Fleischfressende Pflanzen

Fleischfressende Pflanzen düngen: Wann & wie?

Fleischfressende Pflanzen decken ihren Nährstoffbedarf durch Insektenfang. Wie Sie diese faszinierenden Gewächse optimal pflegen und ob eine zusätzliche Düngung notwendig ist, erfahren Sie in diesem Artikel.

Natürliche Nährstoffaufnahme

Diese Pflanzen fangen Beute durch spezialisierte modifizierte Blätter

Natürliche Nährstoffaufnahme

Fleischfressende Pflanzen haben sich an nährstoffarme Böden angepasst, indem sie Insekten und andere Kleinstlebewesen fangen. Diese Beute wird durch modifizierte Blätter, die spezielle Verdauungsenzyme absondern, gefangen und zersetzt. Die freigesetzten Nährstoffe, insbesondere Stickstoff und Phosphor, werden von der Pflanze aufgenommen. Diese Stoffe sind lebensnotwendig, da fleischfressende Pflanzen sie nicht aus dem Boden beziehen können.

Rund 600 Arten von fleischfressenden Pflanzen gibt es, die verschiedene Fallenmechanismen entwickelt haben:

  • Klebfallen: Beispielhaft ist der Sonnentau (Drosera) mit seinen klebrigen Blättern.
  • Klappfallen: Die bekannteste Vertreterin ist die Venusfliegenfalle (Dionaea muscipula).
  • Fallgruben: Diese finden sich bei Kannenpflanzen, deren Flüssigkeitsbehälter Insekten anlocken und einfangen.

In ihrem natürlichen Umfeld – meist Moor- und Sumpfgebiete – sind die Böden extrem nährstoffarm. Diese Pflanzen sind darauf spezialisiert, tierische Beute als Nährstoffquelle zu nutzen. Ihre Wurzeln dienen primär der Wasseraufnahme, während die Photosynthese für Energie sorgt. Für eine erfolgreiche Kultivierung in Innenräumen sollten Sie die natürlichen Bedingungen nachahmen:

  • Verwendung von kalkarmem Wasser: Regenwasser oder entmineralisiertes Wasser ist optimal.
  • Gewährleistung hoher Luftfeuchtigkeit: Besonders bei Kannenpflanzen ist diese wichtig.
  • Stellen Sie die Pflanzen an einen sonnigen Standort: Achten Sie dabei, dass einige Arten keine intensive Mittagssonne vertragen.

Dünger für fleischfressende Pflanzen

Fleischfressende Pflanzen sind an extrem nährstoffarme Böden angepasst und benötigen in der Regel keine zusätzliche Düngung. Eine Düngung kann sogar oft mehr Schaden als Nutzen bringen. Wenn Ihre Pflanze deutliche Zeichen eines Nährstoffmangels zeigt, wie langsames Wachstum oder helle Blätter, können Sie während der Wachstumsperiode mit einem sehr verdünnten, speziell entwickelten Dünger für fleischfressende Pflanzen nachhelfen.

Hier einige Hinweise zur Düngung:

  • Düngermenge vorsichtig dosieren: Verwenden Sie nur minimale Mengen, um eine Überversorgung zu vermeiden.
  • Frequenz beachten: Düngen Sie maximal einmal im Monat während der Wachstumsperiode.
  • Düngeverfahren: Mischen Sie den Dünger ins Gießwasser anstatt ihn direkt auf die Pflanze zu geben. Achten Sie darauf, die Anweisungen des Düngemittelherstellers nicht zu überschreiten.

Neben der Düngung spielt die Nachahmung der natürlichen Lebensbedingungen Ihrer fleischfressenden Pflanzen eine wichtige Rolle. Verzichten Sie auf kalkhaltiges Wasser, bieten Sie den Pflanzen den richtigen Standort und nutzen Sie geeignete Erde, um die Bedürfnisse Ihrer Karnivoren zu erfüllen, topfen Sie sie regelmäßig um, und überwintern Sie sie richtig.

Bilder: nutoeizuza / iStockphoto