Edelrosen: Blüte, Pflege und Tipps zur Sortenwahl
Edelrosen gelten als Königinnen der Blumen. Der Artikel beleuchtet Herkunft, Wuchs und Pflege dieser beliebten Schnittblumen und gibt Tipps zur Sortenwahl.
Steckbrief
Herkunft
Die Edelrose, auch Teehybride genannt, entstand Ende des 19. Jahrhunderts durch die Kreuzung chinesischer Teerosen mit europäischen Remontantrosen. Diese neuen Rosen leiteten das Zeitalter der „Modernen Rosen“ ein und revolutionierten die Rosenzucht. An den frühen Edelrosen lassen sich Einflüsse von Noisette- und China-Rosen erkennen, etwa in Form einer verlängerten Blühdauer und einer erweiterten Farbpalette.
Ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Edelrosen war die Einführung der Sorte ‚La France‘ im Jahr 1867. Diese silbrig-rosa Rose vereinte die Robustheit der Remontantrose mit der eleganten Blütenform und langen Blühdauer der Teerose. Diese Klasse der Rosen erhielt durch diese Züchtung einen großen Aufschwung und wurde schnell beliebt, besonders als Schnittblume im Blumengeschäft.
Zu den bekanntesten Edelrosen zählt ‚Gloria Dei‘, die seit ihrer Einführung 1945 als die meistgepflanzte Edelrose der Welt gilt. Auch neuere Sorten wie ‚Orient Express‘ setzen diese Tradition fort und bieten ähnliche Qualitäten.
Edelrosen sind bekannt für:
- Große, elegant geformte Blüten
- Einzelblüten auf kräftigen Stielen
- Vielfältige Farbpaletten, oft erweitert durch Gelbtöne
- Häufige und langandauernde Blütezeiten
Der oft feine Duft und die majestätische Erscheinung machen Edelrosen zu den „Königinnen unter den Blumen“. Sie sind sowohl im Garten als auch in der Vase ein Hingucker.
Wuchs
Edelrosen wachsen straff aufrecht und entwickeln im Alter oft leicht überhängende Zweige. Die Höhe variiert je nach Sorte und Standortbedingungen zwischen 60 und 150 Zentimetern, während die Breite meist zwischen 40 und 100 Zentimetern liegt. Sie wachsen normalerweise 10 bis 30 Zentimeter pro Jahr.
Dank ihrer Größe und Form eignen sich Edelrosen gut für:
- Einzelstellung oder gemischte Pflanzungen mit anderen Stauden wie Gräsern, Rittersporn und Salbei
- Beete und Rabatten, die durch ihre kompakte Wuchsform eine elegante Struktur erhalten
- Kübelpflanzung, die eine einfache Pflege und Präsentation ermöglicht
In Beeten empfiehlt sich ein Abstand von etwa 40 Zentimetern zwischen den Pflanzen, was etwa vier bis sechs Pflanzen pro Quadratmeter entspricht. Diese Pflanzdichte ermöglicht eine optimale Entwicklung und ein harmonisches Gesamtbild.
Blüte
Die Blüten sind das markanteste Merkmal der Edelrosen. Sie sind groß, gut gefüllt und elegant geformt, oft einzeln oder in kleinen Büscheln an langen, kräftigen Stielen. Die Farbpalette reicht von klassischem Weiß, Rosa und Rot über Gelb, Orange und Apricot bis hin zu ausgefallenen Farbkombinationen. Viele Sorten verströmen intensive Duftnoten, die von klassischen Rosennoten bis hin zu fruchtigen und würzigen Aromen reichen.
Edelrosen blühen kontinuierlich von Juni bis zum Frost. Diese erneute Blüte bereichert den Garten während der gesamten Gartensaison. Dank ihrer Höhe von 60 bis 120 Zentimetern sind sie ideal für den Vasenschnitt geeignet. Neuere Sorten blühen buschiger und in Dolden, was sie vielseitig in den Garten integrierbar macht.
Welcher Standort ist geeignet?
Für ein optimales Wachstum bevorzugen Edelrosen einen sonnigen, luftigen und offenen Standort. Sie sollten täglich mindestens sechs Stunden Sonnenlicht erhalten. Ein gut belüfteter Platz hilft, Pilzkrankheiten vorzubeugen.
Der Boden sollte tiefgründig, humos und nährstoffreich sein. Sandig-lehmige Böden mit hohem Humusanteil sind ideal. Bei zu leichtem Boden kann das Einarbeiten von gut verrottetem Gartenkompost Verbesserung bringen.
Wesentliche Kriterien für den Standort umfassen:
- Sonnenlicht: Mindestens sechs Stunden direkte Sonneneinstrahlung pro Tag
- Belüftung: Ein luftiger Standort zur Vorbeugung von Pilzkrankheiten
- Bodenbeschaffenheit: Tiefgründig, humos und nährstoffreich
- Bodenarten: Sandig-lehmige Böden mit hohem Humusanteil
Diese Anforderungen fördern üppige Blütenpracht und Pflanzengesundheit.
Edelrosen pflegen
Die Pflege von Edelrosen erfordert regelmäßiges Gießen, Düngen und Schneiden.
Gießen
Edelrosen haben einen hohen Wasserbedarf, besonders während der Blütezeit. Gießen Sie am besten morgens oder abends direkt auf die Erde, ohne die Blätter zu benetzen. Staunässe sollte vermieden werden. Junge und frisch eingesetzte Rosenpflanzen benötigen häufiger Wasser, während etablierte Pflanzen eher tiefere Bodenschichten erreichen und seltener gegossen werden müssen. Eine Fingerprobe hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu überprüfen.
Düngen
Edelrosen brauchen ausreichend Nährstoffe, um üppig zu blühen. Düngen Sie im Frühjahr mit Kompost oder speziellem Rosendünger (12,00€ bei Amazon*) und wiederholen Sie die Düngung im Frühsommer. Später im Jahr sollte nicht mehr gedüngt werden, damit die neuen Triebe bis zum Winter ausreifen. Eine zusätzliche Kaliumgabe im Spätsommer fördert das Ausreifen der Triebe und erhöht die Frostresistenz. Einarbeiten Sie den Dünger in die oberste Bodenschicht rund um die Rosenpflanze, ohne die Wurzeln zu beschädigen.
Edelrosen richtig pflanzen
Die beste Pflanzzeit für Edelrosen ist im Herbst oder Frühjahr. Containerrosen können das ganze Jahr über gepflanzt werden, sollten aber möglichst schnell nach dem Kauf in den Garten gesetzt werden. Wässern Sie den Wurzelballen vor der Pflanzung gründlich.
Das Pflanzloch sollte etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen und mindestens 50 Zentimeter tief sein. Dabei sollte die verdickte Veredelungsstelle etwa fünf Zentimeter unter der Erdoberfläche liegen, um Frostschäden zu vermeiden. Drücken Sie die Erde nach dem Einpflanzen gut an und gießen Sie großzügig, um Hohlräume zu vermeiden.
Edelrosen sollten in einem Abstand von etwa 40 Zentimetern gepflanzt werden, was etwa vier bis sechs Pflanzen pro Quadratmeter ermöglicht. Diese Vorgehensweise stellt sicher, dass sich Edelrosen optimal entwickeln und prächtig blühen.
Edelrosen richtig schneiden
Ein korrekter Schnitt ist entscheidend für die Gesundheit und Blühfreudigkeit von Edelrosen.
Frühjahrsschnitt
Im Frühjahr, nach den letzten Frösten, schneiden Sie Edelrosen stark zurück. Der ideale Zeitpunkt ist gekommen, wenn die Forsythien blühen. Entfernen Sie zunächst alle abgestorbenen, kranken und beschädigten Triebe. Schwachwüchsige Sorten und schwache Triebe kürzt man auf zwei bis drei Augen, starkwüchsige Edelrosen auf etwa fünf Augen ein. Ein offener, lichtdurchlässiger Kronenaufbau wird so sichergestellt. Ältere Triebe schneiden Sie bodennah ab, um Platz für neue zu schaffen.
Sommerschnitt
Verblühte Blüten sollten Sie im Sommer regelmäßig entfernen. Schneiden Sie verblühte Blüten oberhalb des ersten oder zweiten voll entwickelten Laubblatts unterhalb der Blüte ab. Dies fördert die Bildung neuer Blüten und verhindert, dass die Pflanze unnötige Energie in die Samenbildung investiert. Auch beschädigte oder kranke Pflanzenteile sollten immer wieder entfernt werden. Für den Vasenschnitt empfiehlt sich, Edelrosen in den frühen Morgenstunden zu schneiden, um eine längere Haltbarkeit der Blüten zu gewährleisten.
Sorten & Arten
Edelrosen bestechen durch ihre Eleganz und Vielfalt. Hier eine Auswahl beliebter Sorten:
‚Chippendale‘: Intensiv farbige Blüten von orangerosa bis apricot, aufrechter Wuchs.
‚Gloria Dei‘: Gelb blühende Rose mit rosa Rand, robust und lang blühend.
‚Ingrid Bergman‘: Tiefrote Blüten mit klassischem Duft, starkes Wachstum.
‚Double Delight‘: Cremeweiße Blüten mit rotem Rand und intensiver Duft.
‚Mr. Lincoln‘: Dunkelrote Blüten mit intensivem Duft, geeignet für den Schnitt.
‚Peace‘: Zarte gelb-rosa Blüten mit langer Blühdauer und guter Blattgesundheit.
‚Garnette‘: Strahlend rote Blüten, robust und mehrfach blühend.
‚Goldilocks‘: Leuchtend gelbe Blüten, kräftiger Wuchs.
Diese Sorten bieten eine breite Palette an Farben und Düften, die jeden Garten bereichern können.
Verwendung
Edelrosen sind vielseitig einsetzbar und bereichern jede Gartenlandschaft. Sie eignen sich gut für formelle Beete, Rabatten und als Solitärpflanzen. Auch als dekorative Rosenbögen oder Pergolen sind Edelrosen ideal.
Ihre kräftigen Stiele und elegant geformten Blüten machen sie perfekt für den Vasenschnitt. Für eine optimale Inszenierung im Garten pflanzen Sie Edelrosen am besten in Gruppen von drei bis zehn Pflanzen und kombinieren Sie mit passenden Begleitpflanzen wie Stauden und Sommerblumen.
Zum Vasenschnitt beachten Sie:
- Stärkerer Winterschnitt fördert eine stärkere Reaktion der Pflanze.
- Etwas höheres Düngungsniveau, insbesondere im frühen Frühjahr.
- Ausbrechen der Seitenknospen zur Stärkung der Hauptknospe.
Auch kulinarisch sind Edelrosen nutzbar. Blütenblätter oder ganze Blüten eignen sich als dekorative Garnitur für Salate und Desserts. Sie können auch für Rezepte wie kandierte Rosenblüten, Panna Cotta mit Rosenblüten, Rosenlikör oder Rosengelee verwendet werden.
Krankheiten & Schädlinge
Edelrosen sind anfällig für eine Vielzahl von Krankheiten und Schädlingen. Regelmäßige Kontrollen und rechtzeitige Maßnahmen sind entscheidend. Häufige Pilzkrankheiten sind Sternrußtau, Mehltau und Rosenrost. Schädlinge wie Blattläuse, Spinnmilben und Rosenblattwespen sind ebenfalls häufige Besucher.
Vorbeugung und Bekämpfung
Vorbeugende Maßnahmen und eine frühzeitige Bekämpfung helfen, die Gesundheit der Edelrosen zu erhalten:
- Standortwahl: Ein sonniger, gut belüfteter Platz mindert das Risiko von Pilzbefall.
- Robuste Sorten: Auswahl widerstandsfähiger Sorten verringert die Anfälligkeit.
- Regelmäßige Kontrollen: Frühes Erkennen ermöglicht schnelle Reaktionen.
- Physikalische Maßnahmen: Befallene Pflanzenteile sofort entfernen und entsorgen.
- Natürliche Feinde fördern: Nützlinge wie Marienkäfer und Schlupfwespen helfen, Schädlinge zu kontrollieren.
- Chemische Mittel: Bei starkem Befall gezielt und sparsam Pflanzenschutzmittel einsetzen.
Mit diesen Maßnahmen können Sie die Gesundheit Ihrer Edelrosen fördern und ihre prachtvolle Blütenpracht genießen.
So kommt die Pflanze über den Winter
Edelrosen sind meist winterhart, benötigen jedoch in kalten Regionen zusätzlichen Schutz vor Frost. Vor dem ersten Frost sollten Sie die Veredelungsstelle großzügig mit Erde anhäufeln und die Triebe mit Tannenzweigen oder Reisig abdecken.
Für Topfrosen ist ein geschützter Standort wichtig:
- Stellen Sie die Töpfe an einen geschützten Ort, etwa in die Nähe von Hauswänden.
- Die Temperatur für Topfrosen sollte idealerweise zwischen 2 und 5 °C liegen.
- Wickeln Sie die Töpfe mit isolierendem Material oder stellen Sie sie auf Styroporplatten.
Während des Winters sollten Sie Rosen an frostfreien Tagen gelegentlich gießen, um die Wurzeln vor dem Austrocknen zu bewahren. Abgehäufelt wird die Erde im Frühjahr, sobald keine starken Fröste mehr zu erwarten sind. So kommen Ihre Edelrosen gut durch den Winter und blühen im nächsten Frühling wieder prächtig.
Häufig gestellte Fragen
Warum sind Edelrosen besonders anfällig für Frost?
Edelrosen, insbesondere in ihren ersten Standjahren, benötigen besondere Aufmerksamkeit bei der Überwinterung. Ihre Veredelungsstelle, an der die Triebe der Edelrose aus dem Wurzelstock wachsen, ist besonders frostempfindlich. Daher ist es wichtig, die Veredelungsstelle im Spätherbst mit Erde oder Kompost zu bedecken und bei hartem Frost zusätzlich mit Tannenzweigen oder Vlies zu schützen. Dies verhindert Frostschäden und sorgt dafür, dass die Pflanzen gesund ins nächste Frühjahr starten.
Was ist das Besondere an der Sorte ‚La France‘?
Die Sorte ‚La France‘, eingeführt im Jahr 1867, markiert einen Meilenstein in der Geschichte der Edelrosen. Sie gilt als die erste Teehybride und vereinte die Robustheit der Remontantrosen mit der eleganten Blütenform und langen Blühdauer der Teerosen. Ihre silbrig-rosa Blüten machten sie schnell zu einem Bestseller und sie spielte eine wegweisende Rolle bei der Popularisierung der modernen Edelrosen.
Wie integriere ich Edelrosen am besten in meinen Garten?
Edelrosen eignen sich hervorragend sowohl für formelle Beete und Rabatten als auch für die Einzelstellung. Um ein optisch ansprechendes Bild zu erzeugen, empfiehlt sich eine Pflanzdichte von etwa vier bis sechs Pflanzen pro Quadratmeter. Für eine besonders harmonische Gruppenpflanzung setzen Sie drei bis fünf Pflanzen derselben Sorte im Dreiecksverband. Dies betont die majestätische Erscheinung der Rosen und ermöglicht eine üppige Blütenpracht.
Können Edelrosen auch kulinarisch genutzt werden?
Ja, Edelrosen können auch in der Küche verwendet werden. Ihre Blütenblätter eignen sich hervorragend als dekorative Garnitur für Salate und Desserts. Zudem lassen sich aus den Blüten kandierte Rosenblätter, Rosenlikör oder Rosengelee herstellen. Diese kulinarische Verwendung der Edelrosenblüten fügt eine überraschende und elegante Note zu verschiedenen Gerichten hinzu und macht sie zu einem echten Highlight in der Gourmetküche.