Hummeln

Welche Pflanzen locken Hummeln erfolgreich in den Garten?

Ein hummelfreundlicher Garten ist eine Wohltat für Mensch und Natur. Mit den richtigen Pflanzen und einfachen Maßnahmen schaffen Sie ein Paradies für die nützlichen Bestäuber.

Hummelfreundlicher Garten: Die besten Tipps und Tricks

Um Hummeln in Ihrem Garten willkommen zu heißen, sollten Sie mehrere Aspekte berücksichtigen und gezielt umsetzen. Mit den richtigen Maßnahmen bieten Sie nützlichen Bestäubern nicht nur einen reichhaltigen Lebensraum, sondern tragen auch zum Erhalt dieser wichtigen Bestäuber bei.

Natürliche und Vielfältige Lebensräume

Eine naturnahe Gestaltung ist der Schlüssel zu einem hummelfreundlichen Garten. Lassen Sie Wildwuchs zu und vermeiden Sie es, den gesamten Rasen zu mähen. So bieten Sie Hummeln Schutz und ermöglichen es ihnen, ungestörte Plätze für den Nestbau zu finden. Laubhaufen und unaufgeräumte Ecken sind ebenfalls ideal. Zudem bieten Trockenmauern zusätzliche Versteckmöglichkeiten und Unterschlupf.

Blühende Pflanzen das ganze Jahr über

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Garten zu jeder Jahreszeit blüht, indem Sie Pflanzen mit unterschiedlichen Blühzeiten einsetzen. Dies garantiert eine kontinuierliche Nahrungsversorgung:

  • Frühblüher: Krokusse, Schneeglöckchen und Winterlinge liefern schon früh im Jahr Nektar und Pollen.
  • Sommerblüher: Lavendel, Salbei und Klee sind im Sommer besonders attraktiv für Hummeln.
  • Spätblüher: Pflanzen wie Efeu und Astern bieten bis in den späten Herbst hinein Nahrung.

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Achten Sie bei der Pflanzenwahl auf ungefüllte Blütenformen, da diese den Hummeln leichteren Zugang zu Nektar und Pollen ermöglichen.

Natürliche Nistplätze und Nisthilfen

Hummeln benötigen neben Nahrung auch geeignete Nistplätze. Belassen Sie alte Baumstümpfe, Totholzhaufen oder Komposthaufen in Ihrem Garten, da diese natürliche Nistmöglichkeiten bieten. Zusätzlich können Sie spezielle Hummelnistkästen aufstellen, die an einem geschützten und sonnigen Ort platziert werden sollten.

Verzicht auf Chemikalien

Vermeiden Sie den Einsatz von Pestiziden und chemischen Düngemitteln, da diese Hummeln und anderen nützlichen Insekten schaden können. Setzen Sie stattdessen auf natürliche Schädlingsbekämpfungsmethoden und organische Dünger.

Wasserquellen bereitstellen

Hummeln benötigen Wasser, um ihren Durst zu stillen und ihre Brut zu versorgen. Stellen Sie flache Wasserschalen mit einigen Steinen oder Korken bereit, damit die Insekten sicher landen und trinken können.

Geduld und Beobachtung

Die Ansiedlung von Hummeln kann Zeit in Anspruch nehmen. Beobachten Sie Ihre Gartenfläche regelmäßig und passen Sie Ihre Maßnahmen bei Bedarf an. Mit der richtigen Gestaltung und etwas Geduld wird Ihr Garten bald zu einem lebhaften Zuhause für Hummeln.

Bedeutung von Hummeln

Hummeln sind unverzichtbar für das Funktionieren unserer Ökosysteme und tragen erheblich zur Bestäubung vieler Pflanzen bei. Sie können bereits bei niedrigen Temperaturen ab etwa 2 bis 3 Grad Celsius aktiv sein, wodurch sie ideal für die Bestäubung von Frühblühern sind. Ihr pelziges Haarkleid sammelt Pollen und Nektar effektiv, was sie zu ausgezeichneten Bestäubern macht.

Hummeln leben in sogenannten Sommerstaaten, die nur wenige Monate existieren und aus einer Königin, Arbeiterinnen und Drohnen bestehen. Diese kurzen Lebenszyklen machen ihre Arbeit zur Sicherstellung der Fortpflanzung zahlreicher Nutz- und Wildpflanzen besonders bedeutend. Hummeln sind besonders effizient bei der Bestäubung von Pflanzen wie Tomaten und Erdbeeren, da sie durch ihren kräftigen Körper Aufgaben übernehmen, die andere Insekten nicht leisten können.

Darüber hinaus tragen Hummeln zur genetischen Vielfalt bei Pflanzen bei, was die Anpassungsfähigkeit und das Überleben vieler Arten unterstützt. Leider sind viele Hummelarten gefährdet, was den Schutz und die Förderung hummelfreundlicher Lebensräume besonders wichtig macht.

Die richtige Auswahl an Pflanzen

Um Hummeln das ganze Jahr über Nahrung zu bieten, ist die Auswahl der richtigen Pflanzen entscheidend. Achten Sie darauf, eine Vielfalt an Pflanzen zu wählen, die zu verschiedenen Zeiten des Jahres blühen.

Bedeutung von Frühblühern

Frühblüher sind besonders wichtig, da Hummeln früh im Jahr aktiv werden. Pflanzen Sie Zwiebelpflanzen wie Blausterne, Krokusse und Winterlinge, die schon ab Februar blühen und die erste Nahrung nach dem Winter liefern.

Wichtige Sommerblüher

Im Sommer sollten Sie eine Vielzahl von Blütenpflanzen haben, um Nahrungsengpässen vorzubeugen. Lavendel, Salbei, Sonnenhut, Wicken und verschiedene Kleearten bieten reichlich Nahrung und stellen eine kontinuierliche Blüte sicher.

Spätblüher für den Herbst

Spätblühende Pflanzen sind unerlässlich, um Hummeln bis zum Wintereinbruch eine Nahrungsquelle zu bieten. Astern, Fetthenne und Efeu, die bis in den Spätherbst blühen können, unterstützen die Hummeln dabei, Energie für die Überwinterung zu sammeln.

Ungefüllte Blüten bevorzugen

Pflanzen mit ungefüllten Blüten bieten Hummeln einfachen Zugang zu Nektar und Pollen. Margeriten, Kornblumen und Wildrosen sind hierfür ausgezeichnete Beispiele.

Durch die Auswahl und Kombination dieser Pflanzenarten sorgen Sie im Garten für ein kontinuierliches Nahrungsangebot und unterstützen Hummeln bei ihrer wichtigen Rolle als Bestäuber.

Nistmöglichkeiten schaffen

Ein Schlüsselfaktor, um Hummeln in Ihrem Garten anzusiedeln, ist die Bereitstellung geeigneter Nistplätze. Hummeln nutzen gerne verschiedene Orte für den Nestbau. Hier sind einige praxisnahe Tipps für unterschiedliche Nistmöglichkeiten in Ihrem Garten:

Nistkästen

Nistkästen speziell für Hummeln bieten ihnen einen geschützten Platz zum Nisten. Stellen Sie diese Kästen an einem sonnigen, trockenen und windgeschützten Standort auf. Hummelköniginnen suchen bereits im Februar nach Nistmöglichkeiten.

Natürliche Hohlräume

Natürliche Hohlräume wie Mäusebauten, Baumhöhlen und Mauerritzen sind beliebte Nistorte. Auch ein Komposthaufen oder Holzstapel kann als warmer Nistplatz dienen.

Weitere Nistmöglichkeiten

Verlassene Vogelnester oder ungenutzte Schuppenbereiche können ebenfalls von Hummeln genutzt werden. Stellen Sie sicher, dass diese Bereiche möglichst ungestört bleiben.

Durch die Schaffung vielfältiger Nistmöglichkeiten und blütenreicher Pflanzen fördern Sie die Ansiedlung von Hummeln in Ihrem Garten.

Pestizide vermeiden

Pestizide schaden Hummeln und beeinträchtigen ihre Orientierung und ihr Immunsystem. Vermeiden Sie chemische Pflanzenschutzmittel und setzen Sie auf natürliche Alternativen. Fördern Sie Nützlinge wie Marienkäfer, verwenden Sie Pflanzenjauchen und setzen Sie auf mechanische Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung.

Wasserquelle anbieten

Hummeln benötigen Wasser für ihren Flüssigkeitsbedarf und zur Versorgung ihrer Brut. Stellen Sie eine flache Schale oder einen Blumentopfuntersetzer mit Wasser bereit. Legen Sie Steine, Moos oder Korken hinein, damit die Hummeln sicher landen können. Platzieren Sie die Wasserschale an einem gut sichtbaren Ort zwischen blühenden Stauden und füllen Sie regelmäßig frisches Wasser nach.

Geduld haben

Hummeln in Ihrem Garten anzusiedeln, erfordert Geduld und Ausdauer. Es kann Wochen oder Monate dauern, bis die ersten Hummelköniginnen Ihren Garten als potenziellen Nistplatz erkennen. Beobachten Sie regelmäßig Ihre Gartenbereiche und passen Sie die Gestaltung an. Bieten Sie frühzeitig blühende Pflanzen und geschützte Nistmöglichkeiten, um die Chancen zu erhöhen, dass sich Hummeln niederlassen und dauerhaft bleiben.

Bilder: srnka_roman / Shutterstock