dürreperiode. Wählen Sie idealerweise einen Zeitpunkt mit milden Temperaturen und bedecktem Himmel.

Hintergrund

Beim Gehölzschnitt sommerliche Schonfrist beachten

Dieses Tutorial plädiert aus drei guten Gründen für einen moderaten Sommerschnitt an Zierweiden als Strauch und Hochstämmchen. Schneiden Sie an Ihrer Harlekinweide am Johannistag den diesjährigen Zuwachs zurück, kommt frischer Wind ins Farbenfestival der Blätter. Im gleichen Zug unterstützen Sie mit einem Pflegeschnitt das kompakte, dicht-buschige Wachstum von Krone und Strauch. In erster Linie beherzigen Sie eine dringend erforderliche Rücksichtnahme auf die Brutzeit zahlreicher Vogelarten. Die sommerliche Schonfrist ist im Bundesnaturschutzgesetz manifestiert auf die Zeit vom 1. März bis 30. September. Moderate Schnitte an Gehölzen sind gestattet, sofern sich keine Nester im Geäst befinden.

Alten Harlekin-Strauch verjüngen – Weg frei für frische Farbenpracht

Ohne einen jährlich wiederkehrenden Form- und Erhaltungsschnitt erinnert ein Harlekinweidenstrauch nur entfernt an die Premium-Sorte ‚Hakuro Nishiki‘. Vielmehr präsentiert sich das Gehölz als undurchdringliches Geflecht aus alten und jungen Trieben mit einheitlich grünem Laub. Das ist kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen und die Harlekinweide zu roden. Jetzt kommt Ihnen die robuste Schnittverträglichkeit zugute. Indem Sie den vergreisten Strauch auf den Stock setzen, machen Sie den Weg frei für einen Neuaufbau. So gelingt der Plan:

  • Bester Zeitpunkt ist zwischen November und Ende Februar an einem frostfreien Tag
  • Vorab das dichte Strauchgestrüpp auf tierische Wintergäste untersuchen
  • Totholz absägen bis kurz über dem Boden
  • Verbliebene Triebe zurückschneiden bis auf 20 oder 30 Zentimeter

Dirigieren Sie bereits beim Verjüngungsschnitt das Wachstum in die natürliche, halbkugelige Form. Zu diesem Zweck kürzen Sie Bodentriebe im Strauchinneren weniger stark ein, als Triebe im Außenbereich. Um die Verzweigung von unten her zu fördern, schneiden Sie folgenden Sommer Ende Juni den Zuwachs um die Hälfte bis zwei Drittel zurück. Begleitend empfehlen wir zweimaliges Düngen Anfang März und Anfang Juli mit Kompost und Hornspänen oder einem organischen Dünger aus dem Fachhandel.

Harlekinweide Verjüngungsschnitt

Die robuste Schnittverträglichkeit von Harlekinweiden erlaubt einen radikalen Verjüngungsschnitt. Kürzen Sie alle Triebe kräftig zurück bis auf zwei Handbreit über dem Boden. Aus den schlafenden Augen treibt die Zierweide munter wieder aus.

Hintergrund

Auf den Stock setzen aktiviert schlafende Knospen

Die Kategorisierung von Harlekinweide als schnittverträgliches Gehölz beruht primär auf ihrer Fähigkeit, aus altem Holz frisch auszutreiben. Die florale Meisterleistung gelingt, weil die Pflanze im Verlauf ihres Wachstums ruhende Knospen anlegt. Diese dienen als letztes Aufgebot, wenn andere Pflanzenteile ausfallen, wie Äste, Zweige oder der Stamm. Der Fachjargon bezeichnet die geheimen Vegetationspunkte als schlafende Augen, weil sie sich als winzig kleine Punkte unter der Rinde befinden. Indem Sie bei der Verjüngung einen Harlekinweidenstrauch (nicht das Hochstämmchen!) auf den Stock setzen, werden schlafende Knospen aktiviert und garantieren für einen erneuten Austrieb junger Triebe und Blätter.

Häufig gestellte Fragen

Ich möchte im Vorgarten eine Laubhecke mit Sichtschutzfunktion pflanzen. Eignet sich die Harlekinweide dafür?

Haben Sie eine frei wachsende Hecke als Einfriedung und Sichtschutz im Sinn, eignet sich die Harlekinweide ausgezeichnet. Mit einem alljährlichen Erhaltungsschnitt im Februar und Formschnitt Ende Juni gedeihen Zierweiden kompakt und blickdicht während der Sommerzeit. Für eine streng formale Hecke sollten Sie auf andere Laubgehölze zurückgreifen, wie Liguster oder Hainbuche.

Welche Unterpflanzung eignet sich für die Harlekinweide als Hochstämmchen?

Als Hochstämmchen ist die Harlekinweide veredelt auf eine robuste Weidenart, wie Korbweide. Da alle Weiden als Flachwurzler gedeihen, sollte die passende Unterpflanzung konkurrenzschwach angelegt sein. Empfehlenswert sind Elfenblumen (Epimedium), Frauenmantel (Alchemilla), Storchschnabel (Geranium) und Schaumblüte (Tiarella).

Frauenmantel, Schaumblüte oder Storchschnabel

Unsere Harlekinweide haben wir als Hochstämmchen vor 2 Jahren gepflanzt. Wann sollte der erste Rückschnitt erfolgen? Worauf ist dabei zu achten?

An einer Harlekinweide sollte die Krone in jedem Frühjahr „igelkurz“ geschnitten werden. An jungen Trieben bilden sich die farbenprächtigsten Blätter. Im Verlauf des Sommers können Sie die kugelige Krone ganz nach Wunsch in Form schneiden oder unbeschnitten wachsen lassen. Schneiden Sie die Zierweide „Harlekin“ bitte nie bei Frost, Hitze oder Trockenheit.

Meine Zierweide ‚Harlekin‘ steht im sonnigen Vorgarten und leidet unter zahlreichen braunen Blättern. Was kann ich dagegen tun?

Als Sofortmaßnahme empfehlen wir, die Krone zu schattieren, beispielsweise mit einem Sonnenschirm. Für eine ausreichende Wasserversorgung prüfen Sie im Sommer bitte täglich am frühen Morgen per Fingerprobe, ob der Boden getrocknet ist und gewässert werden sollte. Ein leichter Rückschnitt in zeitlicher Nähe zum Johannistag (24. Juni) leistet ebenfalls einen Beitrag zur Problemlösung. Verabreichen Sie anschließend Kompost mit Hornspänen, um dem leidenden Gehölz unter die floralen Arme zu greifen.

An meiner 3 Meter hohen ‚Hakuro Nishiki‘ verfärben sich die Blätter braun und schwarz. Zugleich sind Horden von Ameisen auf dem Bäumchen unterwegs. Was fehlt der Pflanze?

Wenn sich Ameisen auf einer Zierweide tummeln, sind Läuse nicht weit. Ameisen-Arbeiterinnen nehmen Blattläuse Huckepack, transportieren sie zu den Blättern und melken den Honigtau, den die Schädlinge produzieren. Braune Blattverfärbungen deuten darauf hin, dass Läuse den Pflanzensaft entziehen. Auf schwarzen Weidenblättern breiten sich bereits Rußtaupilze aus, eine häufige Folgeerscheinung von Blattlausbefall. Bekämpfen Sie die Blattläuse mit einer Spritzlösung aus 1 Liter Wasser, 2 Esslöffeln reiner Kernseife sowie einem Spritzer Spiritus. Die Ameisen bleiben dann von selbst dem für Läuse unwirtlichen Ort fern. Zum guten Schluss schneiden Sie alle betroffenen Triebe zurück bis ins gesunde Holz.

Am veredelten Harlekinweiden-Stämmchen sprießen Triebe aus dem Stamm. Diese Wildtriebe werde ich zeitnah entfernen. Um welche Weidenart handelt es sich bei der Unterlage? Kann ich die Triebe als Stecklinge im Garten verwenden?

Hochstämmchen von Harlekinweiden sind in der Regel veredelt auf Korb-Weide (Salix viminalis). Die Weidenart ist bekannt für ein starkes Wachstum ihrer Zweige von 100 bis 200 Zentimetern pro Jahr und gedeiht in jeder normalen Gartenerde. Sie können die Stamm-Triebe als Stecklinge unmittelbar ins sonnige bis halbschattige Beet setzen, um daraus einen Weidenstrauch oder kleinen Baum zu züchten.

Die 3 häufigsten Schnittfehler

Erst eine alljährliche Schnittpflege macht die Harlekinweide zu der floralen Lichtgestalt, die Gärtnerherzen höher schlagen lässt. Bleiben Form- und Erhaltungsschnitte aus, vergreist die Zierweide zum unansehnlichen Gestrüpp oder enttäuscht mit einer unförmigen Krone und uni-grünen Blättern. Um Sie vor Irrtümern im Schnitt zu bewahren, nennen wir die drei häufigsten Schnittfehler beim Namen, weisen auf typische Schadbilder hin und geben Tipps für die Vorbeugung:

Schnittfehler Schadbild Vorbeugung
Hochstämmchen-Krone nie zurückgeschnitten ausladende, unförmige Krone, keine panaschierte Laubfärbung Krone im Februar zurückschneiden auf kurze Zapfen
Harlekin-Strauch nicht ausgelichtet vorzeitige Vergreisung, dichtes Gestrüpp als alten und jungen Zweigen ab dem 3. Jahr in jedem Spätwinter auslichten
kein Rückschnitt ausbleiben des rosagrünen Austriebs, geringe Laubfärbung Hochstämmchen und Strauch mindestens einmal jährlich zurückschneiden

Ein weiterer, häufiger Fehler mit fatalen Folgen resultiert aus der Verwechslung von Harlekinweide (Salix integra ‚Hakuro Nishiki‘) mit einer hängenden Kätzchen-Weide (Salix caprea ‚Pendula‘). Letztere trägt von März bis April weiche Blütenkätzchen als ihren schönsten Schmuck. Daher erfolgt hier der Schnitt an Hochstämmchen-Krone und Strauch nach der Blütezeit. Ein Schnittzeitpunkt im Februar würde alle Hoffnungen auf die silbrig schimmernden Kätzchen zunichte machen.

Tipp

Haben Sie Ihrer Harlekinweide innerhalb der ersten fünf Jahre im Beet einen Standortwechsel verordnet? Dann verzeiht Ihnen das Gehölz den damit verbundenen Stress, wenn Sie die laubfreie Herbstzeit als Termin auswählen. Als Flachwurzler büßen Hochstämmchen und Strauch beim Umpflanzen reichlich Wurzelmasse ein. Schneiden Sie eine Zierweide um mindestens die Hälfte zurück, um die Balance wiederherzustellen zwischen oberirdischem und unterirdischem Wachstum.

Bilder: Krzysztof Slusarczyk / Shutterstock