Rasenpflege

Löcher im Rasen: Ursachen & Lösungen

Löcher und kahle Stellen im Rasen können verschiedene Ursachen haben, von tierischen Besuchern bis hin zu Pflegefehlern. Dieser Artikel hilft Ihnen, die Verursacher zu identifizieren und gibt Ihnen Tipps, wie Sie die Schäden beheben und Ihren Rasen regenerieren.

Gartenbewohner als mögliche Ursache

Tierspuren im Garten können auf verschiedene Verursacher von Rasenschäden hinweisen

Gartenbewohner als mögliche Ursache

Verschiedene Tiere tummeln sich in unseren Gärten und hinterlassen dabei ihre ganz eigenen Spuren. Anhand dieser Hinweise können Sie die Verursacher von Löchern oder Schäden im Rasen leichter identifizieren.

  • Maulwürfe: Sie legen ein weit verzweigtes Tunnelsystem unter der Erde an, das durch charakteristische, bis zu 15 cm hohe Maulwurfshügel sichtbar wird. Bitte beachten Sie: Maulwürfe stehen unter Naturschutz!
  • Wühlmäuse: Diese Nager bevorzugen flachere Gänge, die meist offen bleiben und oft feine Pflanzenwurzeln enthalten. Ihre Erdhaufen sind flach und können erhebliche Wurzelschäden anrichten.
  • Ratten: Ihre Gänge führen senkrecht in den Boden und enden in runden Öffnungen von bis zu 15 cm Durchmesser, ohne dass Erdauswurf zu sehen ist. Ein Rattenbefall muss dem zuständigen Gesundheitsamt gemeldet werden.
  • Vögel: Auf der Suche nach Insekten oder Würmern picken Vögel den Rasen auf und hinterlassen dabei flache, manchmal großflächige Löcher. Ihre Leibspeise sind Würmer, Engerlinge und Ameisen.
  • Ameisen: Sie bauen ihre Nester unterirdisch und schaffen kleine, kreisrunde Löcher mit feinem Sandauswurf, der sich um den Eingang herum ansammelt.
  • Erdwespen: Oft nutzen Erdwespen verlassene Gänge anderer Tiere und bauen darin ihre Nester. Ihre Eingänge sind rund und haben einen Durchmesser von etwa einem Zentimeter.
  • Maulwurfsgrillen: Diese Insekten legen ebenfalls unterirdische Gänge an und verursachen kleine, runde Löcher. Bei starkem Befall können sie Schäden an Pflanzenwurzeln verursachen.
  • Regenwürmer: Sie hinterlassen kleine, erdige Kothäufchen, sind aber nützliche Helfer im Garten, da sie zur Bodenstruktur und -fruchtbarkeit beitragen.
  • Wildschweine, Dachse, Füchse: Diese größeren Wildtiere graben beim Nahrungssuchen Löcher und Kuhlen in den Rasen. Wildschweine können dabei den Rasen stark aufwühlen.
Weitere Ursachen für Rasenlücken

Mechanische Beanspruchung kann den Rasen stark belasten und kahle Stellen verursachen

Weitere Ursachen für Rasenlücken

Neben tierischen Aktivitäten gibt es auch andere Gründe, warum Löcher und kahle Stellen im Rasen entstehen können:

  • Mechanische Beanspruchung: Häufig genutzte Bereiche, Spiele und Veranstaltungen im Garten können den Rasen stark belasten und zu abgesenkten Stellen führen.
  • Unkrautbekämpfung: Nach dem Entfernen von Unkraut, ob manuell oder mit Herbiziden, bleiben zunächst Lücken zurück. Um diese zu schließen, sollte zeitnah nachgesät werden.
  • Pflegefehler: Mangelnde Düngung oder falsches Mähen schwächen das Graswachstum und begünstigen kahle Stellen.
  • Saatgutqualität: Minderwertige Rasensamen führen zu einer dünnen Grasnarbe, die bei Belastungen schneller Schäden zeigt.
  • Hundeurin: Die enthaltenen Salze können zu runden, braunen Flecken führen, die ohne Behandlung dauerhaft sichtbar bleiben.
  • Wasserschäden: Staunässe durch Überwässerung oder schlechte Drainage weicht die Grasnarbe auf und zerstört sie.
  • Verbrennungen: Hitzeeinwirkung durch Grillfeuer oder reflektierte Sonneneinstrahlung von Glasflächen kann punktuelle Schäden verursachen.
  • Chemische Schäden: Überdüngung mit mineralischen Düngern kann zu Verbrennungen und kahlen Stellen im Rasen führen.
Ursachenforschung: Wer war der Übeltäter?

Die Ursachenbestimmung hilft dabei, entsprechende Maßnahmen zur Rasenreparatur durchzuführen

Ursachenforschung: Wer war der Übeltäter?

Um die richtigen Maßnahmen zur Rasenreparatur einzuleiten, ist es wichtig, die Ursache der Schäden zu identifizieren. Folgende Anhaltspunkte helfen Ihnen dabei:

  • Größe und Form der Löcher: Kleine, kreisrunde Öffnungen deuten auf Ameisen oder Regenwürmer hin. Größere, unregelmäßige Löcher entstehen eher durch Wildtiere wie Dachse oder Wildschweine.
  • Erdhaufen: Maulwürfe hinterlassen aufgeworfene Erdhügel. Flache Erdhaufen mit Pflanzenwurzeln deuten auf Wühlmäuse hin.
  • Tieraktivität: Sichtbare Aktivität von Insekten wie Erdwespen um kleine Öffnungen spricht für ihre Anwesenheit. Ameisen erkennt man an ihrer geschäftigen Bewegung auf dem Boden und um die Eingänge ihrer Nester.
  • Pflanzenschäden: Fraßspuren an Wurzeln weisen auf Ratten oder Wühlmäuse hin.
  • Tunnelsysteme und Öffnungen: Tunnelsysteme unter der Grasnarbe können auf Maulwurfsgrillen hindeuten, während saubere, runde Eingänge eher auf Erdwespen oder Erdbienen schließen lassen.

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Reparatur und Regeneration: So wird Ihr Rasen wieder grün

Die geeigneten Maßnahmen zur Wiederherstellung Ihres Rasens richten sich nach der ermittelten Schadensursache:

  • Tierische Verursacher umsiedeln oder vertreiben: Bei Wühlmaus- oder Maulwurfbefall können spezielle Vertreibungsmittel eingesetzt werden, die die Tiere schonend umsiedeln. Gegen Vögel, die Engerlinge im Rasen jagen, helfen Nematoden, die die Larven der Käfer bekämpfen. Erdwespen dürfen nur von Experten umgesiedelt werden.
  • Löcher fachgerecht auffüllen: Kleine Senken können Sie einfach mit Blumenerde auffüllen und festtreten. Größere Löcher benötigen zunächst eine Sandschicht zur Drainageverbesserung, bevor Sie Blumenerde auffüllen und nachsäen.
  • Rasen regenerieren und pflegen: Um einen dichten und gesunden Rasen zu erhalten, sollten Sie regelmäßig vertikutieren, um Verfilzungen und Moos zu entfernen. Das Neutralisieren des Boden-pH-Werts mit Kalk und eine ausgewogene Düngung fördern die Rasenrevitalisierung. Hochwertiges Saatgut ist für eine erfolgreiche Nachsaat unerlässlich. Achten Sie zudem auf eine angemessene Bewässerung, um die optimale Bodenfeuchtigkeit zu gewährleisten.

Mit diesen Maßnahmen können Sie nicht nur die vorhandenen Löcher effektiv beseitigen, sondern auch die Widerstandsfähigkeit Ihres Rasens gegen zukünftige Schädigungen stärken.

Bilder: pipedreams / iStockphoto