Bäume

Baumstumpf entfernen: Methoden, Kosten und Alternativen

Es kommt vor, dass ein Baum wegen nachlassender Vitalität oder aus Platzmangel im Garten gefällt werden muss. Zurück bleibt ein Baumstumpf, der oft ein Dorn im Auge ist. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Überreste zu entfernen.

AUF EINEN BLICK
Wie kann ich einen Baumstumpf entfernen?
Um einen Baumstumpf zu entfernen, können Sie ihn ausgraben, chemisch behandeln, biologisch zersetzen lassen oder eine Fachfirma beauftragen. Mechanische Hilfsmittel wie eine Kettensäge oder Stubbenfräse können den Prozess erleichtern. Alternativ können auch natürliche Substanzen wie Hefe oder Kompost eingesetzt werden.

Welche Methoden eignen sich zum Entfernen?

Die effektivste Lösung ist das Ausgraben des alten Baumstumpfs per Hand. Wer weder Minibagger noch Seilwinde zur Verfügung hat, der steht vor einer mühsamen Aufgabe. Flach wurzelnde Bäume sind mit relativ wenig Aufwand freigelegt. Handelt es sich um Tiefwurzler wie Tannen, dauert es meist mehrere Stunden. Die Arbeit wird etwas erleichtert, wenn Sie nur den oberen Teil des Wurzelsystems ausgraben und die Wurzeln mit einer Kettensäge durchtrennen.

Sie können etwas Geld investieren und ein Gartenbauunternehmen engagieren, das mit einer Stubbenfräse anrückt. Es geht aber auch ohne ausgraben. Mit Chemie können Sie Baumstümpfe effektiv abtöten. Allerdings sind die Mittel umweltschädlich und nicht für den Gebrauch im eigenen Garten geeignet. Sie können den Verrottungsprozess des Baumstumpfs an Ort und Stelle auch natürlich mit biologischen Mitteln beschleunigen.

  Vorteil Nachteil
per Hand kaum Wurzelreste im Boden mühsam, Werkzeuge notwendig
mit Chemie effizient und schnell umweltschädlich
biologisch unbedenklich für Natur und Gesundheit langwieriger Prozess
Unternehmen beauftragen schnell erledigt teuer
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Die Anwendung von Kaliumnitrat führt dazu, dass das Holz sich schneller zersetzt

Chemische Mittel

Kaliumnitrat, das als Granulat in das Holz gestreut wird, dient als Zersetzungsbeschleuniger. Die Zersetzungsdauer kann je nach Baumgröße und Holzart zwischen drei und zwölf Monate dauern. Im Vergleich zur natürlichen Verrottung gewährleisten chemische Mittel eine große Zeitersparnis. Da diese Produkte negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben, sollten Sie über Alternativen nachdenken. Kinder und Haustiere sollten sich nach der Behandlung fern vom Baumstumpf halten. Beim Einatmen können gesundheitliche Schäden auftreten.

So wird das Mittel angewendet:

  1. Löcher in den Baumstumpf bohren
  2. Pulver in die Löcher streuen
  3. Baumstumpf beobachten
  4. ist er weich genug, kann das Holz zerhackt werden
  5. Anwendung bei Bedarf wiederholen

Mechanische Hilfsmittel

Wenn Sie keinen Bagger zur Hand haben und den Baumstumpf ohne Fräse entfernen möchten, ist Geduld und Muskelkraft gefragt. Kleinere Stümpfe lassen sich mit händischen Methoden entfernen. Für große Wurzelsysteme sollten Sie Alternativen in Betracht ziehen. Nachdem Sie den Baumstumpf aus der Erde geholt haben, sollten Sie das Loch mit Sägemehl oder Tonerde auffüllen. Das Material wird sich in den kommenden Wochen absetzen, sodass Sie regelmäßig frisches Substrat einfüllen müssen.

  Bäume Methode
Flachwurzler Fichte, Birke, Kastanie, Haselnuss, Kirsche Wurzeln ausgraben und kappen
Tiefwurzler Eiche, Walnuss, Tanne, Kiefer mit Stubbenfräse bearbeiten
Herzwurzler Lärche, Hainbuche, Ahorn, Gingko mit Hochdruckreiniger freispülen und mit Wagenheber entfernen      

Fräse

Baumstumpffräsen sind ideal zum Entfernen von Wurzelsystemen geeignet, die bis in eine Tiefe von 30 Zentimeter wachsen. Diese können in Baumärkten gemietet werden. Stubbenfräsen arbeiten hydraulisch und zerkleinern Baumstumpf und Wurzeln durch Rotationen einer Messerscheibe. Das Gerät wird über dem Baumstumpf platziert, sodass die Schneidemesser das Holz nach und nach abfräsen und in kleine Stücke verarbeiten. Zum Schluss werden die Holzreste entfernt. Sie können das Substrat als Mulch wiederverwenden.

Mit Axt, Schaufel und Wagenheber

Diese Methode eignet sich nur für flach wurzelnde Gehölze, da Sie das Wurzelsystem von Tiefwurzlern nicht vollständig freilegen können. Graben Sie mit einer Schaufel die großen Wurzeln aus und durchtrennen Sie diese. Je nach Wurzelstärke benötigen Sie zum Durchtrennen Axt, Baumschere oder Wurzelsäge.

Mit einer speziellen Wurzelhacke (89,00€ bei Amazon*) können Sie die unterirdischen Ausläufer leichter aus dem Boden reißen. Nachdem alle Wurzeln durchtrennt wurden, können Sie den Baumstumpf aus dem Loch holen. Einfacher geht es, wenn Sie einen Wagenheber mittig unter dem Stumpf platzieren und diesen heraushebeln.

Seilwinde oder Handseilzug

Mit diesen Hilfsmitteln können Sie auch Stümpfe von tiefer wurzelnden Bäumen mühelos entfernen. Auch hier müssen Sie zuerst einige Wurzeln freilegen, damit der Baumstumpf an Halt verliert.

Die Seilwinde wird um eine Baumwurzeln gelegt und an einem stabilen Objekt befestigt. Das kann ein in der Nähe stehender Baum sein. Anschließend wird das Seil unter Spannung gesetzt, sodass sich der Baumstumpf langsam bewegt. Bearbeiten Sie den Stumpf weiter mit Axt und Spaten. Legen Sie Wurzeln frei und kappen Sie diese, bis Sie das Wurzelsystem aus der Erde ziehen können.

Fakten zum Seilzug:

  • Stahlseil mit mindestens einer Tonne Zugkraft notwendig
  • gängig sind Seilzüge mit zwei Tonnen Zugkraft
  • Hebelmechanismus erleichtert Bedienung

Hochdruckreiniger

Ein Hochdruckreiniger eignet sich ideal, um Wurzeln freizulegen und stark eingewachsene Baumstümpfe bequem zu lockern. Vor allem bei großen Bäumen mit besonders fest sitzenden Wurzeln ist diese Methode empfehlenswert. Allerdings benötigen Sie große Mengen an Wasser, um das Erdreich wegzuspülen. Außerdem kommt es zur Bildung von Schlamm, den Sie anschließend mit Schaufel und Schubkarre entfernen müssen. Den Baumstamm holen Sie mit Seilwinde oder Wagenheber aus dem Loch.

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Alte Baumstümpfe sind ein toller Dünger für den Boden

Dünger

Im Wald werden Baumstümpfe stehen gelassen, sodass die Natur ihr Werk verrichten kann. Moose, Bakterien und Pilze entfernen den Baumstumpf auf natürliche Weise. Allerdings dauert dieser Prozess bis zu zehn Jahre. Sie können nachhelfen und den Zersetzungsprozess mit Düngemitteln beschleunigen. Bei regelmäßiger Anwendung ist der Stumpf nach einem Jahr zersetzt. Bohren Sie genügend Löcher in den Baumstumpf und füllen Sie diese mit den entsprechenden Substanzen.

Geeignete Düngemittel:

  • Kompost: Mikroorganismen besiedeln das Holz
  • Kalkstickstoff: versorgt Mikroorganismen mit wichtigen Nährstoffen
  • Hefe: beschleunigt Zersetzung und produziert Wärme

Feuer

Das Ausbrennen alter Wurzelsysteme funktioniert nur oberflächlich, denn Feuer benötigt Sauerstoff und kann daher nicht bis zu den Wurzeln vordringen. Dennoch wird der Baumstumpf stark geschädigt und die unterirdischen Wurzelreste werden allmählich durch Mikroorganismen zersetzt. Holzreste, die mit einer Ascheschicht überzogen sind, verrotten allerdings schlecht.

Vorgehensweise

Sägen Sie mehrere Schlitze in den Baumstumpf, sodass eine Vertiefung entsteht. Befüllen Sie die Aushöhlung mit den ausgesägten Holzresten und schichten Sie Papier zwischen das Holz. Auf diese Weise können Sie das Feuer leicht entzünden. Achten Sie auf die Windrichtung und wiederholen Sie das Ausbrennen bei Bedarf, damit der Stumpf nicht einseitig verbrennt. Alternativ können Sie größere Holzscheite um einen höheren Baumstumpf anordnen, damit sich dieser im Zentrum des Feuers befindet.

Worauf Sie verzichten sollten

Verzichten Sie auf die sogenannte Wurzel-Ex-Methode, bei der Gemische aus Salpeter oder Natriumnitrat und Petroleum verbrannt werden. Die Substanzen sorgen für einen Schwelbrand. Bei falscher Anwendung kann Petroleum das Erdreich verseuchen. Außerdem sorgt diese Methode für eine starke Rauchentwicklung und gefährdet nicht nur die Umwelt sondern auch die Gesundheit. Alternativen mit Diesel oder Brennpaste sind ebenfalls nicht zu empfehlen.

Vorsicht ist geboten:

  • Vorschriften der Gemeinde beachten
  • keine Brandbeschleuniger verwenden
  • auf umliegende Vegetation Acht geben
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Salz hilft beim Abtöten des Baumes, ist aber in großen Mengen nicht gut für den Boden

Mit Salz abtöten

Wenn der Baumstumpf noch lebt und zum Austreiben neigt, können Sie diesen mit Salz abtöten. Kochsalz ist für diese Methode ungeeignet, da es nicht nur den Baumstumpf mitsamt Wurzeln schädigt, sondern auch das umliegende Erdreich gefährdet.

Bohren Sie Löcher mit einer Tiefe von 20 bis 30 Zentimeter in den Stumpf und achten Sie auf eine gleichmäßige Verteilung. Befüllen Sie die Löcher mit Salz und lassen Sie etwas Platz nach oben. Tropfen Sie anschließend Kerzenwachs in das Loch, damit dieses versiegelt wird. Decken Sie den Stumpf mit einer lichtundurchlässigen Plastikplane ab, damit der Stumpf schneller abstirbt.

Geeignete Salze:

  • Steinsalz
  • Bittersalz
  • Epsomit

Tipp

Verwenden Sie reines Salz ohne Zusatzstoffe, denn diese können Bodenlebewesen gefährden.

Unwirksame und ungeeignete Methoden

Immer wieder gibt es abenteuerliche Tricks zum Entfernen von Baumstümpfen, auf die Sie besser verzichten sollen. Einige Maßnahmen schädigen den Boden und die darin lebenden Organismen.

Säure

Chemiekeulen wie Salzsäure sind in hohem Maße umweltgefährdend, denn sie bewirken eine Denaturierung von Proteinen und töten Mikroorganismen ab. Solche Mittel sorgen nicht nur dafür, dass der Baumstumpf abgetötet wird, sondern verhindern auch den Pflanzenwuchs in der Zukunft.

Kupfersulfat

Kupfersulfat ist eine Substanz, die zum Abtöten von Bakterien eingesetzt wird und den Verrottungsprozess von Baumstümpfen beschleunigen soll. Die Wirkdauer beträgt zwischen drei und zwölf Monaten. Da Kupfersulfat auf Mikroorganismen eine stark giftige Auswirkung hat und Gewässer in hohem Maße gefährdet, ist von einer Nutzung im Garten abzuraten.

Exkurs

Blauwassernägel

Blaunägel gelten als Geheimwaffen, um einen störenden Baum zu entfernen. In den Röhren befindet sich eine aus Kupfersulfat und Wasser bestehende Lösung mit blauer Farbe, in die ein Kupfernagel eingelegt wurde. Diese Kombination soll die toxische Wirkung von Kupfer maximieren. Die Auswirkung auf den Baum ist stark umstritten. Sicher ist aber, dass die Lösung umweltschädlich ist und Gewässer gefährden kann.

Kupfernagel

Kupfernägel verletzen den Baumstumpf zwar, sorgen aber nicht dafür, dass dieser vollständig abstirbt. Die Kupfermengen sind zu gering, um das Holz zu schädigen. In den 1970er Jahren wurden Bäumen mehrere Nägel aus Kupfer, Blei, Eisen und Messing eingeschlagen. Das Holz reagierte zwar auf Kupfer und verfärbte sich an der Wunde. Allerdings starben die Bäume dadurch nicht ab.

Alternative: Baumstumpf als Gartendeko

Ausgegrabene Baumwurzeln müssen nicht unbedingt entsorgt oder verbrannt werden. Sie sind interessante Dekorationselemente in Schattenbeeten oder Heidegärten. Wenn Sie keine Möglichkeit haben, den Baumstumpf aus der Erde zu holen, können Sie auch diesen dekorativ in den Garten integrieren.

So können Sie den Baumstumpf nutzen:

  • Ständer für Vogeltränke
  • Standort für bepflanzte Blumenschalen
  • Rankhilfe für Kletterpflanzen
  • Futterplatz

Ein Baumstumpf kann dekorativ umfunktioniert werden und den Garten verschönern.

Baumstumpf bepflanzen

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Ein bepflanzter Baumstumpf sieht hübsch aus und gibt ihm ein zweites Leben

Höhlen Sie den Baumstumpf mit Hammer und Stecheisen aus und versiegeln Sie das Holz, damit später keine Feuchtigkeit eindringen kann. Hierfür eignet sich Baumharz oder Leinöl. Anschließend können Sie Erde in die Aushöhlung füllen und die gewünschten Pflanzen einsetzen.

Tipp

Viele Pflanzen besiedeln verrottendes Holz. Wenn Sie auf die Versiegelung verzichten, können Sie den Baumstumpf mit Schamblumen oder wilden Orchideen bepflanzen.

Häufig gestellte Fragen

Warum muss ein Baumstumpf entfernt werden?

Das Wurzelsystem von Laubbäumen lebt nach dem Fällen weiter, sodass neue Triebe entstehen. Dabei wachsen auch die Wurzeln weiter, sodass Versorgungs- und Entwässerungsleitungen oder altes Mauerwerk gefährdet ist. Die verbleibenden Wurzeln sind außerdem in der Lage, Pflastersteine anzuheben. Das Wurzelsystem von flach wurzelnden Bäumen nimmt Platz ein, sodass Sie auf dieser Fläche kein Beet anlegen oder Rasen sähen können.

Muss ich etwas beachten, wenn ich einen Baumstumpf entfernen möchte?

Sie benötigen keine Genehmigung, wenn Sie einen Baumstumpf entfernen. Allerdings gibt es Vorschriften zum Beseitigen von Bäumen. In Deutschland dürfen Bäume nicht zwischen 1. März und 30. September gefällt werden, da während dieser Zeit Vögel brüten. Für das Entfernen von Baumstümpfen gibt es keinen vorgeschriebenen Zeitraum. Allerdings sollten Sie die Methoden gegeneinander abwägen. Es ist nicht überall erlaubt, ein Feuer im Garten zu machen. Informieren Sie sich bei Ihrer Gemeinde, da jedes Bundesland eigene Regelungen hat.

Wie kann ich meinen Flieder mit Baumstumpf entfernen?

Flieder neigt stark zum Wurzelaustrieb, weswegen Sie die Wurzeln nach dem Fällen möglichst restlos aus dem Boden entfernen müssen. Lassen Sie beim Fällen 100 bis 150 Zentimeter des Stamms stehen und stechen Sie anschließend den Wurzelbereich mit einem Spaten ab. Dieser sollte so groß sein wie der ehemalige Kronendurchmesser. Den Wurzelballen können Sie anschließend mit einer Grabegabel lockern. Bewegen Sie den Stamm in sämtliche Richtungen, damit sich die Wurzeln im Substrat lockern. Bei großen Gehölzen müssen Sie die Wurzeln kappen. Anschließend können Sie den Baumstumpf aus der Erde ziehen.

Wie kann ich den Baumstumpf einer Weide entfernen?

Sägen Sie oberirdische Stämme bis auf etwa 100 Zentimeter über dem Boden ab. Graben Sie anschließend die Wurzeln aus, sodass die Hauptwurzeln frei liegen. Die Wurzelstränge werden vollständig durchtrennt. Mit einem Handseilzug können Sie anschließend den Baumstumpf aus der Erde ziehen.

Den Baumstumpf durch eine Firma entfernen lassen – Was kostet es?

Durchschnittlich müssen Sie mit einem Arbeitsaufwand von zwei Stunden rechnen, wobei dieser von der Größe des Baumstumpfs abhängt. Die Unternehmen berechnen außerdem An- und Abfahrtskosten, weswegen Sie Firmen in Ihrer Nähe beauftragen sollten. Bedenken Sie auch, dass das Entsorgen durch ein Unternehmen zwischen 50 und 80 Euro kostet. Bei der Arbeit mit einer Fräse fallen keine Entsorgungskosten an, da Sie das Material als Mulch verwenden können. Lassen Sie sich Angebote von verschiedenen Unternehmen machen, um den günstigsten Preis zu bekommen.

Durchschnittliche Arbeitskosten pro Stunde:

  • Ausgraben mit dem Bagger: 70 bis 80 Euro
  • Entfernen mit der Stubbenfräse: 90 bis 110 Euro

Bilder: Irma07 / Shutterstock