Venusfliegenfalle

Von Venusfliegenfallen gibt es nur eine einzige Art

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Die Venusfliegenfalle (Dionaea muscipula) fasziniert durch ihren einzigartigen Fangmechanismus. Dieser Artikel beleuchtet die Vielfalt der Kulturformen und gibt wertvolle Tipps zur Kultivierung dieser außergewöhnlichen Pflanze.

Venusfliegenfalle Sorten
Es gibt nur eine Venusfliegenfallen-Arte

Die einzige Art der Venusfliegenfalle

Die Gattung Dionaea umfasst nur eine einzige Art: Dionaea muscipula. Diese fleischfressende Pflanze stammt aus einem kleinen Verbreitungsgebiet in den Pocosin-Mooren der US-Bundesstaaten North und South Carolina. Seit ihrer Entdeckung im Jahr 1768 hat sie weltweite Bekanntheit erlangt. Die Blätter der Venusfliegenfalle klappen bei Berührung schnell zusammen, um Insekten zu fangen – ein Mechanismus, der diese Pflanze besonders faszinierend macht.

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Die Vielfalt, die oft für verschiedene Arten gehalten wird, resultiert aus Züchtungen und Kulturformen, die als Cultivare bezeichnet werden. Trotz unterschiedlicher Farben, Formen und Größen bleiben all diese Cultivare genetisch der gleichen Art zugehörig.

Entstehung der Cultivare

Die zahlreichen Cultivare der Venusfliegenfalle sind das Ergebnis intensiver Züchtungsarbeit, die darauf abzielt, die beeindruckenden Merkmale dieser Pflanze zu verstärken oder zu variieren. Durch Kreuzung und Selektion sind Varianten entstanden, die sich durch unterschiedliche Eigenschaften auszeichnen:

  • Größe: Manche Cultivare haben besonders große oder kleine Fallen.
  • Farbe: Die Farbpalette reicht von sattem Grün über leuchtendes Rot bis hin zu tiefem Burgunderrot.
  • Form der Fallen: Es gibt Varianten mit gezackten, sägezahnartigen oder muschelartigen Fallenrändern.
  • Anzahl der Fallen: Verschiedene Cultivare variieren in der Anzahl und Dichte der Fallen an einer Pflanze.

Wenn Sie eine Venusfliegenfalle kultivieren möchten, können Sie aus einer großen Auswahl an Cultivaren wählen, die Ihren ästhetischen Vorlieben oder speziellen Interessen entsprechen.

Beispiele für registrierte Cultivare

Die International Carnivorous Plant Society (ICPS) hat zahlreiche Cultivare der Venusfliegenfalle registriert. Hier sind einige Beispiele:

  • Dionaea ‚Akai Ryu‘: Diese Sorte beeindruckt mit ihrer intensiven, leuchtend roten Färbung.
  • Dionaea ‚Dentate‘: Ihre Fallen haben markant gezackte Ränder.
  • Dionaea ‚Red Dragon‘: Besticht durch ihre tiefrote Farbe.
  • Dionaea ‚Sawtooth‘: Hat sägezahnartige Ränder.
  • Dionaea ‚Clumping Cultivar‘: Bildet viele, dicht erscheinende Fallen.
  • Dionaea ‚Bohemian Garnet‘: Kompakt mit tiefroter Färbung.
  • Dionaea ‚Long Red Fingers‘: Längliche, rote Fallen.

Jede dieser Varianten stellt den faszinierenden Fangmechanismus der Venusfliegenfalle auf besondere Weise zur Schau.

Unterscheidung der Cultivare

Die Cultivare unterscheiden sich durch verschiedene charakteristische Merkmale:

  • Fallen und Blattgröße: Unterschiedliche Cultivare können größere oder kleinere, oft dicht erscheinende Fallen haben.
  • Farben: Die Farbvariationen reichen von tiefem Grün bis zu intensiven Rottönen.
  • Form und Struktur der Fallen: Einige haben gezackte Ränder, andere ungewöhnliche Formen.
  • Anzahl und Dichte der Fallen: Manche Pflanzen bilden viele Fallen auf engem Raum, andere weniger, aber größere.

Diese Unterschiede können subtil sein und erscheinen unter bestimmten Umweltbedingungen deutlicher. Berücksichtigen Sie diese Merkmale bei der Auswahl eines Cultivars, passend zu Ihren ästhetischen Präferenzen und Pflegebedingungen.

Unregistrierte Cultivare

Neben den registrierten gibt es auch viele unregistrierte Sorten. Diese werden oft unter fantasievollen Namen vermarktet und sind bei Hobbygärtnern und Pflanzenliebhabern aufgrund ihrer einzigartigen Merkmale beliebt. Obwohl sie keine offizielle Anerkennung besitzen, bieten sie interessante Varianten in Farbe und Form.

Bei unregistrierten Cultivaren kann es jedoch sein, dass ihre genetischen Merkmale nicht stabil sind und sich im Laufe der Zeit verändern. Dies macht sie zu einer spannenden, aber auch herausfordernden Wahl für Ihre Sammlung.

Einfluss der Umweltbedingungen

Die Umweltbedingungen sind entscheidend für das Wachstum und die Merkmale der Venusfliegenfalle. Beachten Sie folgende Faktoren:

  • Lichtintensität: Stellen Sie die Pflanze an einen sonnigen Standort mit mindestens 6 Stunden direktem Sonnenlicht täglich.
  • Temperatur: Die Venusfliegenfalle verträgt Sommertemperaturen bis 40°C und Wintertemperaturen bis -10°C, allerdings ohne häufige extreme Temperaturschwankungen.
  • Luftfeuchtigkeit: Eine hohe Luftfeuchtigkeit von 50-80% ist ideal. Dies kann durch regelmäßiges Besprühen der Pflanze oder die Verwendung eines Zimmergewächshauses erreicht werden.
  • Wasser und Substrat: Verwenden Sie Torf oder Karnivorenerde und nur Regenwasser oder entkalktes Wasser zur Bewässerung.
  • Winterruhe: Während der Wintermonate sollte die Pflanze an einem kühlen, aber hellen Standort bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt platziert werden.

Durch ihre Anpassung an natürliche Buschfeuer kann die Venusfliegenfalle sich nach solchen Ereignissen regenerieren und profitiert von den durch die Brände entstandenen lichteren Umgebungen. So bleibt sie in ihrem natürlichen Habitat überlebensfähig und zeigt, wie wichtig die richtigen Pflegebedingungen auch in Ihrem Garten oder Wohnbereich sind.

Bilder: chameleonseye / iStockphoto