Rotpustelkrankheit beim Ahorn: Wie vorbeugen und behandeln?
Die Rotpustelkrankheit, verursacht durch den Pilz Nectria cinnabarina, befällt häufig Ahornbäume. Dieser Artikel beleuchtet die Symptome, Ursachen und Bekämpfungsstrategien der Krankheit, um Ihnen bei der Gesunderhaltung Ihrer Bäume zu helfen.
- Erreger und Vorkommen der Rotpustelkrankheit an Ahornbäumen
- 🗓️ Saison-Spezial: Schnittkalender
- Schadbild und Entwicklung der Rotpustelkrankheit
- Lebenszyklus des Rotpustelpilzes
- Begünstigende Faktoren für die Rotpustelkrankheit
- Vorbeugung der Rotpustelkrankheit an Ahornbäumen
- Bekämpfung der Rotpustelkrankheit
Erreger und Vorkommen der Rotpustelkrankheit an Ahornbäumen
Die Rotpustelkrankheit wird durch den Pilz Nectria cinnabarina hervorgerufen und betrifft vorwiegend geschwächte oder verletzte Bäume, darunter hauptsächlich Ahornarten. Besonders gefährdet sind junge Pflanzen und solche, die unter ungünstigen Bedingungen wie Wassermangel oder Bodenverdichtung leiden. Der Pilz tritt häufig in Baumschulen, öffentlichen Grünanlagen sowie frisch gepflanzten Stadtbäumen auf.
Als sowohl Schwäche- als auch Wundparasit dringt der Pilz leicht über Schnittarbeiten oder Frost- und Hagelschäden in Ästen und Stämmen in Bäume ein. Diese Verletzungen können durch Schnittarbeiten, Frost- oder Hagelschäden entstehen. Nach dem Eindringen verbreitet sich der Pilz über das Gefäßsystem des Baumes, was weitere Schäden verursacht.
Nectria cinnabarina ist weltweit in gemäßigten Klimazonen verbreitet und kann nahezu alle Laubgehölze befallen. Neben Ahornarten sind auch Obstgehölze wie Apfel, Birne und verschiedene Beerensträucher sowie Ziergehölze wie Robinie, Hainbuche und Linde anfällig.
Schadbild und Entwicklung der Rotpustelkrankheit
Die Rotpustelkrankheit zeigt sich durch auffällige, stecknadelkopfgroße, orange bis lachsrosa Pusteln auf Ästen und Zweigen. Diese Pusteln treten an beschädigten oder abgestorbenen Baumbereichen auf. Besonders betroffen sind junges Holz und Bäume, die unter Stressbedingungen wie Trockenheit oder Nährstoffmangel leiden.
Der Pilz dringt über Verletzungen in die Rinde ein und breitet sich über die Saftbahnen aus. Dadurch verkeilt er die Leitungsbahnen mit toxischen Stoffwechselprodukten, was zum Absterben des Gewebes führt. Die Rinde verfärbt sich bräunlich bis grünlich, und die über dem Befallsbereich liegenden Blätter und Triebe verkümmern. In schweren Fällen sterben ganze Astpartien bis hin zum Stamm ab.
Lebenszyklus des Rotpustelpilzes
Der Lebenszyklus des Pilzes umfasst zwei Hauptphasen:
- Nebenfruchtform (ungeschlechtliche Phase): Der Pilz vermehrt sich durch Konidien, die als Sporen in speziellen Sporenbehältern (Sporodochien) heranwachsen. Diese Sporen verbreiten sich durch Wind und Regen und infizieren neue Bereiche. Die bei dieser Form entstehenden Pusteln sind orange bis lachsrosa und treten meist auf der Rinde verletzter oder abgestorbener Äste auf.
- Hauptfruchtform (geschlechtliche Phase): Der Pilz bildet zinnoberrote Fruchtkörper, die Perithecien, und innerhalb dieser werden die geschlechtlichen Sporen (Ascosporen) gebildet, die sich im Spätsommer, Herbst oder im darauffolgenden Frühjahr ausbreiten.
Der Pilz kann auch auf totem Holz wachsen, wo er im natürlichen Kreislauf nützlich ist, indem er organisches Material zersetzt.
Begünstigende Faktoren für die Rotpustelkrankheit
Die Entstehung und Ausbreitung der Rotpustelkrankheit werden durch verschiedene Faktoren gefördert, die die Abwehrmechanismen der Bäume schwächen:
- Verletzungen: Öffnungen in der Rinde durch Schnittarbeiten, mechanische Schäden oder Tiere ermöglichen dem Pilz den Eintritt. Reduzieren Sie Verletzungen und behandeln Sie Schnittwunden korrekt.
- Feuchtigkeit und Nässe: Der Pilz gedeiht besonders gut bei Feuchtigkeit. Vermeiden Sie Staunässe und sorgen Sie für gleichmäßige Bewässerung.
- Frost- und Hagelschäden: Extreme Wetterereignisse verursachen Risse und Wunden, die dem Pilz den Eintritt erleichtern. Behandeln Sie verletzte Bereiche schnell.
- Bodenverdichtung: Verdichtete Böden behindern die Wasseraufnahme und Durchlüftung der Wurzeln. Lockern Sie den Boden regelmäßig.
- Nährstoffmangel: Ein unausgewogenes Nährstoffangebot, besonders ein Mangel an Kalium, schwächt die Bäume. Achten Sie auf eine ausgewogene Düngung.
- Junge und frisch gepflanzte Bäume: Diese Bäume sind besonders anfällig und benötigen eine adäquate Wasserversorgung sowie vorsichtige Pflanzung.
Vorbeugung der Rotpustelkrankheit an Ahornbäumen
Zur Vorbeugung der Rotpustelkrankheit können folgende Maßnahmen ergriffen werden:
- Standortgerechte Pflanzung: Wählen Sie robuste, widerstandsfähige Ahorn-Sorten und achten Sie auf geeigneten Standort und Bodenbeschaffenheit.
- Wasser- und Nährstoffversorgung: Sorgen Sie für eine ausgewogene Düngung und gleichmäßige Wasserversorgung.
- Schnitt und Pflege: Beschneiden Sie Bäume bevorzugt bei trockener Witterung im Spätsommer, verwenden Sie scharfe Werkzeuge und behandeln Sie größere Schnittflächen.
- Vermeidung von Verletzungen: Vermeiden Sie mechanische Schäden an der Rinde und transportieren und pflanzen Sie Bäume vorsichtig.
- Regelmäßige Inspektionen: Überprüfen Sie Bäume regelmäßig auf Anzeichen der Krankheit und entfernen Sie befallene Zweige frühzeitig.
- Optimale Wachstumsbedingungen: Pflegen Sie eine saubere Baumscheibe und schaffen Sie eine bodenfreundliche Umgebung.
Bekämpfung der Rotpustelkrankheit
Zur Bekämpfung der Rotpustelkrankheit schneiden Sie betroffene Triebe großzügig bis ins gesunde Holz zurück. Der beste Zeitpunkt ist ein frostfreier Tag im Spätwinter. Schneiden Sie etwa 15-20 cm unterhalb der befallenen Stellen, um sicherzustellen, dass keine Sporen zurückbleiben. Reinigen und desinfizieren Sie alle Schnittwerkzeuge vor und nach dem Gebrauch gründlich.
Entsorgen Sie das Schnittgut nicht auf dem Kompost, sondern verbrennen oder entsorgen Sie es im Hausmüll. Entfernen Sie auch befallene Blätter und Zweige am Boden.
Während chemische Bekämpfungsmittel nicht wirksam sind, kann das Auftragen eines Wundverschlussmittels (18,00€ bei Amazon*) helfen, die Schnittstellen vor erneuter Infektion zu schützen.
Indem Sie diese Maßnahmen ergreifen, stärken Sie die Widerstandskraft Ihrer Bäume und verringern die Anfälligkeit für den Pilzbefall.