Gartengestaltung

Gärtnern: Heilsam für Körper, Geist und Seele

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Im Herbst, wenn es neblig, feucht und kühl ist, leiden viele Menschen an Trübsinn. Eine der wirksamsten Maßnahmen, um Depressionen vorzubeugen, ist Gartenarbeit und die damit verbundene Bewegung an der frischen Luft.

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Im Garten arbeiten, bringt Zufriedenheit

Pflanzen machen gesund und glücklich

Dies ist durch eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien ist belegt: Wer zwei- bis dreimal pro Woche im Garten arbeitet, steigert spürbar seine innere Zufriedenheit. Das Stressniveau sinkt ähnlich stark wie bei den von Fachleuten häufig empfohlenen Ausdauersportarten und depressive Verstimmungen sowie die Lebensqualität einschränkende Angstzustände nehmen deutlich ab.

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Warum steigern Pflanzen das Wohlbefinden?

  • Der Aufenthalt in der Natur bedeutet viel Licht, das gute Laune macht und Depressionen oder Winterblues vorbeugt.
  • Wer selbst Pflanzen sät, heranzieht und pflegt, kann unzählige, beglückende Erfolgserlebnisse verbuchen.
  • Ein häufiges Symptom von depressiven Störungen sind immer wiederkehrende Gedankenkreise. Tätigkeiten wie Rasen mähen, Hecken schneiden und Blumen setzen erfordern die volle Aufmerksamkeit und unterbrechen das Grübeln.
  • Die Bewegung bei der Gartenarbeit ist gut für Psyche und Körper. Gleichzeitig sind Arbeiten wie Unkraut jäten meditativ und können einen hohen Entspannungsfaktor haben.
  • Pflanzen stellen keine Anforderungen, was sich besonders heilsam auf Menschen auswirkt, die Schwierigkeiten mit der Komplexität und Unvorhersehbarkeit zwischenmenschlicher Beziehungen haben.
  • Darüber hinaus wirken Naturgeräusche wie Vogelgezwitscher, Bienensummen und das Rauschen von Blättern im Wind beruhigend. Dies lässt sich zum Beispiel an der Senkung des Blutdrucks nachweisen.

Von diesen positiven Aspekten profitieren übrigens nicht nur passionierte Hobbygärtner: Selbst bei ausgesprochenen Gartenmuffeln verbessert der Aufenthalt im Grünen die Stimmung, der Stresspegel sinkt und negative Gefühle nehmen ab. Kein Wunder also, dass Gartenarbeit schon seit dem 18. Jahrhundert therapeutisch eingesetzt wird. In der Psychotherapie und Beschäftigungstherapie, z.B. bei Demenzkranken, ist die Beschäftigung mit Pflanzen bis heute ein fester Bestandteil.

Wie gelingt der Start in das Gartenhobby?

Wenn Sie keinen eigenen Garten haben, den Sie mitgestalten können, haben Sie vielleicht die Möglichkeit, einen Feld- oder Schrebergarten zu pachten und sofort mit dem Gärtnern zu beginnen. Dem gärtnerischen Erfolg steht nichts im Wege, wenn Sie einige grundlegende Dinge berücksichtigen:

  • Achten Sie bei der Bepflanzung auf den Standort, die Sonneneinstrahlung und den Boden. Jedes Gewächs hat andere Ansprüche, auf die Sie eingehen müssen.
  • Trockenheit vertragen Pflanzen deutlich besser als ständige Nässe. Gießen Sie deshalb mit Gefühl und erst dann, wenn sich die oberen Zentimeter der Erde trocken anfühlen.
  • Beginnen Sie mit pflegeleichten Gewächsen wie Radieschen, Salat, Spinat, Kapuzinerkresse oder Ringelblumen.
  • Kräuter wie Lavendel, Rosmarin und Thymian sind nicht nur eine hervorragende Insektennahrung, sondern steigern durch ihren Duft das Wohlbehagen.
  • Lassen Sie sich von Rückschlägen nicht entmutigen. Vieles in der Natur entzieht sich unserer Kontrolle und Sie sollten es einfach hinnehmen, ohne an Ihrem grünen Daumen oder Ihren gärtnerischen Fähigkeiten zu zweifeln.

Das Gartentagebuch, ein weiteres Hilfsmittel, um Depressionen zu lindern

Das schriftliche Festhalten von Gedanken, Gefühlen und Ereignissen ist eine meditative Übung, die auch das psychische Wohlbefinden verbessern kann. Das Notieren von alltäglichen Tätigkeiten wie der Gartenarbeit und die damit verbundene Konzentration auf positive Dinge führt zu einer deutlich optimistischeren Einstellung.

Das Tagebuch kann verschiedene Funktionen erfüllen:

  • Es dient als Gedächtnisstütze für Gestaltungsideen, Pflanzpläne und Termine.
  • In ihm werden die schönsten Momente im Garten festgehalten, unterstützt durch Fotos von Pflanzen, die sich besonders gut entwickelt haben.
  • Optional kann es als Notizbuch für Gartentipps dienen und so zu einem wertvollen Nachschlagewerk werden.

Beim Schreiben des Gartentagebuchs müssen Sie sich nicht an feste Regeln halten. Ein PC-Programm eignet sich ebenso wie eine Tagebuch-App fürs Smartphone oder ein hübsch gebundenes Diarium, in dem Sie Ihre Eintragungen handschriftlich verfassen.

Tipp

Es gibt zahlreiche Bücher, die sich intensiv damit beschäftigen, wie Menschen durch das Gärtnern zu sich selbst finden und ihrer Seele etwas Gutes tun. Besonders gut gefallen haben uns „Wo die Seele aufblüht: Warum ein Garten glücklich macht“ von Doris Bewernitz und „Glück kann man pflanzen“ von Katrin Schumann. In diesem kleinen Band lässt die Autorin teilhaben an der Bedeutung, die der Garten und die Natur für ihr Leben haben.

Bilder: Jacob Lund / stock.adobe.com