Baumstamm

Wildbienen im Garten: Baumstamm als Nisthilfe nutzen

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Im Wildbienen-freundlichen Garten macht sich ein Baumstamm als Nisthilfe nützlich. Wenige Handgriffe verwandeln das Holz in ein umschwärmtes Wildbienenhotel. Lesen Sie hier, wie Sie einen Baumstamm umbauen zu einer Nisthilfe für verschiedene Wildbienenarten.

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Bäume bieten Wildbienen wertvollen Lebensraum
AUF EINEN BLICK
Wie wird ein Baumstamm zur Nisthilfe für Wildbienen?
Ein Baumstamm aus abgelagertem Hartholz wird zur Nisthilfe für Wildbienen durch die Bohrung von Nistgängen mit einem Durchmesser von 3-8 mm. Bohren Sie in Längsrichtung zur Holzfaser im Abstand von 1-2 cm unterschiedlich große Bohrlöcher. Die Bohrtiefe entspricht der Bohrerlänge.

Welche Wildbienen nisten im Baumstamm?

Ein Baumstamm eignet sich als Nisthilfe für solitär lebende Wildbienen-Arten. Die Größe der Bohrlöcher entscheidet, welche Bienenart ins Wildbienenhotel einziehen:

  • Bohrloch mit 3-5 mm Durchmesser: Gewöhnliche Maskenbiene (Hylaeus communis), Hahnenfuß-Scherenbiene (Chelostoma florisomne), Gewöhnliche Löcherbiene (Heriades truncorum)
  • Bohrloch mit 6-8 mm Durchmesser: Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta), Rostfarbene Blattschneiderbiene (Megachile centuncularis), Garten-Blattschneiderbiene (Megachile willughbiella), Stahlblaue Mauerbiene (Osmia caerulescens)

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Welches Holz eignet sich als Nisthilfe für Wildbienen?

Als Nisthilfe für Wildbienen am besten geeignet ist gut abgelagertes Hartholz, wie Ahorn, Buche, Esche, Eiche und Obstbaumholz. Je weniger Restfeuchte sich im Holz befindet, desto besser gelingt die Bohrung von Nistgängen.

Im Unterschied dazu ist weiches Nadelholz ungeeignet als Baumaterial für ein Wildbienenhotel. Die groben Holzfasern versperren Wildbienen den Zutritt zu den Nistgängen. Harzbildung und quellende Holzfasern stellen eine tödliche Gefahr für die Brut dar.

Wie wird ein Baumstamm umgebaut zur Nisthilfe für Wildbienen?

Die Bohrung von Nistgängen verwandelt den Baumstamm in ein ausgebuchtes Wildbienenhotel. Wichtige Kriterien für eine Nisthilfe in Premium-Qualität sind Bohrrichtung, Bohrtiefe und Bohrloch-Durchmesser:

  • Materialbedarf: Baumstamm oder Baumscheibe, Bohrmaschine, scharfe Bohrer mit 3 mm bis 8 mm, Schleifpapier.
  • Nistgänge bohren mit unterschiedlichen Durchmessern.
  • Abstand zwischen jeder Bohrung beträgt 1 cm bis 2 cm (je größer das Bohrloch, desto größer der Abstand).
  • Bohrtiefe entspricht der Bohrerlänge (Baumstamm nicht vollständig durchbohren).
  • Richtung der Bohrung immer ins Längsholz (quer zu den Holzfasern).
  • Eingang zum Bohrloch mit Schmirgelpapier glätten.

Tipp

Wildbienen-freundlichen Garten anlegen

Im Wildbienen-freundlichen Garten ist die Nisthilfe eingebettet in ein Pollen- und Nektarreiches Blütenmeer. Schlemmerpflanzen für Wildbienen sind heimische Wildblumen mit ungefüllten Blüten. Korbblütler (Asteracea) locken Seidenbienen (Colletes) magisch an. Mauerbienen (Osmia) fliegen auf Schmetterlingsblütler (Fabaceae), Veilchen (Viola) und Lilien (Liliaceae). Pelzbienen (Anthrophora) haben Taubnessel-Blüten (Lamium maculatum) zum Fressen gern. Mit dem Veitshöchheimer Saatgut Bienenweide ist für alle Wildbienen der Tisch gedeckt.

Bilder: grandaded / stock.adobe.com