Gartengestaltung

Naturzaun selber bauen: So geht’s Schritt für Schritt

Naturzäune bieten eine dekorative und gleichzeitig natürliche Abgrenzung für Ihren Garten. Dieser Artikel liefert eine umfassende Anleitung zum Bau, zur Auswahl geeigneter Materialien und zur Pflege des Zauns.

Material für den Naturzaun

Für den Bau eines Naturzauns sind die richtigen Materialien unverzichtbar. Im Folgenden finden Sie eine Liste der benötigten Materialien und Werkzeuge:

  • Massive Holzstäbe: Nutzen Sie robuste, gerade Hölzer mit mindestens 1,50 Meter Länge und etwa 6 Zentimeter Durchmesser. Vorzugsweise Hartholzarten wie Eiche oder Robinie, da diese besonders langlebig sind.
  • Astschere: Zum Kürzen der überschüssigen Zweige und Äste.
  • Hammer (Fäustel): Zum festen Einschlagen der Pfähle in den Boden, wobei eine Unterlegscheibe das Holz vor Beschädigungen schützt.
  • Laub und Geäst: Im Herbst können Sie ausreichend Grünschnitt von Weiden oder Haselnusssträuchern sammeln. Sie benötigen etwa einen großen Armvoll pro Meter Zaun.
  • Heckenschneider und Astsäge: Zum Stutzen des Zauns und Zuschneiden der Hölzer auf die benötigte Länge.
  • Optional: Nägel oder Draht zum Fixieren des Flechtwerks, besonders bei stabileren Konstruktionen.
  • Messwerkzeug oder gespannte Schnur: Zur genauen Ausrichtung der Pfähle.
  • Bewässerungsmittel: Falls Sie mit getrocknetem Grünschnitt arbeiten, wässern Sie die Ruten einige Tage, um die Flexibilität wiederherzustellen.

Mit diesen Materialien sind Sie bestens gerüstet, um einen stabilen und natürlichen Sichtschutz in Ihrem Garten zu gestalten.

Bauanleitung für den Naturzaun

  1. Standortvorbereitung: Markieren Sie den Verlauf des Zauns mit gespannten Leitungen oder einem Maßstab. Dies hilft dabei, die Pfähle in einer geraden Linie zu platzieren.
  2. Holzpfähle vorbereiten: Schneiden Sie die Holzpfähle mit der Astsäge auf die gewünschte Länge zu und spitzen Sie eine Seite an, damit sie sich leichter in den Boden schlagen lassen.
  3. Pfähle einschlagen: Schlagen Sie die vorbereiteten Holzpfähle mit einem Hammer etwa 50 Zentimeter tief in den Boden. Platzieren Sie einen Pfahl alle 30 bis 50 Zentimeter, je nach Länge des verwendeten Schnittguts. Nutzen Sie eine Unterlegscheibe, um die Pfähle vor Beschädigungen zu schützen.
  4. Zaunaufbau beginnen: Beginnen Sie, das Schnittgut zwischen die Pfähle zu füllen, stets von unten nach oben. Das Schnittgut sollte in kompakten Bündeln fest zwischen die Pfähle gedrückt werden. Bei längeren, biegsamen Zweigen wie Weidenruten können Sie diese schlangenförmig um die Pfähle flechten.
  5. Schnittgut schichten: Füllen Sie das Schnittgut Schicht für Schicht ein, bis die gewünschte Zaunhöhe erreicht ist. Achten Sie darauf, dass das Schnittgut fest sitzt und keine größeren Lücken vorhanden sind.
  6. Zaun festigen: Fixieren Sie den Zaun, falls notwendig, zusätzlich mit Nägeln oder Draht an den Pfählen, um die Stabilität zu erhöhen.
  7. Zaun in Form bringen: Schneiden Sie den fertigen Zaun mit der Heckenschere in die gewünschte Form. Achten Sie darauf, überstehende Zweige ordentlich abzuschneiden und den Zaun gleichmäßig zu gestalten.

Indem Sie diese Schritte befolgen, schaffen Sie nicht nur eine natürliche Begrenzung für Ihren Garten, sondern auch einen wertvollen Lebensraum für verschiedene Tiere und Insekten.

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Naturzaun aus Weidenruten flechten

Ein Weidenzaun bietet eine ästhetische und funktionale Möglichkeit, Ihren Garten zu gestalten. Weidenruten sind äußerst biegsam und robust, sodass ein langlebiger und natürlicher Zaun entsteht.

Vorbereitung der Weidenruten

Bevor Sie mit dem Flechten beginnen, müssen die Weidenruten vorbereitet werden:

  1. Erntezeit: Die besten Flechtruten erhalten Sie zwischen November und Ende Februar während der Saftruhe.
  2. Wässern: Wenn das Material trocken ist, wässern Sie die Ruten fünf bis zehn Tage, damit sie elastisch genug sind.

Materialien und Werkzeuge

Für einen robusten Weidenzaun benötigen Sie neben den Weidenruten auch diese Werkzeuge:

  • Messwerkzeug oder gespannte Schnur: Zur genauen Platzierung der Pflöcke.
  • Astschere und Astsäge: Zum Zuschneiden und Stutzen der Ruten und Pflöcke.
  • Fäustel: Zum kräftigen Einschlagen der Pflöcke.
  • Stabile Pflöcke: Pflöcke mit mindestens 4 cm Durchmesser aus widerstandsfähigen Holzarten.

Anleitung für das Flechten

  1. Pflöcke vorbereiten und einschlagen: Sägen Sie die Pflöcke auf die benötigte Länge, spitzen Sie ein Ende an und schlagen Sie die Pflöcke in Abständen von etwa 40 cm in den Boden. Nutzen Sie eine Unterlegscheibe, um Beschädigungen zu vermeiden.
  2. Weidenruten flechten: Beginnen Sie das Flechten am ersten Pflock, indem Sie die Ruten abwechselnd von vorne und hinten um die Pflöcke herumführen. Verwenden Sie abwechselnd dicke und dünne Enden der Ruten für eine gleichmäßige Struktur.
  3. Ruten verdichten: Drücken Sie nach zwei bis drei Rutenreihen diese gleichmäßig zusammen, um die nötige Festigkeit und Dichte zu erreichen.
  4. Zaun abschließen: Kürzen Sie herausragende Rutenenden mit einer Astschere und fixieren Sie die oberste Rute bei Bedarf mit Nägeln oder Draht.

Ein sorgsam geflochtener Weidenzaun ist nicht nur ein langlebiger Sichtschutz, sondern wertet Ihren Garten auch durch seine natürliche Optik auf.

Ökologische Vorteile des Naturzauns

Ein Naturzaun bietet weit mehr als nur eine ästhetische Begrenzung für Ihren Garten. Die naturnahe Gestaltung hat zahlreiche ökologische Vorteile, die zur Förderung der Artenvielfalt und zur Verbesserung des Mikroklimas beitragen.

Lebensraumschaffung

  1. Biotop für Tiere und Insekten: Ein Naturzaun aus organischen Materialien schafft einen wertvollen Lebensraum für viele Tierarten. Vögel finden in den dichten Strukturen sichere Nistplätze, während Kleintiere wie Igel und verschiedene Insektenarten die unteren Bereiche des Zauns als Unterschlupf nutzen.
  2. Förderung der Pflanzenvielfalt: Durch gestapeltes Schnittgut entstehen Mikrohabitate, die verschiedenen Pflanzenarten ermöglichen, sich anzusiedeln. Dies fördert die Biodiversität und trägt zur natürlichen Regeneration des Bodenökosystems bei.

Umweltschutz und Ressourcenschonung

  1. Nachhaltige Materialnutzung: Naturzäune bestehen aus pflanzlichen Abfallprodukten, wie Beschnittresten. Diese nachhaltige Materialnutzung reduziert die Nachfrage nach industriell hergestellten Zaunmaterialien.
  2. Kompostierbarkeit: Am Ende ihrer Lebensdauer können die verwendeten Materialien umweltfreundlich auf dem Kompost entsorgt werden, wodurch sie wieder in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden.

Klimaverbesserung

  1. Feinstaubreduktion: Die pflanzlichen Elemente eines Naturzauns tragen zur Luftreinigung bei, indem sie Feinstaubpartikel aus der Luft filtern.
  2. Lufttemperaturregulation: Ein Naturzaun hilft, extreme Temperaturen zu mildern. Die Verdunstungskälte durch die Pflanzen kühlt die Umgebungsluft ab, während der Zaun gleichzeitig Schutz vor kalten Winden bietet.

Durch die Integration eines Naturzauns leisten Sie einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt und zur Verbesserung der ökologischen Balance in Ihrer Umgebung.

Pflege des Naturzauns

Damit ein Naturzaun langfristig seinen Charme und seine Funktion als Sichtschutz behält, sind regelmäßige Pflege und Wartung unerlässlich:

  1. Regelmäßige Inspektion: Überprüfen Sie den Zaun regelmäßig auf Schäden oder abgenutzte Stellen, vor allem nach stürmischem Wetter oder starkem Regen.
  2. Nachfüllen von Schnittgut: Mit der Zeit altert das ursprüngliche Schnittgut. Bewahren Sie Schnittgut auf und füllen Sie es bei Bedarf von oben nach, um Lücken zu schließen.
  3. Schneiden und Kürzen: Kürzen Sie wachsende Zweige oder Ranken regelmäßig mit einer Heckenschere, um eine gleichmäßige Optik zu bewahren.
  4. Schutz vor Feuchtigkeit: Achten Sie darauf, dass neues Schnittgut nicht zu feucht ist, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  5. Ölen des Holzes: Behandeln Sie Holzelemente wie Pfähle mit einem geeigneten natürlichen Pflegeöl, um sie vor Witterungseinflüssen zu schützen.
  6. Strukturelle Verstärkung: Bei größeren Schäden oder Instabilität können Sie zusätzliche Pfähle einfügen oder Draht zur Stabilisierung nutzen.

Mit diesen Pflegemaßnahmen bleibt Ihr Naturzaun nicht nur ein ästhetisches Highlight, sondern auch ein funktionales und ökologisch wertvolles Element Ihres Gartens.

Bilder: sunfun / Shutterstock