Diese 3 Voraussetzungen sind obligat
Damit der Aufwand einer manuellen Bestäubung tatsächlich in reichhaltigen Samenständen resultiert, sollten die folgenden Voraussetzungen erfüllt sein:
- Die Orchideen sind kräftig und gesund, um den Kraftakt zu bewältigen
- Eine einzelne Pflanze verfügt über mindestens 2 geöffnete Blüten
- Die zu bestäubenden Blüten sind vollständig geöffnet
Sie dürfen auf besonders stabile Hybriden hoffen, wenn Sie den Pollen von 2 Orchideen der gleichen Art verwenden. Übertragen Sie den Pollen verschiedener Arten, züchten Sie neue Gattungshybriden mit einem nicht vorhersagbaren Resultat.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für die manuelle Bestäubung
An Orchideen verbirgt sich der Pollen hinter einer Klappe, die den Staubbeutel schützt. Diese Antherenklappe (6,00€ bei Amazon*) wird mit einem Zahnstocher entfernt. Jetzt liegen die Pollenpakete frei und können mit dem Zahnstocher aufgenommen werden. Wichtig zu beachten ist, dass die Pollinien goldgelb sind. Dunkelfarbige Pollen sind nicht mehr frisch genug, um damit eine Blüte zu befruchten. In diesen Schritten gehen Sie weiter vor:
- Den Pollen mit der Spitze des Zahnstochers aufnehmen
- Vorsichtig übertragen auf die klebrige Narbe der Mutterpflanze
- An Mutterpflanzen mit einem Blütenschuh zuvor die verdeckt liegende Narbe freilegen
Sie haben Ihren Beitrag zur Bestäubung damit geleistet. Indem sich die Narbe verschließt und anschwillt, signalisiert die Pflanze einen erfolgreichen Verlauf der Prozedur. Jetzt verwelkt die Blüte rasch. Indem der Pollen in den nachfolgenden Wochen in den Fruchtknoten wandert, findet die eigentliche Befruchtung statt. In der Regel ziehen bis zu 9 Monate ins Land, bis die Samen in den Früchten ausgereift sind.
Tipp
Die Bestäubung einer Orchideenblüte mit sich selbst hat keine Aussicht auf Erfolg. Bis auf einige wenige Ausnahmen, haben die Pflanzen gegen diese Form der floralen Inzucht einen Schutzmechanismus entwickelt. Befruchten Sie eine Orchidee auf diese Weise, gedeihen leere Früchte ohne Samen.