Pampasgras

Pampasgras: Flechttechniken für Ästhetik und Winterschutz

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Der sich ergebende Winterschutz – um das Pflanzenherz im vor Kälte und Nässe zu schützen – und die damit einhergehende Ästhetik machen das Pampasgras flechten zum neuen Gartentrend. Dabei ist das Zusammenbinden von Süßgras keine Neuheit, denn das Flechten mit natürlichen Materialien gehört zu den ältesten Handwerkstechniken der Menschheit.

Zu einem Zopf geflochtenes Pampasgras
Pampasgras kann zur Überwinterung geflochten werden.
AUF EINEN BLICK
Wie flechtet man Pampasgras für den Winterschutz?
Um Pampasgras zu flechten, teilen Sie eine Handvoll Halme in drei Stränge und flechten sie wie einen französischen Zopf zusammen, wobei stets neue Halme hinzugefügt werden. Das Ende des Zopfes wird mit einem Faden gesichert und in der Staude versteckt.

Wie flechtet man Pampasgras?

Am besten funktioniert das Binden zu zweit. Eine Person hält das Pampasgras zusammen, die andere flechtet. Ziehen Sie sich dicke Handschuhe (7,00€ bei Amazon*) an, da die Gräser scharfkantig sind. Beginnend von unten werden drei Hand voll Halme genommen und schräg nach oben geflochten. Wie beim französischen Zopf wird immer ein neuer Teil Gräser hinzugenommen. Das Ende kann mit einem Sicherheitsfaden zusammengezogen und im oberen Teil eingefädelt werden.

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Pampasgras flechten: So geht’s

Um Ihnen den Einstieg in ihr erstes selbstgeflochtenes Pampasgras zu erleichtern, sind alle Schritte einzeln und ausführlich erläutert. Vor Beginn der Arbeiten empfiehlt es sich lange Kleidung und Handschuhe anzuziehen, da die Blätter sehr scharfkantig sind.

Anleitung, wie Pampasgras geflochten wird als Illustration

So geht’s:

  1. Schritt 1: Greifen Sie sich zuerst eine große Hand voll Halme und teilen diese in drei gleichgroße Bereiche (dargestellt mit a, b und c).
  2. Schritt 2: Der mittlere Strang wird nun nach links gelegt, während die vormals linken Halme in die Mitte wandern.
  3. Schritt 3: Nun folgen die rechten Stiele, die wiederum mit dem mittleren Zopf gekreuzt werden. Bereits jetzt hat jeder einzelne Strang seine ursprüngliche Position einmal verändert.
  4. Schritt 4: Die Schritte 1 bis 3 werden nunmehr stetig wiederholt, wobei fortlaufend neue Halme in das Geflecht miteingearbeitet werden.
  5. Schritt 5: Abschließend wird das Ende des Zopfes mit einem Faden zusammengebunden, um den geflochtenen Strang vor dem Öffnen zu bewahren. Das Ende kann dann in der Staude, am besten an der Hinterseite, versteckt werden.

Zusätzlich finden Sie hier ein Erklärungsvideo, dass die einzelnen Schritte nochmal verdeutlicht.

Die angeführte Anleitung lässt sich mit nahezu jeder Art von Cortaderia selloana durchführen. Bei besonders kleinwüchsigen Arten verfehlt das Flechten jedoch seinen Zweck, da nicht genügend Halme vorhanden sind. Besonders hochwachsende Sorten sind in der verlinkten Tabelle zusammengestellt.

Der optimale Zeitpunkt für den Beginn der Flechtarbeiten ist der späte Herbst. In jedem Fall sollten die Blütenwedel bereits vollständig ausgebildet sein. Von Sorte zu Sorte kann der Zeitpunkt daher minimal variieren, wobei Sie die Arbeiten in jedem Fall vor dem ersten Frost abgeschlossen haben sollten.

Inspiration

Das Flechten von Materialien wurde bereits in den frühen Menschheitsjahren zur Herstellung von Körben genutzt. Auch heutzutage werden die verschiedenen Methoden noch eingesetzt, jedoch bei Weitem nicht mehr ausschließlich für Gefäße. Vielerorts wird das Flechten zur optischen Aufwertung von Pflanzen verwendet.

Illustration die verschiedene Beispiele geflochtener Pampasgräser zeigt

  1. Bei dem dargestellten Beispiel werden ausschließlich die äußeren Halme kreisrund um die Staude geflochten. In der Mitte verbleiben die besonders hohen Halme mit den imposanten Blütenwedeln. Gegebenenfalls müssen einige außenstehende Stiele von ihren Wedeln befreit oder eingekürzt werden. Einige essenzielle Tipps zum Rückschnitt von Cortaderia selloana finden Sie hier .
  2. Dies ist die bekannteste und einfachste Flechtvariante. Der Zopf wird wie oben beschrieben geflochten. Wenn Sie einen Sichtschutz aus Pampasgras haben, ist diese Variante zu empfehlen. Die Wedel bleiben offen, das Zopfende wird zusammengebunden und oben zwischen die Gräser gesteckt.
  3. Der Zopf unterscheidet sich dadurch, dass die Blütenstände oben mit einem Band zusammengebunden werden. Diese Variante weicht durch das Einbinden des Bandes vom natürlichen Charakter ab und wirkt je nach Bandfarbe dekorativer. Nutzen Sie Juteband können Sie den natürlichen Charakter der zweiten Variante erhalten.
  4. Diese Form der Flechtkunst erinnert stark an die erste, zeichnet sich aber durch weitaus größere Maschen aus. Diese Variante eignet sich daher insbesondere für großvolumige und pompöse Arten. Die Halme werden grundsätzlich aber auf die gleiche Weise kreisrund um die Pflanze geflochten. In der Mitte verbleiben die längsten Stiele, die durch den zusammengebundenen unteren Bereich noch voluminöser wirken. Um das Erscheinungsbild noch weiter zu unterstützen, empfiehlt sich der Anbau passender Pflanzpartner, die niedrig bis mittelhoch wachsen. In diesem Artikel sind Kombinationsmöglichkeiten genauer erläutert.

Pampasgras flechten als Winterschutz

Um den Winter und die frostigen Temperaturen gefahrlos zu überstehen, sind vor dem Eintreten des ersten Frostes einige Maßnahmen zu unternehmen. Ob Sie das Pampasgras nur zusammenbinden oder flechten – die Pflanze ist für jede Art von Winterschutz dankbar.

Pampasgras im Beet

Auch wenn Cortaderia selloana grundsätzlich zu den winterharten Gewächsen gehört, sollten einige wichtige Hinweis zum Erhalt des Ziergrases und zum Überwintern beachtet werden. Eine Übersicht aller wichtigen Fakten haben wir Ihnen in diesem Artikel zusammengestellt.

Wie rosanes Pampasgras im Beet gepflanzt und überwintert wird

Die über den Herbst imposant herangewachsenen Blütenwedel sollten nur in Ausnahmefällen zurückgeschnitten werden, denn die schützen das empfindliche Pflanzenherz vor dem Eindringen von Kälte und Feuchtigkeit. Hierzu empfiehlt es sich, die Wedel entweder wie zuvor beschrieben zu flechten oder aber mit einem Band zusammenzubinden. Dazu sollten im unteren Bereich Reisig und Laub ausgebracht werden, die ebenfalls eine schützende Wirkung besitzen.

Sollten Sie planen, aus ihren frischen Blütenrispen Trockenblumen herzustellen, ist ein Rückschnitt der Halme im Herbst erlaubt. Um dem Pampasgras nicht nachhaltig zu schaden sollten Sie die Auswahl jedoch möglichst klein halten und die Stiele bis auf eine Höhe von maximal 20 Zentimetern zurückschneiden. Weitere Tipps und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung finden Sie in diesem Artikel .

Pampasgras im Kübel

In Kübeln verpflanzte Exemplare brauchen im Vergleich zu Freilandgewächsen einen deutlich intensiveren Schutz. Durch das begrenzte Volumen des Topfes gefriert die enthaltene Feuchtigkeit merklich schneller, was zu irreparablen Schäden an den Wurzeln führen kann. Neben der Pflanze selbst braucht deshalb auch das Pflanzgefäß einen passenden Frostschutz. Für die Ummantelung des Kübels eignen sich Jute und Bambusmatten. Als Unterlage empfehlen wir Holz und Styroporplatten, denn der Kübel sollte nie auf kaltem Stein stehen.

Der oberirdische Pflanzenteil ist wie bereits zuvor beschrieben zu binden bzw. zu flechten und mit einer Schicht aus Laub zu bedecken. In der Regel werden für die Kübelpflanzung bevorzugt kleine Sorten wie Tiny Pampa oder Evita verwendet. Die Besonderheiten dieser Gattungen und einen Kaufratgeber in an dieser Stelle verlinkt. Zudem empfiehlt es sich, den Topf an einen geschützten Standort zu verlagern, der vor Witterungseinflüssen bewahrt ist. Worauf Sie darüber hinaus bei der Pflege des Pampasgrases in einem Kübel achten sollten, finden Sie hier .

Pampasgras im Kübel pflanzen und überwintern als Illustration

FAQ

Warum wird Pampasgras geflochten?

Das Flechten der Halme ist in allererster Linie eine optische Verschönerung der trockenen Halme. Darüber hinaus dient es aber auch dem Schutz des empfindlichen Pflanzenherzes im Inneren, das sowohl vor Kälte als auch Feuchtigkeit geschützt werden sollte.

Wie wird Pampasgras überwintert?

Trotz seiner Winterhärte benötigt das Pampasgras einen zusätzlichen Winterschutz. Exemplare, die in einem Beet verpflanzt sind, sollten ergänzend mit einer Schicht aus Laub und Reisig umgeben werden. In Kübeln verpflanzte Gewächse benötigen einen weitaus intensiveren Schutz, der auch das Pflanzgefäß miteinbezieht. Dieses sollte mit Jute, Styropor, Holz oder Bambus gesichert werden.

Welche Pflanzen kann man im Winter flechten?

Grundsätzlich lassen sich die Stiele aller Pflanzen flechten, die über den Winter nicht vollständig eintrocknen und verkümmern. Hierzu eignen sich nahezu alle Ziergräser wie Schilfe, Gräser und Bambus.

Wie wird Pampasgras geflochten?

Für das Flechten von Pampasgras sind mehrere Methoden bekannt. Diese orientieren sich in der Regel an den regulären Flechtvarianten für Frisuren. Die bekannteste ist jedoch die nachfolgende, bei der drei Stränge miteinander abwechselnd verwoben werden. Dies sorgt für eine hohe Stabilität des Zopfes und gleichzeitig den gewünschten Schutz.

Wann wird Pampasgras zusammengebunden?

Ihr Pampasgras sollten Sie im Herbst vor dem ersten Frost zusammenbinden. Die Halme büßen durch die Kälte ihre Standfestigkeit ein, was zu einem leichteren Eindringen zum Pflanzeninneren führt.

Bilder: Madison Berry / Shutterstock