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Rosen veredeln leicht gemacht: Anleitung für Hobbygärtner

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Die Veredelung gehört zu den typischen Formen der Rosenvermehrung. Dabei wird eine – häufig wenig wüchsige und krankheitsanfällige, dafür aber umso schöner blühende Edelrose – auf eine robustere und wüchsigere Unterlage okuliert. Das Ziel dieser Kunst ist dabei, die schönen Rosen nicht nur robuster und widerstandsfähiger zu machen, sondern außerdem auch schneller große Rosenbüsche zu erhalten.

Rosen Veredelung
Beim Veredeln werden meist schön blühende Edelrosen mit robusten, schnell wachsenden Wildrosen kombiniert
AUF EINEN BLICK
Wie veredelt man Rosen richtig?
Zum Veredeln von Rosen benötigt man ein Okuliermesser, eine geeignete Unterlage (Wildrosen) und eine Edelrose. Im August schneidet man einen Edelrosentrieb, bereitet das Auge vor und setzt es in die Unterlage ein. Die Veredelungsstelle wird mit einem Rosengummiband fixiert.

Was Sie zum Veredeln brauchen

Um eine Rose erfolgreich zu veredeln, benötigen Sie im Grunde nur drei Dinge:

  • ein gutes Okuliermesser
  • eine geeignete Unterlage
  • eine schöne Edelrose

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Das Okuliermesser gehört dabei zum Handwerkszeug eines Rosenzüchters ebenso wie das scharfe Küchenmesser für den Koch. Als Unterlage werden in erster Linie Wildrosen verwendet, da diese besonders kräftige Wurzeln haben, meist winterhart und außerdem recht unempfindlich gegenüber den typischen Rosenkrankheiten sind. Besonders häufig werden dabei Rosa canina (Hundsrose), Rosa multiflora (Vielblütige Rose) oder Rosa laxa verwendet. Diese Unterlage pflanzen Sie entweder im späten Herbst oder im zeitigen Frühjahr in den Garten. Im August schließlich können Sie die Okulation vornehmen.

Anleitung für das Veredeln Ihrer Rose

Der beste Zeitpunkt für die Veredelung ist schließlich der August. Zu diesem Zeitpunkt wird die Wildrosen-Unterlage bereits gut angewachsen sein, außerdem steht die gewählte Edelrose wahrscheinlich gerade in voller Blüte. Nun können Sie ganz nach Plan vorgehen.

Frischen Trieb schneiden und vorbereiten

Zunächst einmal schneiden Sie einen Edelrosentrieb mit einer gerade frisch verblühten Blüte und entfernen von diesem Blütenkopf sowie sämtliche Blätter und Stacheln. Doch Vorsicht: Belassen Sie dabei den Blattstiel noch am Trieb, denn direkt unter diesem befinden sich die benötigten Augen.

Entfernung des Auges

Nun desinfizieren Sie erst Ihr Okuliermesser, damit keine unerwünschten Keime in die Wunde eindringen und die Arbeit zunichte machen können. Brechen Sie den stehen gelassenen Blattstiel vorsichtig ab und schneiden Sie das darunter befindliche Auge heraus. Dazu setzen Sie das Okuliermesser knapp über dem Auge an und führen einen scharfen, senkrechten Schnitt nach unten durch. Klappen Sie dieses Stück vorsichtig um und entfernen Sie das an eine Gabel erinnernde Holzstück. Übrig bleibt das eigentliche, grüne Auge, welches Sie nun in die Unterlage einsetzen.

Säuberung der Unterlage und Einsetzen des Auges

Dazu legen Sie zunächst den Wurzelhals der Unterlage frei, säubern und desinfizieren diesen. Anschließend schneiden Sie ein „T“ hinein und klappen dessen Enden vorsichtig um – in die so entstandene Tasche schieben Sie nun vorsichtig das Auge hinein. Achten Sie darauf, das Auge auch richtig herum einzusetzen! Sonst wachsen die Triebe später in die falsche Richtung anstatt, wie gewünscht, nach oben. Klappen Sie die Enden wieder zu und verbinden Sie die Veredelungsstelle mit einem speziellen Rosengummiband.

Was Sie nach der Veredelung noch tun müssen

Nun heißt es aufpassen, denn im folgenden Frühjahr sollen die Triebe lediglich aus der Veredelungsstelle, nicht aber aus der Unterlage hervorkommen. Wildrosentriebe sollten dabei nicht abgeschnitten werden (das fördert ihr Wachstum nämlich erst recht), sondern direkt an der Basis abgebrochen.

Tipp

Wenn Sie diese Mühe scheuen, können Sie die gewünschte Edelrose häufig auch durch Stecklinge oder Steckhölzer vermehren.