Fleischfressende Pflanzen

Fleischfressende Pflanzen: Die besten Arten für Zuhause

Fleischfressende Pflanzen sind faszinierende Blickfänge, die auch in der Wohnung gedeihen können. Dieser Artikel stellt geeignete Arten und ihre Pflegeansprüche vor, damit Sie lange Freude an den außergewöhnlichen Pflanzen haben.

Geeignete Fleischfressende Pflanzen für die Wohnung

Für die Haltung in der Wohnung sind besonders Arten geeignet, die ursprünglich aus tropischen oder subtropischen Regionen stammen. Diese Pflanzen vertragen die klimatischen Bedingungen in Innenräumen gut. Nachfolgend einige besonders geeignete Arten:

  • Venusfliegenfalle (Dionaea muscipula): Diese Pflanze ist für ihre schnellen Klappfallen bekannt, die bei Berührung zuschnappen und Insekten fangen. Sie benötigt einen sonnigen Standort und kalkfreies Wasser.
  • Kannenpflanze (Nepenthes): Kannenpflanzen zeichnen sich durch ihre hängenden Kannen aus, die Insekten anlocken und verdauen. Sie bevorzugen eine hohe Luftfeuchtigkeit und einen hellen, aber indirekt beleuchteten Platz.
  • Sumpfkrug (Heliamphora): Diese Pflanze lockt Insekten mit duftendem Nektar in ihre Krüge. Sie benötigt hohe Luftfeuchtigkeit und viel Licht.
  • Sonnentau (Drosera): Mit seinen klebrigen Tentakeln fängt der Sonnentau Insekten. Diese Art gibt es in vielen Varianten, die unterschiedlich viel Licht und Feuchtigkeit benötigen.
  • Schlauchpflanze (Sarracenia): Die Schlauchpflanze fängt Insekten in ihren schlauchförmigen Blättern. Sie braucht viel Licht und ist bis zu -20 °C winterhart, was sie auch für Outdoor-Moorbeete geeignet macht.
  • Fettkraut (Pinguicula vulgaris): Bekannt für seine klebrigen Blätter, an denen Insekten haften bleiben. Das Fettkraut ist pflegeleicht und gedeiht an einem halbschattigen Platz.

Pflegeanforderungen

Jede fleischfressende Pflanze hat ihre eigenen Ansprüche, aber einige allgemeine Tipps können helfen:

  • Heller Standort: Viele dieser Pflanzen benötigen viel Licht, idealerweise Sonnenschein. Stellen Sie sie daher an einen hellen Ort.
  • Hohe Luftfeuchtigkeit: Besonders Kannenpflanzen und Sumpfkrüge gedeihen bei hoher Luftfeuchtigkeit. Eine Schale mit Wasser oder ein spezielles Terrarium können hierbei hilfreich sein.
  • Kalkfreies Wasser: Gießen Sie Ihre Pflanzen mit Regenwasser oder destilliertem Wasser, um Kalkablagerungen zu vermeiden.
  • Spezialerde: Nutzen Sie ein spezielles Substrat für fleischfressende Pflanzen, das oft Torf enthält. Das Umtopfen sollte etwa alle anderthalb Jahre erfolgen.

Venusfliegenfalle

Die Venusfliegenfalle (Dionaea muscipula) fasziniert durch ihre blitzschnellen Fangbewegungen.

Lesen Sie auch

Herkunft und Fangmechanismus

Die Venusfliegenfalle stammt aus den Feuchtgebieten von North und South Carolina in den USA. Sie wächst auf nährstoffarmen, sauren Böden und bezieht ihre Nährstoffe hauptsächlich durch den Fang und die Verdauung von Insekten. Die Blätter der Pflanze sind zu Klappfallen geformt, die bei Berührung empfindlicher Härchen schließen und die Beute festhalten. Die Pflanze beginnt dann, Verdauungssäfte zu produzieren, um die Nährstoffe zu extrahieren.

Pflege und Standort

Für das gesunde Wachstum der Venusfliegenfalle ist Folgendes zu beachten:

  • Licht: Die Pflanze benötigt viel direktes Sonnenlicht. Ein Platz auf einem sonnigen Fensterbrett ist ideal.
  • Wasser: Verwenden Sie ausschließlich kalkfreies Wasser, wie Regenwasser oder destilliertes Wasser. Die Erde sollte konstant feucht, aber nicht durchnässt gehalten werden.
  • Boden: Pflanzen Sie die Venusfliegenfalle in ein spezielles Substrat für fleischfressende Pflanzen, das meist aus einer Mischung aus Torf und Sand besteht.
  • Temperatur: Im Sommer liebt sie warme Temperaturen und kann auch im Freien stehen. Für die Winterzeit benötigt sie eine kühle, helle Ruhephase, idealerweise bei Temperaturen um 5-10 Grad Celsius.

Ernährung

In der Regel fängt die Venusfliegenfalle ausreichend Insekten, um ihren Nährstoffbedarf zu decken. Sollten Sie dennoch beobachten wollen, wie die Pflanze ihre Beute fängt, können Sie gelegentlich kleine Insekten mit einer Pinzette in die Falle legen. Diese sollten jedoch nicht größer als ein Drittel der Fallengröße sein.

Kannenpflanze

Die Kannenpflanze (Nepenthes) ist eine spektakuläre Pflanze, die durch ihre hängenden Kannen besticht.

Herkunft und Wuchs

Kannenpflanzen sind überwiegend in tropischen Regionen wie Madagaskar, den Seychellen, Sri Lanka und den südostasiatischen Inseln heimisch. Der kletternde Halbstrauch bildet an den Enden seiner Ranken die charakteristischen Kannen aus, die Größen von mehreren Zentimetern erreichen können.

Fangmechanismus

Die Kannenpflanze nutzt ihre Kannen als passive Fallgruben. Die Kannen enthalten eine Flüssigkeit mit Verdauungsenzymen, die Insekten nach dem Hineinfallen zersetzen. Die Beute kann durch die glatten, rutschigen Kannenwände nicht mehr entkommen.

Pflege und Standort

Um die Kannenpflanze erfolgreich in der Wohnung zu kultivieren, sind spezielle Bedingungen erforderlich:

  • Luftfeuchtigkeit: Kannenpflanzen benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit von mindestens 60 %. Dies lässt sich oft nur in Terrarien oder speziellen Zimmergewächshäusern erreichen.
  • Licht: Kannenpflanzen brauchen viel Licht, sollten aber nicht direkt der prallen Sonne ausgesetzt werden. Ein heller, aber indirekt beleuchteter Platz ist ideal.
  • Wasser: Verwenden Sie für die Bewässerung ausschließlich kalkfreies Wasser, beispielsweise Regenwasser. Der Wurzelbereich sollte stets feucht, aber nicht durchnässt sein.
  • Temperatur: Kannenpflanzen bevorzugen konstant warme Temperaturen. Ideal sind Temperaturen zwischen 20 und 25 °C tagsüber und um die 15 °C nachts.

Besondere Hinweise

Achten Sie darauf, dass die Kannenpflanze niemals vollständig austrocknet. Besprühen Sie die Pflanze regelmäßig mit weichem Wasser, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.

Schlauchpflanze

Die Schlauchpflanze (Sarracenia) besticht durch ihre schlangenförmigen Fangblätter und ihre Farbenpracht.

Herkunft und Wuchs

Diese Pflanzen stammen aus Nordamerika und sind vor allem in feuchten, nährstoffarmen Gebieten wie Mooren und Sümpfen zu finden. Sie zeigen eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit an unterschiedlichste klimatische Bedingungen.

Fangmechanismus

Schlauchpflanzen locken ihre Beute mit verführerischen Duftstoffen und süßem Nektar an. Die Insekten rutschen über die glatten Wände der Fangblätter in den unteren Teil des Schlauchs, wo sie von Verdauungsenzymen und Mikroorganismen zersetzt werden.

Blüte

Von April bis Juni bildet die Schlauchpflanze lange Blütenstängel aus, an deren Ende auffällige Blüten prangen. Diese Blüten schaffen einen faszinierenden Kontrast zu den Fangblättern.

Pflege und Standort

  • Licht: Die Pflanze benötigt sehr viel Sonnenlicht. Ein heller Standort ist ideal.
  • Wasser: Gießen Sie die Schlauchpflanze regelmäßig mit kalkfreiem Wasser. Der Boden sollte stets feucht, aber nicht durchnässt sein.
  • Substrat: Verwenden Sie spezielles Substrat für fleischfressende Pflanzen, das einen hohen Anteil an Torf besitzt.
  • Temperatur: Die Pflanze verträgt leichte Kälte, sollte aber bei starkem Frost ins Haus geholt werden.

Besonderheiten

Ein faszinierendes Merkmal der Schlauchpflanze ist ihre winterliche Ruhephase. Bereiten Sie Ihre Pflanze auf diese Phase vor, indem Sie die Wassergaben reduzieren und sie an einen kühleren, aber hellen Standort stellen.

Sonnentau

Der Sonnentau (Drosera) besticht durch seine glitzernden, klebrigen Tröpfchen auf den Tentakeln, die Insekten anlocken und festhalten.

Fangmechanismus

Die Blätter des Sonnentaus sind mit feinen Tentakeln übersät, die an ihren Spitzen klebrige Tropfen absondern. Diese Tropfen wirken wie Tautropfen im Sonnenlicht und ziehen Insekten an. Landet ein Insekt auf den Blättern, bleibt es haften und wird von den Tentakeln umschlossen, während Verdauungsenzyme freigesetzt werden.

Herkunft und Verbreitung

Der Sonnentau ist weltweit verbreitet und existiert in rund 200 Arten. In Europa ist der Rundblättrige Sonnentau in Moorgebieten heimisch.

Pflege und Standort

  • Licht: Ein heller Standort ist ideal, jedoch sollte direkte pralle Sonne vermieden werden. Ein halbschattiger Platz ist vorteilhaft.
  • Wasser: Der Sonnentau bevorzugt kalkfreies Wasser wie Regenwasser oder destilliertes Wasser. Gießen Sie die Pflanze idealerweise in den Untersetzer, damit die Erde konstant feucht bleibt.
  • Luftfeuchtigkeit: Eine hohe Luftfeuchtigkeit fördert das Wachstum. Sprühen Sie die Pflanze gelegentlich mit weichem Wasser ein.
  • Boden: Verwenden Sie ein nährstoffarmes Substrat, das speziell für fleischfressende Pflanzen geeignet ist.
  • Temperatur: Der Sonnentau bevorzugt warme Temperaturen. Auch im Sommer kann die Pflanze draußen stehen, sollte aber keine starken Temperaturschwankungen erleiden.

Überwinterung

In den Wintermonaten reduziert der Sonnentau sein Wachstum und bildet eine Winterknospe, aus der er im Frühjahr wieder austreibt. Stellen Sie die Pflanze in dieser Zeit an einen kühlen, aber hellen Ort und reduzieren Sie die Wassergaben.

Fettkraut

Das Fettkraut (Pinguicula vulgaris) ist pflegeleicht und eignet sich gut für die Wohnung oder das Moorbeet im Garten.

Aussehen und Fangmechanismus

Die Blätter des Fettkrauts sind hellgrün und mit einem klebrigen Sekret überzogen, das Insekten anzieht. Diese bleiben haften und werden durch Verdauungsenzyme zersetzt.

Standort und Licht

Das Fettkraut bevorzugt halbschattige Standorte und sollte vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Ein Fensterplatz ohne direkte Mittagssonne ist ideal.

Boden und Wasser

Für das Fettkraut eignet sich ein durchlässiges, nährstoffarmes Substrat. Es wächst sowohl auf sauren als auch auf neutralen und alkalischen Böden. Halten Sie den Boden stets feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe. Gießen Sie die Pflanze mit kalkfreiem Wasser.

Temperatur und Winterruhe

Das Fettkraut ist winterhart und verträgt Temperaturen bis zu -20 °C. Wenn Sie es als Zimmerpflanze kultivieren, legen Sie im Winter eine kühle Ruhepause bei maximal 10 °C ein.

Pflege und Vermehrung

Das Fettkraut kommt mit wenig Pflege aus. Entfernen Sie lediglich abgestorbene Blätter. Im Frühjahr können Sie die Pflanze durch Blattstecklinge vermehren, indem Sie gesunde Blätter abschneiden und in feuchtes, nährstoffarmes Substrat setzen.

Mit diesen einfachen Pflegetipps können Sie sich lange an Ihrem Fettkraut erfreuen, sei es in der Wohnung, im Garten oder im Moorbeet.

Bilder: Zakaria Chkouch / iStockphoto