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Wildbienen im Garten: Naturnah anlocken und fördern

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Hobbygärtner werben um zahlreichen Besuch von Wildbienen im Obst- und Gemüsegarten. Mit zwei naturnahen Methoden kann man den wichtigen Bestäubern seinen Garten schmackhaft machen. Wie Sie Wildbienen erfolgreich anlocken, erfahren Sie hier.

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Bambusstäbe bieten Wildbienen einen Nistplatz
AUF EINEN BLICK
Wie kann man Wildbienen anlocken?
Um Wildbienen erfolgreich anzulocken, bieten Sie Nisthilfen wie hohle Stängel, Totholz oder Strangfalzziegel an und pflanzen Sie bienenfreundliche Pflanzen wie Korbblütler, Schmetterlingsblütler oder Lippenblütler sowie eine Wildbienen-Wiese in Ihrem Garten.

Wildbienen anlocken mit Nisthilfen

Die Februarsonne weckt die ersten Wildbienen aus dem Winterschlaf, den sie im Schutz ihrer Puppenhülle verbrachten. Nach einer Stärkung an früh blühenden Nektarspendern machen sich Wildbienen auf die Suche nach geeigneten Nistmöglichkeiten. Mit diesen Nisthilfen laden Sie Wildbienen im Garten zum Verweilen ein:

  • Holzrahmen befüllen mit hohlen Stängeln (Knöterich, Bambus, Schilfrohr), mit Lehm befestigen, mit Kaninchendraht gegen Vögel sichern
  • Mürbes Totholz als Hecke aufschichten, idealerweise mit Bohrlöchern von Käfern als natürliche Niströhren
  • Aus alten Strangfalzziegeln eine Nisthilfe bauen

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Viele wilde Bienenarten bevorzugen Holz als Nistmaterial. Eine dicke Baumscheibe aus Hartholz oder einen abgeschnittenen Ast ohne Rinde verwandeln Sie mit wenigen Handgriffen in ein verlockendes Wildbienenhotel. Zu diesem Zweck legen Sie mit dem Holzbohrer im Abstand von 1 bis 2 cm Niströhren an mit Durchmessern zwischen 3 und 10 mm. Damit sich Wildbienen-Damen bei der Inspektion nicht verletzen, schmirgeln Sie die Eingänge glatt und entfernen alle Späne.

Wildbienen einladen mit Schlemmerpflanzen

Hat ein Garten die richtigen Futterpflanzen zu bieten, finden sich scharenweise Wildbienen ein. Wichtig ist ein abwechslungsreicher Pflanzplan mit heimischen Stauden, die für jede wilde Bienenart reichlich Nahrung spendieren. Eine Auswahl der besten Schlemmerpflanzen für Wildbienen nennt folgende Übersicht beim Namen:

  • Grundregel: im bienenfreundlichen Garten heimische Wildpflanzen mit einfachen, ungefüllten Blüten pflanzen
  • Wildbienen-Wiese: Saatgut Wildbienen-Weide ausstreuen oder Veitshöchheimer Bienenweide aussäen
  • Für Seidenbienen (Colletes): Korbblütler (Asteracea), Rainfarn (Tanacetum vulgare), Gold-Schafgarbe (Achillea)
  • Für Mauerbienen (Osmia): Schmetterlingsblütler (Fabaceae), Lilien (Liliaceae), Veilchen (Viola), Weiden (Salix)
  • Für Pelzbienen (Anthrophora): Lippenblütler (Lamiaceae), beispielsweise Taubnessel (Lamium maculatum)

Verschiedene Wildbienen-Arten haben sich auf eine einzige Pflanzenart als Futterlieferant spezialisiert. Hierzu zählt die Glockenblume-Sägehornbiene (Melitta haemorrhoidalis) mit einem Faible für die Knäuel-Glockenblume (Campanula glomerata).

Tipp

Wussten Sie, dass Hummeln zu den Wildbienen gehören? Gemeinsam mit Mauerbienen, Sandbienen und anderen wilden Arten erledigen die dicken Brummer mehr als 90 Prozent der Bestäubungsarbeiten im Garten. Als einzige Wildbienen-Art gründen Hummelköniginnen kurz nach Winterende ein kleines Volk. Von frühblühenden Stauden, wie Lungenkraut (Pulmonaria officinalis), Berg-Flockenblume (Centaurea montana) oder Besenheide (Calluna) werden wilde Hummeln magisch angelockt.

Bilder: Dmytro Lopatenko / Shutterstock