Rose

Rosen vermehren: 5 Methoden für wunderschöne Rosen selbst ziehen

Rosen lassen sich auf vielfältige Weise vermehren. Dieser Artikel stellt verschiedene Methoden vor, von einfachen Stecklingsvermehrungen bis hin zur anspruchsvolleren Veredelung.

Rosen vermehren mit Stecklingen

Die Vermehrung von Rosen mit Stecklingen ist eine unkomplizierte und beliebte Methode. Sie eignet sich für Zwergrosen, Bodendeckerrosen, Kletterrosen und Ramblerrosen. Der ideale Zeitpunkt liegt zwischen Ende Juni und Anfang August, wenn die einjährigen Triebe gut verholzt sind.

Schneiden Sie etwa bleistiftlange Stecklinge von einem gesunden, verholzten Trieb ab, der mehrere Blattknoten aufweist. Entfernen Sie die Blätter bis auf das oberste Blattpaar, um die Verdunstung zu reduzieren. Tauchen Sie das untere Ende des Stecklings in Wurzelbildungspulver, um die Bewurzelung zu fördern.

Pflanzen Sie die Stecklinge in eine Anzuchtschale mit spezieller Anzuchterde, sodass die unteren Knoten leicht von Erde bedeckt sind und die Blätter frei stehen. Drücken Sie die Erde leicht an und befeuchten Sie sie gründlich mit einer Sprühflasche. Decken Sie die Schale mit einer transparenten Haube ab, um ein feucht-warmes Mikroklima zu schaffen.

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Stellen Sie die Anzuchtschale an einen hellen, jedoch nicht direkt sonnigen Platz und halten Sie die Erde gleichmäßig feucht. Nach etwa sechs bis acht Wochen sollten sich neue Wurzeln und Triebe gebildet haben. Die bewurzelten Stecklinge können danach vereinzelt und entweder in Töpfe oder ins Freiland gepflanzt werden. Schützen Sie die jungen Pflanzen im ersten Jahr vor starker Sonne und Wind.

Rosen vermehren mit Steckhölzern

Die Vermehrung durch Steckhölzer ist besonders für langtriebige Kletterrosen, Strauchrosen und Bodendeckerrosen eine effektive Methode. Der beste Zeitpunkt hierfür ist der späte Herbst.

Schneiden Sie etwa 20 bis 30 Zentimeter lange, bleistiftdicke, verholzte Triebe von gesunden Pflanzen ab und entfernen sämtliche Blätter und Seitentriebe. Schneiden Sie das untere Ende des Steckholzes schräg und das obere Ende gerade ab.

Bereiten Sie den Boden am geplanten Endstandort vor, indem Sie ihn leicht umgraben und mit Sand durchlässiger machen. Pflanzen Sie die Steckhölzer so in die Erde, dass das oberste Auge knapp aus der Erde herausschaut. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, jedoch nicht düngen. Schützen Sie die Steckhölzer im Winter mit einem Vliestunnel vor Frost.

Im Frühjahr, sobald die Rosen austreiben, können Sie starten mit dem Düngen, um das Wachstum zu unterstützen.

Rosen vermehren durch Aussaat

Die Aussaat von Rosen eignet sich insbesondere für Wildrosen und einige Ramblerrosen. Ernten Sie im Herbst die reifen Hagebutten und lösen Sie die Samen heraus. Lagern Sie die keimfähigen Samen etwa einen Monat im Kühlschrank, um die Keimung zu fördern.

Füllen Sie eine flache Anzuchtschale mit magerer Anzuchterde und setzten Sie die Samen etwa einen Zentimeter tief in die Erde. Halten Sie die Erde feucht und stellen Sie die Schale an einen kühlen Ort. Die Keimung kann mehrere Monate dauern. Sobald die Samen zu keimen beginnen, platzieren Sie die Schale an einen hellen, aber nicht zu warmen Ort.

Pikieren Sie die Jungpflanzen mit vier bis sechs Blättern in kleine Töpfe mit nährstoffreicher Gartenerde. Pflanzen Sie die jungen Rosen nach dem letzten Frost ins Freiland an eine sonnige, windgeschützte Stelle. Beachten Sie, dass durch die generative Vermehrung neue Sorten entstehen können. Möchten Sie exakt die gleiche Sorte, sollten Sie auf vegetative Methoden zurückgreifen.

Rosen vermehren durch Absenken

Das Absenken ist ideal für die Vermehrung verschiedener Rosensorten.

Rosen vermehren durch Absenken

Das Absenken ist besonders geeignet für Kletterrosen, Strauchrosen und Ramblerrosen. Wählen Sie nach der Blüte im Spätsommer einen langen und biegsamen Trieb. Biegen Sie den Trieb vorsichtig auf den Boden und schneiden Sie die Unterseite des Triebes leicht an, um die Wurzelbildung zu fördern.

Graben Sie eine etwa 20 Zentimeter tiefe Mulde im Boden. Legen Sie den eingeschnittenen Teil des Triebes in die Mulde und bedecken Sie ihn mit Erde und Kompost. Fixieren Sie den Trieb mit einer Astgabel und halten Sie den Bereich gut feucht.

Im Herbst sollten sich an der abgesenkten Stelle Wurzeln gebildet haben. Im folgenden Frühjahr kann die neue Rosenpflanze von der Mutterpflanze getrennt und an ihren endgültigen Standort gepflanzt werden. Achten Sie darauf, gut zu wässern und die junge Pflanze vor starkem Wind und direkter Sonne zu schützen.

Rosen vermehren durch Veredelung (Okulation)

Die Okulation stärkt Edelrosen durch ein kräftiges Wurzelwerk der Wildrosenunterlage

Rosen vermehren durch Veredelung (Okulation)

Die Veredelung oder Okulation eignet sich besonders für Edelrosen, die durch andere Methoden oft kein starkes Wurzelwerk entwickeln. Dabei wird eine Triebknospe einer Edelsorte in eine Wildrosenunterlage eingesetzt.

Vorbereitung

Vorbereitung

Die Auswahl der richtigen Wildrose ist entscheidend für die erfolgreiche Veredelung

  • Unterlage auswählen: Verwenden Sie eine kräftige Wildrose wie Rosa canina oder Rosa laxa.
  • Veredelungsmaterial: Wählen Sie eine gesunde Edelrose. Die Veredelung erfolgt idealerweise zwischen Mitte Juli und Mitte August.

Durchführung

  • Schnitt vorbereiten: Schneiden Sie das Triebholz der Unterlage T-förmig ein und heben Sie die Rinde leicht an. Entnehmen Sie eine Triebknospe der Edelrose mit einem Okuliermesser.
  • Okulation durchführen: Schieben Sie die Knospe unter die angehobene Rinde der Unterlage und fixieren Sie sie mit Okulierband oder Bast.

Nachsorge

Nachsorge

Der Bilduntertitel könnte wie folgt lauten:Die Veredelung sichert die gewünschten Eigenschaften der Pflanze und fördert das Wachstum

Pflege: Entfernen Sie Wildtriebe aus der Unterlage und schützen Sie die Edelsorte. Achten Sie darauf, dass die Knospe binnen weniger Wochen zu wachsen beginnt und im nächsten Frühling einen Haupttrieb ausbildet.

Die Veredelung ermöglicht es Ihnen, viele Pflanzen aus einer Mutterpflanze zu erzeugen und die gewünschten Pflanzeneigenschaften zu erhalten.

Bilder: TARIK KIZILKAYA / iStockphoto