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Wildbienen im Garten: Lebensräume erschaffen und erhalten

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In Deutschland gibt es mehr als 500 Wildbienenarten, viele von ihnen sind bedroht. Im Unterschied zur Honigbiene lebt der größte Teil dieser Einsiedlerbienen nicht in Staaten, sondern alleine. Möchten Sie Solitärbienen ansiedeln ist es mit dem Aufstellen eines Insektenhotels meist nicht getan. Wie Sie einen Garten erschaffen, in dem die Bienchen summen und brummen, erfahren Sie im nachfolgenden Artikel.

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Sandbienen wohnen gern in sandiger Erde
AUF EINEN BLICK
Wie kann man Wildbienen im Garten ansiedeln?
Um Wildbienen im Garten anzusiedeln, schaffen Sie vielfältige Lebensräume, wie Sandhügel, Natursteinmauern, Steingärten oder Totholzhaufen. Lassen Sie markhaltige Stängel stehen und pflanzen Sie duftende Futterpflanzen (einheimische Wildblumen). Bieten Sie den Bienen zudem Wasser mit Ausstiegshilfen an.

Lebensräume für Wildbienen

Viele Insektenhotels bleiben leer, denn Wildbienen benötigen genau auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Behausungen:

  • Sandbienen leben im lockeren Erdreich.
  • Mauerbienen nutzen kleine Hohlräume als Nistplatz.
  • Blattschneiderbienen sammeln Pflanzenstückchen und bauen ein Nest daraus.
  • Schneckenhaus-Mauerbienen suchen leere Schneckenhäuser und legen ihre Eier darin ab.

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Rückzugsorte schaffen

Es ist gar nicht schwer, selbst in einem kleinen Garten ein Biotop für Solitärbienen zu erschaffen. Die Gartengestaltung wird hierdurch sogar vielfältiger und abwechslungsreicher:

  • Gestalten Sie einen Teil des Beetes für trockenheitsliebende Kräuter in Form eines Sandhügels. Dieser bietet Erdbienen einen idealen Lebensraum, gleichzeitig dienen die duftenden Pflanzen als Nahrungsquelle.
  • Stabilisieren Sie eine Seite des Hügels mit einer Natursteinmauer, in deren Ritzen die Einsiedlerbienen Unterschlupf finden.
  • Auch klassische Steingärten sind ein Paradies für Wildbienen. Lückig bepflanzt werden Sie gerne von den Wildbienen als Lebensraum genutzt. Die hier zumeist kultivierten Gewächse sind durch ihre offenen Blüten sehr bienenfreundlich.
  • Platzieren Sie an einer sonnigen Stelle einen Totholzhaufen. Viele Bienen bevorzugen als Platz für ihre Nester morsches Holz. Sie nutzen die Fraßgänge anderer Insekten oder nagen sich selbst einen Gang.
  • Manche Solitärbienen legen ihre Eier in markhaltige Stängel, beispielsweise von Holunder, Brombeere oder Königskerze. Lassen Sie diese im Herbst stehen und schneiden Sie Pflanzen erst im Frühjahr zurück.

Duftende Futterpflanzen

Möchten Sie Wildbienen in Ihrem Garten ansiedeln, sollten Sie sich zumindest teilweise von einem gepflegten Golfrasen verabschieden. Verwandeln Sie stattdessen eine Ecke der Fläche in eine duftende Wildblumenwiese:

  • Stimmen Sie die Wildblumenmischung auf den geplanten Standort ab.
  • Achten Sie beim Aussäen der Futterpflanzen darauf, dass die verwendete Mischung (16,00€ bei Amazon*) keine zwar wunderschön blühenden, für die Einsiedlerbienen jedoch wertlosen, Exoten enthält. Dies erkennen Sie an Aufdrucken wie: „Einheimische Saatmischung“ oder „Regionales Saatgut“.
  • Wichtig bei der Auswahl ist auch, dass immer etwas blüht, denn nur so finden die Insekten durchgängig Nahrung.
  • Gemäht wird das blühende Grün nur ein- bis zweimal im jährlich. Dadurch ist gewährleistet, dass sich die Pflanzen selbst aussamen und im nächsten Jahr wieder austreiben.

Tipp

Grundlagen allen Lebens ist das Wasser. In den trockener werdenden Sommern finden Insekten häufig nicht mehr ausreichend Flüssigkeit. Bieten Sie Ihren summenden Untermietern deshalb in einer Tränke mit Ausstiegshilfe Wasser an. Sehr hübsch sieht es aus, wenn Sie ein Moospolster in der Schale platzieren, auf dem die Tiere landen und sich ausruhen können.

Bilder: Eduard Valentinov / Shutterstock