Was ist eine Benjeshecke?
Ende der 1980er Jahre entwickelten zwei begeisterte Landschaftsgärtner und Naturfreunde ein Konzept für die sinnvolle Verwertung der Reste nach dem Gehölzschnitt. Das Ergebnis war eine Insel tierischen und pflanzlichen Lebens, geboren aus einer Anhäufung von Grünabfällen. Benannt wurde die Totholzhecke nach ihren Erfindern, den Gebrüdern Hermann und Heinrich Benjes. Die folgenden Eigenschaften zeichnen eine Benjeshecke aus:
- Anfangs: locker aufgeschichteter Haufen oder Streifen aus dünnem Schnittgut, wie Ästen und Reisig
- In der Folge: Entstehung von Lebensraum für Vögel, kleine Säugetiere und Reptilien
- Im weiteren Verlauf: Wachstum mannigfaltiger Pflanze infolge des Windanflugs von Samen
Auf diese Weide entsteht ohne Anpflanzung eine lebende Hecke als Mini-Ökosystem in Ihrem Garten. Diese Sonderform der Hecke ist nicht nur pflegeleicht, sondern bietet faszinierende Einblicke in das Werden und Vergehen unserer Natur. Als vorteilhafter Nebeneffekt wissen Sie immer, wohin mit dem Schnittgut.
Totholzhecke richtig anlegen – darauf sollten Sie achten
Eine Benjeshecke ist im Handumdrehen angelegt. Um dem natürlichen Wall eine harmonische Form zu verleihen, benötigen Sie mehrere stabile, unten angespitzte Holzpfähle (54,00€ bei Amazon*). Diese Stützen fungieren als Abgrenzung, um das aufgeschichtete Schnittgut an Ort und Stelle zu halten.
Schlagen Sie zunächst eine Reihe mit Pfählen in die Erde im Abstand von zwei Metern. Die zweite Reihe positionieren Sie in der gewünschten Heckenbreite. Erfahrungsgemäß ist ein Abstand von 1 bis 1,50 Meter praktikabel. Befüllen Sie den Zwischenraum nunmehr mit Schnittgut. Idealerweise häufen Sie im unteren Bereich dickere Äste an, damit sich hier Kleinsäuger heimisch fühlen. Im oberen Bereich stapeln Sie dünnere Zweige auf als Lebensraum und Nistplatz für Vögel.
Tipp
Die Praxis hat erwiesen, dass sich dominante Pflanzen, wie Brennnesseln, Goldruten oder Birken in einer Benjeshecke ansiedeln und erwünschte Pflanzen unterdrücken. Es ist daher sinnvoll, eine Totholzhecke von Beginn an mit einheimischen, langsam wachsenden Wildobstgehölzen gezielt zu bepflanzen und ungebetene Gehölze kurz zu halten.