Rosmarin

Rosmarin pflanzen & pflegen: Tipps für Garten & Balkon

Rosmarin ist ein beliebtes Küchenkraut mit aromatischen Blättern und vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten. Dieser Artikel bietet umfassende Informationen zu Standortwahl, Pflanzung, Pflege, Vermehrung und Verwendung von Rosmarin.

Welcher Standort ist geeignet?

Rosmarin, auch bekannt als Salvia rosmarinus oder Rosmarinus officinalis, bevorzugt sonnige und warme Standorte, die das mediterrane Klima nachahmen. Ein idealer Platz ist trocken, durchlässig und kalkhaltig. Standorte sollten windgeschützt sein, um die Pflanze vor Kälte und starkem Wind zu schützen. Rosmarin gedeiht am besten, wenn er täglich 6 bis 8 Stunden Sonne erhält.

Geeignete Standorte sind

  • Sonnige, warme Plätze im Garten
  • Geschützte Standorte an Hauswänden oder Mauern, die Wärme speichern
  • Trockene, steinige und durchlässige Böden

Der Boden sollte einen pH-Wert von 6,5 bis 8 haben und nährstoffarm sein. Schwere, lehmige Böden sind weniger geeignet; diese lassen sich durch Zugabe von Kies oder Sand drainagieren. Vor dem Pflanzen ist es ratsam, etwas Humus unterzumischen, um die Bodenqualität zu verbessern.

In raueren Klimazonen ist Rosmarin nur bedingt winterhart. Winterschutz durch Abdeckung mit Vlies oder Reisig empfiehlt sich. Alternativ kann Rosmarin im Topf bei Temperaturen unter -5 °C an einem frostfreien, hellen Platz überwintert werden. Stellen Sie sicher, dass das Substrat leicht feucht bleibt.

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Ein gut geeigneter Standort ermöglicht es Rosmarin, stark zu duften, üppig zu blühen und eine Höhe von bis zu 2 Metern zu erreichen. Die Blüten erscheinen meist ab März in Blau, Rosa oder Weiß und sind bei Insekten sehr beliebt.

Pflanzung

Rosmarin kann ab Mai ins Beet oder ab März im Topf nach draußen gepflanzt werden. Ein sonniger, windgeschützter Standort ist entscheidend. Der Boden sollte mäßig trocken, durchlässig und kalkhaltig sein.

Vorgehensweise bei der Pflanzung im Garten

  1. Wählen Sie einen geeigneten Standort.
  2. Lockern Sie den Boden und mischen Sie Kies oder Sand ein.
  3. Fügen Sie etwas Humus hinzu.
  4. Setzen Sie die Pflanze so tief, wie sie im Topf stand, und drücken Sie die Erde rund um die Wurzeln fest an.
  5. Gießen Sie die Pflanze leicht an, vermeiden Sie jedoch Staunässe.

Halten Sie im Garten einen Abstand von etwa 50 cm zu anderen Pflanzen ein. Rosmarin harmoniert gut mit Salbei, Oregano, Ysop und Lavendel.

Pflanzung im Topf

  • Verwenden Sie einen Topf mit Abflusslöchern.
  • Füllen Sie den Topf zur Hälfte mit Blumenerde, gemischt mit Sand oder Perlit.
  • Setzen Sie den Rosmarin in die Mitte des Topfes und füllen den restlichen Raum mit der Erde-Sand-Mischung auf.
  • Gießen Sie moderat.

Regelmäßiges Umtopfen alle zwei Jahre fördert das Wurzelwachstum.

Rosmarin pflegen

Rosmarin ist relativ pflegeleicht:

  1. Bewässerung: Gießen Sie mäßig. Der Boden darf zwischen den Wassergaben antrocknen. Vermeiden Sie Staunässe.
  2. Düngung: Im Garten ist Düngung meist nicht nötig. Im Topf sollte alle zwei bis drei Wochen ein flüssiger Kräuterdünger oder im Frühjahr organische Düngung erfolgen.
  3. Rückschnitt: Schneiden Sie die Triebe im Frühjahr um ein Drittel zurück, um buschigen Wuchs zu fördern. Vermeiden Sie starken Schnitt im Spätsommer und Herbst.
  4. Umtopfen: Bei Topfkultur ist alle zwei Jahre im Frühjahr ein Umtopfen nötig.

Diese Maßnahmen sorgen dafür, dass Ihr Rosmarin gesund und kräftig wächst.

So kommt die Pflanze über den Winter

Rosmarin ist bedingt winterhart. In milden Lagen kann er im Beet überwintern, wobei der Boden gut drainiert und der Wurzelbereich abgedeckt sein sollte. Im Topf sollten Pflanzen bei Temperaturen zwischen 5 und 10 °C an einem hellen Platz überwintern. Den Topf mit Jute einpacken und auf Styropor stellen, um Bodenfrost zu vermeiden. Geringe, regelmäßige Wassergaben sind notwendig, um Austrocknung zu verhindern.

Rosmarin richtig schneiden

Schneiden Sie Rosmarin im Frühjahr, sobald keine Fröste mehr zu erwarten sind:

  1. Verwenden Sie eine saubere, scharfe Gartenschere.
  2. Kürzen Sie die Vorjahrestriebe bis knapp über den verholzten Teil zurück.
  3. Entfernen Sie abgestorbene oder kranke Zweige.
  4. Schneiden Sie gleichmäßig rundum, um einseitiges Wachstum zu verhindern.
  5. Reduzieren Sie die Triebe um etwa ein Drittel.

Durch regelmäßiges Schneiden bleibt der Rosmarin kompakt und bildet kräftige neue Triebe.

Verwendung

Rosmarin ist ein unverzichtbares Gewürz in der mediterranen Küche. Er verleiht Fleisch, Fisch, Kartoffeln, Gemüse, Suppen und Eintöpfen sein charakteristisches Aroma. Auch in Marinaden, Kräuterbutter und Ölen sowie in Süßspeisen wie Apfelgelee und Rosmarinhonig findet er Verwendung. Er kann sowohl frisch als auch getrocknet verwendet werden.

Neben kulinarischen Anwendungen ist Rosmarin eine geschätzte Heilpflanze. Die ätherischen Öle wirken antiseptisch, durchblutungsfördernd und krampflösend. Rosmarintee hilft bei Verdauungsbeschwerden und Kreislaufproblemen, während Badezusätze bei Kreislaufschwäche und Durchblutungsstörungen unterstützen. Äußerlich wird er in Salben bei Rheuma und Migräne sowie in Kompressen bei schlecht heilenden Wunden eingesetzt.

Rosmarin zeigt auch antimikrobielle und antimykotische Wirkungen und kann als natürliches Pflanzenschutzmittel verwendet werden.

Rosmarin vermehren

Rosmarin wird erfolgreich durch Stecklinge vermehrt. Schneiden Sie im Frühjahr oder Sommer etwa 10 bis 15 cm lange, nicht blühende Triebspitzen ab. Entfernen Sie die unteren Blätter und stecken Sie die Stecklinge in Töpfe mit Anzuchterde. Halten Sie die Erde leicht feucht; nach einigen Wochen haben die Stecklinge Wurzeln gebildet und können in größere Töpfe oder ins Freiland gepflanzt werden.

Eine Vermehrung durch Aussaat ist aufwendiger und weniger erfolgversprechend. Die jungen Sämlinge sind anfällig für Pilzkrankheiten und benötigen besondere Pflege. Alternativ können Rosmarin auch durch Ableger und Absenker vermehrt werden, indem biegsame Triebe zu Boden gebogen und fixiert werden, bis sie Wurzeln bilden.

Krankheiten & Schädlinge

Rosmarin ist aufgrund seines hohen Gehalts an ätherischen Ölen meist widerstandsfähig gegen Schädlinge und Krankheiten. Dennoch können:

  • Blattläuse, Spinnmilben und Wollläuse auftreten, die den Pflanzensaft saugen und die Pflanze schwächen.
  • Wurzelfäule durch übermäßige Bewässerung entstehen.

Vorbeugende Maßnahmen umfassen:

  • Sicherstellen, dass der Boden gut durchlässig und mäßig trocken ist.
  • Genügend Abstand zwischen den Pflanzen für gute Luftzirkulation.
  • Regelmäßige Kontrolle auf Symptome und Entfernen erkrankter Pflanzenteile.

Durch Beachtung dieser Hinweise bleibt Rosmarin überwiegend gesund und widerstandsfähig gegenüber den meisten Krankheiten und Schädlingen.

Häufig gestellte Fragen

1. Welche Schädlinge sind für Rosmarin besonders problematisch?

Rosmarin ist meist widerstandsfähig gegen Schädlinge aufgrund seines hohen Gehalts an ätherischen Ölen. Dennoch können Blattläuse, Spinnmilben und Wollläuse auftreten. Besonders erwähnenswert ist der Rosmarinkäfer, ein neuer Schädling aus dem Mittelmeerraum, der die ätherischen Öle nicht abschreckend findet und das Laub und die Blüten des Rosmarins frisst.

2. Was sind die häufigsten Anzeichen von Krankheiten bei Rosmarin?

Häufige Krankheitsanzeichen bei Rosmarin sind braune Spitzen, die meist auf falsche Bewässerung hinweisen. Wurzelfäule tritt oft bei zu nassem Boden auf und begünstigt den Befall mit Pilzkrankheiten wie Mehltau. Gelbe Nadeln können ebenso ein Zeichen von Staunässe sein.

3. Wie kann ich Mehltau bei Rosmarin effektiv bekämpfen?

Mehltau tritt meist auf, wenn Rosmarinpflanzen zu dicht stehen und die Luftzirkulation eingeschränkt ist. Achten Sie darauf, genügend Abstand zwischen den Pflanzen zu lassen und befallene Pflanzenteile sofort zu entfernen.

4. Gibt es natürliche Methoden zur Schädlingsbekämpfung bei Rosmarin?

Ja, es gibt verschiedene natürliche Methoden zur Schädlingsbekämpfung bei Rosmarin. Insektizide Seifen oder Öle können gegen Blattläuse und Spinnmilben eingesetzt werden. Auch der Einsatz von Nützlingen, wie Marienkäfern gegen Blattläuse, ist möglich. Pflanzen, die stark befallen sind, sollten isoliert und betroffene Stellen großzügig abgeschnitten werden.

Bilder: Amelia / stock.adobe.com