Fleischfressende Pflanzen

Fleischfressende Pflanzen: Selbstversorgung im Haushalt

Artikel zitieren

Fleischfressende Pflanzen (Karnivoren) sind manchen Pflanzenliebhabern unheimlich. Manch einer schreckt vor der Zucht zurück, weil er befürchtet, dass er nicht genug Futter für die Pflanzen findet. Diese Sorge ist unbegründet, denn fleischfressende Pflanzen müssen und sollten Sie nicht füttern.

Fleischfressende Pflanzen Ernährung
Fleischfressende Pflanzen müssen nicht gefüttert werden
AUF EINEN BLICK
Müssen fleischfressende Pflanzen gefüttert werden?
Sollten fleischfressende Pflanzen gefüttert werden? In der Regel ist das Füttern nicht nötig, da sie sich selbst mit Insekten versorgen und im Pflanzsubstrat genügend Nährstoffe vorhanden sind. Falls gelegentlich gefüttert wird, sollten nur lebende Insekten, in passender Größe und einzeln, angeboten werden.

Warum fressen manchen Pflanzen Insekten?

Nahezu alle fleischfressenden Pflanzen wachsen an Standorten, an denen wenig Nährstoffe im Boden vorhanden sind. Um sie trotzdem ausreichend zu versorgen, sind sie mit Fallen unterschiedlicher Art ausgerüstet, in denen sie Insekten fangen und verdauen.

Lesen Sie auch

Fleischfressende Pflanzen im Haus müssen Sie nicht füttern

Wenn Sie fleischfressende Pflanzen im Haus ziehen, versorgen sich diese selbst mit Insekten. In jedem Haushalt gibt es ausreichend Nachschub an Beutetieren.

Zudem enthalten die Pflanzsubstrate der Karnivoren ausreichend Nährstoffe, meistens sogar viel zu viele. Sie reichen völlig aus, um die Pflanzen zu versorgen, selbst wenn im Winter so gut wie keine Insekten herumfliegen.

Füttern Sie Ihre fleischfressenden Pflanzen zusätzlich mit Insekten, besteht ein Nährstoffüberangebot, das den Pflanzen nicht bekommt. Im schlimmsten Fall gehen sie sogar ein.

Karnivoren füttern – aber richtig!

Die Zucht von fleischfressenden Pflanzen ist nicht umsonst so faszinierend. Schon zu Anschauungszwecken möchte der eine oder andere Pflanzenfreund die Karnivoren wenigstens hin und wieder füttern.

Beim Füttern können Sie vieles falsch machen. Wichtig ist, dass Sie nie zu viele Insekten auf einmal geben. Auch die Größe der Beute spielt eine Rolle.

So füttern Sie richtig!

  • Nur lebendige Insekten füttern
  • nur ein Insekt auf einmal
  • Beute nicht zu groß wählen

Auch wenn es verlockend ist, tote Fliegen, Mücken oder Ameisen in die Fallen zu geben – Ihrer Pflanze zuliebe sollten Sie das lieber lassen. Die Fangvorrichtungen beginnen erst richtig zu arbeiten, wenn das Insekt in der Falle sich noch bewegt. Nur dann werden die Verdauungssekrete freigesetzt.

Je größer die Fallen sind, desto größer dürfen auch die Insekten sein, die Sie füttern. Eine große Kanne der Kannenpflanze wird auch mit einer Wespe fertig. Für die Klappfallen der Venusfliegenfalle ist eine solche Beute viel zu groß. Hier sollte das Insekt nicht größer als ein Drittel der Falle sein.

Tierische Lebensmittel wie Fleisch, Milch oder Käse gehören gar nicht in die Fallen. Sie können nicht verdaut werden und bringen die Fallen zum Faulen. Auch sollten Sie darauf verzichten, die Fangvorrichtungen mit den Fingern zu berühren.

Venusfliegenfallen öffnen sich nur sieben Mal

Beim Füttern von Venusfliegenfallen müssen Sie besonders vorsichtig sein. Die Klappfallen können sich höchstens sieben Mal öffnen. Dann sterben sie ab. Füttern Sie zu häufig oder zu viel auf einmal, gehen die Fallen noch früher ein.

Tipp

Die Fangvorrichtungen der verschiedenen Karnivoren unterscheiden sich erheblich. Venusfliegenfallen erbeuten Insekten mit Klappfallen, während Kannenpflanzen tiefe kannenähnliche Fallen bilden. Sonnentau und Fettkraut fangen Insekten mit ihren Blättern.