Rose

Rosen züchten: So kreieren Sie Ihre eigene Rosensorte

Artikel zitieren

Bereits bekannte Rosensorten nachzüchten und vermehren macht bereits sehr viel Freude – wie viel mehr Spaß macht es wohl, eigene Rosen zu züchten? Die Rosenzucht ist ein schönes Hobby, das jedoch sehr viel Geduld erfordert. Immerhin dauert es mehrere Jahre bis Sie Erfolg haben werden. Wie Sie eine solche Rosenzucht starten, erklären wir Ihnen in diesem Artikel. Probieren Sie sich ruhig einmal aus!

Rosen selber ziehen
Rosen selber züchten ist eine Herausforderung
AUF EINEN BLICK
Wie kann ich selbst Rosen züchten und vermehren?
Um eigene Rosen zu züchten, wählen Sie verschiedene Rosensorten mit Hagebuttenbildung, pflanzen diese in ein Beet und kreuzen sie gezielt oder durch natürliche Bestäubung. Sammeln Sie reife Hagebutten, entnehmen Sie die Samenkerne und säen Sie nach Kältebehandlung diese aus. Ziehen Sie Sämlinge, selektieren Sie vielversprechende Sorten und vermehren Sie sie vegetativ.

Rosenzucht bedeutet mehr als nur bloße Vermehrung

Rosen zu züchten ist wesentlich mehr als bloß bereits bekannte Sorten nachzuzüchten bzw. diese zu vermehren. Bei der Vermehrung ist schon im Vorfeld bekannt, was am Ende herauskommt – bei der Zucht bleibt es bis zur erste Blüte (und oft auch bis zur zweiten) spannend, wie das Ergebnis wohl aussehen mag. Mit etwas Glück entstehen völlig neue Sorten, denen Sie schließlich selbst einen Namen geben können.

Lesen Sie auch

Erster Schritt: Gewinnung von neuen Sorten

Um mit der Rosenzucht beginnen zu können, benötigen Sie zunächst einmal Elternpflanzen. Hierfür wählen Sie möglichst viele verschiedene Rosensorten aus, die jedoch alle eine Eigenschaft haben müssen: Sie sollten Hagebutten ausbilden. Diese Rosen pflanzen Sie nun in ein Beet. Übrigens: Viele Wildrosen-Arten eignen sich nicht zur Rosenzucht, da sie sortenrein bleiben.

Verschiedene Rosensorten pflanzen und miteinander kreuzen

Rosenblüten sind zwittrig und immer auf eine Fremdbestäubung angewiesen. Die Bestäubung kann entweder gezielt per Hand erfolgen oder aber Sie lassen die Blüten von Bienen und Co. befruchten und warten ab, was passiert. Der Nachteil einer „wilden“ Bestäubung ist jedoch, dass Sie die Herkunft der eventuell daraus erwachsenen Rosensorte nicht nachvollziehen können – schließlich sind die Elternpflanzen nicht bekannt. Allerdings muss auch wenn die Vater- und Muttersorten bekannt sind, bei einem weiteren Versuch nicht zwangsläufig dasselbe Ergebnis herauskommen: Im Gegensatz zur vegetativen Vermehrung wissen Sie bei einer nicht sortenreinen Vermehrung nie, welche Erbanlagen sich selbst bei den gleichen Eltern durchsetzen.

Samen von Hybriden sammeln und aussäen

Nach der Befruchtung bilden sich Hagebutten, die Sie im reifen Zustand absammeln und die Samenkerne aus dem Fruchtfleisch befreien. Die gereinigten und über Nacht in warmem Wasser eingeweichten Samen können Sie nach einer mehrwöchigen Stratifikation im Gemüsefach des Kühlschranks schließlich aussäen. Die Kälteperiode ist wichtig, um die Keimhemmung der Samen zu durchbrechen. Die kleinen Sämlinge sollten sehr früh vereinzelt bzw. von Anfang an einzeln aufgezogen werden; außerdem ist es wichtig, sie zu pinzieren. Dafür knipsen Sie den obersten Neuaustrieb einfach mit den Fingernägeln ab, damit die Jungpflanze früh zu einem buschigen Wachstum angeregt wird.

Sämlinge selber ziehen

Wenn die Sämlinge etwa zwischen vier und sechs Blätter besitzen, können Sie sie einzeln in gute Rosenerde pflanzen. Bereits jetzt zeigt sich das Wachstumsverhalten der kleinen Rosen und Sie erkennen, ob Sie vielleicht sogar Kletterrosen oder Bodendecker dabei haben. Zögern Sie jedoch nicht, kränkelnde und mickrige Sämlinge frühzeitig auszusortieren: Aus diesen werden selten kräftige und gesunde Pflanzen.

Neue Rosensorten selektieren und vermehren

Viele der Sämlinge blühen schon im zweiten Standjahr, so dass Sie erkennen können, ob Sie Erfolg hatten oder nicht. Sollten Sie tatsächlich eine viel versprechende neue Rosensorte gezüchtet haben, so können Sie diese per vegetativer Vermehrung vervielfältigen. Das heißt, Sie vermehren die neue Rose über Stecklinge und gewinnen so Klone derselben.

Tipp

Verzweifeln Sie nicht, wenn die Rosen nicht keimen wollen: Die Blumen brauchen für eine Keimung mindestens vier bis sechs Wochen, außerdem wachsen sowieso nur aus etwa einem Drittel der Samenkörner neue Pflanzen.