Sichtschutz flechten: So gelingt der Weidenzaun
Sichtschutz aus Weidenruten verbindet Funktionalität mit natürlicher Ästhetik. Dieser Artikel gibt eine umfassende Anleitung zum Bau und der Pflege, von der Auswahl der Weidenarten bis hin zu kreativen Flechtideen.
- Weidenarten und Bezugsquellen
- 🎯 Black Week Angebot: Schnittkalender
- Vorbereitung der Weidenruten
- Werkzeuge und Materialien
- Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Flechten eines Weidenzauns
- Lebendiger Sichtschutz aus Weidenruten
- Sichtschutz aus Weidengeflecht-Fertigelementen
- Pflege und Haltbarkeit eines Weidenzauns
- Ideen zum Flechten und Biegen von Weidenruten
Weidenarten und Bezugsquellen
Für das Flechten von Sichtschutzzäunen eignen sich besonders biegsame Weidenarten. Diese zeichnen sich durch ihre Flexibilität und Widerstandsfähigkeit aus. Hier sind einige der bevorzugten Weidenarten:
- Korbweide (Salix viminalis): Dank ihrer biegsamen Triebe und hohen Wachstumsrate besonders geeignet für Flechtarbeiten.
- Purpur-Weide (Salix purpurea): Bekannt für ihre elastischen und schmalen Ruten.
- Amerikaner-Weide (Salix x americana): Mit ihren flexiblen Trieben ebenso populär für das Flechten.
Zusätzlich können auch Ruten von anderen Pflanzenarten wie Haselnuss, Duftjasmin oder Flieder verwendet werden. Diese sind jedoch in der Regel weniger biegsam als Weidenruten.
Bezugsquellen für Weidenruten
- Baumschulen und Gartencenter: Hier können Sie Weidenruten kaufen oder bestellen.
- Online-Shops: Viele Anbieter verkaufen Weidenruten in verschiedenen Mengen und Längen und liefern diese direkt zu Ihnen nach Hause.
- Eigene Anpflanzung: Wenn Sie Platz haben, pflanzen Sie eigene Weidensträucher im Garten und ernten Ihre Ruten selbst. Die beste Pflanzzeit für Weiden ist das Frühjahr.
Informieren Sie sich bei den örtlichen Behörden, ob das Schneiden von Weiden erlaubt ist. Wildes Schneiden ist in der Regel nicht gestattet. Durch das Anpflanzen von Weiden in Ihrem Garten sichern Sie langfristig frische, biegsame Ruten.
Vorbereitung der Weidenruten
Die richtige Vorbereitung der Weidenruten ist entscheidend für das Flechtprojekt. Frisch geschnittene Ruten sind sofort biegsam und können direkt verwendet werden. Getrocknete Ruten müssen allerdings vor dem Flechten geschmeidig gemacht werden, um Brüche zu vermeiden.
Schritte zur Vorbereitung der Ruten
1. Einweichen: Legen Sie getrocknete Weidenruten für ein bis zwei Wochen in ein Wasserbad. Eine Wanne oder ein geeigneter Behälter eignet sich dafür. Bei Platzmangel können Sie eine Plane verwenden, um die Rutenbündel mit Wasser zu tränken.
2. Feuchte Tücher: Wickeln Sie getrocknete Ruten in feuchte Tücher, wenn nur eine begrenzte Menge vorbereitet werden muss.
3. Dauer des Einweichens:
- Frisch geschnittene Ruten: Mindestens 12 Stunden einweichen.
- Getrocknete Ruten: 10 bis 14 Tage im Wasserbad lassen.
4. Lagerung beachten: Vermeiden Sie lange Lagerzeiten bei frischen Ruten. Verarbeiten Sie frische Ruten möglichst direkt nach dem Schneiden.
So stellen Sie sicher, dass die Weidenruten optimal für Ihre Projekte geeignet sind.
Werkzeuge und Materialien
Beim Flechten eines Weidenzauns sind präzise Werkzeuge und geeignete Materialien unerlässlich. Hier finden Sie eine detaillierte Liste der benötigten Ausrüstungen:
Werkzeuge
1. Schlagwerkzeug:
- Fäustel: Zum Einschlagen der Pfosten in den Boden. Verwenden Sie eine hölzerne Unterlegscheibe, um die Pfosten beim Eintreiben zu schützen.
2. Handwerkzeug:
- Messer: Zum Anspitzen der Pfosten.
- Astschere: Zum Kürzen der Weidenruten sowie zum Entfernen von Seitentrieben.
- Astsäge: Zum Zersägen der Holzpfosten.
3. Messtools:
- Stift: Um Markierungen zu setzen.
- Maßstab: Zum Abmessen der Abstände zwischen den Pfosten.
Materialien
1. Schnur:
- Sisalschnur: Optional zur Fixierung von Kreuzungspunkten.
2. Weidenruten: Die Anzahl und Länge hängen von der Größe und Dichte des geplanten Zauns ab. Frische Ruten sind flexibler.
3. Holzpfosten:
- Dicke Pfosten (mindestens 4 cm Durchmesser): Zur Stabilisierung des Zauns. Schneiden Sie sie auf die notwendige Länge zu, abhängig von der gewünschten Zaunhöhe plus 40 bis 60 cm für das Eingraben.
Zusätzliche Hilfsmittel
- Unterlage: Eine rutschfeste Unterlage beim Zersägen der Pfosten.
- Plane oder Wanne: Zum Einweichen der Weidenruten.
Mit den richtigen Werkzeugen und Materialien wird das Flechten eines Weidenzauns zu einem erfolgreichen DIY-Projekt.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Flechten eines Weidenzauns
- Standort festlegen und markieren: Bestimmen Sie die genaue Position des Weidenzauns und markieren Sie den Verlauf mit einer Schnur oder einem Gartenschlauch.
- Holzpfosten zuschneiden und vorbereiten: Sägen Sie die Holzpfosten auf die erforderliche Länge zu und spitzen Sie ein Ende an.
- Pfosten setzen: Schlagen Sie die Pfosten 40 bis 60 cm tief in den Boden. Verwenden Sie eine Holzunterlage, um Schäden zu vermeiden. Die Pfosten sollten in einem Abstand von etwa 40 cm aufgestellt werden.
- Weidenruten flechten: Beginnen Sie das Flechten am ersten Pfosten, um einen Naturzaun selbst zu machen, wobei die Ruten abwechselnd vor und hinter den Pfosten geführt werden.
- Weidenruten festziehen: Ziehen Sie die Ruten regelmäßig fest, um eine stabile Struktur zu gewährleisten.
- Enden kürzen: Kürzen Sie die herausstehenden Enden mit einer Astschere (28,00€ bei Amazon*).
- Zusätzliche Stabilität verleihen (optional): Befestigen Sie die oberste Reihe der Weidenruten mit Nägeln an den Pfosten.
Lebendiger Sichtschutz aus Weidenruten
Ein lebendiger Sichtschutz aus Weidenruten bietet Privatsphäre und eine grüne Begrenzung. Damit die Ruten austreiben und sich zu einer dichten Hecke entwickeln, verarbeiten Sie diese unmittelbar nach dem Schnitt und weichen sie mindestens zwölf Stunden in Wasser ein.
Vorbereitung und Pflanzung
Graben Sie einen etwa 40 bis 60 cm tiefen Graben. Setzen Sie die Weidenruten in einem Abstand von 15 cm und füllen Sie den Graben mit feinkrümeliger Erde. Schlämmen Sie die Erde gründlich ein und halten Sie den Boden stets feucht.
Pflege im ersten Jahr
Kontrollieren Sie regelmäßig, ob die Ruten gut austreiben. Entfernen Sie mit einer Gartenschere alle aufkommenden Seitentriebe und stellen Sie sicher, dass der Boden durchgängig feucht bleibt.
Flechttechnik und Pflege in den folgenden Jahren
Im zweiten Jahr beginnen Sie, die Triebe rautenförmig zu flechten. Fixieren Sie Kreuzungspunkte bei Bedarf mit einer Sisalschnur. Schneiden Sie die Haupttriebe im Februar oder März auf die gewünschte Höhe zurück.
Durch kontinuierliche Pflege bleibt der lebendige Weidenzaun robust und attraktiv.
Sichtschutz aus Weidengeflecht-Fertigelementen
Weidengeflecht-Fertigelemente sind eine praktische Alternative zu handgeflochtenen Zäunen. Diese Elemente sind in verschiedenen Größen und Designs erhältlich und lassen sich leicht installieren.
Vorteile von Fertigelementen
- Einfache Installation: Befestigen Sie die Paneele mit Schrauben oder Draht an Holz- oder Metallpfosten.
- Sofortiger Sichtschutz: Bietet sofort nach der Befestigung effektiven Sichtschutz.
- Multifunktionalität: Dient auch als Windschutz und ermöglicht leichte Luftzirkulation.
- Langlebig und wartungsarm: Gefertigt aus naturbelassenem Weidenmaterial und besonders langlebig.
Kombinieren Sie die natürlichen Elemente mit Pflanzen wie Malven, Sonnenblumen oder Astern, um eine ansprechende Blütenpracht zu erzielen.
Pflege und Haltbarkeit eines Weidenzauns
Die Pflege eines Weidenzauns hängt vom Material ab, ob es sich um tote oder lebende Weidenruten handelt.
Pflege eines Zauns aus toten Weidenruten
- Benötigt keinen Rückschnitt oder spezielle Pflege.
- Vermeiden Sie direkten Erdkontakt der Ruten und aufsteigende Nässe, um Fäulnis vorzubeugen.
Pflege eines lebenden Weidenzauns
- Regelmäßig gießen, besonders während Trockenperioden.
- Rückschnitt fördert dichtes Wachstum und erhält die Form des Zauns.
- Schützen Sie die Ruten vor Witterung mit Pflegeöl.
- Stellen Sie sicher, dass der Zaun gut belüftet ist.
Bei angemessener Pflege kann ein Weidenzaun eine Lebensdauer von etwa 5 bis 10 Jahren erreichen.
Ideen zum Flechten und Biegen von Weidenruten
Die Flexibilität der Weidenruten bietet Ihnen kreative Gestaltungsmöglichkeiten für Ihren Garten.
- Krabbeltunnel für Kinder: Heben Sie zwei parallele Gräben aus und setzen Sie Gerüstruten zur Tunnelstruktur ein.
- Weidentipis: Verwenden Sie Ruten, um ein Tipi zu errichten.
- Sonnenschirme und Lauben: Flechten Sie Zweige zu einem schattenspendenden Dach.
- Pavillons: Erstellen Sie Bögen durch geschicktes Biegen der Zweige.
- Kleine Bauwerke: Formen Sie Weidenruten zu dekorativen Elementen wie Vogelhäuschen oder Rankgerüsten.
Zusätzliche Tipps
- Verarbeiten Sie die Ruten möglichst frisch.
- Beachten Sie die Pflanzabstände und -tiefen für stabile Strukturen.
Mit diesen kreativen Flechtideen setzen Sie ästhetische und naturnahe Akzente in Ihrem Garten.