Insektenhotel

Insektenhotel: Baumscheibe oder Alternativen wählen?

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Sicher haben Sie auch schon durchbohrte Baumscheiben in Insektenhotels gesehen. Ist Ihnen auch aufgefallen, dass diese nur sehr schwach besiedelt sind? Wir erklären Ihnen im Folgenden, warum sich Baumscheiben nicht für Insektenhotels eignen und welche Alternativen es gibt.

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Baumscheiben neigen zu Rissbildung und sind so eher ein Hotel für Viren und Pilze als für Bienen
AUF EINEN BLICK
Warum sind Baumscheiben schlecht für Insektenhotels?
Baumscheiben sind für Insektenhotels nicht ideal, da sie Feuchtigkeit anziehen und Risse bilden können, die Insekten schaden. Stattdessen sollte man hartes Holz verwenden und saubere Löcher quer zur Holzfaser bohren, um unterschiedlichen Bienen- und Hummelarten ein sicheres Zuhause zu bieten.

Warum Baumscheiben Insekten eher schaden als nutzen

Parallel zur Holzfaser angebohrte Baumscheiben, die als Insektenhotel dienen sollen, haben folgende Nachteile für Bienen:

  • durch die Bohrrichtung wird Feuchtigkeit angezogen und somit ein optimaler Nährboden für Viren, Bakterien und Pilzen geschaffen
  • Trocknet das Holz, entstehen Risse
  • Risse, Kanten und ausgefranste Ecken stellen eine Gefahr für die empfindlichen Flügel der Insekten dar

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Die gute Nachricht ist: Bienen , Hummeln und Co. meiden solche gefährlichen Nisthilfen instinktiv. Nur die viren- und pilzfreien, sauber gebohrten Gänge werden bewohnt, wodurch eine Baumscheibe manchmal ein paar Insekten beherbergt, eine ordentliche Bevölkerung werden Sie mit einer Baumscheibe aber nie erreichen.

Exkurs

Baumscheiben in der Natur

Haben Sie schon einmal eine bewohnte Baumscheibe in freier Natur gesehen? Vermutlich nicht. Baumscheiben sind in einem Wald nur dann zu finden, wenn Bäume gefällt werden. Dann könnten zwar Käfer Löcher in diese Scheiben bohren, die Löcher wären dann jedoch vertikal und somit Regen und Co. ausgesetzt. Keine Biene, Hummel oder Wespe würde je auf die Idee kommen, dort zu nisten. Kurzum: Baumscheiben mit horizontalen Löchern gibt es in der Natur nicht. Totholz wird immer im rechten Winkel zur Holzfaser von Käfern und anderen Insekten angebohrt. Diese ganz glatt genagten, rissfreien Löcher werden dann von Bienen und Co. bewohnt.

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Sinnvolle Alternative

Holz eignet sich dennoch als Nisthilfe für Insekten und zwar dann, wenn wir die Natur möglichst genau nachahmen:

  1. Wählen Sie ein hartes Holz
  2. Schleifen Sie den Block gründlich ab
  3. Bohren Sie saubere (!) Löcher quer zur Holzfaser (als würde das Holz vertikal stehen)
  4. Lassen Sie eine Rückwand bestehen, sodass die Löcher von einer Seite geschützt sind
  5. Das Holz sollte weder ausfransen, noch reißen noch sonst irgendwelche Schäden aufweisen

Wenn Sie sauber arbeiten, sollte Ihr Insektenhotel (14,00€ bei Amazon*) in kürzester Zeit gut bewohnt sein.

Tipp

Bohren Sie unterschiedlich große Löcher in ihren Holzklotz, um so unterschiedlichen Bienen- und Hummelarten ein Zuhause zu bieten.

Bilder: photoshooter2015 / Shutterstock